WoBa Dresden: Obdachlos per Dienstanweisung

Meedaz 29.06.2005 13:38 Themen: Repression Soziale Kämpfe
– Seit Inkrafttreten der Hartz IV Gesetzgebung vermietet die städtische WoBa Dresden GmbH keine Wohnungen mehr an Obdachlose und von Obdachlosigkeit bedrohte DresdnerInnen.
Trotz Leerstand von über 10% verhindert eine interne Dienstanweisung seit Januar 2005 die Vermittlung von günstigem Wohnraum. Betroffene werden über diese Direktion jedoch nicht oder nur zögernd informiert. Mit dem Hinweis auf den hohen Prozentteil der Problemfälle unter "ihresgleichen" werden Wohnungssuchende, die keinen aktuellen Mietvertrag vorweisen können, regelrecht vorgeführt.
So sind nach aktueller Maßgabe vom Wohnungssuchenden die Zustimmung von gleich drei Behörden (Wohnungs- und Sozialamt , Arbeitsagentur) einzuholen, bevor ein Mietangebot wahr genommen werden kann.
Bei einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 3 Werktagen pro Behörde wird da aus einer kurzen Notsituation schnell ein Dauerzustand.
Leerstand kostet Geld, das weiß jeder Vermieter. Für die WoBa Dresden erschliesst sich eine andere Rechnung: Bei einem möglichem Verkauf sind leere Wohnungen einfach mehr wert.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

verkauft

icke 29.06.2005 - 18:45
Erst vor kurzem wurde beschlossen, die WoBa zu verkaufen, damit Dresden seine 800 Mio. € Schulden loswerden kann (und Platz für neue Schulden für die Waldschlößchenbrücke hat).
mehr dazu:  http://www.dnn.de/dnn-heute/55060.html

Schmarotz, schmarotz, schmaotz!

Stuttgarter 29.06.2005 - 19:28
Die Stuttgarter kommunale Wohnungsunternehmung SWSG mbH ist schon einen Schritt weiter. Sie baut überhaupt keine neuen Mietwohnungen mehr von ihren Mieteinahmen, sondern nur noch Eigentumswohnungen. Der Wohnungsbestand wird langsam an Interessenten "verkloppt" und die von der SWSG geforderten Mieten sind inzwischen so hoch, daß Arbeitslose überhaupt kein "Vermietungsangebot" bekommen. Diese Politik wird von der Hartz-Allparteienkoalition im Rathaus und im SWSG-Aufsichtsrat abgesegnet.
Wer als Wohnungssucherer meckert, kommt auf eine schwarze Liste.
Dafür leistet sich die SWSG bei 500 Mitarbeitern einen Aufsichtsrat mit 15 Mitgliedern aus allen Parteien und den Rathausbonzen 1. Bürgermeister Föll (CDU) und 2 Bürgermeister Hahn (SPD), die breit und flächendeckend schmarotzend auch in anderen kommunalen Aufsichträten abkassieren.
Der Daimler mit weltweit ca. 500.000 Mitarbeiteren leistet sich gerade mal einen Aufsichtsrat mit 12 Räten.