G8: Die besten Parties sind immer noch die, zu denen man nicht eingeladen ist
Der diesjährige G8-Gipfel findet vom 6.-8.Juli im Golfhotel Gleneagles in Schottland statt, etwa 60 Kilometer von Glasgow und Edinburgh. Mehrere Bündnisse planten seit teilweise über zwei Jahren verschiedene Aktionen - um die selbsternannten "World Leaders" unter Druck zu setzen, die Weltöffentlichkeit zu informieren und gleichzeitig Alternativen zum vorherrschenden System zu leben (z.B.: Ecovillage gegen das G8 in Stirling oder Cre8 Community Garden in Glasgow).
Im afrikanischen Mali findet zum vierten Male ein Gegengipfel zum Treffen der G8 statt (mehr).
Hintergrund:
1 | 2 | Geplante Proteste + Events | Gruppen und Webseiten | Dissent! Netzwerk [de] | G8Alternatives | Gleneagles Infos bei PGA | Warum den G8 verhindern? Video
Updates: Vorfeld | 28.06. | Samstag | Sonntag | Montag | Dienstag | Mittwoch |Donnerstag
Aktuell:
Am Freitag war der Climate Change Aktionstag gegen den G8.
In Glasgow gab es die Boogie on the BridgeStrassenparty.(Photos:1, 2)
Ausserdem gab es die Operation Splish Splash Splosh der Clownarmy.
In Edinburgh gab es noch eine Prisoners Support Demo, weil immer noch ziemlich viele Leute im Knast sitzen.
uk.indymedia | scotland.indymedia | bristol.indymedia - down | Radiostreams | G8 Bloggers
Aktionen zum G8 weltweit:Global Aktion Day am 6.7. Zusammenfassung
Im afrikanischen Mali findet zum vierten Male ein Gegengipfel zum Treffen der G8 statt (mehr).
Hintergrund:
1 | 2 | Geplante Proteste + Events | Gruppen und Webseiten | Dissent! Netzwerk [de] | G8Alternatives | Gleneagles Infos bei PGA | Warum den G8 verhindern? Video
Updates: Vorfeld | 28.06. | Samstag | Sonntag | Montag | Dienstag | Mittwoch |Donnerstag
Aktuell:
Am Freitag war der Climate Change Aktionstag gegen den G8.
In Glasgow gab es die Boogie on the BridgeStrassenparty.(Photos:1, 2)
Ausserdem gab es die Operation Splish Splash Splosh der Clownarmy.
In Edinburgh gab es noch eine Prisoners Support Demo, weil immer noch ziemlich viele Leute im Knast sitzen.
uk.indymedia | scotland.indymedia | bristol.indymedia - down | Radiostreams | G8 Bloggers
Aktionen zum G8 weltweit:Global Aktion Day am 6.7. Zusammenfassung
G8 steht fuer "Group of Eight" - das sind die 7 mächtigsten Industrienationen, plus, aus strategischen Gründen, Russland. Einmal im Jahr verbringen deren Regierungschefs ein paar Tage miteinander, um ihre Strategien zu besprechen und sich fotografieren zu lassen. Proteste und Widerstand gegen die dahinterstehende Weltordnung begleiten seit vielen Jahren diese Tagungen [Evian 03 | Sea Island 04 | mehr über G8]
"Make Poverty History"
Die Proteste begannen mit einer großem Demonstration unter dem Motto "Make Poverty History" am Samstag, den 2.Juli in Edinburgh, zu der viele NGOs mobilisierten. Mehr als 200.000 nahmen teil. Diese "Make Poverty History"-Kampagne ist sehr groß und bekannt in Großbritannien, viele Mainstream-Medien berichten ausführlich und wohlwollend darüber - was teilweise an den staatstragenden Charakter liegt. Auch Tony Blair trägt ein weisses MakePovertyHistory-Armband, ruft zum Kampf gegen die Armut auf und lädt nach Edinburgh ein.
