KirchentagsbesucherInnen plündern H&M in Hann

jo ratzinger 29.05.2005 00:54 Themen: Soziale Kämpfe
Etwa 150 TeilnehmerInnen des diesjährigen Kirchentags in Hannover haben den Aufruf des Ratpräsidenten der evangelischen Kirche für mehr soziale Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung offenbar sehr wörtlich genommen:
Am Samstag Nachmittag zogen sie bei strahlendem Sonnenschein vom Messegelände, wo der Kirchentag stattfindet, zur H&M-Filiale in der Georgstrasse, wo sie zunächst Flugblätter an PassantInnen und KundInnen verteilten, in denen die Ausbeuterischen Arbeitsbedingungen angeprangert wurden, unter denen die ArbeiterInnen in den Zulieferbetrieben arbeiten. Einer Gruppe von etwa 30 TeilnehmerInnen gelang es schließlich, stapelweise Hosen, Hemden, Kleider und T-Shirts unter Applaus der Protestierenden und Umstehenden nach draußen zu befördern, wo die Textilien, wie sie sagten, sozialisiert wurden.
Viele der Umstehenden waren nicht abgeneigt, dass eine oder andere Kleidungsstück unbezahlt mit nach Hause nehmen zu können – und damit ein paar Euro von ihrem Arbeitslosengeld oder Minijob für andere Dinge sparen zu können.
Im Anschluss an die Aktion zog sich die Gruppe wieder in Richtung Kirchentagsgelände zurück. Verhaftungen gab es keine.
Bereits im vergangenen Jahr war es während des BUKO in Kassel zu einer Enteignungsaktion einer anderen H&M-Fliale gekommen, die Aktion hatte für erhebliches Aufsehen gesorgt.
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Ergänzungen

H&M gehört Gott

Felix 29.05.2005 - 17:07
Wer sagt eigentlich, dass die Kirchentagsbesucher/innen von Hubers Ruf nach sozialer Gerechtigkeit inspirieren ließen? Christen haben doch per se ein gestörtes Verhältnis zum Privateigentum! Die Erde und alles was auf ihr ist, gehöre Gott, lässt uns die Bibel wissen. Gott habe den Menschen nur ein Verfügungsrecht über die Dinge verliehen, die sie zum Leben brauchen. Alles was sie erkennbar nicht nutzen können, dürfe jemand nutzen, der es dringender benötige.
Im Sinne von Luthers sola scriptura (Allein sich auf die Schrift, die Bibel, berufen), der seine Reformation v.a. als eine Besnnung auf die biblischen Wurzeln verstanden hat, ist diese Aktion nur zu begrüßen.
Da kann sich der Evangelische Entwicklungsdienst, der der BUKO wegen der Aktion am Rande des kongresses 2005 die Zuschüsse gestrichen hat, ein Beispiel nehmen!


Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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habs gesehen — christian w.

AU JA — sozGerechtigkeitinperson...

@sozGerechtigkeitinperson — heuschrecke

P&C statt pc! — glamour-girl

Für die Zukunft — Warhead

Die subtilere Provo nicht erkannt? — ähem... gibts hier neiderInnen?

Neid? — Leser

Nach wie vor — wie 14:42

@ deichkind — Leser