Aktionen gegen Nazi-Treffen am 11.6. in Jena

Sportsfreund 06.06.2005 15:25 Themen: Antifa
Gegen das für den 11.6. unter dem Motto "Fest der Völker" geplante europaweite Neonazitreffen hat sich in der Stadt Jena und in Thüringen eine breite Ablehnungsfront formiert. In der Woche vor dem 11.6. und insbesondere an dem Samstag geben zahlreiche verschiedene Demonstrationen, Kundgebungen und Feste die Möglichkeit, seinen Protest gegen das Neonazitreffen und die dahinter stehende menschenverachtende Ideologie zum Ausdruck zu bringen.

nazis-stoppen.tk | voelkerball.tk | jg-stadtmitte.demehr Links im Feature
Am 11. Juni 2005 wollen Neonazis aus ganz Europa auf dem Jenaer Marktplatz ein "Fest der Völker" zelebrieren. Erwartet werden mehrere tausend TeilnehmerInnen. Ein Blick auf die geplanten Redner und Bands zeigt deutlich, dass es sich um ein Konzert zur Unterstützung des internationales Neonazi-Musiknetzwerkes "Blood and Honour" handelt. Siehe hierzu: Europaweites Neonazitreffen am 11.6. in Jena:  http://www.de.indymedia.org/2005/04/111915.shtml

In der vorigen Woche bestätigte das Verwaltungsgericht Gera das von der Stadt Jena erlassene Verbot der NPD-Kundgebung "Fest der Völker" auf dem Marktplatz in Jena. Das Verbot betrifft jedoch nur den Marktplatz als Veranstaltungsort, nicht die Veranstaltung als solches. Ausserdem hat die Anwältin der Neonazis, Gisa Pahl aus Hamburg, Beschwerde gegen das Geraer Urteil beim Thüringer Oberverwaltungsgericht Weimar einlegt. Darüber hinaus hat der Bundesgeschäftsführer der NPD und Landesvorsitzende der NPD Thüringen, Frank Schwerdt, angekündigt, bis vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. Selbst der in der Stadtvervaltung Jena für Sicherheit zuständige Dezernent Frank Jauch hält es für möglich, dass die NPD-Veranstaltung an einem anderen Platz neu angemeldet wird und die juristische Auseinandersetzung damit erneut beginnen würde. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass an diesem Tag das geplante internationale Neonazi-Treffen in Jena oder der Umgebung stattfindet.
Verbot des Nazi-Festes in Jena bestätigt:  http://de.indymedia.org//2005/06/118587.shtml

In den letzten Monaten und Wochen mobilisierten antifaschistische Gruppen auf breiter Front bundesweit und in auch den europäischen Nachbarländern gegen des "Fest der Völker" und führten mehrere Protestaktionen durch. So wurden z.B. in der Woche vom 8. bis 13. Mai die Websites der NPD Jena, das Nationalen Widerstand Jena und die Spezialseiten zum "Fest der Völker" gehackt (./hackthenazis aktionswoche:  http://de.indymedia.org//2005/05/115417.shtml ). Am frühen Morgen nach dem "Männertag" übernahm ein "Autonomes Kommando Wecken" (AKW) die Funktion des Hahnes im beschaulichen Stadtteil Lobeda vor dem Wohn- und Schulungsprojekt der Organisatoren des Nazifestes ( Jena: Good morning, white pride!:  http://de.indymedia.org/2005/05/115464.shtml ) und am Samstag, den 28. Mai, blockierten etwa 40 junge Antifaschisten und Antifaschistinnen die Zufahrt vor dem selben Haus in der Jenaischen Strasse 25, um die Abfahrt von Ralf Wohlleben, der auch den an diesem Tag in Weimar stattfindenden "4. Thüringentag der nationalen Jugend" angemeldet hatte, zumindest zu verzögern ( Blockade in Jena von Polizei geräumt:  http://de.indymedia.org//2005/05/118310.shtml ; Breiter Bürgerprotest in Weimar:  http://de.indymedia.org/2005/05/118306.shtml ).

Schon seit langem sieht mensch fast an jeder Strassenecke und -laterne der Stadt verschiedene Plakate und Aufrufe, die sich gegen das "Fest der Völker" wenden. Zum Protest aufgerufen haben neben verschiedenen Antifa-Gruppen auch der "Runde Tisch für Demokratie", der Oberbürgermeister und alle im Stadtrat vertretenen Parteien, die Studentenräte der Uni und der Fachhochschule Jena, Gewerkschaften, die Handwerkerinnung, das Theaterhaus Jena, zahlreiche Verbände und Vereine und viele andere mehr.

