Schwerer Neonazi-Übergriff in Potsdam

ag_antifa an der universität potsdam 06.07.2005 02:17 Themen: Antifa
In der Nacht vom Samstag von Sonntag überfielen rund 15 Neonazis zwei junge Männer, die sie der linken Szene zuordneten. Die Opfer erlitten schwere Verletzungen nach Stiefeltritten an den Kopf und Schlägen mit abgebrochenen Flaschen ins Gesicht. Die Justiz ermittelt lediglich wegen schwerer Körperverletzung...
Zum Überblick hier erst einmal ein paar Artikel aus der lokalen Presse:

Zwei junge Männer in der Innenstadt überfallen

Potsdam - In der Nacht zum Sonntag sind in der Potsdamer Friedrich-Ebert-Straße zwei Männer aus einer Gruppe heraus massiv angegriffen und verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen befanden sich die beiden Geschädigten gegen 01.30 Uhr in der Friedrich-Ebert-Straße in der Nähe vom Cafe "Heider". Eine aus Richtung Nauener Tor kommende Straßenbahn hielt plötzlich, offenbar nach Betätigen der Notbremse, an. Rund 15 Personen, nach dem Erscheinungsbild der rechten Szene zuzuordnen, verließen die Bahn und beschimpften die beiden jungen Männer u.a. mit "Scheiß Zecke, ich mach dich alle!" Aus der Gruppe heraus wurde auf sie sofort mit Flaschen eingeschlagen. Die am Boden Liegenden wurden mit Füßen gegen den Kopf getreten. Die Taten erfolgten blitzschnell, nach etwa zwei Minuten flüchteten die Täter. Die Geschädigten (24, 25) wurden ins Krankenhaus gebracht, das einer von ihnen nach ambulanter Behandlung inzwischen wieder verlassen konnte. Die Polizei leitete sofortige Fahndungsmaßnahmen ein und konnte daraufhin noch im Stadtgebiet mehrere Tatverdächtige vorläufig festnehmen. Gegen fünf Beschuldigte hat das Amtsgericht Potsdam auf Antrag der Potsdamer Staatsanwaltschaft wegen des Tatvorwurfs der gefährlichen Körperverletzung Haftbefehle erlassen, die aber sämtlich gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurden. Da die Außervollzugsetzung in einem Falle nicht vertretbar erschien, hat die Potsdamer Staatsanwaltschaft hiergegen Beschwerde eingelegt. Inzwischen wurde aufgrund anhaltender rechter und linker Gewaltstraftaten die gemeinsame Ermittlungsgruppe "Potsdam", bestehend aus elf Kriminalisten des Potsdamer Schutzbereiches und des Polizeipräsidiums, gebildet.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 05.07.2005 20:36
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Potsdam: Eskalation der Gewalt

Rechter Gewaltexzess: Tram gestoppt, Linke überfallen / Soko gebildet / Ermittler hadern mit Richtern

