Entsetzung des Freiburger Rektorats

Am Pfingstsonntag, den 15ten wurde das Freiburger Rektorat nach 13 Tagen Besetzung „ent-setzt“. Trotz Feiertage und Pfingstpause fanden sich 150 UnterstützerInnen ein. Zunächst griffen ca. 20 Yuppi-StudentInnen des VvMrE (Verein verwöhnter Millionärskinder und rechtskonservativer Eliten) die BesetzerInnen an und versuchten das Rektorat zu befreien. In ihren Redebeiträgen brachten sie ihre Abscheu gegen Basisdemokratische Entscheidungsfindung, sowie ihre Begeisterung für Macht, Geld und Rektor Jäger zum Ausdruck. Mit ihrer Kampf-Parole: „Wir befrein’ das Rektorat, von dem Uni-Proletariat“ versuchten sie, die Sitzblockade im Eingangsbereich zu räumen. Aber ihr Versprechen „Rektor Jäger, wir holen Sie da raus!“ konnten sie nicht einlösen, erschöpft gaben sie auf.
Im Anschluss wurde verkündet, der Rektor sei zurückgetreten und ein neuer könne gewählt werden. Zur Wahl standen:
- B. Lumenkind: „Ich werde euch vertreten, gebt mir einen Vertrauensvorschuss“
- R. Eicher: „Ich vertrete die gesellschaftlichen Eliten, wir sind zwar nicht Viele, dafür aber mächtig.“
- B. Rutal: „Es kann nicht angehen, dass die Polizei 24 Stunden am Tag (mehr geht ja auch nicht) dieses linksradikale Pack bewacht. Ich werde für Hamburger Verhältnisse sorgen und mit Knüppeln und Tränengas gegen die Studierenden vorgehen
- Prof. Dr. Dres. H.c. Wild: „Ihre Besetzung war eine Bereicherung, sowohl für das Rektorat wie auch die ganze Uni. Ihre Forderungen werden umgesetzt und die Studierenden sofort in die Entscheidungen mit einbezogen.“
Trotz Mehrfachabstimmung der Yuppis für R. Eicher und B. Rutal konnte Wild sich eine überwältigende Mehrheit sichern, und das bei einer Wahlbeteiligung von 120% der Anwesenden. Nachdem nochmals die Forderungen nach demokratischen und sozialen Uni Vorgelesen wurden, zogen die BesetzerInnen in die Ferien.
Aber schon am Dienstag waren sie wieder da mit einem „Aufsichtsrat der BesetzerInnen“, der überwacht wie das Rektorat auf unsere Forderungen eingeht. In der ersten Woche sah das jedenfalls so aus, dass der Haupteingang abgeschlossen war, und Leute nur nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung über einen Nebeneingang das Gebäude betreten konnten. Aus gesicherten Quellen ist jedoch bekannt geworden, dass in einigen Klos des Gebäudes Zettel aufgetaucht sind, mit der Aussage „dieses Rektorat könnte jederzeit wieder besetzt werden“.
Ab der heutigen Woche ist der Haupteingang wieder offen, aber nicht so richtig. Um in das Gebäude zu gelangen muss mensch den Pförtner von seinem Anliegen überzeugen. Da in dem Gebäude auch Vorlesungen stattfinden, sind die ProfessorInnen dazu angehalten, ihre StudentInnen vor dem Haupteingang abzuholen und als Gruppe in den Hörsaal zu gehen. Tja, seit der Besetzung machen auch zwei Menschen genug Druck, um das Gebäude zu blockieren.

Wie bei der Ent-Setzung angekündigt wurde, ist die Ent-Setzung nicht das Ende, sondern der Anfang neuer Aktionen. Der Freiburger Frühling wird zum Freiburger Sommer, und der ist bekanntlich ziemlich heiß.

Weg mit Jäger, her mit dem wilden Leben!