Von heute bis zum Freitag wird jeden Tag 17 Uhr zum Friedensgebet in die Stadtkirche eingeladen. Anschliessend werden vor der Kirche jeden Abend 17.15 Uhr Demonstrationen gegen die Neonazis beginnen und ihren Verlauf um das Stadtzentrum nehmen. Der Sprecher der vom Runden Tisch für Demokratie organisierten Kundgebungen äusserte seine Hoffnung, "dass es jeden Abend mehr Teilnehmer werden, dass jeder am nächsten Abend noch Freunde und Bekannte mitbringt, so dass wir am Vorabend, dem 10. Juni, 10 000 Teilnehmer haben". Jeweils 18 Uhr wollen StudentInnen und DoktorandInnen der Friedrich-Schiller-Universität eine symbolische Putzaktion auf fünf öffentlichen Plätzen in Jena durchführen. Die "Putzkolonne" trifft sich täglich, um zu reinigen und mit Flyern und Transparenten auf Gegenaktionen zum so genannten "Fest der Völker" aufmerksam zu machen. Auch diese Aktion hat das Ziel, möglichst viele BürgerInnen für den friedlichen Widerstand gegen den geplanten Nazi-Aufmarsch am 11. Juni zu mobilisieren. ("Kehraus - unsere Stadt bleibt sauber":  http://www.idw-online.de/pages/de/news115280 )

Am 11.6. selbst werden zahlreiche Demonstrationen, Kundgebungen und Feste in Jena stattfinden. Die Junge Gemeinde Stadtmitte veranstaltet ab 10 Uhr eine Kundgebung in der Johannisstrasse unter dem Motto "Nazis entgegentreten - Fest der Völker verhindern!" mit Infos, Musik, Café usw. zu Aktionen gegen die Neonazi-Veranstaltung und einem abendlichen Konzert in JG mit den Bands Lex Barker Experience, Sasson und Oi Polloi (angefragt;  http://www.jg-stadtmitte.de/index2.html ). Das Theaterhaus Jena lädt für den Samstag von 11 bis ca. 23 Uhr zu einem Theater- und Strassenfest rund um das Theaterhaus ein (  http://www.jenaonline.de/events/th/wir_bleiben_hier.htm ). Auf der Rasenmühleninsel findet ein deutsch-französisches Blasmusikfest und im Universitätssportzentrum in der Jenaer Oberaue das traditionelle Hanfried-Turnier des Universitätssportvereins (USV) Jena und des Hochschulsports der Universität statt. Allein zu dem bedeutendsten „Spielfest“ in Thüringen werden weit über 1000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen erwartet (  http://www.usvjena.de/ ). Die Stadt selbst plant eine Veranstaltung mit mehreren Künstlern und namhaften Rednern auf dem Marktplatz.

Die Studierenden der FSU und der Fachhochschule treffen sich 10 Uhr auf dem Uni-Campus (Ernst-Abbe-Platz) zu vielfältigen Aktionen gegen rechtes Gedankengut (  http://www.fh-jena.de/stura/stura/index.php?id=31&backPID=31&tt_news=53 ). 13 Uhr startet von hier eine Demonstration unter dem Motto "Für Integration und Toleranz".
Die Grünen und die Grüne Jugend Thüringen erinnern mit einem Informationsstand und einem Gedenken am Westbahnhof an die Deportationen von Juden und Jüdinnen, Sinti und Roma und anderen Opfern des NS-Regimes (  http://www.gj-thueringen.de/termine.htm ).

Verschiedene antifaschistische Gruppen werden sich auf mehreren Kundgebungen und einer bundesweiten Antifa-Demonstration "Gegen Geschichtsrevisionismus und die Verherrlichung des Nationalsozialismus" aussprechen. Da die Mobilisierung für die Aktionen gegen das Neonazi-Treffen bundesweit schon einige Zeit und sehr erfolgreich läuft und sogar mehrere Nachbarländer umfasst, wird sich dies hoffentlich auch in den TeilnehmerInnenzahlen niederschlagen. Es dürfte eine der grösseren Antifa-Demos in diesem Sommer werden, zu dem unter anderem auch TeilnehmerInnen aus den Niederlanden, Österreich, Italien, der Tschechischen Republik und der Slowakei erwartet werden.

Die Aktionen starten 11 Uhr auf dem Parkplatz Am Gries mit einem mahnenden Gedenken an die Massaker der deutschen Wehrmacht und der SS in Lidice (Tschechien), Distomo (Griechenland), Oradour-sur-Glane und Tulle (beide Frankreich), die sich alle am 9. bzw. 10. Juni jähren. In Redebeiträgen, auf Informationstafeln, Flyern, mit Dokumentarfilmen usw. unter anderem des Hamburger Arbeitskreises Distomo (  http://www.nadir.org/nadir/initiativ/ak-distomo/ ) und der Gedenkstätte in Lidice (  http://www.lidice-memorial.cz/ ) wird an die Massaker selbst erinnert und der heutige Umgang mit den Opfern thematisiert.