Live8
Der Musiker Bob Geldorf organisierte eine Reihe von "Live8"-Konzerten in u.a. Berlin, London und Edinburgh, an die mehr als 1,5 Millionen besuchten. Finanziert von Unternehmen und der Regierung, unterstützt von Promis spricht sich Live8 offiziell gegen Aids und für Armutsbekämpfung aus, unterstützt aber tatsächlich die Positionen Blairs in den G8-Verhandlungen. KritikerInnen bezweifeln, dass der Besuch eines Rockkonzertes die G8-Regierungschefs zum Umdenken bringt. Vor allem weil diese sich den Kampf gegen Armut, Engagement für Afrika und gegen Klimawandel ja sowieso schon groß auf die Fahnen schreiben - ein Blick in einen beliebigen Armuts-, Gesundheits- oder Klimabericht dürfte dies als bestenfalls gut gemeint entlarven.
Dissent!
Verschiedene Gruppen haben sich zuerst in Großbritannien, dann inanderen europäischen Ländern, in einem Netzwerk namens Dissent! zusammengeschlossen (siehe Prozess und Vorbereitungen in Deutschland).
Für Vernetzung und Planung wurde diesen Frühling unter anderem das Festival of Dissent veranstaltet. Schon das dem großen Gipfel vorausgehende Treffen der G8-Innenminister Mitte Juni in Sheffield wurde von Protesten begleitet [Erste Aktionen [de] | Weitere Proteste und Festnahmen [de] | Überblick eins [en] | Überblick zwei [en]].
In Glasgow gab es gleichzeitig ein Projekt namens Cr8 Summat, um die Bevölkerung einzubinden: Auf dem Gelände eines geplanten Autobahnzubringers wurde ein Gemeinschaftsgarten fuer die Nachbarschaft angelegt.
g8cyclecaravan
Eine Fahrradkarawane ist am 19.Juni in London gestartet und traf rechtzeitig zu den Aktionstagen in Schottland ein. Bei Stirling, etwa 16km von Gleneagles, wurde ein Ecovillage gegen den G8 aufgebaut.
Bereits seit Mitte Juni ist in Glasgow das Convergence Centre geöffnet. In einer angemieteten Fabrikhalle gibt es Schlafplätze für etwa 1000 AktivistInnen, ausserdem eine Küche und ein Medienzentrum.
Die "Evening Times" Glasgow titelte dazu am Donnerstag:"G8 HATE GROUP SETS UP CAMP IN CITY HALL". Im Artikel wird Dissent beschrieben als "implicated in some of the bloodiest anti-capitalism riots in the world". Das ist beispielhaft für eine seit Monaten andauernde Berichterstattung, die mit immer neuen "Enthüllungen" die schrecklichsten Ausschreitungen während des Gipfels heraufbeschwört. Siehe auch den ständig aktualisierten Pressespiegel".
Glaubt man den Medien, zittert ganz Schottland vor den einreisenden AnarchistInnen. Im Gegensatz dazu stehen das Interesse und die Aufgeschlossenheit der Bevölkerung von zB Edinburgh gegenüber den G8-GegnerInnen, die in Veranstaltungen und in einem rund um die Uhr geöffneten Infoshop im Stadtzentrum informieren. Die Sympathie vieler SchottInnen mag zum Teil daran liegen, dass viele der 10.000 eingesetzten PolizistInnen aus England kommen werden. In Schottland gibt es kaum Erfahrung mit Massenprotesten - deshalb wurden extra Wasserwerfer aus Belgien importiert, seit zwei Monaten wird die Polizei mit Gummigeschossen trainiert, die wahrscheinlich jedoch nicht eingesetzt werden. Eine eilig durchgesetze Gesetzesaenderung macht ab 1. Juli das Betreten von Land in England und Schottland illegal, wenn das neue Gesetz vorher auf einen beinahe beliebig grossen Landstrich angewendet wurde. Fuer die dünn besiedelte Gegend um Gleneagles wurden Strassensperren angekündigt, der Tagungsort ist weiträumig mit einem Metallzaun abgesperrt. Die EinwohnerInnen von Auchterarder, der nachste grössere Ort, bekommen ab dem achten Lebensjahr für die Zeit des Gipfels ID-Cards, ohne die sie ihr Dorf nicht betreten dürfen.
