Demobericht 2. Juli Nürnberg

antifa 10.07.2005 13:17 Themen: Antifa
Am 02.Juli fand in Nürnberg eine überregionale Demo statt, die ursprünglich unter dem Motto „Weg mit dem Nazitreff in Zabo! Reichswald dicht machen!“ laufen sollte. „Reichswald“, die Gaststätte im Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof , in der sich wöchentlich Rechte trafen und sich dort organisierten, wurde bereits vor dem 02.Juli dicht gemacht.
Am 02.Juli fand in Nürnberg eine überregionale Demo statt, die ursprünglich unter dem Motto „Weg mit dem Nazitreff in Zabo! Reichswald dicht machen!“ laufen sollte. „Reichswald“, die Gaststätte im Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof , in der sich wöchentlich Rechte trafen und sich dort organisierten, wurde bereits vor dem 02.Juli dicht gemacht. Dennoch sollte die Demo gegen die zunehmende Aktivität der Nazis in Nürnberg und das Erstarken der NPD in ganz Deutschland statt finden. Jedoch auch, um den Erfolg der Schließung des „Reichswald“ publik zu machen.

Nach einer kurzen Kundgebung vor der Luise in der Scharrerstraße zogen die etwa 250 - 300 erschienenen AntifaschistInnen zum „Reichswald“ in der Zerzabelshofer Hauptstraße. Soweit konnte ein friedlicher Verlauf der Demo beobachtet werden. Nachdem sich der Block jedoch in Bewegung setzte um den Versammlungsort der Nazis aufzusuchen, welche angeblich in der Innenstadt eine Mahnwache gegen Linken Terror abhalten sollten, griff das USK konsequent ein:

Verteilt auf zwei Gruppen stiegen die AntifaschistInnen nahe des „Reichswald“ in zwei öffentliche Stadtbusse, mit denen man zum Treffpunkt der Nazis gelangen wollte. Dort angekommen, hinderten zwei USK - Einsatzkräfte die Demonstranten allerdings daran den Bus zu verlassen, wer dies täte, würde in Gewahrsam genommen werden, so die Aussage. Selbst an der Demo unbeteiligte Fahrgäste, u.a. eine Frau mit Kleinkind, durften erst nach einiger verbaler Aufruhr von Seiten der Demonstranten den völlig überfüllten Bus verlassen. Während die Demonstranten aus dem ersten Bus aussteigen durften, wurden die im zweiten Bus weiterhin festgehalten. Eine Trennung des Blocks wurde beabsichtigt. Fragen zur Aufklärung über die Situation bzw. den Grund unseres Festhaltens wurden vom USK ignoriert. Die beiden Einsatzkräfte zogen es hingegen vor die Demonstranten mehrere Male als „Gesindel“ zu titulieren. Auch folgende Aussage wurde vom USK gemacht: „Ihr habt zu viel Freizeit für diesen Scheiß.“. Der Bus fuhr weiter, wohin blieb unklar.
Während der Fahrt brach eine Demonstrantin weinend zusammen. Sie zitterte stark und bekam kaum Luft. Es wurde versucht ihr zu helfen, jedoch nicht von Seiten des USK. Da die Einsatzkräfte es nicht als selbstverständlich ansahen, Sanitäter zu informieren und die Frau aus dem Bus zu bringen wurden Proteste gegen ihre diesbezügliche Passivität geäußert. Die erschreckende Antwort des USK lautete daraufhin: „Was hat sie denn? Mann sollte eben nicht auf eine Demo gehen, wenn man nichts aushält!“. Als der Bus wenige Minuten später am Hauptbahnhof anhielt und die Lage langsam zu eskalieren drohte, wurden die Türen des Busses geöffnet und sowohl die Frau, als auch die anderen Demonstranten konnten nach draußen gelangen. Am Hauptbahnhof sammelten sich viele der Demonstranten wieder, um gemeinsam zum Aufenthaltsort der Nazis zu gelangen, welcher sich inzwischen geändert haben sollte, so die Information. Doch der Zug wurde erneut von einer Aktion des USK gestoppt:

USK- und Polizeifahrzeuge verfolgten den Zug der Demonstranten. Dabei wurde ein Hund eines Demonstranten angefahren. Unzählige Augenzeugen berichteten, mitverfolgt zu haben, dass dies wohl mit Absicht geschah, da der Hund in der Einfahrt zu einer Seitenstraße stand, die Demo jedoch die gerade entlang verlaufende Hauptstraße entlang ging. Somit stellt sich die Frage, warum das Polizeifahrzeug nach rechts ausscherte.

Nach diesen Vorfällen wurde spontan eine zweite Demonstration „gegen Polizeigewalt“ angemeldet, welche dann vom Hauptbahnhof durch die Fußgängerzone zog und sich dort auflöste.

Wir sind betroffen und fordern auf zum Kampf gegen unwürdige und brutalitäre Vorgehensweisen des USK!

Polizeigewalt stoppen! Würde bewahren!
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Ganz einfach, — Konsequent wäre:

hmmm... — Stx1