Unmittelbar im Anschluss beginnt gegen 13 Uhr die antifaschistische Demonstration, die über die Strassen Wenigenjenaer Ufer, Wiesenbrücke, Wiesenstrasse, Löbstedter Strasse und Am Anger auf den Parkplatz Am Inselplatz (ehem. Kaufhaus Horten) führt. Hier findet 14 Uhr eine gemeinsame Zwischenkundgebung mit dem von den Studentenräten der FSU Jena und der Fachhochschule Jena organisierten Demozug statt, der seinen Ausgangspunkt am Campus (Ernst-Abbe-Platz) hat. Hier wird in mehreren Redebeiträgen u.a. von dem Jenaer Historiker Prof. Dr. Manfred Weißbecker der D-Day, die Landung der alliierten Streitkräfte in der Normandie am 6. Juni 1944, und der Tag der Befreiung am 8. Mai 1945 sowie der heutige Umgang mit den beiden Daten in den Vordergrund gerückt. Angesichts der inhaltlichen Ausrichtung der Demonstration und der beiden ersten Kundgebungen sind deren Organisatoren, die in verschiedenen Gruppen aktiv sind, in gemeinsamen Diskussionen zu der Überzeugung gelangt, dass es trotz der "Fahnen-Debatten" der letzten Jahre angebracht (bzw. vertretbar) ist, beispielsweise die Nationalfahnen der vier alliierten Siegermächte (ehemalige UdSSR, USA, Großbritannien, Frankreich) mitzuführen als Zeichen des Dankes für die Befreiung von Nationalsozialismus und als Anerkennung für die von ihnen dafür erbrachten Opfer. Gleichzeitig bitten die OrganisatorInnen, auf Nationalfahnen zu verzichten, die keinen thematischen Bezug haben.

Anschliessend an die Zwischenkundgebung werden sich gegen 15 Uhr beide Demonstrationszüge gemeinsam über Löbdergraben, Fischergasse und Stadtrodaer Strasse auf den Parkplatz an der Seidelstrasse begeben. Die hier angemeldete Kundgebung wird wiederum für eine Zwischenkundgebung beider Demozüge genutzt. Unmittelbar an dem Parkplatz liegt das Verbindungshaus der Jenaischen Burschenschaft Germania (  http://www.germania-jena.de/ ). Diese feiert - wie auch zwei weitere Burschenschaften und das Corps Saxonia Jena - im grossen Rahmen ihr 190. (bzw. 200.) Stiftungsfest ( http://www.personal.uni-jena.de/~saxonia/Stiftungsfest/stiftungsfest200.htm ;  http://www.teutonia-jena.de/sempro/sempro_mai.html ) Als Redner der beiden Veranstaltungen treten der Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus bzw. sein Amtsvorgänger Bernhard Vogel auf. Mittlerweile hat sogar das Corps "Saxonia" mittlerweile angekündigt, die Aktionen gegen Rechts zu unterstützen. Trotzdem werden die Stiftungsfeste mit Festkommers zum Anlass genommen, sich noch einmal intensiver mit Studentenverbindungen im Allgemeinen, ihren Traditionen und ihrer Rolle in der Gegenwart auseinanderzusetzen. Als Redner konnten der Vorsitzende des Thüringer Verbandes der VdN/BdA e.V., Prof. Dr. Ludwig Elm, und GewerkschaftsvertreterInnen gewonnen werden, die sich in jüngster Zeit mit dem Thema insbesondere im Zusammenhang mit dem jährlichen Treffen Deutscher Burschenschaften in Eisenach intensiv befasst haben. (  http://www.dgb-thueringen.de/system.php?m=61&s=show&data%5Bnid%5D=429& )

Während die studentische Demonstration danach hier mit einem Konzert ihr Ende findet, wird die Antifa-Demo über die Stadtrodaer Strasse weiter bis zum Parkplatz Am Stadion geführt und erst dort beendet. Damit soll den TeilnehmerInnen auch noch die Möglichkeit gegeben werden, an einer Kundgebung unter dem Motto "Den rechten Konsens brechen" teilzunehmen, die sich mit aktuellen rechtsextremistischen Tendenzen in der BRD und Thüringen und insbesondere dem Neonazi-Festival "Fest der Völker" auseinandersetzt (  http://www.rechten-konsens-brechen.tk/ ). Im zweiten Teil der Demonstration, der sich mit Studentenverbindungen und aktuellen neonazistischen Umtrieben befassen wird, sind auch Musik- und Lärm-Instrumente erwünscht.

Es besteht die grosse Hoffnung aller Beteiligten, durch die vielfältigen Aktionen dem geplanten Neonazitreffen offensiv entgegenzutreten und es sogar verhindern zu können.
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Ergänzungen

infoveranstaltung giessen

rock on! 06.06.2005 - 16:21
am dienstag, 7.6., findet um 20 uhr eine infoveranstaltung zum "fest der völker" und den geplanten gegenaktivitäten im INFOLADEN GIESSEN,ALTER-WETZLARER-WEG 44 statt! im anschluss gibts noch lonzert mit: RAPIDER THAN HORSEPOWER/ BRUCE BANNER (ex-DS13) und THE MAE-SHI.