Aktionen
Am Sonntag 3.Juli findet unter dem Titel "Make Borders History" ein "No Border" Aktionstag in Glasgow für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht statt. Ebenfalls am Sonntag organisieren die G8Alternatives einen Gegengipfel in Edinburgh. Am Montag geht es in Edinburgh weiter mit dem "Carnival of Full Enjoyment", gleichzeitig ist eine Blockade der Militärbasis Faslane nördlich von Glasgow angekündigt. Am Dienstag dem 5.Juli findet südlich von Glasgow eine Demonstration gegen das Abschiebegefängnis Dungavel statt, am Abend treffen sich in Stirling die "Hillwalkers", um zu einem Fußmarsch über die Berge Richtung Gleneaglesaufzubrechen. Für den 6.Juli, dem Tag des Gipfelbeginns, sind Blockaden rund um den Tagungsort angekündigt. Für den 8.Juli wird zu einem weltweiten Aktionstag gegen den Klimawandel aufgerufen.
[Aktionsprogramm]
Weiter ruft G8Alternatives, ein Bündnis aus schottischen linken Parteien und Gewerkschaften, am ersten Tag des Gipfels zu einer Demo direkt in Gleneagles auf. Ausserdem gibt es in diesen Tagen in Schottland zahllose kleine und grosse Veranstaltungen, Demos, Kundgebungen von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und Einzelpersonen, die Protest gegen die Politik der G8 zum Inhalt haben ...
Zahlreiche Aktionen im Vorfeld fanden bereits statt, bei denen es erste Festnahmen gab. Übersicht über stattgefundene Aktionen. Während des G8 finden Proteste hauptsächlich in Edinburgh, Glasgow und Stirling statt. Am 6.7. finden im Rahmen eines globalen Aktionstages weltweit Aktionen statt.
Im Vorfeld des G8 wurde der Server von Indymedia-Bristol beschlagnahmt (Feature dazu) - ähnliches geschah auch vor dem ESF in London, als die Polizei auf Bitten des FBI und der italienischen Regierung mehrere Festplatten eines Indymedia-Servers beschlagnahmte und so zahlreiche Indymedias offline gingen (Feature dazu).
Mehr als 200.000 Menschen nahmen am Samstag an der mehr als 9stündigen Demonstration der "Make Poverty History"-Coalition teil (Fotos). Am ende reichten sie sich nach einer Schweigeminute die Hände und bildeten einen Ring um die Stadt. Am Rande der Demonstration wurden Demonstranten aus dem Black Bloc und eine Sambaband eingekesselt (Fotos: 1 | 2). Nach dem Ende der Demonstration eine spontane ReclaimTheStreet-Aktion statt. In der deutschen Presse bleiben die Proteste zumeist unerwähnt.
Am Sonntag fand in Glasgow eine "Make Borders History"-Tour, eine Antikriegsdemo, sowie eine öffentliche Versammlung in Edinburgh statt. Außerdem begann The G8 counter-conference. (Fotos von der MakeBordersHistory: 1, 2)
Am Montag fand in Edinburgh der "Carnival for Full Enjoyment" statt. Die Polizei ging von Anfang an sehr heftig gegen die Leute vor, um jeden Protest zu verhindern. Dabei wurde gezielt auf Köpfe geschlagen. Mehr als 100 Menschen, darunter viele der Demosanis und einige Journalisten, wurden festgenommen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Die Auseinandersetzungen dauerten bis zum späten Abend (Fotos: 1 | 2). In Faslane beteiligten sich seit dem frühen Morgen rund 2000 Menschen an der Blockade einer Militärbasis (erstes Update | Fotos ). Viele weitere Aktionen fanden überall statt.
Am Dienstag beteiligten sich rund 100 Menschen am Dungavel Detention Centre gegen das europäische Grenzregime. Trotz massiver Polizeipräsenz, zahlreichen Durchsuchungen, Kesselungen und einigen Verhaftungen blieb es dort friedlich (Fotos). In Edinburgh wurden viele der gestern Verhafteten freigelassen, andere bleiben unter konstruierten Anklagen weiter drin. In Stirling fand eine Critical Mass statt. In Edinburgh findet die "Global Warming 8 Conference" statt. Um das Camp in Stirling fährt die Polizei massiv auf und stellt das Gelände unter Sonderrecht (Sektion 60 Order). Aktivisten werden durchsucht, das Camp überwacht.
