nazidemo weißwasser

lotte 04.07.2005 12:23 Themen: Antifa
am letzten samstag (2.7) latschten ca. 100 Nazis durch die Provinzstadt Weißwasser, um gegen Sozialabbau und GLobalisierung zu demonstrieren...
...aufegrufen hatte ein sogenanntes "Lausitzer AKtionsbündnis", welches erst seit kurzem aktiv ist.

bekannte neonazis vor ort waren l. giessen, der npd kader j. krumpholz sowie der hoyerswerdaer neonazi s. richter.

etwa 40 antifas begleiteten den nazimarsch und gaben bei der zwischenkundegebung ein kleines stell-dich-ein durch eierwürfe ;-)

auch in der lausitz gilt: wenn naziaufmarsch....dann antifaprotest

kein fußbreit den faschos in weißwasser, hoyerswerda und anderswo....

mag
lotte
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

wo liegt das?

los lottos 04.07.2005 - 12:36
hmm....wo liegt dieses kleine braune kacknest eigentlich?
kann mir das jemand erklären?

gruß

mehr fotos?

friedlicher 04.07.2005 - 12:37
hat jemand noch fotos von dem marsch? wäre mal interessant wer da alles aus der region bei war. mal abgesehen von den bekannten nasen.

@ los lottos

el brasto spasto 04.07.2005 - 12:53
weisswasser ligt in sachsen. einfach mal googeln .....

Protest?

die internationale 04.07.2005 - 15:15
"wenn naziaufmarsch....dann antifaprotest"

Kenn mich in den örtlichen gegebenheiten nicht aus, aber wie kann des sein dass 100 Faschos aufmarschieren ohne dass Bullen oder eben Antifas vor ort sind?
Ist auf jedenfall nicht auf den Bildern zu erkennen... oder sind die Bilder in der hinsicht schlecht gewählt?

Erik Buder

so lala 04.07.2005 - 15:44
Der Nazi auf dem ersten Bild ganz links, der das Fronttranspi trägt, heißt Erik Buder und studiert derzeit an der TU-Dresden Soziologie.

@ so lala

scholle 05.07.2005 - 09:08
erik buder? wie kommst du denn darauf? ich meine hast du adleraugen oder sowas? das könnte genauso gut marc radler aus cottbus sein. passen würde es (kotletten, skatesneaker, basecap)

infos

informant 05.07.2005 - 11:26
erstens, weisswasser ist kein "kacknest", schon gar nicht braun (wären von denen nur die ortsansässigen idioten da gewesen, hätten die sich auf dem schulhof ihrer hauptschule treffen können) und liegt im niederschlesischen oberlausitzkreis in sachsen. zweitens, bullen waren natürlich da, und das nicht in geringer anzahl. schließlich muss der "rechtsstaat" ja das grundrecht auf versammlungsfreiheit und freie "meinungsäußerung" sichern, auch wenn er damit seine eigenen feinde hofiert... tolle logik. drittens, es ist mittlerweile tatsächlich schon so weit, dass die faschos äußerlich einen auf schwarzen block oder antifa machen, eine entsprechende truppe ist auch mitmarschiert.

@ scholle

Adlerauge 05.07.2005 - 15:40
Bild aufmachen, mit der rechten Maustaste auf "Bild speichern unter" gehen, dann das Bild mit nem vernünftigen Programm öffnen, und schon gibt´s die Nazifresse in Lebensgröße...!

bildprogram

bla 05.07.2005 - 20:01
welches prog nimmst du da denn das man des gut sieht ?

Protest

nightwriter 05.07.2005 - 21:31
„auch in der lausitz gilt: wenn naziaufmarsch....dann antifaprotest