Potsdam - In Potsdam eskaliert die Gewalt zwischen rechtsextremen und linken Gruppen. Wie erst gestern bekannt wurde, haben am Sonntag fünfzehn Rechtsextreme aus Potsdam und Berlin in der Friedrich-Ebert-Straße zwei offensichtlich Linke brutalst überfallen und mit Flaschen krankenhausreif geschlagen. Eines der 24- und 25-jährigen Opfer wird noch immer im Klinikum Ernst von Bergmann behandelt und war zunächst nicht vernehmungsfähig. Die Potsdamer Polizei hat – wie ebenfalls erst gestern bekannt wurde – vor zwei Wochen wegen der zunehmenden Eskalation der „politisch motivierten Straftaten“ eine Sonderermittlungsgruppe eingesetzt. In der SoKo „Potsdam“ arbeiten unter Federführung der Staatsschutzabteilung des Polizeipräsidiums elf Kriminalisten. Außerdem sind permanent bis zu 30 Beamte der Landeseinsatzeinheit LESE in der Stadt im Einsatz. Besonders an den Wochenenden und in so genannten Schwerpunktzeiten sind LESE-Beamte und andere zusätzliche Polizisten in Zivil bzw. Uniform unterwegs. Die Staatsschutzabteilung der Polizei und der Verfassungsschutz schließen nach PNN-Informationen nicht mehr aus, dass eine neue Spirale der Gewalt in der Landeshauptstadt in Gang gesetzt worden ist. Besonders die Rechten würden in Potsdam immer offener auftreten und seien eng mit der Berliner Szene verbunden. „Das hat eine neue Stufe erreicht“ sagte ein Ermittler gestern den PNN. Ralf Marschall, Schutzbereichsleiter der Polizei in Potsdam sagte den PNN: „Das zeugt von einem neuen Selbstbewusstsein der Rechten.“ Ein anderer Ermittler: „Es ist eine absolut neue Qualität in die Auseinandersetzungen gekommen.“ Bisher seien rechte und linke Gruppen meist am Rande von Veranstaltungen wie dem Schlaatz-Fest oder der Babelsberger Live-Nacht aneinander geraten. „Jetzt machen sie gezielt Jagd“, so der Ermittler gegenüber den PNN. Die Ermittler schließen nicht aus, dass es sich bei dem Überfall vom Sonntag um einen Racheakt der Rechten handelt – vor knapp zwei Wochen hatten nach bisherigem Ermittlungsstand vier bis fünf Linke einen rechtsextremen Jugendlichen vor dem Cafe Heider überfallen und mit einem Totschläger verletzt. Das Potsdamer Amtsgericht hatte daraufhin Haftbefehl gegen vier mutmaßliche Täter wegen versuchten Mordes erlassen. Dass gegen die fünf bislang festgenommen rechtsextremen Schläger vom Wochenende von der Staatsanwaltschaft lediglich wegen „gefährlicher Körperverletzung“ ermittelt wird, ärgert selbst erfahrene Ermittler. Im internen „Lagefilm“ der Polizei, in dem alle Straftaten registriert werden, war von „Verdacht des versuchten gemeinschaftlichen Mordes“, „besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs“ und „gefährlicher Körperverletzung“ die Rede. Gestern war vom Mordversuch bei den rechten Tätern keine Rede mehr. Bei Staatsanwaltschaft und Polizei herrschte gestern auch absolutes Unverständnis darüber, dass der zuständige Richter am Amtsgericht Potsdam die Haftbefehle gegen die Beschuldigten außer Vollzug gesetzt hat. Die meisten seien bereits wegen rechter Straftaten bekannt. In Potsdams Innenstadt demonstrierten gestern spontan rund 100 Linke.

Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten, 05.07.2005 23:39
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Gewaltspirale dreht sich weiter

Rechte gegen Linke in der City / Polizei schafft Sonderermittlungsgruppe

Potsdam - Die Spirale der Gewalt zwischen linken und rechten Gruppierungen in Potsdam dreht sich weiter. Wie gestern bekannt wurde, haben in der Nacht zu Sonntag in der Friedrich-Ebert-Straße auf Höhe des früheren Melodie-Kinos etwa 15 mutmaßliche Rechtsextreme zwei augenscheinlich linksgerichtete junge Männer krankenhausreif geschlagen. Das Polizeipräsidium hat jetzt eine Ermittlungsgruppe mit dem Ziel gegründet, "in kürzester Zeit die wechselseitigen Gewaltstraftaten aufzuklären und eine weitere Eskalation von politisch-motivierter Gewalt zu verhindern", berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft.

Eines der Opfer vom Sonntag liegt noch im Krankenhaus, das andere organisierte laut Polizei gestern Nachmittag in der City eine Demonstration gegen rechte Gewalt. Zeitweise nahmen fast 100 Personen daran teil. Der Zug begann und endete an der Wilhelmgalerie und wurde von fünf Streifenwagen begleitet. Er führte durch die Charlottenstraße zum Luisenplatz und durch die Hegelallee zur Friedrich-Ebert-Straße, wo in der Nacht zum 19. Juni vor dem Café Heider ein rechtsextremer Jugendlicher von vier linksgerichteten brutal verprügelt worden war. Man hatte unmittelbar nach dieser Tat vier Verdächtige festgenommen; eine Frau sitzt noch in Untersuchungshaft. Sie soll der Führung des linksgerichteten Chamäleon-Vereins angehören, der in der Silvesternacht 2002/03 durch Neonazis überfallen worden war, von denen inzwischen zwei zu Haft- beziehungsweise Bewährungsstrafen verurteilt wurden.

