Yorck59: Aktueller Stand & Aufruf zu kommen

yorckies 04.06.2005 15:04 Themen: Freiräume
Die Situation um das von Räumung bedrohte Hausprojekt ist nach wie vor prekär. PolitikerInnen und der Liegenschaftsfonds haben versucht, die Yorckies mit einem Knebelvertrag über den Tisch zu ziehen. Ein Offener Brief wird sie dazu aufrufen, auch in ihrem Sinne die Räumung zu verhindern.
Unterstützt die Leute in der Yorck59 - kommt schon heute, wenn ihr könnt!
Gestern Abend fand ein weiteres Treffen im Abgeordnetenhaus mit uns,drei PolitikerInnen und dem Liegenschaftsfonds statt.

Es wurde verlangt, dass wir einen Vertrag unterschreiben, in dem wir zusichern, innerhalb von zwei Wochen die Yorck59 freiwillig zu verlassen und dann übergangsweise in ein leeres Haus an der Jannowitzbrücke einziehen (ein ehemaliges Obdachlosenheim mit 35 kleinen Räumen). Dieses Haus ist erstens viel zu klein für uns alle und ausserdem nicht so bald bezugsfertig, da es schlicht und ergreifend total rott ist!
Ausserdem können wir überhaupt nicht absehen, ob eines der drei potentiellen Ersatzobjekte aus der Liste des Liegenschaftsfonds, die sie uns vorgelegt haben, überhaupt für eine Sanierung (die bei allen drei Objekten auch mit ganz niedrigen Ansprüchen nötig wäre) und einen Kauf in Frage kämen. Die Zeit, das zu prüfen, ist mit zwei Wochen viel zu kurz bemessen (Baugutachten, Sanierungsplan, Wirtschaftlichkeitsprüfung)!!!
Zudem liegt für zwei der Objekte aufgrund fehlender Verkehrswertgutachten noch gar kein Preis vor.

Das alles heißt, dass wir uns jetzt sofort auf eines von drei Gebäuden festlegen müssten, aber vielleicht gar keines davon als wirklicher Alternativstandort für die Yorck59 in Frage käme!
Es wäre also eine bequeme Lösung für die PolitikerInnen, uns ohne Stress aus der Yorck zu bekommen und gleichzeitig auch noch ein Gebäude, was seit Langem leer steht, loszuwerden -und dabei dann auch noch Geld zu verdienen und nach außen sagen zu können, das sie alles versucht haben, um die Yorck zu retten! Für uns ist das Ganze kein wirkliches Angebot, sondern nur ein fauler Trick! So einfach lassen wir uns nicht abspeisen!

Die Variante, dass Walter und Marweld noch unter Druck gesetzt gehören, damit sie die Yorck an uns für einen seriösen und angemessenen Preis verkaufen, oder realistische Bedingungen während eines längeren Räumungsmoratoriums auszuhandeln, wurde von den PolitikerInnen von vorne herein mit dem "Argument", dass das ja eh keinen Zweck mehr hätte, abgelehnt. Aber wir haben noch nicht aufgegeben!

Als wir klar machten, dass wir kein Mandat des Hauses haben, solch einen Knebelvertrag zu unterschreiben, erklärten sie, dass dann wohl nichts mehr ginge und wir dann eben am Montag geräumt würden.

Wir lassen uns nicht in ein viel zu kleines Haus stecken,auch wenn es mietfrei sein sollte! Wir lassen uns durch solche Angebote weder ködern noch spalten! Wir können und wollen uns nicht festlegen, eines von mehreren Häusern zu kaufen, ohne die Sanierungs- und Umbaukosten, den Kaufpreis und die langfristige Bewirtschaftung ermittelt zu haben!Wir gehen auf diese Tricks nicht ein! Dafür haben wir und unsere UnterstützerInnen nicht mehr als ein Jahr gekämpft!

Deshalb schreiben wir einen Offenen Brief an die Verantwortlichen PolitikerInnen und werden ihn bei einer Pressekonferenz heute um 15.30 Uhr im Rahmen des "Tages der Offenen Tür des Berliner Abgeordnetenhauses" der Öffentlichkeit vorstellen (dieser wird als Ergänzung weiter unten gepostet, sobald er fertig ist).

Wir halten weiter fest am Anti-Räumungs-Konzept für den Termin des Gerichtsvollziehers am 6.6., 5 Uhr. Kommt und unterstützt uns mit eurer Präsenz und Aktionen und womit ihr uns sonst noch helfen könnt, am besten sofort!

Für aktuelle Infos gibt es ein Infotelefon, das ab Samstagnachmittag besetzt sein wird. Die Nummer lautet: 015
Auch der Infopunkt im Clash, Gneisenaustr.2a, ist ständig besetzt.

Kommt am besten sofort dorthin, informiert euch, bringt euch in die bestehenden Strukturen ein! Am Montag früh werden wir gemeinsam die Räumung der Yorck59 verhindern!

