Spontane Antifademo in Potsdam

Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam 06.07.2005 13:42 Themen: Antifa
An einer spontanen antifaschistischen Demonstration in der Potsdamer Innenstadt am Dienstag, den 5.Juli 2005 beteiligten sich trotz strömenden Regens ca 140 Personen. Im Anhang dokumentieren wir das auf der Demonstration verteilte Flugblatt.
Keinen Fußbreit den Faschisten!!!

In der Nacht von Samstag zu Sonntag, 2./3.7.05 kam es in der Potsdamer Innenstadt erneut zu einem Angriff von Nazis auf zwei Potsdamer Linke. Dieser Angriff steht nicht alleine im Raum, denn er ist nur die Spitze einer Reihe von Übergriffen durch Faschisten auf andersdenkende Menschen. Insgesamt sind mindestens 15 Übergriffe in zwei Monaten zu verzeichnen. Dabei handelt es sich in fast allen Fällen um ein und den selben Täterkreis. Bisher erfuhr die Öffentlichkeit wenig über diese Aktionen, denn anstatt über die neue Qualität und Anzahl neuer rechter Übergriffe zu berichten, wird beharrlich und einseitig eine Auseinandersetzung zwischen Linken und Rechten am 18.06.als Beweis für linke Gewalt dargestellt. Der eigentliche Skandal aber ist, dass sich Berliner Nazis (zum Teil ehemalige Mitglieder der verbotenen Kameradschaften KS-Tor und BASO) Potsdam als neues grausiges Spielfeld ausgesucht haben und hier die Straßen unsicher machen. Sie bedrohen alternative Projekte, greifen Linke und ausländische Menschen an, scheinbar ohne das es in angemessener Weise öffentlich thematisiert wird! Fakt ist, dass über die letzten Monate die Präsenz und Aktivität Rechtsextremer in Potsdam drastisch zugenommen hat. Immer öfter können sich andersaussehende bzw. denkende Menschen nur mit einem Angstgefühl in der Innenstadt aufhalten. Die Chronologie belegt dies. Wir demonstrieren hier, um deutlich zu machen, dass wir die Änderung des Klimas in Potsdam nicht einfach hinnehmen können. Daher fordern wir alle Menschen auf, Potsdams angebliche Toleranz und Weltoffenheit unter Beweis zu stellen und mit uns dafür zu sorgen rassistische und faschistische Übergriffe unmöglich werden zu lassen!

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!!!
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Ergänzungen

gerwalt

potsdamer 06.07.2005 - 14:42
Rechte Übergriffe in Potsdam

(nicht vollständig, da nur durch die Kampagne recherchierte Fälle aufgenommen wurden)

14.5.05

20 Nazis provozieren beim letzten Heimspiel des SV Babelsberg 03 gegen SV Yesilyurt mit einem Transparent „Ey ihr Zecken, Eure Eltern sind Geschwister“.

21.5.05

Organisierte Angriffe von vermummten Nazis mit Schlagstöcken bei der Babelsberger Livenacht.

01.6.05

Erster Prozesstag wegen des Angriffs auf Chamäleon vor dem Potsdamer Amtsgericht mit massiver Nazipräsenz (Einschüchterung von Zeugen und Rangeleien)

03.6.05

Zweiter Prozesstag Chamäleon (eine angemeldete Schulklasse wird von Nazis nicht in den Gerichtssaal zum Besuch der öffentlichen Verhandlung gelassen)

07.6.05

Flaschenwürfe auf eine Wohnung, an der ein antirassistisches Transparent hängt und ein Hausprojekt

11.6.5

Beim „Ghettogether“-Festival am Schlaatz tauchen zweimal Gruppen von Nazis auf und schüchtern die mit dem Abbau beschäftigten Leute ein (Polizei erteilt Platzverweise)

12.6.5

Mehrere Berliner Nazis versuchen in das Chamäleon einzudringen.

13.06.05

Letzter Prozesstag Chamäleon (Nazis versuchen zum Chamäleon zu gelangen.)

Morgens werden 3 Linke im Hauptbahnhof von vermummten Rechten angegriffen; sie sollen versucht haben die Opfer über das Geländer bei den Rolltreppen zu werfen.

Nachmittags ist ebenfalls am Hauptbahnhof ein Jugendlicher von 3 Tätern bedroht worden. Er sollte seine Aufnäher abmachen und wurde geschubst.

15.6.5

Am Platz der Einheit kommt es mehrfach zu Rangeleien zwischen Linken und Rechten; im Verlauf wurde eine Gaspistole von einem Rechten gezogen.

Abends wurde eines der Opfer vom 13.6. früh aus dem Radeberger Treff im Hauptbahnhof heraus verfolgt und bedroht, konnte sich aber in die S-Bahn-Info retten.

18.6.05

Bei einer Party der studentischen Verbindung Corps Masovia kam es zu Pöbeleien gegen einen Linken.

Zwei Besucher des antirassistischen Stadionfestes wurden in einer Tram in Babelsberg von etwa 10 Nazis angegriffen, geschlagen und verletzt. Der Fahrer ruft die Polizei.