Der jüngste Angriff aus dem rechtsextremen Lager passierte am Sonntag gegen 1.30 Uhr. Die überwiegend angetrunkenen Täter entdeckten laut Staatsanwaltschaft aus einer fahrenden Straßenbahn heraus zwei offenbar Linke, zogen die Notbremse und stürzten sich mit noch gefüllten Flaschen auf ihre Opfer. Die Prügelorgie mit Fußtritten an die Köpfe der zu Boden gegangenen Linken dauerte keine zwei Minuten; dann löste sich der Spuk auf. Die Täter zerstreuten sich, doch konnte die Polizei noch in Tatortnähe fünf der Angreifer festnehmen; sie stammen aus Potsdam und Berlin. Die Videokameras der Straßenbahn lieferte Täterbilder von hoher Qualität. Die Staatsanwaltschaft erließ Haftbefehle, doch der Haftrichter setzte die Beschuldigten unter strengen Meldeauflagen auf freien Fuß mit der Begründung, sie hätten Wohnsitz und Arbeit nachgeweisen können. In einem Fall erhob die Staatsanwaltschaft nach Auskunft von Pressesprecher Benedikt Welfens Beschwerde gegen die Freilassung, weil die Gefahr der Tatwiederholung als akut angesehen wird. Die Haftandrohung für die schwere Körperverletzung liegt zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.

Polizeichef Ralf Marschall kündigte gestern an, seine Behörde werde durch intensive Aufklärung der Bevölkerung und der verfeindeten Lager auf Deeskalation drängen. Eine deutliche Polizeipräsenz solle zudem Auseinandersetzungen erschweren.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 06.07.2005 00:40
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Nähere Infos demnächst hier oder auf inforiot.de
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Ergänzungen

die unabhängige justiz

mitdenker 06.07.2005 - 04:04
besonders beeindruckend finde ich, dass gegen die linken, die vor kurzen einige nazis in p-dam zusammengeschlagen haben wegen versuchten mordes (nicht totschlag!), gegen die nazis aber nur wegen gefährlicher körperverletzung ermittelt wird. bezeichnend ...

ich glaube eher an die Unschuld einer Hure...

Verärgerter 06.07.2005 - 11:19
Fall Nummer 1:
Rechte und Hools machen Jagd auf Linke, Linke werden verprügelt, setzen sich aber auch zur Wehr, ein Fascho erleidet Platzwunde am Kopf und wird sofort aus Krankenhaus wieder entlassen. Folge: gegen 4 Linke wird jetzt wegen versuchtem Mord ermittelt! eine Person immer noch in U-Haft!

Fall Nummer 2:
15 Rechte gehen wieder auf 2 Linke los, gezielte Stiefeltritte gegen Kopf mit abgebrochenen Flaschen gegens Gesicht, ein Linker noch im Krankenhaus. Folge: Ermittlungen gegen Faschos wegen Körperverletzung und alle auf freiem Fuß!

das kommentiert sich selbst, oder?

Anmerkung

Verärgerter 06.07.2005 - 11:26
ergänzend sei noch darauf hingewiesen, dass Linke in der Regel nicht mit Totschlägern durch die Gegend rennen, sind in D-Land verboten. Wenn da sowas mit im Spiel gewesen wäre, müsste ja auch noch Anzeige wegen Verstoß gegen das Waffengesetz laufen. Es wird sich wohl eher um einen Teleskop-Schlagstock gehandelt haben, mit dem der Rechte geschlagen wurde. Die sind in Deutschland aber so gebaut, dass sie nicht nachfedern und eher abbrechen bevor was ernstes passieren kann. Versuchter Mord deswegen Humbug.

Mit Stiefeln wahrscheinlich ja mit Stahlkappen gegen einen Kopf zu treten, nimmt dagegen tatsächlich einen Schädelbasisbruch also auch den Tod des Opfers in Kauf.

Anweisung von Schönbohm?