Der Mittwoch begann mit Blockaden von Straßen und Zufahrstwegen nach Gleneagles, an denen sich Tausende beteiligen. Es wurde von weiteren Polizeiübergriffen berichtet, dadurch Eskalation. Das Legal Team meldete am frühen Nachmittag 440 Verhaftungen. Stirling/Gleneagles Timeline | erste Fotos aus Stirling | Edinburgh Timeline | Glasgow Timeline. Vor dem Hotel in Gleneagles begann am Mittag eine Demonstration, trotz des Versuchs der Polizei diese zu verhindern (Zusammenfassung der Ereignisse). 5000 wurde die Teilnahme gestattet. Kurz nach dem Start wurden mehr als 1000 friedliche Demonstranten eingekesselt und schliesslich eingezäunt. Weitere brutale Übergriffe.
Hunderte von Menschen überwinden die Zäune, die Gleneagles absperren sollen. Auch hier brutale Übergriffe (Überblick über die Ereignisse)... Weltweit fand außerdem ein Global Action Day statt. In Deutschland fanden Aktionen in Berlin, Magdeburg, Heidelberg, Hannover und Köln statt.
In der Nacht zum Donnerstag kesselte die Polizei das Ecovillage in Stirling (5000 Leute) ein. Leute dürfen nur einzeln das Camp verlassen, wenn sie sich durchsuchen lassen. In der deutschen Mainstream-Presse, welche bis gestern die Proteste gegen den G8 verheimlichte, wird gegenwärtig einzig die Polizeiversion von angeblichen "autonomen Randalierern" verbreitet [Breaking News von heute]
Eine Solidaritätsdemonstration für die willkührlich verhafteten Protesierer der letzten Tage wird am Nachmittag eingekesselt. 11 der Verhafteten, denen Verschwörung vorgeworfen wurde, sind heute freigelassen worden.
"Make Poverty History"
Die Proteste begannen mit einer großem Demonstration unter dem Motto "Make Poverty History" am Samstag, den 2.Juli in Edinburgh, zu der viele NGOs mobilisierten. Mehr als 200.000 nahmen teil. Diese "Make Poverty History"-Kampagne ist sehr groß und bekannt in Großbritannien, viele Mainstream-Medien berichten ausführlich und wohlwollend darüber - was teilweise an den staatstragenden Charakter liegt. Auch Tony Blair trägt ein weisses MakePovertyHistory-Armband, ruft zum Kampf gegen die Armut auf und lädt nach Edinburgh ein.
Live8
Der Musiker Bob Geldorf organisierte eine Reihe von "Live8"-Konzerten in u.a. Berlin, London und Edinburgh, an die mehr als 1,5 Millionen besuchten. Finanziert von Unternehmen und der Regierung, unterstützt von Promis spricht sich Live8 offiziell gegen Aids und für Armutsbekämpfung aus, unterstützt aber tatsächlich die Positionen Blairs in den G8-Verhandlungen. KritikerInnen bezweifeln, dass der Besuch eines Rockkonzertes die G8-Regierungschefs zum Umdenken bringt. Vor allem weil diese sich den Kampf gegen Armut, Engagement für Afrika und gegen Klimawandel ja sowieso schon groß auf die Fahnen schreiben - ein Blick in einen beliebigen Armuts-, Gesundheits- oder Klimabericht dürfte dies als bestenfalls gut gemeint entlarven.
Dissent!
Verschiedene Gruppen haben sich zuerst in Großbritannien, dann inanderen europäischen Ländern, in einem Netzwerk namens Dissent! zusammengeschlossen (siehe Prozess und Vorbereitungen in Deutschland).
Für Vernetzung und Planung wurde diesen Frühling unter anderem das Festival of Dissent veranstaltet. Schon das dem großen Gipfel vorausgehende Treffen der G8-Innenminister Mitte Juni in Sheffield wurde von Protesten begleitet [Erste Aktionen [de] | Weitere Proteste und Festnahmen [de] | Überblick eins [en] | Überblick zwei [en]].