19.6.05

Eine größere Gruppe Nazis hielt sich beim Stadtwerkefest im Lustgarten auf. Darunter befindet sich auch das Opfer, das am Tag zuvor am Nauener Tor noch fast von Linken ermordet worden sein soll.

24.06.05

Nach der Anzeige eines rechten Übergriffes werden die Opfer aus dem gleichen Täterkreis erneut angegriffen. Die Polizei nahm 2 der Täter in Gewahrsam und leitete Strafverfahren ein.

03.7.05

In der Nacht zum Sonntag wurden in der Friedrich- Ebert Str. zwei offensichtlich der linken Szene zugehörige junge Männer aus einer Straßenbahn heraus von ca. 15 Nazis mit Flaschen angegriffen und zum Teil erheblich verletzt, nachdem diese die Notbremse zogen und die Tür gewaltsam geöffnet hatten. Beide Opfer mussten mehrere Tage stationär behandelt werden, eines befindet sich noch im Krankenhaus! Acht Nazis wurden festgenommen.

Quelle: Kampagne Potsdam

Vieleicht auch was gutes?

Berliner 06.07.2005 - 14:50
Das schlechte hat ja auch sein gutes: vielleicht kommen die Potsdamer Edel-Alternativen langsam mal aus Arsch. Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass sie sich in ihren ererbten Freiräumen breitgemacht haben und weiter nichts als ein wenig Kultur-Schnulli und Therorie-Antideutsch-Antifa gemacht haben. Nun wird's Zeit, dass sie 'erwachsen' werden und mal den Ernst der Zeit wahrnehmen. Na denn Gehirn angeschaltet, weg mit den stumpfen Parolen und dem Anbiedern an Polizei und Stadt. Versucht mal euren Arsch ohne Hilfe hochzukriegen!


..

. 06.07.2005 - 15:00
es wäre ganz angebracht ,wenndie berliner linke sich langsam mal auch in potsdam aktiv zeigt ,und nicht die potsdamer mit dem problem allein lässt .immerhin ein großteil der nazis die hier in letzter zeit aktivitäten zeigten waren auch berliner .
zusammen stark sein ,!

Who-is-Who-3: Nazis in Berlin

... 06.07.2005 - 15:15

Polizeibericht

inforiot 06.07.2005 - 15:18
Mehrere Tatverdächtige nach nächtlichem Angriff festgenommen
06.07.2005
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Potsdam und des Polizeipräsidiums Potsdam

In der Nacht zum Sonntag sind in der Potsdamer Friedrich-Ebert-Straße zwei Männer aus einer Gruppe heraus massiv angegriffen und verletzt worden.

Nach bisherigen Erkenntnissen befanden sich die beiden Geschädigten gegen 01.30 Uhr in der Friedrich-Ebert-Straße in der Nähe vom Cafe „Heider“. Eine aus Richtung Nauener Tor kommende Straßenbahn hielt plötzlich, offenbar nach Betätigen der Notbremse, an. Ca. 15 Personen, nach dem Erscheinungsbild der rechten Szene zuzuordnen, verließen die Bahn und beschimpften die beiden jungen Männer u. a. mit „Scheiß Zecke, ich mach dich alle!“ Aus der Gruppe heraus wurde auf sie sofort mit Flaschen eingeschlagen. Die am Boden Liegenden wurden mit Füßen gegen den Kopf getreten. Die Taten erfolgten blitzschnell, nach etwa zwei Minuten flüchteten die Täter. Die Geschädigten (24, 25) wurden ins Krankenhaus gebracht, das einer von ihnen nach ambulanter Behandlung inzwischen wieder verlassen konnte.

Die Polizei leitete sofortige Fahndungsmaßnahmen ein und konnte daraufhin noch im Stadtgebiet mehrere Tatverdächtige vorläufig festnehmen. Gegen fünf Beschuldigte hat das Amtsgericht Potsdam auf Antrag der Potsdamer Staatsanwaltschaft wegen des Tatvorwurfs der gefährlichen Körperverletzung Haftbefehle erlassen, die aber sämtlich gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurden. Da die Außervollzugsetzung in einem Falle nicht vertretbar erschien, hat die Potsdamer Staatsanwaltschaft hiergegen Beschwerde eingelegt.

Die Ermittlungen werden durch die Potsdamer Staatsanwaltschaft und die Ermittlungsgruppe „Potsdam“ geführt.

Inzwischen wurde aufgrund anhaltender rechter und linker Gewaltstraftaten die gemeinsame Ermittlungsgruppe „Potsdam“, bestehend aus 11 Kriminalisten des Potsdamer Schutzbereiches und des Polizeipräsidiums, gebildet. Die unter Leitung des Staatsschutzkommissariates des Polizeipräsidiums tätige Ermittlungsgruppe hat sich das Ziel gesetzt, in kürzester Zeit die wechselseitigen Gewaltstraftaten aufzuklären und eine weitere Eskalation von politisch-motivierter Gewalt zu verhindern.


Quelle: Polizeibericht

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anderer Artikel mit Presse zu dem Thema

verlinker 07.07.2005 - 00:43

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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