Weitere Karte von Jena mit Veranstaltungen

Sportsfreund 06.06.2005 - 17:11
Einen weiteren Stadtplan von Jena mit Eintrag der Kundgebungsplätze schwarz/weiß zum Ausdrucken findet ihr auf der Website der JG Stadtmitte:

 http://www.jg-stadtmitte.de/modules.php?name=News&new_topic=13
 http://www.jg-stadtmitte.de/jena-karte.pdf

1. Bürger-Demo

noNazis 06.06.2005 - 20:52
Gegen 17:15 fand heute die erste Bürgerdemo gegen das Nazifest in Jena statt. Ungefähr 450 Menschen demonstrierten durch die Innenstadt. Weitere Demonstrationen sollen diese Woche zu gleicher Zeit folgen, der Veranstalter hofft am Freitag Abend auf mehrere Tausend TeilnehmerInnen. Begleitet wurden Teile der Demonstration von 2 bierseligen Faschos, was keinen der Bürgers zu stören schien. Lediglich der Staatsschutz bemerkte die Nasen und nahm eine Personenkontrolle vor.

Pressemeldungen

Sportsfreund 07.06.2005 - 10:31
OTZ, 7.6.2005
 http://www.otz.de/otz/otz.jena.volltext.php?kennung=on1otzLOKStaJena38507&zulieferer=otz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Jena&auftritt=OTZ&dbserver=1

Der NPD nicht die Stadt überlassen

Auftakt für tägliche Friedensgebete und Kundgebungen bis Samstag - OB in der ersten Reihe Von OTZ-Redakteur Lutz Prager Jena.

"Kein Platz für Nazis" - unter dieser Losung zogen gestern Nachmittag mehr als 250 Jenaer durch die Innenstadt, um gegen die von der NPD für kommenden Sonnabend geplante Großveranstaltung "Fest der Völker" zu protestieren.

Um 17 Uhr hatten sich zuvor in der Stadtkirche 150 Christen zu einem Friedensgebet eingefunden. Pfarrer Dr. Ulrich Placke sagte, dass dort Taten gefragt sind, wo die Würde des Menschen verletzt wird und forderte die Gläubigen auf, nationalsozialistisches Gedankengut nicht zuzulassen. Gemeinsam lasen die Gottesdienstteilnehmer Textpassagen aus der Bergpredigt.

Bei der anschließenden Kundgebung des Runden Tisches gegen Rechts erinnerte Oberbürgermeister Dr. Peter Röhlinger (FDP) an die Wendetage von 1989. "Die Freiheit, die wir uns damals gemeinsam erstritten haben, lassen wir uns nicht von Rechtsextremisten aus aller Herren Länder kaputt machen. Für Nazis ist kein Platz in dieser Stadt", sagte der OB unter dem Beifall der Anwesenden. Röhlinger informierte die Bürger, dass das Oberverwaltungsgericht den Widerspruch der NPD gegen das vom Verwaltungsgericht Gera bestätigte Verbot des "Fest der Völker" noch nicht entschieden habe.

Unterstützung erhalten die Jenaer von der Stadt Weimar. Oberbürgermeister Dr. Volkhardt Germer hatte seinen Pressesprecher an die Saale geschickt, der ein großes Transparent übergab, das erst vor wenigen Tagen bei einem Nazi-Aufmarsch in der Nachbarstadt am Nationaltheater hing.

Demo-Teilnehmer Harald Manig hofft, dass den Jenaern ein ähnlicher Erfolg gegen Rechts gelingt wie den Berlinern am 8. Mai, die die Straßen und Plätze selbst besetzten und den Nazis keinen Platz ließen.

Am Sonnabend hofft das Aktionsbündnis auf 10 000 Menschen in der Stadt, deshalb finden bis Freitag täglich um 17 Uhr Friedensgebete in der Stadtkirche und eine halbe Stunde später Kundgebungen auf dem Kirchplatz statt. FSU-Studenten der Psychologie reinigten gestern symbolisch mit Schrubber und Besen Straßen und Plätze der Innenstadt vom brauen Dreck.
06.06.2005

TLZ, 7.6.2005
 http://www.tlz.de/tlz/tlz.nachbarstaedte.volltext.php?kennung=on1tlzLOKStaJena38507&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Jena&auftritt=TLZ&dbserver=1

Kein Platz für Neonazis

In der ersten Reihe marschierte gestern auch Jenas Oberbürgermeister Dr. Peter Röhlinger, um der für den 11. Juni geplanten Neonazi-Veranstaltung eine Absage zu erteilen. Fotos (2): tlz/Thomas Bernst Jena. (tlz)

Jena gehört uns. Hier ist kein Platz für Neonazis. Rund 250 Jenenser haben dies am Montagabend bekräftigt und sich an der Kundgebung und am symbolischen Stadtrundgang nach dem Friedensgebet beteiligt.

