9.7. Naziaufmarsch in Trier
Am 9 Juli marschierten ca. 70-80 Nazis durch Trier, im Wanderkessel abgeschirmt durch bis zu 1000 PolizistInnen (laut SWR), 4 Wasserwerfern und Räumpanzer. Ca. 400 AntifaschistInnen waren auf den Beinen, und es gelang trotz der polizeilichen Übermacht zumindest auf die Naziroute zu gelangen. Dabei gab es mehrere Festnahmen.
Bereits am Vormittag gab es eine Demonstration des Bündnis-Gegen-Rechts Trier, an der sich gut 400+ Menschen beteiligten. Diese endete kurz nach 12.00, woraufhin die meisten Menschen zum Hauptbahnhof gingen, an dem sich die Nazis sammelten.
Hier hatten sich etwa 70-80 Nazis versammelt, um gegen USA und Israel zu demonstrieren. Im wesentlichen das übliche Gesocks aus der Region, die mensch von den letzten Demos hier kennt. (KS-"Moselland", KS-Saarlouis, NW-Zweibrücken etc. - letztere mussten allerdings lustigerweise das "Nationaler Widerstand" Logo auf ihren T-Shirts mit Tape abkleben), diesmal mit Verstärkung durch einige extra von weit angereiste "autonome Nationalisten" aus dem Ruhrgebiet wie Nazischweinchen Julian Engels und einen Lautsprecherwagen aus Hamm.
Die Polizei hatte aus den für sie und die Nazis desaströs verlaufenen früheren Aufmärschen in Trier wohl gelernt, und war mit erdrückender Übermacht am Start. Diejenigen AntifaschistInnen, die willens waren sich den Nazis in den Weg zu stellen, mussten sich mit Wasserwerfern, Räumpanzer, Polizei-Verstärkung aus mehreren anderen Bundesländern, weiträumigen Absperrungen, ständigen Kontrollen und teilweise "präventiven Ingewahrsamnahmen", herumplagen.
Am Bahnhof nahmen die Nazis den einzigen Ausgang, der nicht von AntifaschistInnen belagert war, und liefen an dem Gleisen entlang in Richtung Trier Nord. 10 Minuten und einige hundert Meter weiter gelang es dann aber im Bereich Paulinkirche vielen Menschen, vor der Polizeiverstärkung an der absehbaren Naziroute zu sein. Die Polizei raste mit Blaulicht heran und begann die Strasse freizuprügeln, wobei es Verhaftungen gab und u.a. auch ein älterer Mann am Kopf verletzt wurde. Die Nazis standen unterdessen irgendwo rum und kamen nicht weiter, die Naziroute wurde auch anschliessend kurzfristig umgeändert. Schlussendlich wurde eine grössere Gruppe Menschen (ca. 100) in einer Seitenstrasse eingekesselt, während der Rest in kleinen Gruppen durch Trier-Nord lief. Die Nazis wurden irgendwann dann durch die geräumte Paulinstrasse vor die Porta Nigra gebracht, wo sie auf der Strasse eine Zwischenkundgebung abhalten durften, bevor sie kurz vor 17.00 wieder zum Hbf zurückkehrten.
Es gab mehrere Festnahmen/Ingewahrsamnahmen, 16 laut Polizeibericht. Bei einer Person will die Polizei bei Vorkontrollen Molotov-Cocktails gefunden haben.
Fazit: Das grösste Polizeiaufgebot in der Geschichte der Stadt liess nicht viel Raum für Aktionen, und machte es eigentlich meist unmöglich wirklich an die Nazis heranzukommen. Trotzdem gab es Ansätze zu Blockaden und wurde die Polizei stellenweise in Bedrängnis gebracht. Und die Nazis ... sind halt zu 70 schön abgeschirmt vor jeder Aussenwelt im Wanderkessel einmal stockend im Kreis durch die abgeriegelte Nordstadt gelaufen, wo sie eh niemand haben will...
na denn ...halt eben ein weiterer Tag an dem das einzig wirklich dramatische mal wieder war dass mensch wegen diesen Spinnern einmal mehr viel zu früh aufstehen musste.