Frager 06.07.2005 - 11:30
Schönbohm macht aus seiner rechten Gesinnung und seiner Ablehnung des Grundgesetzes keinen Hehl (er erklärt ja immer wieder, daß er das Preußen des 19.Jh als Idela hat), die NPD wurde von ihm so massiv unterstützt, daß es ohne ihn keine nennenswerten NPD-Strukturen in Brandenburg gäbe. In Berlin ist er durch zahlreiche kriminelle Anweisungen (Überfälle auf Straßenfeste und Hausprojekte) bekannt geworden... Vor diesem Hintergrund würde es mich interessieren, ob Schönbohm der Staatsanwaltschaft und Polizei entsprechende Anweisungen gegeben hat. In Berlin hat er ja damals teilweise sogar versucht Richtern vorzuschreiben, wie sie entscheiden sollen und im Gegensatz zu Berlin sind die Richter und Staatsanwälte in Potsdam nur Stiefellecker.

Mal im Ernst

club med 06.07.2005 - 11:35
Die Horde Nazis hat sich sicherlich der gemeinschaftlichen schweren Körperverletzung schuldig gemacht. Daraus einen versuchten Mord zu basteln ist absoluter Schwachsinn der eher dem Kriminalisierungsintresse einer neuen entpolitisierenden rinks=lechts Soko entspricht, die antifaschistische Auseinandersetzungen zu einem reinen "Gewaltproblem" erklären will. Sebst wenn jemand bei dem Naziangriff gestorben wäre würde es sich rein juristisch lediglich um Totschlag handeln. Alle sollten vorsichtig sein im antifaschistischen Kampf nach mehr Law and Order zu schreien.

Der Mordvorwurf gegen die Antifas hat ebensowenig Chancen vor Gericht wie einer gegen die Nazis hätte. Alles in allem soll hier von den Bullen nur Aufmerksamkeit geschunden werden zum Zwecke der allgemeinen Einschüchterung. Die richtigen Antworten auf Naziterror sind Aktionen, Demos und Öffentlichkeitsarbeit und nicht das heimliche oder unverblümte rufen nach deutscher Justiz.

Spontane Antifademo in Potsdam

... 06.07.2005 - 13:44
An einer spontanen antifaschistischen Demonstration in der Potsdamer Innenstadt am Dienstag, den 5.Juli 2005 beteiligten sich trotz strömenden Regens ca 140 Personen. Im Anhang dokumentieren wir das auf der Demonstration verteilte Flugblatt.

Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

 http://www.inforiot.de/news.php?topic=news&article_id=5067

keine vorverurteilung

erst denken - dann schreiben 06.07.2005 - 15:00
Hallo Leute,

geht es noch? Formulierungen wie die von >mitdenker< zeugen ja von einem absoluten nicht-MITDENKEN! Bisher werden Leute BESCHULDIGT einen rechten zusammengeschlagen zu haben. Dabei bleibt es. Den Leuten in PDM hilft es vielnehr, wenn einige Leute nicht zu jedem Text nen Kommentar verfassen müssen, als wenn hier so´n SCheiß steht.

Polizeibericht

inforiot 06.07.2005 - 15:19
Mehrere Tatverdächtige nach nächtlichem Angriff festgenommen
06.07.2005
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Potsdam und des Polizeipräsidiums Potsdam

In der Nacht zum Sonntag sind in der Potsdamer Friedrich-Ebert-Straße zwei Männer aus einer Gruppe heraus massiv angegriffen und verletzt worden.

Nach bisherigen Erkenntnissen befanden sich die beiden Geschädigten gegen 01.30 Uhr in der Friedrich-Ebert-Straße in der Nähe vom Cafe „Heider“. Eine aus Richtung Nauener Tor kommende Straßenbahn hielt plötzlich, offenbar nach Betätigen der Notbremse, an. Ca. 15 Personen, nach dem Erscheinungsbild der rechten Szene zuzuordnen, verließen die Bahn und beschimpften die beiden jungen Männer u. a. mit „Scheiß Zecke, ich mach dich alle!“ Aus der Gruppe heraus wurde auf sie sofort mit Flaschen eingeschlagen. Die am Boden Liegenden wurden mit Füßen gegen den Kopf getreten. Die Taten erfolgten blitzschnell, nach etwa zwei Minuten flüchteten die Täter. Die Geschädigten (24, 25) wurden ins Krankenhaus gebracht, das einer von ihnen nach ambulanter Behandlung inzwischen wieder verlassen konnte.