Die Veranstalter, die Teilnehmer des Runden Tisches gegen Rechtsextremismus, waren zufrieden mit der Resonanz. Ihren Traum, am Freitagabend 10 000 Menschen vor der Stadtkirche und zum Rundgang zu vereinen, haben sie nicht aufgegeben. "Ich habe ausgerechnet: Wenn jeder jeden Abend mehrere Leute mitbringt, dann sind wir am Freitagabend genau 10 044", sagte Luise Zimmermann vom Runden Tisch.

Oberbürgermeister Peter Röhlinger verwies in einer kurzen Ansprache auf die Tradition der Friedensgebete 1989. "Damals ist es uns gelungen, uns gegenseitig zu ermutigen. Lassen Sie uns gemeinsam deutlich machen, dass wir das, was wir gemeinsam erreicht haben, nicht aufs Spiel setzen. Für Rechtsextremisten ist in unserer Stadt kein Platz!"

Mit einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Weimar zum Verbot des geplanten so genannten "Festes der Völker" rechnet Röhlinger Mitte dieser Woche. Die Stadt werde bei einer Niederlage in die nächste Instanz gehen. "Sollte das Verbot standhalten, dann haben wir am 11. Juni einen Grund, in der Stadt zu feiern."

Unterstützung bei dieser ersten Kundgebung kam aus Weimar. Stellvertretend für Oberbürgermeister Volkhard Germer überbrachte sein Sprecher, Fritz von Klinggräff, ein Spruchband: "Intoleranz? Rechtsextremismus? Weimar sagt NEIN!", war darauf zu lesen. Dieses Band wird die Jenaer bei ihren Demonstrationen begleiten. Klinggräff kündigte an, OB Germer werde am Samstag nach Jena kommen und die Stadt und ihre Bürger bei den geplanten Gegenaktionen unterstützen. Er lobte die Idee, bis Freitag täglich zu demonstrieren: "Tag für Tag mehr - das ist eine Idee, die sich Weimar noch abgucken kann."

war der anderthalbjährige Leonhard. Junge Leute hatten zum Marsch Staubwedel, Kittel und Kopftücher mitgebracht - alles für ein sauberes Jena.
06.06.2005 Von Lioba Knipping

Karte ergänzt und überarbeitet

Sportsfreund 07.06.2005 - 10:50
Die Karte der JG Stadtmitte überarbeitet und das Wesentliche deutlicher hervorgehoben:

 http://www.infoladen.de/sljena/nazis-stoppen/Material/jena-karte.pdf

[Bitte möglichst schon vorher downloaden, einprägen bzw. mitbringen!]

Weitere Pressemeldungen

Sportsfreund 07.06.2005 - 11:05
OTZ, 7.6.2005
 http://www.otz.de/otz/otz.jena.lokal.php?lokstadt=Jena

Oberbürgermeister Peter Röhlinger (4. v. l.) marschierte gestern in der ersten Reihe. Er wird täglich an den Friedensgebeten und Kundgebungen an der Stadtkirche teilnehmen und die Jenaer über die neuesten Entwicklungen zum 11. Juni informieren. (Foto: OTZ/Prager)

06.06.2005

[img]index.php?t=getfile&id=2137&private=0[/img]

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OTZ, 7.6.2005
 http://www.otz.de/otz/otz.standard.volltext.php?kennung=on1otzKOMKomJena38507&zulieferer= otz&kategorie=KOM&rubrik=Kommentar®ion=Jena&auftritt=OTZ&dbserver=1

Schaden abwenden

Von Lutz Prager Noch immer ist unklar, was Jena am kommenden Sonnabend erwartet. Keiner weiß, ob das Verbot des sogenannten "Fest der Völker" vor dem Oberverwaltungsgericht tatsächlich Bestand hat oder ob möglicherweise tausende Neonazis aus ganz Europa wie Heuschrecken über die Stadt herfallen.

Vor dem Hintergrund dieser Bedrohung formiert sich ein sehr breit gefächertes Zweckbündnis. Schon die vergleichsweise hohe Teilnehmerzahl an der gestrigen ersten Kundgebung hat das gezeigt. Sogar die Grenzen der politischen Lager verwischen sich in dieser Frage. Man muss eben nicht links sein, um gegen Nazis zu protestieren. Jenas liberal-bürgerlicher OB Dr. Peter Röhlinger marschierte in der ersten Reihe, gefolgt von der PDS-Landtagsabgeordneten Dr. Karin Kaschuba oder dem Grünen-Stadtratsfraktionschef Marco Schrul.

Zu Wort meldeten sich gestern auch Wissenschaftler der Uni Jena (siehe heutige 2. Lokalseite). Die Psychologen warnen davor, den NPD-Aufmarsch quasi auszusitzen. Es könnte einen kaum wieder auszubügelnden Rufschaden zur Folge haben, wenn den Nazis die Bühne allein überlassen wird. Die Wissenschaftler, die Gruppenprozesse untersuchen, raten allen Bürgern, in die Stadt zu kommen und zu zeigen, wem Jena wirklich gehört.

