Aktionen gegen die AgroGentechnik

Egal 12.07.2005 01:49 Themen: Biopolitik Globalisierung Ökologie
Der Osten Brandenburgs ist zur Zeit die größte Anbauregion genmanipulierter Pflanzen in Deutschland. Auf 7 Feldern werden insgesamt 123 ha Bt-Mais angebaut. Doch gleichzeitig scheint sich hier auch das Zentrum des Widerstandes gegen die AgroGentechnik zu entwickeln. Ein kleiner Überblick über bereits gelaufene Aktionen und was so in den nächsten Wochen ansteht:
Im Rahmen der Aktionswoche gegen Gentechnik vom 16.-22. Mai haben mehrer Gruppen einen Teil der Genfelder Brandenburgs gekennzeichnet. Es wurden Schilder mit dem Warnhinweis "Vorsicht Gentechnik!" oder "Vorsicht Genmais!" mit dem Zeichen für biologische Gefahr aufgestellt.( http://www.dosto.de/gengruppe/aktion/2005/kennezeichn_aktionswoche.html) Die genaue Lage der Felder wurde im Internet veröffentlicht ( http://www.dosto.de/gengruppe/region/index.html)

In der selben Woche fand dann eine Demo mit ca. 50 Traktoren und 200 TeilnehmerInnen im Oderbruch statt. ( http://www.strausberg-live.de/Berichte/details.php?open_event=8437 &  http://www.inforiot.de/news.php?article_id=4795)

Am 12.06. gab es eine Busfahrt von Berlin zu den Feldern in Hohenstein, Neutrebbin und Neureetz. Die Mitfahrenden konnten sich so vor Ort über die Genfelder und die Problematik informieren ( http://www.dosto.de/gengruppe/aktion/2005/busfahrt120605.html). Ein Video von der Fahrt:  http://www.umbruch-bildarchiv.de/video/gentechnik/genmaistour.html

Die Stadt Eberswalde hat sich inzwischen zu eine gentechnikfreien Stadt erklärt. ( http://www.dosto.de/gengruppe/region/diverses/ew_genfrei_svv160605.html) Ähnliche Bestrebungen gibt es auch in Strausberg. Hier haben die zuständigen Ausschüsse bereits zugestimmt. ( http://www.dosto.de/gengruppe/region/diverses/moz090605.html)

Vom 21.-27. Juli wird es eine Radtour geben, die alle Genfelder im Osten Brandenburgs ansteuert. Außerdem sollen die anbauenden Landwirte und Firmen aufgesucht und in den umliegenden Dörfern und Städten auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. ( http://www.dosto.de/gengruppe/aktion/index.html)

Am 30. und 31. Juli findet dann eine bundesweit mobilisierte öffentliche Ernteaktion statt. Die Initiative "Gendreck weg" hat sich inzwischen auf Hohenstein bei Strausberg festgelgt. Nicht zuletzt weil dort ein Bio-Gärtner und ein Bio-Bauer die Aktion aktiv unterstützen. ( http://www.gendreck-weg.de/)
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

was hat es denn..

Ergänzungsman 12.07.2005 - 13:27
mit dem "Roten Streifen" da auf sich den ihr da "erwischt" habt?

anderswo...

tagmata 12.07.2005 - 17:10
Verkaufsverbote für Monsantos Mais in Andhra Pradesh (Indien); 10-12000 Familien durch 'grüne Gentechnik' in den finanziellen Ruin getrieben:
 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20391/1.html

Wieso dagegen?

ivetl 13.07.2005 - 00:40

Wieso werden gentechfreie Anbauregionen eingerichtet? Wieso ist z.B. (Ober-)Österreich dagegen und will das gesetzlich regeln? Es gibt jede Menge Infos die Du Dir selber im Netz zusammensuchen kannst.

Es lohnt sich nur für SAATGUtmultis mit CHEMIEanhang, einfach weil mit üblicher Methode des Marketing ein Bedarf erzeugt wird der nicht da ist. Sorten sollen verkauft werden die keiner braucht und immer wieder neue Sorten mit angepasster Chemie. Das sind keine "natürlichen" prozesse Kollege! Mit Abhängigkeite der Bauer ect.

Wer braucht eigentlich BT-resistente Maiszünsler? Der Bauer oder der Chemiemulti?

Warum Österreich dagenen ist, Auszug (geh suchmaschiern):

---zitat---
Maiszünsler könnten rasch resistent werden, weil sie dem Bt-Toxin - anders als bei der Anwendung als Spritzmittel - dauernd ausgesetzt sind. Um Resistenzen zu verhindern, plant man sogenannte Refugien, das sind Teile der Felder, die nicht mit Bt-Mais bestellt werden. Dort lebende Maiszünsler würden sich mit resistenten kreuzen, auf daß die Nachkommen ebenfalls nicht resistent werden.
Diese Strategie ist jedoch umstritten. Vor kurzem haben Forscher in Laborversuchen Bt-Toxin resistente Maiszünsler gezüchtet und mit nicht resistenten gekreuzt.
Dabei hat sich die Resistenz gegenüber dem Bt-Toxin partiell dominant
auf die Nachkommenschaft vererbt (Huang et al., 1999).
---/zitat---

Landwirtschaft ohne Gentechnik stärken

ivetm 13.07.2005 - 12:00
Kernforderungen zur Bundestagswahl 2005
Die Umweltverbände BUND, DNR, Greenpeace, NABU und WWF legen Kernforderungen an die Parteien vor.


