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Äthiopien: Tote nach Massenprotesten

. 08.06.2005 19:06 Themen: Weltweit
18 Tote bei Protesten gegen Wahlbetrug
Polizei löst Studentendemonstration gewaltsam auf - Laut Krankenhausangaben rund hundert Verletzte, 500 Festnahmen
Addis Abeba/Nairobi - Nach tagelangen Studentenprotesten gegen vermutete Wahlfälschungen hat die Polizei in Äthiopien mindestens acht Menschen erschossen. Das berichtete der Sender BBC am Mittwoch. Später verlautete aus Krankenhauskreisen, es habe bei den Unruhen in Addis Abeba insgesamt 18 Tote gegeben. Die Polizei wollte eine Demonstration gegen das Ergebnis der Parlamentswahl gewaltsam auflösen.

Kopfschüsse
Mindestens drei der Opfer hätten Kopfschüsse aufgewiesen, sagte ein Arzt des Krankenhauses im Zentrum der Hauptstadt Addis Abeba am Mittwoch. Rund hundert Verletzte, viele von ihnen mit Schusswunden, seien aus verschiedenen Vierteln der Stadt ins Krankenhaus gebracht worden.
Demonstrationsverbot

In Addis Abeba demonstrieren seit Montagabend vor allem Studenten gegen das Ergebnis der Parlamentswahl vom 15. Mai. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Wahlkommission errang die Regierungspartei EPRDF von Ministerpräsident Meles Zenawi die absolute Mehrheit der Sitze.

Die Demonstranten werfen der Regierung Wahlfälschung vor. Zenawi hatte am Abend der Parlamentswahl ein Demonstrationsverbot für Addis Abeba und die Umgebung der Hauptstadt für die Dauer von einem Monat verhängt.
DW-Korrespondenten verlieren Arbeitserlaubnis

Unterdessen entzog das Informationsministerium fünf einheimischen Journalisten, von denen zwei für die Deutsche Welle (DW) berichten, die Arbeitserlaubnis. Der Vorwurf lautete, sie hätten "unausgewogen berichtet". Der Sender protestierte gegen die Einschränkung der Pressefreiheit.

"Wir sind empört", sagte DW-Programmdirektor Joachim Lenz: "Das lassen wir uns nicht gefallen." In den vergangenen drei Tagen waren etwa 500 Studenten festgenommen worden. Nach Augenzeugenberichten verprügelten Polizisten mehrere unbewaffnete Studenten, die gegen den Verlauf der Parlamentswahl Mitte Mai protestierten.
(APA/dpa/Reuters)

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Ergänzungen

Spiegel Artikel zum Thema

Mein Name 08.06.2005 - 22:05
Einen Spiegel Artikel dazu gibt es unter folgenden Link:

 http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,359649,00.html

Ergänzungen wirklich notwendig

armin 09.06.2005 - 09:29
Ich hoffe, der Beitrag ist von verzweifelten Mods, die sich eine Reaktion erhoffen. Ansonsten halte ich es für ein Unding, hier umgetextete Agenturmeldungen durchzublasen.

 http://www.inwent.org/v-ez/lis/aethiop/seite2.htm - grober Überblick über die politischen Strukturen von Äthiopien von einem Wirtschaftsinstitut.

 http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/51a43250d61caccfc1256aa1003d7d38/7fa0d845d04257fbc1256d3200386e05?OpenDocument - Jahresbericht von Amnesty International von 2003.

 http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/publish/Ipw/Akuf/kriege/236_eritrea-aethiopien.htm - Kriegsarchiv der Uni Hamburg zum Konflikt Eritrea-Äthiopien.

 http://www.zeit.de/2003/17/Aethiopien - "Der inszenierte Hunger", die Zeit über das verlogene Engagement der Gutmensch-Bürokraten.

Im letztgenannten Zusammenhang habe ich nach der Abschrift eines ausgezeichneten Deutsche-Welle-Interviews mit dem Naturschutzonkel Dr. Bernhard Grzimek gesucht, den ich noch vor einigen Jahren im Netz gefunden habe. Im Zusammenhang mit der Hungersnot in der Sahelzone griff er in für ihn ungewöhnlich scharfen Tönen die Politik von Konzernen an, entlarvte die kirchliche Hilfspolitik als komplett unprofessionelles Deppentum und krönte das ganze, indem er Papst Johannes Paul II ob seiner Mission gegen Bevölkerungspolitik als Massenmörder titulierte (Mord am ungeborenen Leben - interessante Provokation). Leider habe ich nix mehr gefunden, vielleicht werden andere Linksucher fündig. Der Mann war übrigens ein unbedingter Querdenker, der gelegentlich auch mal einen Fettnapf erwischte. So ist der Begriff des "Hühner-KZ" auf ihn zurückzuführen (Antideutsche, ich hör euch plärren).