Hier hatten sich etwa 70-80 Nazis versammelt, um gegen USA und Israel zu demonstrieren. Im wesentlichen das übliche Gesocks aus der Region, die mensch von den letzten Demos hier kennt. (KS-"Moselland", KS-Saarlouis, NW-Zweibrücken etc. - letztere mussten allerdings lustigerweise das "Nationaler Widerstand" Logo auf ihren T-Shirts mit Tape abkleben), diesmal mit Verstärkung durch einige extra von weit angereiste "autonome Nationalisten" aus dem Ruhrgebiet wie Nazischweinchen Julian Engels und einen Lautsprecherwagen aus Hamm.
Die Polizei hatte aus den für sie und die Nazis desaströs verlaufenen früheren Aufmärschen in Trier wohl gelernt, und war mit erdrückender Übermacht am Start. Diejenigen AntifaschistInnen, die willens waren sich den Nazis in den Weg zu stellen, mussten sich mit Wasserwerfern, Räumpanzer, Polizei-Verstärkung aus mehreren anderen Bundesländern, weiträumigen Absperrungen, ständigen Kontrollen und teilweise "präventiven Ingewahrsamnahmen", herumplagen.
Am Bahnhof nahmen die Nazis den einzigen Ausgang, der nicht von AntifaschistInnen belagert war, und liefen an dem Gleisen entlang in Richtung Trier Nord. 10 Minuten und einige hundert Meter weiter gelang es dann aber im Bereich Paulinkirche vielen Menschen, vor der Polizeiverstärkung an der absehbaren Naziroute zu sein. Die Polizei raste mit Blaulicht heran und begann die Strasse freizuprügeln, wobei es Verhaftungen gab und u.a. auch ein älterer Mann am Kopf verletzt wurde. Die Nazis standen unterdessen irgendwo rum und kamen nicht weiter, die Naziroute wurde auch anschliessend kurzfristig umgeändert. Schlussendlich wurde eine grössere Gruppe Menschen (ca. 100) in einer Seitenstrasse eingekesselt, während der Rest in kleinen Gruppen durch Trier-Nord lief. Die Nazis wurden irgendwann dann durch die geräumte Paulinstrasse vor die Porta Nigra gebracht, wo sie auf der Strasse eine Zwischenkundgebung abhalten durften, bevor sie kurz vor 17.00 wieder zum Hbf zurückkehrten.
Es gab mehrere Festnahmen/Ingewahrsamnahmen, 16 laut Polizeibericht. Bei einer Person will die Polizei bei Vorkontrollen Molotov-Cocktails gefunden haben.
Fazit: Das grösste Polizeiaufgebot in der Geschichte der Stadt liess nicht viel Raum für Aktionen, und machte es eigentlich meist unmöglich wirklich an die Nazis heranzukommen. Trotzdem gab es Ansätze zu Blockaden und wurde die Polizei stellenweise in Bedrängnis gebracht. Und die Nazis ... sind halt zu 70 schön abgeschirmt vor jeder Aussenwelt im Wanderkessel einmal stockend im Kreis durch die abgeriegelte Nordstadt gelaufen, wo sie eh niemand haben will...
na denn ...halt eben ein weiterer Tag an dem das einzig wirklich dramatische mal wieder war dass mensch wegen diesen Spinnern einmal mehr viel zu früh aufstehen musste.
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Ergänzungen
Verletzter Nazi
NSO erkannt
Münchner Faschos
Weiter spricht die Signatur von seinem AN Versager Kumpel Philipp Hasselbach in einem Faschoforum (Demo in Trier-AN-München sind dabei) für die Anwesenheit Münchner Nasen
Punk auf Nazi-Lauti
Ich hab zwar schon viele gesehen, aber so ein Depp mir noch nicht untergekommen...
Und weiss jemand wer der Redner bei besagter Zwischenkundgebung war. Dieser machte mit "Sozialisten-Look" auch einen recht verwirrten Eindruck.
War dabei
Verletzter Antifa/Punk
Naja, gibts noch irgendwo mehr fotos b.z.w. beiträge? ausser halt noch der eine beitrag!
