Bristol/UK: Server vom IMC Kollektiv beschlagnahmt

info 27.06.2005 23:12 Themen: G8 Indymedia Medien Repression
Ungefähr gegen 17:30 Uhr hat die Polizei die Wohnung eines Mitgliedes vom Bristol Indymedia Kollektiv (BIM) aufgesucht. Mit Hilfe eines Durchsuchungsbefehls wurde der private Computer, sowie der lokal betriebene Bristol Indymedia Server beschlagnahmt und die Person zur Befragung mitgenommen.
LIBERTY, eine Bürgerrechtsorganisation, welche in diesem Fall involviert ist, wurde informiert und es wird versucht einen lokalen Anwalt einzubeziehen.

Gegen 19:00 Uhr hat die Polizei von Avon & Somerset, bzw. das Trinity Rd Polizeirevier bekanntgegeben, das sich das Mitglied des Kollektives nicht in ihrem Gewarhsam befindet. Es ist möglich das er von der britschen Transportpolizei festgehalten wird.

Der Hintergrund zu dieser Aktion ist, daß ungefähr am 17 Juni ein anonymes Posting auf Bristol Indymedia abgesetzt wurde, in dem von einer "Aktion" berichtet wurde, bei der Objekte auf einen Güterzug, der Neuwagen transportierte, geworfen wurden. Diese Aktion wurde im Kontext zur Klimaveränderung / Autonutzung / Überkonsumierung im Vorfeld zum G8-Gipfel betrachtet. Gerüchte besagen, daß diese "Aktion" einen Schaden von rund 100.000 Pfund verursacht haben. Ein ehemaliges Mitglied des Bristol-Kollektive schrieb danach angblich einen Kommentar, in dem er klarmachte, daß er dieser Aktion moralisch nicht zustimmen kann, daß der Artikel die Richtlinien von BIM verletze und daß er die Polizei über diesen Artikel benachrichtigt hat. Im Anschluss darauf gab es mehrere Gespräche zwischen der Polizei und Liberty/BIM in denen letztere argumentierten, daß die Information auf dem Server nicht über einen gewöhnlichen Durchsuchungsbefehl zu erlangen wären (siehe Presseerklärung von BIM: http://indymedia.org.uk/en/2005/06/314820.html).

Egal wie sich die rechtlichen Hintergründe nun darstellen, die Polizei hat den Server beschlagnahmt.

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Ergänzungen

Hintergründe und so

Icke 28.06.2005 - 01:07
Es muß aber noch erwähnt werden, daß es schon in den letzten Wochen Drohungen der Polizei gab, den Server zu beschlagnahmen, wenn die Indys nicht freiwillig die Logs zu G8-Berichterstattung weitergeben. Es scheint sich also eher um einen gesuchten Anlass zu handeln.

Frage..

Capt. Swing 28.06.2005 - 01:46
..was liesse sich denn aus den logs herauslesen? ich hätte gedacht das bei IMC's keine IP-Daten o.ä. gespeichert werden.

Logs herauslesen und so

Icke 28.06.2005 - 01:55
Ich denke mal, daß die Polizei wissen will, wer was wann postet. Versuche an die Logs zu kommen, gabs immer wieder mal. Seit dem Vorfall in Seattle ( http://www.heise.de/tp/r4/artikel/7/7502/1.html) im Jahr 2001 werden keine Logs mehr gespeichert (sie wurden davor für die Statistics gespeichert). Das Ansinnen der Polizei kann also gar positiv begegnet werden. Hinzu kommt die Frage, ob es in allen Ländern überhaupt legal wäre, wenn eine Plattform wie Indymedia sowas speichern würde.

Mittelspalte...

eeak! 29.06.2005 - 00:24
Dahin gehört sowas, wenn die Obrigkeit die freie Berichterstattung mittels Beschlagnahme der Arbeitsmaterialien unterdrücken möchte..!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Ein Bericht über eine Akademie

N.N. 28.06.2005 - 04:19
ist keine Akademie,nech ? Ein Bericht über die Anschläge auf das empire estate building ist kein Terrorismus.
Freedom of the press ,oder ?