Lübeck: Walli entert Holstentor

Freitag, kurz vor viertel vor drei: Die Anspannung bei den fast 30 Jugendlichen steigt. Das Transparent ist noch nicht fertig und um Punkt drei Uhr erwartet uns die Presse am Holstentor. Inzwischen arbeiten ca. 7 Leute konzentriert an der Fertigstellung. Es wird genäht, inzwischen auch mit der Hand, die letzten Ösen und Seile werden befestigt. Seit Montag wird täglich bis zu 8 oder sogar noch mehr Stunden genäht, gemalt, werden Ösen befestigt und Vorbereitungen für das Befestigen getroffen. Und jetzt das: Wird es rechtzeitig fertig werden? Wird die Presse warten? Literweise Farbe mehr als 10 Spulen Garn, etliche zerbrochene Nadeln, Schweiß und Stress hat uns die Arbeit gekostet. Endlich: fünf nach 3 ist alles Fertig, die Presse konnte zum Warten überzeugt werden und wir brechen in Richtung Holstentor auf. Etwa 10 bis 15 Personen entern das Gerüst des Holstentores. Die Polizei schläft noch! Die Leute fangen an, das Transparent zu entrollen. Die sich vor dem Holstentor befindlichen Omas und Bürger fangen interessiert an zu gucken. Einige sind verblüfft, andere grinsen, schießen Fotos. Wir schauen ebenfalls gebannt auf die Leute auf dem Holstentor, wird alles klappen? Halten die teils mürben Laken dem Wind stand? Und dann ist es soweit: Das Transparent hängt, alles hält, die Polizei gähnt, die Beamten trinken wohl erst noch mal ´nen Kaffee und essen einen Donut, bevor sie überhaupt merken, dass da gerade was zu tun ist! 41 Minuten 11 Sekunden und 3 Hunderstel später hängen die Grünlinge das Transparent ab und die Jugendlichen freuen sich euphorisch über ihren Erfolg.

Wer jetzt noch die Walli-Demo am nächsten Samstag, dem 18. Juni um 12 Uhr vor der Walli, verpasst, kann doch nur Polizist, ein blinder Maulwurf oder noch im Winterschlaf sein!

www.walli-bleibt.de
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