6. Ländliche Entwicklung fördern und Landwirtschaft ohne Gentechnik stärken

Naturnahe Landwirtschaft ohne Gentechnik

Gentechnik gilt als Risikotechnologie und ist deswegen gesetzlich geregelt. Anders als bei Züchtungen findet im Gentechnik-Labor eine Vermischung zwischen Arten statt, die natürlicherweise nicht möglich wäre. Die langfristigen Folgen für Mensch und Umwelt sind bislang unerforscht. Die Agro-Gentechnik stellt eine weitere, überflüssige Stufe der Industrialisierung der Landwirtschaft dar, mit der sich wenige Unternehmen weltweite Marktdominanz durch Kontrolle über Ernährung, Saatgut und Landwirtschaft sichern wollen. Aber gentechnisch manipulierte Pflanzen vermehren sich und beachten keine Grenzen, ihre Pollen werden von Wind und Insekten unkontrollierbar verbreitet. Sie gefährden nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die wirtschaftliche Existenz von konventionellen Landwirten und Biobauern, die gentechnikfreie Lebens- und Futtermittel produzieren.

Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in gesunden, naturnahen Produkten, die frei von Chemikalien und Gentechnik sind. Von einer neuen Bundesregierung erwarten wir, dass sie sich einsetzt für den Schutz der biologischen Vielfalt, für ein Verbot von Patenten auf Gene und Lebewesen und langfristig für ein weltweites Verbot der Freisetzung von genmanipulierten Pflanzen. Konkret erwarten wir:


* Keine Steuergelder für die Agro-Gentechnik: Die Risiken der Gentechnik müssen von den Firmen und Landwirten getragen werden, die gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen wollen, nicht vom Steuerzahler.

* Transparenz statt Geheimniskrämereien: Die Mehrheit der Verbraucher und Landwirte lehnt die Agro-Gentechnik ab. Verbraucher haben ein Recht darauf, dass auch Fleisch, Milch und Eier gekennzeichnet werden, wenn die Tiere mit genmanipulierten Pflanzen gefüttert wurden.

* Transparenz brauchen auch Landbesitzer, um sich gegen den Anbau von genmaipulierten Pflanzen wehren zu können. Das öffentliche Anbauregister für Gen-Äcker muss deshalb erhalten bleiben.

* Umwelt und Agrarflächen dürfen nicht durch genmanipulierte Pflanzen verunreinigt werden. Wenn eine Verunreinigung trotz verschärfter Anbauregeln nicht ausgeschlossen werden kann, muss der Anbau verboten werden.

* Das Reinheitsgebot für Saatgut muss gesichert bleiben. Konventionelles Saatgut darf keine Verunreinigungen mit Gen-Saaten enthalten.


Landwirtschaft und ländlicher Raum


* Förderung der ländlichen Räume stärken: Das Entwicklungsinstrument für die ländlichen Räume ist die zweite Säule der Agrarpolitik. Dieses wichtige Instrument für Landwirtschaft und wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum muss weiterentwickelt und ausgebaut werden. Um eine finanzielle Sicherung der zweiten Säule zu ermöglichen, muss die Umschichtung von Mitteln aus der ersten in die zweite Säule (Modulation) deutlich erhöht oder die erste Säule durch nationale Mittel kofinanziert werden.

* Finanzmittel umsteuern: Staatliche Transferzahlungen im Agrarsektor dürfen zukünftig nicht mehr ohne konkrete Gegenleistung erfolgen. Im Vordergrund sollten dabei Maßnahmen wie Agrarumweltprogramme, Förderung der artgerechten Tierhaltung und Ökolandbau stehen.

* Landwirtschaft umweltfreundlicher gestalten: Stickstoffüberschüsse durch steigenden Düngereinsatz und eine groß dimensionierte Massentierhaltung sowie ein hoher Pestizideinsatz gefährden immer noch Grund- und Oberflächenwasser und müssen drastisch reduziert werden.

* Die derzeitige Käfighaltung bei den Legehennen ist in eine artgerechte Tierhaltungsform zu überführen.


Für Rückfragen
Almut Gaude, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-464
Jörn Ehlers, WWF-Pressesprecher, Tel. 030-308742-12
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. 030-284984-23
Stefan Krug, Greenpeace, Leiter Politische Vertretung Berlin, Tel. 030-308899-20
Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär, Tel. 0228-359005

###

Die gesamte Liste [1 - 7]
ist hier einsehbar, bzw. kann als PDF runtergeladen werden.

 http://www.nabu.de/m07/m07_08/03965.html



Roter Streifen

Egal 14.07.2005 - 01:12
Es handelt sich hier um einen Teststreifen, mit dem Mensch einfach und direkt am Feld testen kann, ob es sich um Bt-Mais handelt. Wenn der Test positiv verläuft, erscheint der rote Streifen.

Teststreifen - wo krieg' ich sowas?

Marco 26.08.2005 - 01:07
Wo kriege ich solch einen Test-Streifen her?

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an

ja wat denn? — wieso immer dagegen?