Die Polizei leitete sofortige Fahndungsmaßnahmen ein und konnte daraufhin noch im Stadtgebiet mehrere Tatverdächtige vorläufig festnehmen. Gegen fünf Beschuldigte hat das Amtsgericht Potsdam auf Antrag der Potsdamer Staatsanwaltschaft wegen des Tatvorwurfs der gefährlichen Körperverletzung Haftbefehle erlassen, die aber sämtlich gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurden. Da die Außervollzugsetzung in einem Falle nicht vertretbar erschien, hat die Potsdamer Staatsanwaltschaft hiergegen Beschwerde eingelegt.

Die Ermittlungen werden durch die Potsdamer Staatsanwaltschaft und die Ermittlungsgruppe „Potsdam“ geführt.

Inzwischen wurde aufgrund anhaltender rechter und linker Gewaltstraftaten die gemeinsame Ermittlungsgruppe „Potsdam“, bestehend aus 11 Kriminalisten des Potsdamer Schutzbereiches und des Polizeipräsidiums, gebildet. Die unter Leitung des Staatsschutzkommissariates des Polizeipräsidiums tätige Ermittlungsgruppe hat sich das Ziel gesetzt, in kürzester Zeit die wechselseitigen Gewaltstraftaten aufzuklären und eine weitere Eskalation von politisch-motivierter Gewalt zu verhindern.


Quelle: Polizeibericht

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Aktuelles unter www.inforiot.de

Zum Thema Mordversuch

Ein Opfer vom Wochenende 06.07.2005 - 17:02
Ich finde krass, dass auf indymedia offensichtlich Linke hier Nazis in Schutz nehmen! Mir wurde versucht auf die Rübe zu springen - Glück gehabt, dass die Täterin dies irgendwie nicht hinbekommen hat und mir mit ihren Stiefeln nur in die Fresse getreten hat... Das andere Opfer erlitt eine Schnittverleutzung mit einer abgeschlagenen Flasche. Die Ärztin im Krankenhaus meinte, dass wenn der Täter die Flasche zwei Zentimeter weiter unter angesetzt hätte, diese sicherlich die Halsschlagader durchschnitten hätte.

Aber ist ja kein Mordversuch - wir spielen uns hier nur auf, weil wir Langeweile haben... Unglaublich, dass man sich das von vermintlichen GenossInnen anhören muss!

Übrigens: So genannte "Telis" sind in Deutschland seit April 2003 übrigens auch verboten. In der Anlage II des aktuellen Waffengesetzes ist jede Stahlrute als "verbotene Waffe" gelistet. Trotzdem ist das eine Sauerei, wie es hier gerade vom Staatsanwalt abhängt, wer hier für was angeklagt wird. Der betroffene Nazi, der mit dem "Teli" verletzt wurde, hatte nur leichte Verletzungen - Anklage: Mord. Am Wochenende hat das Nazi-Räumkommando versucht jemanden umzubringen (das haben sie während der Tat mehrmals gesagt) und dem anderen Opfer bleibende Schäden zu hinterlassen und dabei fast die Schlagader getroffen - Anklage hier: Körperverletzung. Und das ist der Skandal!

schlagt die faschisten wo ihr sie trefft!

antifa gang potsdam 06.07.2005 - 18:04
dieser überfall stellt wohl eine traurige kontinuität in potsdam dar. gegen faschistische gewalt hilft nur offensiver antifaschismus! die spontandemo war der erste öffentliche schritt dazu. jetzt müssen die faschistiischen täter bestraft werden! außerdem wird hier schnell deutlich wie einige in ergänzungen schon aufgezeigt haben, dass hier nur wegen körperverletzung seitens der klassenjustiz ermittelt wird. ein guter ansatzpunkt, dem staat und faschisten entgegenzutreten, wird der tag der deutschen einheit in potsdam am 3. oktober sein.

keine gnade mehr für nazis, kapital und nation!

Titel der Ergänzung

KeinName 07.07.2005 - 20:28
Nicht Vergessen...Wer Wind säht wird Sturm und Hass ernten!!!

ressemeldung
Eingabe: 07.07.2005 - 15:40 Uhr
Durchsuchungen nach linksextremistischer Gewalt
# 1257

In einem Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und besonders schweren Landfriedensbruchs gegen eine Gruppe von etwa 15 Personen aus der „linken“ Szene, die Anfang Juni 2005 fünf Angehörige der „rechten“ Szene angegriffen haben soll, wurden am Vormittag des 6. Juli 2005 insgesamt 15 Wohnungen von Beschuldigten und Zeugen der linksextremistischen Szene in Berlin, Potsdam und Eisenhüttenstatdt durchsucht.