kein fußbreit den faschos in weißwasser, hoyerswerda und anderswo....“


Hmmm, .... soll das eine Aufforderung für die nächste Nazikundgebung sein?
der Protest ....na ja...
Auch wenn die örtliche Presse großartiges zivil couragiertes Auftreten feiert und tatsächlich immerhin 500 Leute die Veranstaltung auf dem Marktplatz (welcher ca 500 m abseits der Demostrecke liegt) besuchten, bin ich mir nicht so sicher ob die „etwa 40 antifas“ mit einem Eierwurf und dem „Schwule, Schwule,...“ Skandieren während man dem Nazitroß hinterherläuft nicht doch leider etwas mehr als einen Fuss Breite an die Faschos abgeben mussten.
Des weiteren sollte erwähnt werden, dass sich so gut wie kein weißwasseraner Bürger an der Strecke zeigte und auch der Aufforderung des Bürgermeisters als „Zeichen des stillen Protestes bunte Tücher aus den Fenstern zu hängen“, kam am gesamten Streckenverlauf der Demo so gut wie kein Anwohner nach. Auch von den einheimischen Jugendlichen zeigte sich kaum einer. Trotz der ca. 1000 Flyer, die in Wohngebieten verteilt wurden. Leider gab es auch eine recht geringe Beteiligung der in Weißwasser lebenden (ca. 7000) Aussiedler.

De facto der Naziaufmarsch verlief ohne Störungen, es waren definitiv zu wenig Gegner der Nazis auf den Straßen unterwegs, von denen noch ein Teil aufgrund von Dummheit oder zu viel Alkoholgenuß oder beidem durch völlig idiotische Kommentare („Schwule, Schwule,... „ „hier marschiert der asoziale Widerstand“) Vorlagen für Lutz Giesen (den Redner der Nazis) lieferte. An Aktionen, die wirklich eine Wirkung auf die Demo gehabt hätten, war nicht zu denken.

Hier noch ein paar Zeitungsmeldungen der ortsansässigen Pressen:

Sächsische Zeitung Lokalteil Weßwasser
Montag, 4. Juli 2005

„Mehr als 500 Leute zeigen Zivilcourage

Weißwasser. Menschen der Stadt wollen sich nicht von brauner Gesinnung vereinnahmen lassen und bekunden das durch ihr Erscheinen im Zentrum.

Etwa 120 Teilnehmer zählte nach Polizeiangaben die angemeldete Demonstration von NPD-Anhängern. Der Marsch durch Weißwasser, der gegen 12.20 Uhr begann und etwa 15 Uhr endete, sei friedlich verlaufen. Lediglich ein Landfriedensbruch sei festgestellt worden, war aus dem Lagezentrum der Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien zu erfahren. „Aus den Reihen der ebenfalls 120 Personen, die sich im Laufe des Marsches hinter der Demo gesammelt hatten, um gegen diese zu protestieren, kam es nicht zu Störungen“, so ein Polizeisprecher.

Torwandschießen und Kultur

Die seitens der Stadtverwaltung Weißwasser initiierte Gegenveranstaltung auf dem Marktplatz wurde von rund 500 Teilnehmern besucht und blieb ebenfalls störungsfrei. Oberbürgermeister Hartwig Rauh (parteilos) begrüßte alle Anwesenden auf dem Marktplatz und lud sie ein, die zahlreich aufgebauten Stände zu begutachten. Von Kultur bis Sport reichte dabei die Palette. So bot einer der größten Sportvereine der Stadt, Grün-Weiß Weißwasser, die Gelegenheit zum Fußball-Torwandschießen. Grün-Weiß-Trainer Robert Reiß und der Vereins-Chef Peter Sieger führten dabei Regie. Ein Weißwasseraner fragte sich, warum es überhaupt eine Genehmigung für die Demo gegeben habe, noch dazu bei den zu erwartenden horrenden Kosten für den Polizeieinsatz.

Demo mit Polizeieskorte

Die Polizei begleitete mit einem starken Aufgebot beide Veranstaltungen. Neben den Beamten der Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien waren Kräfte der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei anwesend.

Im Gespräch zwischen dem Görlitzer Antragsteller dieser Demo und dem Landratsamt Niesky war zuvor festgelegt worden, dass eine Marschroute durch Weißwasser-Süd nicht in Betracht kommt. So zog der Tross vom Bahnhof durch die Innenstadt, um von dort über die Luther- und die Heinrich-Heine-Straße auf den Schwimmhallen-Vorplatz zu gelangen. Nachdem auch diese Zwischenstation absolviert war, machte sich der Demonstrationszug nebst Polizeieskorte zurück zum Bahnhof. Nahezu zeitgleich fand auch der Aktionstag auf dem Rathausplatz seinen Abschluss. (WW/SZ)



Stimmen: Was halten Sie von der Demo?

