Schleswig-Holstein: Studiengebühren kommen

AK AgitProp, Kiel 27.05.2005 00:12 Themen: Bildung
Schleswig-Holsteins Wissenschaftsminister Dietrich Austermann konkretisierte die schwammigen Koalitionsvereinbarungen in Bezug auf Studiengebühren. Im Rahmen einer Veranstaltung in der Kieler Uni kündigte er an: "Wenn Hamburg Studiengebühren einführt, ziehen wir nach."
Zu einer Verabschiedung von zwei Prorektoren und dem Kanzler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel war auch der Schleswig-Holsteinische Landesminister für Wirtschaft und Wissenschaft zu Gast. Sein Grußwort wurde begleitet von Protesten von ca. 10 Studierenden, die Transparente mit Aufschriften wie "Massenbildung statt Elitenbildung" hochhielten. Austermann kündigte an, im Falle von Studiengebühren in Hamburg auch in Schleswig-Holstein nachzuziehen. Damit ist der Kampf gegen den Ausverkauf der Bildung endgültig in Schleswig-Holstein angekommen.
Angesichts der Proteste bemerkte der Minister, diese seien ja mit denen der Sechziger nicht zu vergleichen. Jetzt ist es an der Zeit, den Regierenden zu zeigen, dass sie auch in Schleswig-Holstein auf entschlossenen und vielfältigen Widerstand stoßen werden.
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Ergänzungen

In Schleswig Holstein nichts neues

Studi 27.05.2005 - 13:30
Dass die grosse Koalition in Schleswig Holstein Studiengebühren einführen will wenn Hamburg oder Niedersachsen ebenfalls studiengebühren einführen steht doch schon seit der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags fest in dem steht ,dass Sh keine Insellösung in der Studiengebührenfrage zulassen will aber auch keine Vorreiterrolle spielen wird,was nichts anderes heisst ,dass wenn andere Bundesländer um SH herum Studiengebühren einführen,dass Sh auch tuen wird.

die idee des protest ist gut...

fredi bobic 27.05.2005 - 19:22
aber die meisten kieler studenten gehen -wie ich schon einmal erwähnte- lieber in die campus suite und trinken ihren milchkaffee...so sieht aus. der grad der politisierung der kieler studenten zeigt sich schon im allgemeinen politisch-demokratischen prozess: 18 % wahlbeteiligung bei den wahlen zum uni-parlament. na dann mal losrocken...

@studi

auch studi 31.05.2005 - 00:34
Die Koalitionsvereinbarung kenne ich auch, nur hieß es bisher halt, man wolle sich an den anderen Norddeutschen Ländern orientieren, das heißt, bei einer eventuellen Einführung von Gebühren in HH, Niedersachsen und MV (und einem akzeptablen Modell) nachziehen. Dass SH jetzt seine Entscheidung ausschließlich von Hamburg abhängig macht, und die Frage der "Sozialverträglichkeit" nunmehr vollständig ausklammert, gibt der ganzen Sache allerdings ein neues Gewicht. Offensichtlich wollen sich Austermann und co. vor einer inhaltlichen Debatte drücken und die Verantwortung auf Hamburg abwälzen.