Studiaktion in Köln im Fanpark

gefrusteter Kölner Student/in 18.06.2005 18:56 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Eher magere Aktion heute im Fanpark, Thema der Aktion "Die Bidlung geht baden". Ca. 80 max. 100 StudentInnen versammelten sich am Mediapark um dort in dem Weiher symbolisch "baden" zu gehen.
Eher magere Aktion heute im Fanpark, Thema der Aktion "Die Bidlung geht baden". Ca. 80 max. 100 StudentInnen versammelten sich am Mediapark um dort in dem Weiher symbolisch "baden" zu gehen.
Leider waren viel zu wenige Leute vor Ort um der Aktion den richtigen Charakter zu verleihen, zudem war die Kritik mal wieder unter aller Kanone, als wenn in Deutschland alles Prima wäre, wenn es keine Gebühren gäbe. Transparente mit der Aufschrift "Mit Gebühren schießt Deutschland ein Eigentor" sind auch fernab jeder emanzipierten Kritik. Es ist schon verständlich warum der Studentenprotest kaum sympathien in der Linke gewinnen kann (sofern sowas überhaupt gewünscht ist). Manchmal wäre ein bisschen Selbstreflexion bei den protestierenden Studis doch angebracht. Denn dann hätte eine solche Aktion wesentlich besser und wirksamer werden können. Nur solange die Studis das "bessere Deutschland" sein wollen, wirds auch nix mit dem Protest. Erst wenn die Studis mal feststellen, dass es nicht nur darauf ankommt allen zu gefallen und bloß konform zu Bullen, Staat und Bürgern zusein, dann kann der Protest auch mal wirkungsvoll sein und nicht wie jetzt.
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Ergänzungen

transpi

studi 18.06.2005 - 20:50
"Mit Gebühren schießt Deutschland ein Eigentor" - das bezog sich auf die Tatsache, daß die Proteste sich diesmal an eine Fußballparty angehängt hatten, ist nämlich gerade Confederations Cup hier. Bitte nicht alles so verbissen-verkrampft sehen.

Wärst du gestern auf der Demo gewesen, hättest du andere Slogans lesen können.

Leider kann "die Linke" sich die Menschen nicht aussuchen. Da die Bereitschaft zu einer fundamentalen Systemkritik unter den Studis nicht allzu hoch zu sein scheint, kann sich "die Linke" jetzt in den Schmollwinkel ihres Elitedünkels verkriechen, oder sie kann versuchen, was dran zu ändern. Aber indem man Leute runtermacht, nur, weil sie keine 150%igen sind, hinterläßt man ein beschämendes und entlarvendes Bild der eigenen Arroganz.

@warum

studi-k 18.06.2005 - 23:23
Wir waren doch auf der Straße. Eigentlich fast jeden Tag in dieser Woche, teilweise sogar mehrmals am Tag.

Aber solche Aktionen sind a) medienwirksamer als Demos - die Kölner Lokalpresse ist fast ausschließlich in der Hand des CDU-Loyalisten Neven DuMont, und würde die Proteste am liebsten ignorieren und bieten b) eine weit bessere Möglichkeit als Demos, an andere Leute heranzukommen, sie zu informieren und mal dezent drauf hinzuweisen, daß auch sie von den Herrschenden angeschissen werden und Grund genug haben, ebenfalls zu protestieren.

missverständnisse?

mitbadende 20.06.2005 - 01:20

>Transparente mit der Aufschrift "Mit Gebühren schießt Deutschland ein Eigentor"Manchmal wäre ein bisschen Selbstreflexion bei den protestierenden Studis doch angebracht.<
Da gebe ich dir unbedingt recht,und schließe mich mit ein, aber machen wir uns dabei doch bitte nicht gegenseitig fertig. Wenn mensch schon einen Schritt aufeinanderzu gewagt hat und dann gleich angepisst wird, dann geht das Ganze höchst wahrscheinlich nach Hinten los.
Ich glaube wir brauchen vor allem Achtung füreinander, Mut, einen langen Atem, sind das nicht einige Zutaten für unseren Zaubertrank Solidarität...?

missverständniss-vervollständigung

badende 20.06.2005 - 10:44

>Transparente mit der Aufschrift "Mit Gebühren schießt Deutschland ein Eigentor"<
Ich hab nur „Gebühren sind ein Eigentor“ gelesen und gerufen, aber an Deutschland habe ich dabei nicht gedacht. Okey, und wenn Deutschland wirklich da war, dann ists an mir vorbeigegangen.
„Gebühren sind ein Eigentor“ habe ich so verstanden, dass Gebühren schlecht sind genauso wie Eigentore, hätten wir am Krankenhaus demonstriert, hätten wir vielleicht getextet „Gebühren sind die Pest“.
Solche Aktionen sollen m.E. ja erst mal Aufmerksamkeit schaffen und sind erst mal „platt“.
Und wenn ich in die Rolle der Feministin schlüpfen wollte, könnte ich jetzt auch erst mal rummeckern, dass das hier kein „studentENprotest“ ist...
Aber: jeder Mensch macht Fehler, kleine und große,und warum geben wir nicht allen die Chance diese einzugestehen und dabei das Gesicht nicht zu verlieren?

Seit Jahrzehnten wird vergeblich...

Die Realität 20.06.2005 - 16:42
...versucht durch radikale und ach so autonome Aktionen die Gesellschaft zu verändern.
Nur: Seit Jahrzehnten ist das jedesmal gescheitert. So erreicht man nur Nischen Erfolge, z.B. Nazi-Demo verhindern oder mit Glück mal ne Räumung.

Wer eine Gesellschaft wirklich verändern will muss aus seiner Studenten, Antifa, Anti-Atom, Freiräume (usw.) Ecke rauskommen und versuchen Sympathie
bei einem möglichst großen Teil der aufgeschloßenen Bevölkerung zu erwirken.

Versteht mich nicht falsch: Mir ist ein autonomes Zentrum auch lieber als ein Reihenhaus, aber es gibt auch noch Leute die politisch wirklich etwas verändern wollen, und ihr habt kein Recht diese Leute wegen einem total normalen Banner anzupissen.

VON MIR EIN DICKES LOB FÜR DIE AKTION!
Ihr kriegt wenigstens euern Arsch hoch;-)

Solidarische Grüße aus Hamburg.

SOMMER OF RESITANCE IS EVERYWHERE!

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