Manfred Noack: „Mit so etwas werden wir hier wohl in Zukunft öfter rechnen müssen.“
Maik Neumann: „Solche Demonstrationen wie die der NPD müsste man verbieten. Wir leben in der Bundesrepublik, da sollte braunes Pack keine Plattform bekommen, um wirre Sprüche loszulassen – auch nicht im Zentrum von Weißwasser. “
Hildegard Krahl: „Was dieser Polizeieinsatz wieder kosten wird, ist bestimmt gigantisch. Das müssen wir Steuerzahler doch blechen.“



Die Aktion macht Mut

Friedlich wurde am Sonnabend in Weißwasser ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt, mit Kultur und Sport. Trotz des großen Polizeiaufgebotes macht die Aktion genau so Mut wie jüngst das Mückaer Engagement, denn Lähmung weicht offensichtlich Entschlossenheit. Die und Zivilcourage sind nötig in Zeiten, in denen die NPD die soziale Notlage vieler Menschen ausnutzt, um auf Stimmenfang zu gehen.“

@nightwriter

informant 06.07.2005 - 10:46
du hast recht, was die wirkung der aktion auf dem marktplatz betrifft. das sah eher nach einer hilflosen reaktion der verantwortlichen im rathaus aus, anstattt eine ordentliche gegendemonstration zu organisieren. zustimmen muss ich dir auch, wenn du den verlauf der gegendemo und das verhalten einiger daran teilnehmender kritisierst. ja, es waren zuwenig menschen auf der straße, und die bürgerliche lokalpresse freut sich über die zivilcourage der einwohner. *haha* und ja, einige wortmeldungen waren nicht sehr sinnhaltig, zumindest hat man mit diesen andere menschen automatisch diskrminniert. alkoholgenuss machte manche (also in klarer unterzahl anwesende)leute nicht glaubwürdiger (wobei gesagt werden muss, dass die kahlen hohlköpfe selbst nur durch auflagen davon abgehalten worden sind. die müssen in der kindehit schon zuviel davon bekommen haben, wie erklärt sich sonst so eine gesinnung, die nur auf gehirnverkümmerung beruhen kann?).

aber es waren leute auf der straße, und unter ihnen fast nur jugendliche. und mit dem "asozialen widerstand" haben diese leute nicht sich selbst bezeichnet, sondern die faschos gemeint, als sie ihre (sich über jahre nicht ändernden) parolen skandierten, es gab sehr wohl auch aussagekräftige parolen auf unserer seite und mit der zeit wurde die anzahl derer, die sich die der demo offen missliebig gegenüberstanden, größer. außerdem scheinen die eierwürfe die nasen im antifa-outfit so sehr gestört zu haben, dass sie die werfer mal in einstudierter art und weise hetzen mussten. was mich interessiert: was hättest du dir von den aussiedlern versprochen? ich wäre auch dafür gewesen, mit deutlich mehr leuten den nazis zu zeigen, dass sie bei uns nicht auf duldung stoßen würden. aber es geht darum, dass generell mehr menschen widerstand hätten zeigen müssen. welche rolle spielt da die herkunft?

und was den giesen angeht: welche vorlagen meinst du? sein menschenverachtendes, abschäumiges gerede benötigt doch keine vorlage. seine "rede" wäre auch ohne die ironie ausgekommen, die er sich zu eigen machte, als es zu entsprechend unüberlegten zwischenrufen kam. wie hätte es denn ausgesehen, wenn sich gar keiner aufgemacht hätte? diese leute haben mehr bewirkt, als manch einer, der sich dem torwandschießen und der "kultur" auf dem marktplatz hingab.

