Frankfurt/M: "Gegen die Ökonomisierung der Bildung" [Fotos]

durchzug 15.07.2005 17:56 Themen: Bildung
Die Telekomstiftung will die Wöhlerschule in Frankfurt/M zusammen mit vier anderen in Doitschland besonders berusorientiert gestalten.
Gegen diese Umwandlung in eine Eliteschule der Telekom protestierten Schüler & Antifas.
Text des Flyers der Antifa Action Noir:


Bildung für Alle!
Am 15. Juli 2005 um 11.00 Uhr findet in der Aula des Wöhlergymnasiums die feierliche Vertragsunterzeichnung der deutschen Telekomstiftung statt, die diese als eine von vier Schulen aus Deutschland dazu auserkoren hat, eine interaktive Schule zu werden und sie zu diesem Zweck gratis mit moderner Technik auszustatten.
Als sogenannte Ehrengäste sind der ehemalige Außenminister Klaus Kinkel, jetziger 1. Vorsitzender der deutschen Telekomstiftung und die hessische Kultusministerin Karin Wolff geladen, deren Politik für die kontinuierliche Selektion im Bildungsbereich der letzten Jahre mitverantwortlich ist. Dieses äußert sich zum Beispiel in der Verkürzung der Schulzeit von dreizehn auf zwölf Jahre (G8), was bedeutet, dass der Leistungsdruck wächst und sozial benachteiligte Menschen aussortiert und aufs gesellschaftliche Abstellgleis geschoben werden, auf dem sie aufs herzlichste von Peter Hartz mit seiner gekürzten Sozialhilfe empfangen werden. Diejenige dagegen, die den Kampf „Survival of the fittest“ , also das Konkurrenzspiel, nur mit leichten Blessuren überstanden haben, können nun früher als Humankapital auf dem Arbeitsmarkt eingesetzt und verwendet werden. Allerdings ist dieses Gesetz trotz seiner Schärfe leider nur das Blinken vor dem Abbiegen.
Weiter geht es auf der Zielgeraden mit dem Zentralabitur, einheitlichen Bildungsstandards und außerdem noch den Studiengebühren, die den StudentInnen von morgen das Leben schwerer denn je machen werden:
Ein Beispiel ist der extreme Druck zur schnellen Beendigung des Studiums, hierbei wird nur noch studiert, was für den Beruf zwangsläufig erforderlich ist, die Bildung als Selbstzweck zur freien Entfaltung des Individuums bleibt auf der Strecke. Auch hier wütet die soziale Selektion. Wer die scheinbare Hilfe des Staates in Form von Studienkrediten annimmt, startet mit bis zu 40.000 Euro Schulden in das Berufsleben.
Da stellt sich Mensch doch irgendwann die Frage: Warum das alles?
Da wäre der Kapitalismus als vorherrschendes Gesellschaftssystem zu nennen. Hier zählt nicht der Mensch als Individuum mit seinen geistigen Bedürfnissen, sondern er wird auf seine reine Arbeitskraft reduziert, die auf dem Arbeitsmarkt verwertet und möglichst effizient ausgebeutet werden soll.
In diesem Kontext steht auch die Politik, die Karin Wolff vertritt, deshalb rufen wir dazu auf, die Veranstaltung in der Wöhlerschule kritisch zu begleiten.
Es gibt nichts zu feiern in der Schulpolitik.


Für eine freie individuelle Bildung
Kapitalismus abschaffen





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Ergänzungen

Artikel dazu

durchzug 15.07.2005 - 20:39

bundesweites summer camp of resistance

mensch 15.07.2005 - 21:16
vom 21-28. August findet in Berlin ein bundesweites summer camp of resistance statt

SCHULSTREIK 21.7.05 MÜNCHEN

AKB 17.07.2005 - 05:30
Am 21.7.05 findet ein Schulstreik in München statt:

 http://www.indynews.net/inn/news/aktuell/article/1658/1013/396a264c3d/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Super Aktion — A

gut gemacht... — frankfurter würstchen