Sternradeln in Mittenwald

antifa bike punx 18.05.2005 12:58 Themen: Antifa
grob geschätzt 60 leute beteiligten sich am 4. teil des sternmarsches, der die befreiung der juden in mittenwald zum thema hatte. es gab eine auftaktkundgebung in krünn und eine zwischenkundgebung am tragtierdenkmal war auch geplant, die von uns radlerInnen aber verpasst wurde.
wir radelten nach der zeitzeugenveranstaltung nach krünn, auf dem radlweg entlang der bundesstrasse. auf einem parkplatz entlang der strecke standen ein paar wannen, nebst ein paar wenigen bullen auf der strasse, während sich an irgendwelchen tischen ein pulk bepos eine brotzeit einverleibte.
die bullen auf dem weg versuchten uns aufzuhalten, aber die meisten von uns (30 leuten) rauschten einfach vorbei und waren auch schon weg bevor die bepos ihr wurstbrot weggelegt und auf die strasse gestürmt waren.
die letzten paar wurden kurz aufgehalten, aber ohne kontrolle weitergelassen - laut bullenangaben ein missverständnis dass sie uns überhaupt aufhgehalten haben. vielleicht waren sie hinter den teilnehmerInnen an dem radrennen her dass an dem tag sein sollte?

in krünn angekommen ging dann die kundgebung los. ausser uns waren noch etwa 30 leute mit einem bus da, unter ihnen auch maurice cling, der vor 60 jahren auf dem todesmarsch durch krünn und mittenwald gekommen war.
nachdem wir irgendwann mal alle in das mit absperrband gekennzeichnete areal getrieben worden waren wurde ein redebeitrag verlesen, der schildert wie die meisten der mit dem todesmarsch angekommenen juden mit gleichgültigkeit und verachtung empfangen wurden. dieser bericht bruhte zu einem guten teil auf den aufzeichnungen von maurice cling, der kurz nach seiner befreiung seine erinnerungen niedergeschrieben hatte und auch deshalb sehr detailliert und genau berichten kann.
ausser uns und den bullen haben auch nicht wenige krünner bürger vom balkon aus dem beitrag zugehört, vielleicht ist ja was angekommen.
die stimmung danach war bei den meisten aus der versammlung durchaus danach, parolen zu rufen und sonstwie radau zu machen. beim anmelder nicht. der beendete die versammlung kurz nach dem redebeitrag, ob da zeitgründe vorlagen oder warum die kämpferische stimmung abgwürgt werden musste wurde nicht gesagt.

für die eine hälfte gings mit dem bus los, der rest von uns stieg in die pedale um loszuradeln. auf dem weg zur landstrasse erfuhren wir dann dass unsere "richtige" route ganz woanders sei und wir irgendweinem motoradcop nachradeln sollten. an und für sich schon mal ein schlechtes zeichen.
wir folgtem erstmal besagtem cop, bis wir irgendwannmal merkten dass der uns auf einen radweg führte der bergauf und ab durch einen menschenleeren wald gen mittenwald ging. wir blieben kurz vorher erstmal stehen, weil niemand bock hatte so einen anstrengenden weg zu fahren, wo mensch auch keine öffentlichkeit hat und noch nicht einmal einen stau produziert.

es wurde kurz debattiert was tun, aber wies halt so ist: als gruppe aus 30 radlerInnen bist du soweit auseinander gezogen dass es schwierig bis unmöglich ist zusammen zu reden.
richtig wäre es gewesen, die radldemo aufzulösen uns wieder den radweg entlang der bundesstrasse zu nehmen. wir hätten mehr öffentlichkeit gehabt, hätten uns den sport am berg gespart und 3 wannen die in unserem tempo auf der bundesstrasse neben uns herfahren ...
gute idee, so an und für sich, und vile hätten dass auch so gemacht. aber es ging halt nicht dass zu kommunizieren, und irgendwann fuhren die vorderen los. im wald war eigentlich nur lustig, dass dem motoradcop hinter uns in den steigungen immer seine masachine abstarb, weil die hintersten von uns so langsam waren.

auf der höhe vom campingplatz in mittenwald gingsdann auf die landstrasse. da wars dann wieder netter, weil wir halt eine pur komplett dichtgemacht haben und auch überholen schwierig war. aufforderungen von den bullen doch endlich nur noch in 2erreihen zu fahren wurde umgehen nachgekommen, wir mussten halt ne weile stehen um uns zu formieren. irgendwann wars den bullen auch zu blöd und sie liessen uns insofern in ruhe.
unterwegs wurde die kaserne und die im hof rumsitzenden soldaten ausgiebig beschallt, was die soldaten im hof irgendwie lustig fanden.
mit all dem rumgenerve hatten wir allerdings die kundgebung am tragetierdenkmal verpasst und fuhren direkt weiter nach mittenwald. im kaff selber wurden wir nochmal so richtig laut, war auch noch recht lustig.

wir kamen dann zur auftakt kundgebung der demo an der kirche an, über die demo am samstag gibts ja noch berichte.
was hier fehlt ist ein bericht zur zwischenkundgebung am denkmal, bitte ergänzen.
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