Zwei Staatsanwälte und über 150 Beamte des Polizeilichen Staatsschutzes des Landeskriminalamtes Berlin, des Mobilen Einsatzkommandos sowie des Landeskriminalamtes Brandenburg und des Polizeipräsidiums Potsdam waren an den Maßnahmen beteiligt.

In Berlin wurden zwischen 4 und 10 Uhr vier Wohnungen in der Reichenberger Straße in Kreuzberg und acht weitere Wohnungen in Kreuzberg, Neukölln, Mitte, Pankow und Friedrichshain durchsucht. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden neun Beschuldigte kurzzeitig festgenommen und nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder auf freien Fuß gesetzt.

Hintergrund der Aktion waren Übergriffe von 15 Gewalttätern der linken Szene am 1. Juni 2005 auf dem Ostbahnhof auf fünf der rechten Szene zugeordneten Personen, die zuvor von einem Gerichtstermin in Potsdam kamen. Die fünfköpfige Gruppe wurde mit Reizgas und Schlagstöcken erheblich verletzt. Umfangreiche Ermittlungen führten zur Identifizierung von neun Tatverdächtigen. Die Beschuldigten im Alter zwischen 18 und 34 Jahren, darunter zwei Frauen, sind teilweise bereits einschlägig wegen linker Gewalttaten polizeilich in Erscheinung getreten. Bei ihnen fand die Polizei umgebaute Metallrohre, Schlagringe, Sprühflaschen und Teleskopschlagstöcke. Die Ermittlungen dauern an.

Aufgrund der Häufung gleichgelagerter Straftaten wurde beim Landeskriminalamt Berlin Mitte Juni dieses Jahres eine AG Links-Rechts-Auseinandersetzungen gebildet, deren Ziel nicht nur die konsequente Verfolgung solcher Straftaten, sondern auch deren Verhinderung ist.

Zur Info

Sletka 08.07.2005 - 01:15
Tagesspiegel-Bericht, der am 08.07.06 erscheint.
(08.07.2005 )

Staatsanwalt: Nazis begingen Mordversuch

Potsdam - Nach Zusammenstößen rechtsextremistischer und linksgerichteter Jugendlicher in Potsdam sind bis Donnerstagnachmittag vier Verdächtige in Untersuchungshaft gekommen. Darunter sind drei Rechtsextreme und ein Linker. Die Gewaltspirale hatte sich in den vergangenen Wochen weiter nach oben gedreht. Bildungsstaatssekretär Martin Gorholt sagte, die Gewalttaten belegten, dass der Rechtsextremismus die „eigentliche Bedrohung“ im Land sei.

Bisheriger Höhepunkt der gewalttätigen Auseinandersetzungen war der brutale Übergriff von circa 15 Rechtsextremisten am Sonntag. Sie stoppten eine Straßenbahn per Notbremse, sprangen heraus und schlugen zwei junge Männer auf der Straße mit Flaschen und traten ihnen gegen die Köpfe. Nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft Potsdam, Jörg Wagner, wurden sechs Haftbefehle gegen die Neonazis außer Vollzug gesetzt. Unter den Beschuldigten seien auch Berliner. Die Gewalttat könnte ein Racheakt für eine Attacke von Linken gewesen sein, bei der vor gut zwei Wochen ein rechtsextremer Jugendlicher in der Potsdamer Innenstadt niedergeschlagen worden war. Von den Haftbefehlen gegen die Linken seien drei außer Vollzug gesetzt worden, sagte Wagner.

Die Staatsanwaltschaft ermittele wegen des Verdachts des „versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung“, sagte der Sprecher. Der Haftrichter hatte die Haftbefehle nur wegen des Verdachts der „gefährlichen Körperverletzung“ ausgestellt. Nach dem Angriff der Linken waren Wagner zufolge Haftbefehle wegen „versuchten Mordes“ ergangen. Diese unterschiedliche Einstufung hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) kritisiert. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass Straftaten von rechten und linken Jugendlichen mit zweierlei Maß beurteilt würden. In Potsdam müsse „alles getan werden, damit die Gewaltaktionen nicht weitergehen“, verlangten Politiker am Donnerstag. ddp

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wobei mich wundert.. — cpt.Swing