"Weg mit dem Naziladen in Mespelbrunn!"

Weg mit dem Naziladen „Last Resort Store“!


In der Nacht vom 26. auf 27. Mai verteilten Unbekannte Zehntausende von Papierschnipseln in Mespelbrunn. Die Zettelchen mit der Aufschrift "Weg mit dem Naziladen Last Resort Store in Mespelbrunn" waren an allen öffentlichen Plätzen wie vor Geschäften, Kirchen etc. Verstreut. Bereits im März diesen Jahres wurden die EinwohnerInnen durch Hunderte von Flugblättern über das rechte Treiben in ihrer Gemeinde informiert. Bürgermeister Graf von Ingelheim dürften diese Aktionen ein Dorn im Auge sein, da dieser verlauten ließ, das Problem lieber verschweigen zu wollen, um nicht den guten Ruf seiner Gemeinde zu gefährden. Doch wer schweigt überlässt den Neonazis das Feld, dies werden AntifaschistInnen weiterhin nicht hinnehmen.

Mespelbrunn und der Laden

Der von Oliver Weilnhammer (wohnhaft in Sailauf) geführte "Last Resort Store" befindet sich seit Anfang 2003 in der unmittelbaren Nähe des Wasserschlosses in Mespelbrunn bei Aschaffenburg. (Infos unter www.schloss-mespelbrunn.de)
Das gut 2300 EinwohnerInnen zählendee Dorf im Spessart, durch das Wasserschloss Touristenmagnet, in dem auch Bürgermeister Graf von Ingelheim wohnt, gibt sich gastfreundlich und weltoffen. Dass die Touristen von einem Neonazi-Treffpunkt nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Der Laden dient als Anlaufpunkt für rechte Jugendliche. Auch außerhalb der Öffnungszeiten finden dort regelmäßig Treffen statt, an denen auch Faschos aus dem gesamten Rhein/Main- und Odenwaldgebiet teilnehmen.
Verkauft werden dort u.a. Textilien der bekannten Nazimarken wie Thor Steinar, Consdaple, Troublemaker etc., Springerstiefel, Bomberjacken und Rechtsrock-CDs. Auch auf unpolitische Jugendliche wirkt der Laden interessant, da zusätzlich ein breites Angebot an Black- und Heavy-Metal- Artikeln zum verkauf angeboten werden. Somit besteht die Möglichkeit, auch mit diesen Jugendlichen in Kontakt zu kommen und sie in ihrem Sinne zu beeinflussen und zu politisieren.

Der Internetshop

Seit mitte 2004 ist der Last Resort Store auch im Internet präsent. Verantwortlich dafür sind Dominik Wensauer und Manuel Hardt, beide wohnhaft in Bessenbach. Beide sind Mitglieder der Sauf- und Prügeltruppe "Proud an Free", die immer wieder durch gewalttätige Übergriffe auf Menschen bei Festen und Konzerten in Erscheinung tritt.
Seit kurzem unterstützt der Versand die lokale Neonazi-Kameradschaft "Widerstand Aschaffenburg" um Oliver Merget aus Mainaschaff, Beisitzer des Kreisverbandes der NPD Unterfranken. Zudem bestehen enge Kontakte zum Internetversand "The Voice Records" (Betreiber Marco Diener aus Erlenbach bei Marktheidenfeld) und der neofaschistischen Kameradschaft "White Rebels" aus Lohr am Main.

Widerstand

Im April 2004 veranstalteten Aktivisten des Antifaschistischen Aktionstreffens Odenwald gemeinsam mit AntifaschistInnen aus dem Raum Aschaffenburg in der Stadt Aschaffenburg eine Demonstration.
Unter dem Motto "Nazistrukturen den Nährboden entziehen" beteiligten sich über 300 Menschen an einem Zug durch die Innenstadt.
Hierbei wurde erstmals öffentlich auf das erneute rechte Treiben in der Region hingewiesen. Seit dem gab es immer wieder Aktionen gegen diese Strukturen, auch gegen den Laden. Wie Einwohner berichteten wurden schon des öfteren die Schaufensterscheiben entglast und die Fassade des Hauses durch Farbe umgestaltet. Auch die Bevölkerung wurde bereits ausreichend durch Flugzettel und Plakate informiert. Auch der Gemeinderat weiß bescheid. Von Unwissenheit vor Ort kann nicht die Rede sein. Und dennoch ziehen es Bürgermeister und Gemeinderat vor, das Problem unter den Teppich zu kehren. Mespelbrunn könnte sich eine dicke Scheibe von Lohr abschneiden. Dort wurde das Neofaschistische Treiben erkannt, benannt und vielfältige Gegenmaßnahmen eingeleitet.
Falls sich Mespelbrunn weiterhin als untätig erweist, wird noch viel Arbeit beim "unter den Teppich kehren" auf die Stadt zukommen - wie die Unmengen von verteilten und verstreuten Zettelchen eindringlich beweisen.

Viel Spaß beim Kehren wünscht die Antifa!