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Viele Bürger auf der Straße verringern Gefahr von Gewalt

Forscher der Universität Jena warnen vor den Folgen des so genannten "Festes der Völker" für die Stadt Jena Jena (OTZ). Die Forschergruppe "Intergruppenbeziehungen, Toleranz zwischen Gruppen" und die Jenaer Mitglieder des Internationalen Graduiertenkollegs "Politisch-soziale Toleranz, insbesondere von Jugendlichen" der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben gestern zum so genannten "Fest der Völker" der NPD Stellung genommen. Nachfolgend Fragen und Antworten aus der wissenschaftlichen Bewertung der Jenaer Psychologen.

Ist ein "Fest der Völker" nicht Sinnbild für Weltoffenheit und Toleranz?

Die Gästeliste widerlegt die Hoffnung auf ein Festival der gegenseitigen Achtung: Die Redner und Bands bekennen fast alle ihr nationalsozialistisches Weltbild und tragen es offen zur Schau. Tatsächlich ist der Name des Festes selbstbewusst gewählt und liefert den klaren Hinweis auf diese Ideologie: "Fest der Völker" nannte Leni Riefenstahl ihren Film über die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, die als nationalsozialistische Propagandaveranstaltung inszeniert wurden.

Zu einer solchen Veranstaltung, die im vergangenen Jahr in Ungarn stattfand, reisten 9 000 Neonazis aus verschiedenen Ländern an. Unter der irreführenden Bezeichnung "Fest der Völker" soll mit viel Musik die Stimmung gegen Ausländer angeheizt werden.

Handelt es sich bei der Veranstaltung nicht nur um eine politische Meinungsäußerung?

Die Propaganda, die in Jena verbreitet werden soll, ist nicht einfach nur eine politische Meinung unter vielen. Sie widerspricht in ihren Inhalten jeglichem Verständnis von Menschenwürde, von Freiheitlichkeit und respektvollem Zusammenleben. Erklärtes Ziel derer, die auftreten sollen, ist, die demokratische Grundordnung und deren moralische Basis zu zerstören.

Was bedeutet diese Veranstaltung für das Bild Jenas in der Öffentlichkeit?

Wenn Menschen mit negativen Ereignissen konfrontiert sind, versuchen sie, sich diese zu erklären. Als Erklärungen werden wahrscheinlich Eigenschaften der Bürgerinnen und Bürger von Jena und von Thüringen herangezogen. Jena muss also davon ausgehen, mit der Veranstaltung gleichgesetzt und für sie verantwortlich gemacht zu werden. Das wird insbesondere dann der Fall sein, wenn keine Gegenmaßnahmen der Stadt und ihrer Bürger gegen die Veranstaltung öffentlich wahrnehmbar werden. Aus Erfahrungen mit rechtsradikalen Ereignissen in anderen Städten wissen wir, dass schnell Assoziationen zwischen einem Städtenamen und einer extremen politischen Einstellung entstehen. Beispiele dafür sind Rostock, Hoyerswerda oder Solingen, die noch immer als prototypische, "rechtsradikale" Städte assoziiert werden.

Wird diese Veranstaltung Jena verändern?

Die Forschung zeigt, dass sich neue soziale Normen schnell etablieren: Wo Müll herumliegt, wirft man leichter noch mehr Abfall hin. Eine rechtsradikale Veranstaltung kann einen ähnlichen Effekt haben und rechtem Gedankengut den Anschein von Normalität verleihen.

Was können die Bürger Jenas tun?

Ein schweigendes Zur-Kenntnis-Nehmen dieser Tendenzen bestärkt die Gewalttäter, sie können es für sich als schweigendes Einverständnis oder sogar als Auftrag der Bevölkerung zum Handeln umdeuten. Sich dieser Bewegung entgegenzustellen, bedeutet nicht, die Meinungsfreiheit aufzukündigen. Es bedeutet, aktiv daran mitzuwirken, dass Toleranz, Gleichheit und individuelle Freiheit als Grundwerte nicht in Abrede gestellt werden.

Je mehr Bürger Jenas in den Tagen davor und am 11. Juni auf die Straße gehen, desto einfacher wird es, dass das so genannte "Fest der Völker" nicht stattfindet. Je mehr Bürger Jenas am 11. Juni friedlich für die Menschenwürde eintreten, desto geringer wird die Gefahr von Ausschreitungen und Übergriffen. Jeder kann gefahrlos an den Gegenaktionen in der Stadt teilnehmen.

06.06.2005

Pressemeldungen

Sportsfreund 08.06.2005 - 01:24
OTZ, 8.6.2005
 http://www.otz.de/otz/otz.jena.volltext.php?kennung=on1otzLOKStaJena38508&zulieferer=otz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Jena&auftritt=OTZ&dbserver=1

Polizei will Jenaern die Angst vor dem NPD-Konzert nehmen

Gericht entscheidet spätestens Freitag - 13 Gegenaktionen geplant
Von OTZ-Mitarbeiterin Ulrike Merkel Jena.