In Glasgow gab es gleichzeitig ein Projekt namens Cr8 Summat, um die Bevölkerung einzubinden: Auf dem Gelände eines geplanten Autobahnzubringers wurde ein Gemeinschaftsgarten fuer die Nachbarschaft angelegt.
g8cyclecaravan
Eine Fahrradkarawane ist am 19.Juni in London gestartet und traf rechtzeitig zu den Aktionstagen in Schottland ein. Bei Stirling, etwa 16km von Gleneagles, wurde ein Ecovillage gegen den G8 aufgebaut.
Bereits seit Mitte Juni ist in Glasgow das Convergence Centre geöffnet. In einer angemieteten Fabrikhalle gibt es Schlafplätze für etwa 1000 AktivistInnen, ausserdem eine Küche und ein Medienzentrum.
Die "Evening Times" Glasgow titelte dazu am Donnerstag:"G8 HATE GROUP SETS UP CAMP IN CITY HALL". Im Artikel wird Dissent beschrieben als "implicated in some of the bloodiest anti-capitalism riots in the world". Das ist beispielhaft für eine seit Monaten andauernde Berichterstattung, die mit immer neuen "Enthüllungen" die schrecklichsten Ausschreitungen während des Gipfels heraufbeschwört. Siehe auch den ständig aktualisierten Pressespiegel".
Glaubt man den Medien, zittert ganz Schottland vor den einreisenden AnarchistInnen. Im Gegensatz dazu stehen das Interesse und die Aufgeschlossenheit der Bevölkerung von zB Edinburgh gegenüber den G8-GegnerInnen, die in Veranstaltungen und in einem rund um die Uhr geöffneten Infoshop im Stadtzentrum informieren. Die Sympathie vieler SchottInnen mag zum Teil daran liegen, dass viele der 10.000 eingesetzten PolizistInnen aus England kommen werden. In Schottland gibt es kaum Erfahrung mit Massenprotesten - deshalb wurden extra Wasserwerfer aus Belgien importiert, seit zwei Monaten wird die Polizei mit Gummigeschossen trainiert, die wahrscheinlich jedoch nicht eingesetzt werden. Eine eilig durchgesetze Gesetzesaenderung macht ab 1. Juli das Betreten von Land in England und Schottland illegal, wenn das neue Gesetz vorher auf einen beinahe beliebig grossen Landstrich angewendet wurde. Fuer die dünn besiedelte Gegend um Gleneagles wurden Strassensperren angekündigt, der Tagungsort ist weiträumig mit einem Metallzaun abgesperrt. Die EinwohnerInnen von Auchterarder, der nachste grössere Ort, bekommen ab dem achten Lebensjahr für die Zeit des Gipfels ID-Cards, ohne die sie ihr Dorf nicht betreten dürfen.
Aktionen
Am Sonntag 3.Juli findet unter dem Titel "Make Borders History" ein "No Border" Aktionstag in Glasgow für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht statt. Ebenfalls am Sonntag organisieren die G8Alternatives einen Gegengipfel in Edinburgh. Am Montag geht es in Edinburgh weiter mit dem "Carnival of Full Enjoyment", gleichzeitig ist eine Blockade der Militärbasis Faslane nördlich von Glasgow angekündigt. Am Dienstag dem 5.Juli findet südlich von Glasgow eine Demonstration gegen das Abschiebegefängnis Dungavel statt, am Abend treffen sich in Stirling die "Hillwalkers", um zu einem Fußmarsch über die Berge Richtung Gleneaglesaufzubrechen. Für den 6.Juli, dem Tag des Gipfelbeginns, sind Blockaden rund um den Tagungsort angekündigt. Für den 8.Juli wird zu einem weltweiten Aktionstag gegen den Klimawandel aufgerufen.
[Aktionsprogramm]
Weiter ruft G8Alternatives, ein Bündnis aus schottischen linken Parteien und Gewerkschaften, am ersten Tag des Gipfels zu einer Demo direkt in Gleneagles auf. Ausserdem gibt es in diesen Tagen in Schottland zahllose kleine und grosse Veranstaltungen, Demos, Kundgebungen von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und Einzelpersonen, die Protest gegen die Politik der G8 zum Inhalt haben ...