@informant

nightwriter 06.07.2005 - 15:02
Natürlich spielt die Herkunft keine Rolle.
Ich möchte über die Aussiedler auch nicht als gesonderten Bestandteil der Gesellschaft sprechen da ich sie als Integrierten betrachten möchte.
Aber zur Ergänzung: komme selber nicht aus WSW, kenne aber ein paar Leute von dort. Daher hatte ich immer den Eindruck, dass in WSW mehr -als in der Region Oberlausitz üblich- Leute wohnen, die sich klar gegen Nazis positionieren. Dazu zähle ich auch die Aussiedler. Nach meinen Erfahrungen ist wohl der größte Teil von ihnen den Nazis gegenüber nicht so kameradschaftlich eingestellt, wie dies der völlig illusionierte Giesen behauptet, sondern sie müssen sich wohl auch öfters gegen Angriffe der Nazis wehren. Demzufolge möchte ich mich mal weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass (und jetzt bezeichne ich sie leider wieder als gesonderte Gruppe der Gesellschaft à um aber zu Aussagen zu kommen, kann ich es nicht anders ausdrücken, zumindest weiß ich grad nicht wie.) bei den Aussiedlern prozentual eine höhere Ablehnung gegen Nazis vorhanden ist als dies -zumindest in der Region Oberlausitz- bei der restlichen Bevölkerung anzutreffen ist. Und gemessen an ihrem hohen Anteil an der Gesamtbevölkerung in WSW hätte ich mit ein paar mehr gerechnet.
(Hoffe ich konnte verständlich machen wie ich zur Aussage im ersten Beitrag gekommen bin. Ich weiß natürlich, dass die Benennung als explizite Gruppe der gesamten Gemeinschaft nicht richtig ist und nicht zur Integration beiträgt.)

Das mit dem „asozialen Widerstand“ hab ich dann wohl falsch aufgefaßt.

Zu L. Giesen. Natürlich hätte er so oder so von den pervertierten Wahnvorstellungen, die sich in den dunkelsten Ecken seines kranken Hirns abspielen, berichtet.
Als Vorlagen meinte ich die „Schwule, Schwule,...“ Rufe, die er aufgegriffen hat.
Durch dies Rufe (von einigen wenigen) fühlt er sich ja noch bestärkt und projiziert das auf die
Gesamtheit der antifaschistisch Aktiven. Und ich habe den Eindruck, dass viele
„Bürger“, die sich nicht mit politischen Themen wie Nationalismus und Gegeninitiativen
auseinander setzten, bei der bloßen Betrachtung
dieser einzelnen Situation eine Art Konsens mit der Reaktion der Nazis entwickeln. Ich will
das nicht generalisieren aber ich glaube diese Tendenz ist zu beobachten. Sicherlich auch
dadurch weil
sie von den Nazis ausgenutzt wird.
Und deshalb bieten solche sinnlosen Kommentare, die die Rufer wohl beim Fußball
aufgeschnappt haben, einen Punkt an dem die Nazis sich abarbeiten und der nach außen
Wirkung zeigt. Und wenn man das weiß, muss man ihnen diese Möglichkeit ja nicht bieten.
Denn auch nachdem die Rufer darauf hingewiesen wurden, dass diese Aussagen und das
besoffene Auftreten Scheisse und kontraproduktiv wären, änderte sich nichts an ihrem
Verhalten.
Sicherlich kann man sagen, dass sie ja wenigstens da waren und gewillt waren aktiven Protest
zu zeigen. Das möchte ich ihnen auch nicht in Abrede stellen. Und sicher ist ihre Ablehnende Haltung gegenüber Nazis auch in betrunkenem
Zustand (von der Meinung her) positiv zu werten. Man sollte sich aber vorher darüber im
klaren (nicht im „Klaren“ àVodka g*) sein wie man etwas will und ob man nicht eine
gewisse Verantwortung der gesamten Gegnerschaft der Nazis gegenüber hat.
Sie waren da und hatten gute Absichten. Aber so sollten sich die Absichten nicht äußern.
Jedem steht es frei das anders zu sehen.

Protest

Ich 07.07.2005 - 16:32
Das wir min. 500m von den Scheiß-Faschos wegwaren liegt an unserer Lieblingspolizei (u.a. Knüppelbullen aus Leipzig). Wir waren keine 200m vom Marktplatz weg (mit ca. 50 leuten) als die Bullen uns aufgehalten und nach fast 'ner Stunde 'nen Platzverweis für fast die gesamte Innenstadt gegen uns erwirkt haben.

Mehr Bilder unter lausitz.tk und demo-weisswasser.tk (beides Nazi-Seiten)

PS.: Eierwerfen rockt :-)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 9 Kommentare an

wer war da? — Fidel Bastros Handlager

symbol-klau — pfui

Warum — steht

augen auf — ...

muss gesagt werden — sag ich doch

Nazis und Kapitalismus — Ergänzer

lest mehr — bücher