Am Donnerstag oder Freitag entscheidet das Oberverwaltungsgericht über das städtische Verbot des so genannten "Festes der Völker", das die NPD am Sonnabend auf dem Jenaer Markt veranstalten will. Das teilte gestern das Weimarer Gericht auf OTZ-Anfrage mit.

Am Donnerstagmorgen würden zunächst bei einem "Erörterungstermin" noch einmal beide Seiten gehört. Nach richterlicher Beratung soll dann das Urteil über das rechte Konzert fallen. Die NPD versucht bereits in zweiter Instanz gegen die Untersagung vorzugehen.

Falls das Neonazi-Konzert doch stattfinden darf, rechnet die Polizei entgegen bisherigen Vermutungen, die bis zu 7000 Besuchern reichten, nun mit zirka 1000 Teilnehmern. "Die NPD hat gegenwärtig ihre Anwerbung gen Null gefahren", begründet der Leiter der Jenaer Polizeiinspektion, Ren- Treunert, seine Prognose. Außerdem würden nur zwei der angekündigten Bands den Jenaer Konzerttermin auf ihren Internetseiten benennen.

Der Angst der Bürger vor gewalttätigen Auseinandersetzungen wollen die Ordnungshüter mit "einer sichtbaren, bürgernahen Präsenz entgegentreten", sagt Polizeioberrat Treunert. Im ganzen Zentrum würden Info-Mobile als Anlaufstellen stehen. Diese geben nicht nur Auskunft, welche Gebiete gegebenenfalls gemieden werden sollten. Die Beamten nehmen auch Hinweise entgegen. "Falls einem Bürger etwas auffällt", betont Ren- Treunert, "sollte er uns das sofort melden." Die Polizei setze auf eine "gute Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft". Das sei die beste Abschreckung.

An den Einfallstraßen werden außerdem Kontrollen durchgeführt, die sowohl Personen aus der rechtsradikalen als auch aus der linksextremen Szene im Visier haben. Besuchern der Gegenveranstaltungen rät Treunert deshalb, etwas Zeit einzuplanen. Ein Verkehrschaos schließt der Polizeioberrat indes aus. "Es sind genug Beamte im Einsatz."

Mittlerweile sind 13 Gegenaktionen beim Ordnungsamt angemeldet worden. Neben dem Familienfest rund ums Theater soll etwa eine Mahnwache gegen rechte Gewalt auf dem Abbe-Platz abgehalten werden. Kundgebungen sind u.a. auf dem Emil-Höllein-Platz und dem Gries geplant. Die Veranstalter hätten alle friedliche Aktionen ange- kündigt und sich von linksextremen Aktionen distanziert.

Falls das Konzert auf einem Ausweichplatz stattfinden sollte, würden die rechten Besucher direkt zum Ort der Veranstaltung geleitet, "ohne dabei vom Wege abzukommen", unterstreicht der Chef der Polizeiinspektion. "Dann fahren wir mit starken Kräften die Wagenburg-Strategie, d.h. wir würden den Ort umstellen." Andere Bundesländer hätten ihre Unterstützung zugesagt.
07.06.2005

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OTZ, 8.6.2005
 http://www.otz.de/otz/otz.jena.volltext.php?kennung=on2otzLOKStaJena38508&zulieferer=otz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Jena&auftritt=OTZ&dbserver=1

Theaterhaus hofft auf Zivilcourage

Bühne organisiert großes Familienfest als Gegenveranstaltung Von Ulrike Merkel Jena (OTZ). "Es liegt in den Händen der Leute, ob unsere Gegenveranstaltung zum NPD-Aufmarsch von Erfolg gekrönt ist", sagt Roman Rösener. Die Anspannung, die die Ungewissheit erzeugt, ist dem Geschäftsführer des Theaterhauses anzusehen.

Am Samstag lädt seine Theater-Crew unter dem Slogan "Wir bleiben hier" die Jenaer zu "Einem Fest für alle" ein. Mit Schauspiel, Zirkus, Konzerten und Lesungen wollen die Bühnenmitarbeiter die Bürger ab 11 Uhr anlocken, damit das Zentrum nicht von den rechtsextremen Besuchern des so genannten "Festes der Völker" dominiert wird.

Zahlreiche Vereine und Initiativen wollen ebenso Präsenz zeigen und beteiligen sich am großen Familienfest. Zum Beispiel die Band Sazon, "die für eine multikulturelle Tropeninsel steht, will Flagge bekennen" und den Theatervorplatz am frühen Abend mit karibischen Klängen erfüllen. Die Zirkus AG vom Christlichen Gymnasium hat für ihre Auftritte (13.30 und 15 Uhr) extra ein Trainingslager absolviert. Die 14 Mädchen präsentieren u.a. Jonglage, Einrad-Kunst und Akrobatik. DJ Smoking Joe will indes mit "Liebesliedern für positive Stimmung sorgen."