- Berichterstattung auf indymedia UK und indymedia scotland
- why are people protesting? - Hintergruende [en]
- Was mit dem G8-Gipfel nicht in Ordnung ist" - Hintergruende [de]
- Alle Gruppen, Aktionen und Aktionsformen in dieser Linksammlung
- Praktische Infos wie Unterkunft (Camps, Convergence Space), Anreise (Zug aus London, Busse aus Berlin, Mitfahrboerse, Tramptipps), Schottisches Recht, Tipps zum Packen ... siehe die deutsche oder die englische Seite von Dissent!
- G8-Seite von Peoples' Global Action
Updates:
Zahlreiche Aktionen im Vorfeld fanden bereits statt, bei denen es erste Festnahmen gab. Übersicht über stattgefundene Aktionen. Während des G8 finden Proteste hauptsächlich in Edinburgh, Glasgow und Stirling statt. Am 6.7. finden im Rahmen eines globalen Aktionstages weltweit Aktionen statt.
Im Vorfeld des G8 wurde der Server von Indymedia-Bristol beschlagnahmt (Feature dazu) - ähnliches geschah auch vor dem ESF in London, als die Polizei auf Bitten des FBI und der italienischen Regierung mehrere Festplatten eines Indymedia-Servers beschlagnahmte und so zahlreiche Indymedias offline gingen (Feature dazu).
Mehr als 200.000 Menschen nahmen am Samstag an der mehr als 9stündigen Demonstration der "Make Poverty History"-Coalition teil (Fotos). Am ende reichten sie sich nach einer Schweigeminute die Hände und bildeten einen Ring um die Stadt. Am Rande der Demonstration wurden Demonstranten aus dem Black Bloc und eine Sambaband eingekesselt (Fotos: 1 | 2). Nach dem Ende der Demonstration eine spontane ReclaimTheStreet-Aktion statt. In der deutschen Presse bleiben die Proteste zumeist unerwähnt.
Am Sonntag fand in Glasgow eine "Make Borders History"-Tour, eine Antikriegsdemo, sowie eine öffentliche Versammlung in Edinburgh statt. Außerdem begann The G8 counter-conference. (Fotos von der MakeBordersHistory: 1, 2)
Am Montag fand in Edinburgh der "Carnival for Full Enjoyment" statt. Die Polizei ging von Anfang an sehr heftig gegen die Leute vor, um jeden Protest zu verhindern. Dabei wurde gezielt auf Köpfe geschlagen. Mehr als 100 Menschen, darunter viele der Demosanis und einige Journalisten, wurden festgenommen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Die Auseinandersetzungen dauerten bis zum späten Abend (Fotos: 1 | 2). In Faslane beteiligten sich seit dem frühen Morgen rund 2000 Menschen an der Blockade einer Militärbasis (erstes Update | Fotos ). Viele weitere Aktionen fanden überall statt.
Am Dienstag beteiligten sich rund 100 Menschen am Dungavel Detention Centre gegen das europäische Grenzregime. Trotz massiver Polizeipräsenz, zahlreichen Durchsuchungen, Kesselungen und einigen Verhaftungen blieb es dort friedlich (Fotos). In Edinburgh wurden viele der gestern Verhafteten freigelassen, andere bleiben unter konstruierten Anklagen weiter drin. In Stirling fand eine Critical Mass statt. In Edinburgh findet die "Global Warming 8 Conference" statt. Um das Camp in Stirling fährt die Polizei massiv auf und stellt das Gelände unter Sonderrecht (Sektion 60 Order). Aktivisten werden durchsucht, das Camp überwacht.