PS:ach noch was davon mal abgesehen, es waren mehr als 70-80 faschos, es waren ca. 150 nasen!
anzahl nazis
Welche Bulleneinheiten waren vor Ort?????
Welche Bulleneinheiten waren genau vor Ort?
Waren nur die Pfälzer Cops mit ihren eigenen Truppen anwesend, oder noch andere, wenn ja welche??? ---> ein Blick auf die Landeswappen ist immer ratsam bei Demos, um so spätere eventuelle Übergriffe unserer Ordnungsmacht besser präzisieren zu können!
Polizeiverstärkung
RE: Punk auf Nazi-Lauti
anzahl nazis 2 ....
Bullen
Fotos
www.infoladen.de/trier/nonazis
fake??
polizei war aus ganz rlp und außerdem aus hessen. ebenfalls waren zahlreiche bgs-ler anwesend. saarländer wohl nicht und sonstige konnt ich auch nicht ausmachen.
Polizeiverstärkung 2
Mensch
www.pst-aufschrei.com
Bullen Verstärkung
schade..
Drängen wir sie in die permanente Defensive!
Im Rahmen der Demo "Uns schöner Trier ist bunt nicht braun" des Bündnisses gegen Rechts Trier, 10:30 am Viehmarktplatz.
Heute marschiert die „Moselland Offensive 2005“.
Moselland – das klingt nach Tourismus, nach Heimat, nach heiler Welt. Aber es hat noch einen weiteren Beigeschmack, und über den möchte ich ein paar Worte sagen:
„Moselland“ – das war ab 1941 der Name des hiesigen nationalsozialistischen Gaues – ein ideologisch aufgeladener, deutschtümelnder Begriff für einen Reichstagswahlbezirk. Der hieß vorher Gau Koblenz-Trier.
Am 10. Mai 1940 überfiel die deutsche Wehrmacht das wehrlose Luxemburg und der oberste Nazi des Nachbarbezirkes, Gauleiter Gustav Simon, wurde Chef der Zivilverwaltung im Ländchen, der Trierer Kreisleiter Müller im Distrikt Luxemburg, Eibes in Grevenmacher. Der Gau Moselland – das war seitdem das Gebiet zwischen Koblenz, Birkenfeld und Trier, ergänzt durch das besetzte Luxemburg.
Wir können getrost davon ausgehen, dass die geschichtsbesessenen Neonazis sich bewusst in diese Tradition stellen.
War dieser Gau seinen Menschen Heimat? Den Luxemburgern sicher nicht. Gauleiter Simon regierte mit Willkür und Terror. Er verbot alle Parteien, das Parlament und den Staatsrat und ersetzte die luxemburgischen Eliten durch deutsche Nazis und Kollaborateure. Rücksichtslos verfolgte er eine Politik der „Eindeutschung“ des Großherzogtums, verbot die luxemburgische Sprache und auch Französisch.
Mit seinen Maßnahmen gegen Juden war der Gauleiter sogar dem Reich voraus. So verordnete er schon im Sommer 1941, dass Juden in Luxemburg eine gelbe Binde am linken Arm zu tragen hatten, noch bevor im Reich der Judenstern eingeführt wurde. Er forderte die Juden auf, das Land zu verlassen. Wer blieb, wurde in die Vernichtungslager verschleppt.
Am 16. Oktober 1941 rollte der erste Transport mit 512 Luxemburger Jüdinnen und Juden ins Ghetto Lodz. Hier auf dem Güterbahnhof wurden jüdische Triererinnen und Trierer dazu gepackt. Die meisten wurden später (im Mai 1942) zum Vernichtungslager Chelmno weitertransportiert.
1942-1944 wurden 310 Luxemburger/innen ins KZ Theresienstadt verschleppt und ihr Leben zerstört.