Straßentheater mit Stelzenartistik führen die "Schrägen Vögel" aus Stuttgart auf. Die kleinen Kinder können sich vom Puppenspiel "Die Schildkröte hat Geburtstag" und vom Figurentheater "Die Geschichte vom armen Ritter und seinem getreuen Ross" auf dem Theaterhinterhof unterhalten lassen. Poetisches und Prosaisches ist indes im Amberland (Schillergässchen) zu erleben. Autoren wie Kathrin Groß-Striffler und Martin Straub lesen hier ab 15 Uhr.

Mit einem Kuchenbasar will das Theater gleichzeitig die Initiative für eine kinderfreundliche Stadt unterstützen und bittet die Jenaer deshalb, Köstlichkeiten beizusteuern. Wer helfen möchte, gibt seine Kuchengeschenke am Freitag von 15 bis 18 Uhr im künstlerischen Betriebsbüro ab oder bringt sie zum Fest mit.

Die Veranstaltungen finden sich im Internet unter: www.theaterhaus-jena.de
07.06.2005

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TLZ, 8.6.2005
 http://www.tlz.de/tlz/tlz.jena.volltext.rahmen.php?kennung=on2tlzLOKStaJena38508&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Jena&auftritt=TLZ&dbserver=1

Jena ist sicher - keine Gefahr

Jena. (tlz) Jena ist sicher. Es besteht am kommenden Samstag keine Gefahr für Leib und Leben. Das verspricht Polizeioberrat Rene? Treunert. "Alle Zufahrten nach Jena werden weiträumig von Polizeibeamten kontrolliert und zwar sehr intensiv. Wer also in die Stadt möchte, der sollte schon einmal etwas mehr Zeit für den Weg einplanen."

Konkrete Vorhaben der Polizei konnte Treunert noch nicht nennen. "Das ist zum Teil noch Kaffeesatzleserei", hänge der Polizeieinsatz doch davon ab, ob das städtische Verbot des "Festes der Völker" vor Gericht stand hält. Klar ist allerdings: "Sollte diese Veranstaltung stattfinden, werden die Rechtsextremisten zu ihrem Veranstaltungsort geleitet und dort von allen anderen abgeschirmt. Denn wir sind auch für deren Sicherheit verantwortlich", so Treunert. Er gehe davon aus, dass lediglich 1000 Neonazis anreisen, nicht - wie befürchtet - 5000 und mehr.

Insgesamt gibt es am kommenden Wochenende für die Polizei in Jena viel zu tun. 15 Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie sind angemeldet. Hinzu kommen weitere Veranstaltungen wie das Blasmusikfest auf der Rasenmühleninsel oder auch die Treffen verschiedener Burschenschaften. "Die finden ausschließlich in geschlossenen Räumen statt. Auf öffentliche Kundgebungen oder einen zunächst geplanten Fackelumzug wird verzichtet", so Treunert.

Hilfe bekommen die Jenaer Polizisten nicht nur aus ganz Thüringen. "Auch aus anderen Bundesländern ist Unterstützung angefordert." Wieviele Polizisten in Jena sein werden, das wollte Treunert nicht sagen.
07.06.2005 Von Lioba Knipping

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TLZ, 8.6.2005
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Gestern kamen 350 Jenaer

Rund 350 Teilnehmer beteiligten sich gestern an der Demonstration in der Innenstadt gegen das von der NPD geplante "Fest der Völker". Foto: tlz/Barbara Glasser

Jena. (tlz/bag) "Wir sind die, die in der Stadt handeln. Und wir üben in diesen Tagen gewaltlose Formen des Widerstandes. Wir haben Zeit, nachzudenken und uns zu verständigen", sagte gestern beim Friedensgebet Studentenpfarrerin Sabine Nagel.

Dass in Jena kein Platz für Neonazis ist, zeigten rund 350 Teilnehmer am Demonstrationszug durch die Innenstadt. Bis Freitag sollte die Zahl der Teilnehmer am täglichen Friedensgebet und der Demonstration weiter anwachsen. "Rufen Sie den Stadtrat, den Sie gewählt haben, an und fragen ihn, wo er heute gewesen ist. Und bringen Sie ihn am besten gleich mit", forderte Stadtrat Roman Rösener die Teilnehmer auf.
07.06.2005

Ein möglicher Ausweichort ist Altenburg

Sportsfreund 08.06.2005 - 18:36
Beachtet bitte auch den Artikel:

"Fest der Völker" am 11.6. nun in Altenburg ?
 http://de.indymedia.org/2005/06/119675.shtml

Ausserdem werden auch Pößneck und Gera immer wieder genannt, jedoch bislang ohne konkrete Hinweise.

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no tears — for krauts

Isrealfahnen — Sportsfreund

Israelfahnen nein danke! — (muss ausgefüllt werden)