Der Mittwoch begann mit Blockaden von Straßen und Zufahrstwegen nach Gleneagles, an denen sich Tausende beteiligen. Es wurde von weiteren Polizeiübergriffen berichtet, dadurch Eskalation. Das Legal Team meldete am frühen Nachmittag 440 Verhaftungen. Stirling/Gleneagles Timeline | erste Fotos aus Stirling | Edinburgh Timeline | Glasgow Timeline. Vor dem Hotel in Gleneagles begann am Mittag eine Demonstration, trotz des Versuchs der Polizei diese zu verhindern (Zusammenfassung der Ereignisse). 5000 wurde die Teilnahme gestattet. Kurz nach dem Start wurden mehr als 1000 friedliche Demonstranten eingekesselt und schliesslich eingezäunt. Weitere brutale Übergriffe.
Hunderte von Menschen überwinden die Zäune, die Gleneagles absperren sollen. Auch hier brutale Übergriffe (Überblick über die Ereignisse)... Weltweit fand außerdem ein Global Action Day statt. In Deutschland fanden Aktionen in Berlin, Magdeburg, Heidelberg, Hannover und Köln statt.
In der Nacht zum Donnerstag kesselte die Polizei das Ecovillage in Stirling (5000 Leute) ein. Leute dürfen nur einzeln das Camp verlassen, wenn sie sich durchsuchen lassen. In der deutschen Mainstream-Presse, welche bis gestern die Proteste gegen den G8 verheimlichte, wird gegenwärtig einzig die Polizeiversion von angeblichen "autonomen Randalierern" verbreitet [Breaking News von heute]
Eine Solidaritätsdemonstration für die willkührlich verhafteten Protesierer der letzten Tage wird am Nachmittag eingekesselt. 11 der Verhafteten, denen Verschwörung vorgeworfen wurde, sind heute freigelassen worden.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
PR der G8
Werbekunden von Freud Communications sind unter anderem Popstars wie Britney Spears und Marken wie Pepsi, Nestlé, Nike, KFC, AOL... AOL soll Live8 weltweit ins Internet übertragen. Ein weiterer Kunde von Freud ist das britische Central Office of Intelligence (COI) http://www.coi.gov.uk/aboutcoi.php
Mit der Unterstützung für Live8 sichert sich Labour den Rückhalt der eigenen Bevölkerung. Ziel ist, die selbst generierte, kontrollierte Kritik sofort durch vergleichsweise geringe Schuldenerlässe für Afrika zum Verstummen zu bringen. Gleichzeitig wird so eine Bereitschaft erzeugt, Einschnitte zu tollerieren- die Steuermittel dienen ja dann dem guten Zweck. Die Wirtschaft fördert das Projekt gerne, da die "Hilfen für Afrika" an Strukturanpassungsprogramme geknüpft sind- ein großer Teil der Gelder wird so wieder zurück in die G8-Staaten fliessen.
Japan und Deutschland möchten allerdings mehr Einfluss darauf, wie das Geld ausgegeben wird. Deshalb sind die beiden Nationen zurückhaltend beim Schuldenerlass.
Auch in Berlin wird ein großes Live8-Event geben, welches aber weder von der Regierung noch der deutschen Wirtschaft unterstützung erfährt. http://de.news.yahoo.com/050624/286/4lcwq.html
Im Gegenteil, anscheinend werden dem Veranstalter gezielt Steine in den Weg gelegt: http://www.dw-world.de/dw/article/0,1564,1627961,00.html
Live8 leitet eine "Kampagne gegen Armut" ein, siehe
www.weltweite-aktion-gegen-armut.de
Der erste „White Band Day“ am 2. Juli in Berlin + Deutschlandweite Aktionen: http://www.fize.de/andere_termine.559.htm
Schweissbänder
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/resistg8/media/0530wristbands.htm
Matthew Freud
Clown Army
Hier mehr Hintergründe zu den Protesten
Die Vielfalt der Organisationen reicht dabei von internationalen Nicht-Regierungs-Organisationen und kirchlichen Initiativen bis zu anarchistischen Gruppen. Hier eine (unvollständige) Auswahl von Seiten im Internet:
__________________________________________________________________________
DISSENT!Netzwerk
dissent.org.uk
http://de.dissent.org.uk
Netzwerk von Gruppen gegen den G8-Gipfel.
__________________________________________________________________________
G8 Alternatives
http://www.g8alternatives.org
Ein Bündnis von Initiativen gegen den G8 in Großbritannien.