Yorck59 bleibt!
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Ergänzungen

Infotelefonnummer + Erläuterungen

Yorcki 04.06.2005 - 15:23
Die Infotelefonnummer lautet: 0152 05 84 45 09

Das Objekt an der Jannowitzbrücke (in der Krautstr.) soll übergangsweise zur Verfügung gestellt werden bis die BewohnerInnen sich auf eines von drei Objekten, welche der Liegenschaftsfond zum Verkauf stellen würde, geeinigt haben. Aber weder ist den BewohnerInnen der Preis der 3 Ersatzobjekte bekannt, noch gibt es ein Gutachten über den Zustand. Und falls der Kaufpreis sowie die Sanierung der angebotenen Ersatzojekte zu teuer sein sollten, ist es wahscheinlich, dass die Yorckies auf dem viel zu kleine Objekt in der Krautstr. sitztenbleiben. Wieviel Miete in dem Übergansobjekt Krautstr. gezahlt werden muss, wurde vom Liegenschaftsfonds auch offengelassen. Unter diesen Bedingungen ist es natürlich unmöglich einen Vertrag zu unterschreiben.

Wir lassen uns nicht verarschen! Yorck59 verteidigen!! Räumung verhindern!!!

Aufruf auch an Antifa Gruppen:

Antifas Bérlin 04.06.2005 - 15:53
Kommt am 6.6. früh in die Yorckstraße! Auch einige Antifa-Treffen werden ausfallen müssen, wenn die Yorck nicht mehr da ist.

Räumung verhindern!
Yorck verteidigen!

kulturschock

(muss ausgefüllt werden) 04.06.2005 - 16:17
ich hoffe ihr habt daran gedacht, heute auf dem kulturschock festival nochmal ordentlich werbung zu machen und zu mobilisieren.
aber so wie ich euch kenne, natürlich :)

krautstr. und mediaspree

alex 04.06.2005 - 16:24
sagt mal, liegt die krautstr. nicht mitten im gebiet des gentrifizierenden projekts mediaspree?

Krautstraße

Warhead 04.06.2005 - 17:12
Liegt mitten drin im Planungsgebiet,haben sich einige Ateliers und Partymacher angesiedelt,gibt viele billige Ateliers in der Gegend,die Gegend ist schon cool,da könnte man Pfahl im Fleische spielen,zudem Mediaspree noch jahrelang eine Luftnummer bleiben wird

york

mika 04.06.2005 - 17:34
na klar bleibt die york 59 ! stellt euch dat mal yor meine lieben,2000 bullen müssen ja am montag ausgeschlafen sein um,um 5 uhr fit zum kampf zu sein.also müssen die am sonntag schon um 18 uhr pennen gehen.diese bullerei fehlt also am sonntag abend.icke jelobe nich dat die durchhalten den janzen montag wenn die schon sonntagabend > nacht im einsatz sind.wir sind schon alleine 3000 die ausgeschlafen sind,die die york leute unterstützen am montag.glaubt ihrs ? ich ja ! am montag muss ja überall die bullerei sein,denn in janz berlin is watt jeplant.aber nich weiter sagen.

autonome Demosanis

Sani 04.06.2005 - 18:13
Auch wir werden bei einer evtl. Räumung vor Ort sein,
solltet ihr Hilfe brauchen, könnt ihr uns über den Infopunkt im Clash erreichen.

Im Falle einer Räumung: Fotos!!!!!!

ExBesetzerrat 05.06.2005 - 00:19
Nach den Erfahrungen der Räumungen Rigaer Str. und Kreutziger Str. ist zu erwarten, das auch für die Räumung der Yorckstr. am Montag Berlin seine schlimmsten Prügeltruppen bereitstellt, wahrschl. wird wie bei der Rigaer es so sein, das sich maskierte Anti-Terror-Spezialisten des Berliner SEK (Sondereinsatzkommando) zuerst mit Gewalt Eintritt ins Gebäude verschaffen.

Daher Appell an alle vor Ort:
Haltet mit Kameras und Fotoapparaten etc. drauf was das Zeug hält, um Bullenübergriffe auf jeden Fall zu dokumentieren.
Das SEK ist bekannt dafür, das sie gerade bei Häuserräumungen gerne mal überzogen reagieren und Leute einfach so umschlagen.
Wenn viel geknipst wird, erhöht sich die Chance, diese Bullen nachher auch zur Rechenschaft zu ziehen, auch wenn sie maskiert sind, zumindest aber das Filmmaterial der Übergriffe der Presse etc. zugänglich zu machen.

Leider ham sich die Zeiten in Berlin geändert und Körtings Schergen müssen nicht mehr so nen Bammel haben zu räumen, wie das zu Mompers Zeiten noch war, 1990, wo es Angriffe auf Häuser noch aus den Häusern raus effektiv beantwortet wurden.

