ESSEN-STEELE: Antifademo am 08.07.2005

AntifaschistInnen aus Essen 04.07.2005 16:21
In Essen-Steele kam es in den letzten Wochen zu mindestens zwei schweren Übergriffen von Neonazis auf Linke und PunkerInnen. Rassistisch und faschistisch motivierte Übergriffe durch ansässige Nazis sind in Essen-Steele an der Tagesordnung. Durch die Vorkommnisse im Juni wurde allerdings eine neue Stufe der Aggression erreicht, welche eine entschlossene Reaktion erfordert: ENOUGH IS ENOUGH!
08.07. - ENOUGH IS ENOUGH!

Am 10.06.2005 fand in Essen-Steele zum wiederholten Mal ein Überfall von Nazis statt. Etwa 25 Nazis stürmten an diesem Abend ein Konzert von Essener Lokalbands im Jugendzentrum am Hü-Weg. Die Angreifer schlugen auf die BesucherInnen, insbesondere auf die am Eingang stehenden Punks ein und verletzten mehrere von ihnen so schwer, dass diese ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Eine Woche später, am 17.06.2005 griff erneut ein 25-köpfige Gruppe von Nazis ein weiteres Konzert im Julius-Leber-Haus in Essen-Steele an, wobei wiederum mehrere BesucherInnen durch die mit Flaschen und Holzlatten prügelnden Nazis teilweise schwer verletzt wurden. Fünf Personen mussten mit Platzwunden am Kopf und Gehirnerschütterungen stationär behandelt werden.

Rassistisch und faschistisch motivierte Übergriffe durch ansässige Nazis sind in Essen-Steele an der Tagesordnung. Durch die Vorkommnisse im Juni wurde allerdings eine neue Stufe der Aggression erreicht, die sich nicht nur durch die Brutalität, sondern auch durch das systematische Vorgehen der Angreifer auszeichnet.
In beiden Fällen blieb es nicht beim wöchentlichen Übergriff lokaler Nazis auf Personen, die sich nicht in das menschenverachtende Weltbild der Rechten fügen.
Beiden Angriffen liegt ein gezieltes Vorgehen zugrunde, das sich in dem geplanten Zusammenrotten einer großen Gruppe, dem Aufsuchen ihnen konkret bekannter Personen des linken Spektrums und dem ausgesprochen brutalen Vorgehen mit mitgebrachten Waffen zeigt.
Die an den Angriffen beteiligten Nazis sind aus dem Umfeld der Essener "Kameradschaft Josef Terboven" bekannt, die bereits im letzten Jahr mehrere Aufmärsche in Essen geplant hatten, die allerdings verboten wurden.

Die Polizei scheint ein relativ geringes Interesse an der Aufklärung der Fälle zu haben: Weder fanden irgendwelche Festnahmen statt, obwohl mehrere der Angreifer den Opfern namentlich bekannt waren, noch sorgte die Polizei dafür, dass sich die Gruppe der Nazis auflöste. Die Nazis wurden von den Beamten aufgefordert, den Ort des Überfalls zu verlassen, woraufhin diese im Verlauf des Abends noch mehrmals jugendliche KonzertbesucherInnen auf dem Weg zum Bahnhof verbal und körperlich angriffen.
Die Polizei hielt beide Vorfälle offensichtlich für so unwichtig, dass diese nicht im Polizeibericht erwähnt wurden.

Mit der Brutalität des Vorgehens und den nicht vorhandenen polizeilichen Konsequenzen reihen sich die Angriffe auf die Jugendzentren in die Etablierung des Essener Osten als Hochburg rechtsextremer Aktivitäten ein.

Unsere Demonstration soll sich in erster Linie gegen Essener Nazis richten. Allerdings wollen wir auch ein Zeichen gegen ihre Wegbereiter setzen, ein Zeichen gegen Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus jeglicher Art. Wir wollen für eine unabhängige, antifaschistische Jugendbewegung demonstrieren. Diese soll sich gegen die zunehmende Integration und Präsenz von Neo-Nazis in die hegemoniale Jugendkultur zur Wehr setzen und eine Alternative jenseits der deutschen Einheitskultur bieten.

Nazis bekämpfen!!!
Für eine antifaschistische Jugendkultur ohne Deutschland!


Demo: 08.07.2005 · 18.00 Uhr · Essen Steele · Kaiser-Otto-Platz


 http://www.no-nazis.de/
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Ergänzungen

dann macht doch

Rudi Rocker 04.07.2005 - 17:46
ne presseerklärung (örtliche Presse) und eine Dienstaufsichtsbeschwerde (mit leiter jugendzentrum). Oder stellt anzeige, wenn die Nazis namentlich bekannt sind. antifaschismus heisst auf allen ebenen zu kämpfen. wenn wir auf die staatliche strafverfolgung verzichten, müssen wir uns entweder kala shni kows besorgen oder aber resignieren. Also kommt aus dem Arsch. Organisieren, Anzeige erstatten, gegen Bullen rechtlich vorgehen und Stadt zu Stellungnahme zwingen. Dabei immer die Verhältnismässigkeit wahren. Also nicht gleich ne Stadtratssitzung rocken, sondern erst, wenns mit reden und bitten nicht mehr geht. Parallel inhaltlich und theoretisch die Ursachen erarbeiten und Kritik üben.

Und am Ende:

Für den Kommunismus (Krieg den Hütten, Paläste für alle!!!)

(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 04.07.2005 - 22:47
Solche Situationen enden doch meistens so:

Irgendwelche Leute finden heraus wer die Hauptverantwortlichen waren. Macht Fotos von denen. Dann werden diese Fotos überall in der Stadt mit Name und Adresse Plakatiert mit der Wahrnung, dass jeder der Verantwortliche-Nazi in die öffentlichkeit gedrängt wird. Und ein paar Tage später landen die Verantwortlichen Nazis im Krankenhaus, so dass es für alle anderen eine Wahrnung ist, sich nicht politisch zu doll hervorzutun.

Ich hoffe das es sich bei euch nicht so entwickelt! Sondern dass ihr euch friedlich einigt!

Es waren genau 3!

Bräter 05.07.2005 - 10:06
Am 17ten waren es genau 3 Nazis (also = -22). Und die ganzen tätowierten Hardcoreschläger von Tears of Blood (wie kommen von ganz unten) sind gerannt wie kleine Mädchen...

nazis zur Verantwortung zwingen

bibi 05.07.2005 - 16:47
Wenn die Essener Rechten namentlich bekannt sind ist es eine Möglichkeit selbst zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten.Ich glaube aber leider nicht das es viel bringt!Die Idee mit den Fotos und den Namen (in der gesamten Stadt plakattieren) ist da schon effektiver!Im Übrigen ist Essen-Ost sicherlich eine Nazihochburg, aber Altendorf und Borbeck sind definitv noch brauner!Man MUSS langsam was tun!!!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

nicht übertreiben — Der eine Typ

Gegen Nationalismus ??? — scheiss auf deutsche und ihr land

. — grau