__________________________________________________________________________
FaslaneG8
http://www.faslaneg8.com
Kampagne im Ramen der G8-Proteste gegen den Militärstützpunkt Faslane.
__________________________________________________________________________
Make Poverty History
http://www.makepovertyhistory.org
Kampagne für Entschuldung der ärmsten Länder. Gleichzeitig ein Bündnis, dass die Demonstration am 2.Juli 2005 unter gleichem Namen in Edinburgh organisiert
__________________________________________________________________________
Make Borders History
http://www.makebordershistory.org
Aktionstag am 3.Juli in Glasgow für Bewegungsfreiheit.
__________________________________________________________________________
TRAPESE - Roadshow
http://www.trapese.org
Kollektiv zu Mobilisierung und Informationsverbreitung zu verschiedenen Themen rund um den G8-Gipfel.
__________________________________________________________________________
g8cyclecaravan
http://www.g8cyclecaravan.org
Fahrradtour von Südengland zum G8-Gipfel nach Schottland.
__________________________________________________________________________
uk.indymedia.org
http://uk.indymedia.org
Aktuelle Berichte von den Protesten.
__________________________________________________________________________
G8 Information Center
http://www.g7.utoronto.ca
Hintergründe, Analysen etc. zu den Entscheidungen der letzten G8-Gipfel.
So tagt auch die Afrikanische Union in Libyen
Peter Nowak 05.07.2005 auf telepolis
>>>> http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20460/1.html
Der Morgen beginnende G8-Gipfel in Schottland beschäftigt Politiker und Demonstranten schon im Vorfeld
Am Mittwoch beginnt der G8-Gipfel in der Nähe des schottischen Edinburgh. Aber jetzt schon hat er eine Aufmerksamkeit gefunden, wie sonst kaum ein Gipfeltreffen vorher. Auf kultureller Ebene waren es die Live8-Konzerte vom letzten Samstag (Stimmen gegen die Armut), die vor allem in den Medien den Gipfel ins Gespräch brachten. Ganz besondere Aufmerksamkeit erhält der Gipfel in Afrika, wo zahlreiche Konferenzen sowohl von regierungsnahen Gruppen als auch von Nichtregierungsorganisationen ihre Wünsche nach Schottland übermittelten. So tagte auch die Afrikanische Union in Libyen, die den Schulenerlass für alle armen afrikanischen Staaten fordern. Nur Libyens al-Gaddafi wandte sich dagegen
...
gute berichterstattung (incl. fotos)
gutes Interview
Mit Andrew Mwenda, einem Journalisten aus Uganda. Nicht in allen Punkten einwandfrei, jedoch sehr provokativ und empfindlich getroffen.
Bild von der ABsperrung des Camps in Sterling
Bitte kommt bald wieder!
war schoen, dass ihr da ward, so weit ab im Norden usw. Es war superklasse, dass ihr gekommen seid und uns unterstuetzt habt, und vielen Dank an alle, die bei den Vorbereitungen mitgeholfen haben und auch die Infrastrukturen waehrend des Protestes aufrechterhalten haben.
Bitte kommt bald wieder! Es war lieb, dass ihr alle gekommen seid, und ich hoffe ihr hattet eine gute Zeit und fahrt erfuellt und glucklich nach Hause.
Wir hier vor Ort hatten die beste Zeit seit langem mit so vielen GenossInnen hier, und dass ihr so zahlreich und so weit gereist seid, gibt uns vor Ort einen grossen Enthusiasmus, Zuversicht und Selbstbewusstsein uns hier weiterhin fuer unsere Bewegung einzusetzen.
Normalerweise ist es hier so abgelegen und langweilig, und wir sind nur wenig AktivistInnen, deshalb war es besonders fantastisch euch all so beherbergen!
Wir entschuldigen uns nochmals fuer die Kurzfristigkeit mit der die Uebernachtungsmoeglichkeiten gesichert werden konnten und danken euch fuer euren Mut, Zuversicht, Einsatz und Vertrauen mit dem ihr zu uns gekommen seid.
videos - G8 Gleneagles Schottland 2005
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
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