WENN SIE UNS DIE LUFT ZUM ATMEN NEHMEN
SOLL IHRE LUFT BRENNEN

die rev. muss ....

new-yorcker 05.06.2005 - 00:39
räumungen von besetzten häusern, wagenburgen und squats stellen einen massiven eingriff in das recht auf selbstbestimmtes leben des einzelnen dar. ebenfalls sind zwangsweise räumungen der massivste eingriff in das grundrecht die auf unverletzlickeit der wohnung. oft ist mit räumungen auch ein massiver eingriff in das recht auf informationelle selbstbestimmung verbunden, da betroffene von der polizei erkennungsdienstlich behandelt werden und ihnen damit der stempel des illegalen aufgedrückt wird. dabei ist häufig im zeitpunkt der räumung noch nicht einmal endgültig geklärt, ob die räumung tatsächlich rechtmäßig ist oder nicht. zumindest, wenn im zeitpunkt der räumung auf dem betroffenen grundstück oder in dessen unmittelbaren umgebung eine versammlung stattfindet, darf die polizei die räumung aufgrund des räumungstitels nicht mehr ohne prüfung der verhältnismäßigkeit durchführen. der polizei steht dann ein ermessensspielraum zur verfügung, wobei die polizei eintscheiden muss, ob sie überhaupt und tätig wird und auf welche weise sie tätig werden will.

zur verteidigung selbstbestimmter räume ist es daher unerlässlich, dass möglichst viele, möglichst entschlossene personen den eindruck erwecken, eine räumung sei nur unter den gegebenen umständen nur mit massiver gewalt durchsetzbar. das zwingt uns friedensliebende menschen natürlich in das dilemma, dass wir den eindruck erwecken müssen, besonders gewaltbereit zu sein. Und zu oft führt eine durchgeführte räumung dann auch tatsächlich zu dem was von der obrigkeit erwartet wird. da die erwartung, in eine im weitesten sinne gerechte lösung des konflikts, enttäuscht wurde, entlädt sich diese entäuschung in gewalt gegen die beamten, die die räumung durchsetzten.

letztlich verständlich. ist es doch nach objektiven maßstäben tatsächlich ungerecht, dass ein spekulant aus einer anderen stadt, der das grundstück nicht zum leben braucht eine räumung durchsetzten lässt, weil er profit erwartet. die menschen, die von der räumung betroffen sind, haben danach ihre wohnung verloren und stehen auf der strasse, gruppen die bisher die räume nutzen können, haben keinen raum mehr und allen menschen, die sonst zu konzerten, kinoabenden oder anderen veranstaltungen gekommen wären wird ein teil ihres lebens genommen. das alles für einen, der das eigentum erworben hat und nicht bereit ist dieses zu annehmbaren konditionen zu übertragen.

dafür bluten dann wir und auch die beamten, die die räumung durchsetzten müssen. darum ist es im interesse der unmittelbar beteiligten , also auch der beamten der polizei, es nicht zur räumung kommen zu lassen. denn gerade im fall der yorck 59 ist es absehbar, dass sich nach einer eventuell durchgeführten räumung die lage auf keine fall beruhigen wird. abgesehen von den bisher erklärten patenschaften für die yorck 59 gibt es offenbar zahlreiche gruppen und einzelpersonen, die bisher nicht öffentlich aufgetreten sind, die aber bereit sind das staatlich angeornete gewaltspiel mitzuspielen. findet die räumung statt, dann kann sich nicht nur die obrigkeit in berlin, sondern auch in vielen anderen städten - auch ausserhalb der grenzen des nationalstaats deutschland- darauf einrichten, dass wir ihr spiel über mehrere jahre spielen, auch wenn sie meinen es wäre schon beendet und unser weiter- spiel wäre ein foul!

die revolution muss...

@new-yorcker

egal 05.06.2005 - 11:16
hinsichtlich der rechtslage liegst du in einigen teilen weit daneben, aber das hier auszudiskutieren sprengt hier den rahmen, nur soviel:
nach 6.6.05 5.00 uhr wird nach jetzigem stand jeder, der sich im haus befindet, wohl eine anzeige wegen hausfriedensbruch erhalten (ein zivilgericht hatte entsprechend entschieden, vorgeschichte ist ja bekannt).
dann kann die polizei entscheiden, WANN sie räumt (nach anforderung durch den/die gerichtsvollzieher/-in), ein OB steht überhaupt nicht mehr zur frage!!!!

Warum

sollte 05.06.2005 - 13:16
die polizei bescheit sagen wann sie kommen? meines wissens nach finden räumungen nicht angemeldet statt (zumindest in den meisten ländern, keine ahnung wies in deutschland ist). sie geben uns hier doch die chance auf totale vorbereitung, was mir nicht umbedingt intelligent erscheint.

ich würde nicht 100%tig mit räumung rechnen.
ansonsten viel glück

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