Im August 1942 führte der Gauleiter in dem besetzten Land die allgemeine Wehrpflicht ein und presste Tausende junger Luxemburger in den Kriegsdienst für die deutsche Wehrmacht. Um den aufkeimenden Widerstand gegen diese Zwangsmaßnahme zu brechen, verhängte Simon den Ausnahmezustand, setzte Standgerichte ein und ließ 25 Menschen hinrichten. 125 weitere übergab er der Geheimen Staatspolizei, deren Beamte vor allem aus Trier kamen.
Für viele Festgenommene bedeutete das Einweisung in das KZ Hinzert – auch das: eine Einrichtung im Gau Moselland.
Mindestens 82 Luxemburger wurden in Hinzert umgebracht, außerdem 70 Russen, 58 Franzosen, 41 Polen, 18 Belgier und zehn Deutsche. Sie wurden erschossen, erschlagen, erstickt, durch Einspritzungen, Bluthunde, Erschöpfung, Erfrieren und auf sonstige Weise getötet. Nur diese sind namentlich bekannt. Mehr als 13.000 Menschen aus 20 Nationen wurden in Hinzert gequält.
Im Gau „Moselland“ wurden Juden ins Exil oder zum Suizid getrieben, deportiert und umgebracht, Sinti und Roma in die Vernichtungslager verschleppt, politische und religiöse Gegner wie Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen und Zeugen Jehovas in KZs eingewiesen und ermordet, Homosexuelle verfolgt, geistig Behinderte und seelisch Kranke zum Zweck der „Reinhaltung des deutschen Volkskörpers“ zwangssterilisiert, verschleppt und umgebracht.
***
Aus der Geschichte lernen – das heißt für uns aber nicht nur die Erinnerung an den Nazi-Terror, sondern auch die Erinnerung an Frauen und Männer, die dagegen aufgestanden sind und Widerstand geleistet haben.
Ich erinnere beispielhaft an die Mitglieder des kommunistischen Widerstandes Orli Torgau, Hans Eiden, Andreas Hoevel und Willi Torgau,
und an mutige Christen wie den evangelischen Pfarrer der kleinen Bekennenden Gemeinde in Trier, Klaus Lohmann, an Reinhold Lofy und an General Theodor Groppe.
Ihr Lebensweg verbindet sie mit Trier – sie gehören zur besten Tradition einer Zeit, in der es einen Gau Moselland gab.
Und heute?
Die Opfer des Nazi-Terrors ehren wir durch unsere Erinnerung, etwa in Form der „Stolpersteine“, die wir zur Zeit in Trier verlegen.
Den Frauen und Männern des Widerstands gedenken wir durch unser Engagement für Menschenrechte, gegen Kriegsvorbereitung und nationalen Wahn sowie gegen neonazistische Umtriebe wie den heutigen. Sie haben uns das Vermächtnis hinterlassen, aktiv gegen alte und neue Nazis, Juden- und Fremdenhasser aufzutreten.
Und die Mörder von damals? Auch sie vergessen wir nicht. Und nicht die von heute! Denn seit 1990 sind schon 131 Menschen in Deutschland brauner Gewalt zum Opfer gefallen.
Hilda Reinhardt aus Trier, die in Auschwitz im Alter von fünf Jahren starb und Hülja Genc, mit 9 Jahren in Mölln verbrannt, wurden Opfer der gleichen verbrecherischen Gesinnung.
Sorgen wir dafür, dass Neonazis im Moselland und anderswo keine Chance haben!
Drängen wir sie politisch – und das ist mein Schluss – in eine permanente kontrollierte Defensive...
Vielen Dank.
Thomas Zuche
Arbeitskreis „Trier in der NS-Zeit“ der
Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V.
Homepage heisst richtig:
da ist das Plakat zur Demo zu sehen und der Aufruf den 47 Trierer Gruppen unterstützt haben zu lesen.
Guter Artikel
http://www.zlv-online.de/index.php?cat=internationalepolitik&id=758
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Löscht mal die Nazifakes
Nazifakes von "xxx" und ".... 10.07.2005 15:01" löschen!
Mensch
Waren nicht auch saarländische Polizisten anwesend???Ich hab mal gehört, dass sind die mit den Holzknüppeln.
Bild 4
Hier ein anderes Bild von ihm.