Love OR Hate-Parade in Freiburg

KaTSe 15.05.2005 07:16 Themen: Freiräume
In Freiburg startete heute zum fünften Mal die Love OR Hate Parade mit vielen bunten Leuten, lauter Musik und jede Menge Bullen.
Die diesjährige Love OR Hate-Parade von den Schattenparker und der KTS war wie immer unangemeldet. Wir haben gezählt und sind auf 1100 TeilnehmerInnen auf Höhe des Schwabentors gekommen. Sechs Wägen nahmen an der Demo teil, davon ein Bandwagen und fünf Soundsystems, sowie ein Kastenrad mit mobiler Soundanlage. In erster Line war die Parade eine ausgelassene Party. Zuerst hat es etwas geregnet, aber das Wetter wurde immer besser und gegen Ende gab es sogar Sonnenschein. Es waren wenige Transpis am Start und die Redebeiträge waren schlecht zu verstehen. Der Redebeitrag von La Banda Vaga befindet sich auf ihrer Homepage. Es wurde lautstark ein neuer Wagenplatz für die Schattenparker gefordert!

Das Bullenaufgebot war immens, wir feierten die ganze Zeit im Bullenkessel. Wirklich bemerkenswert waren die vielen Bullenkameras, insbesondere die professionelle Fernsehkamera. Die Staatsschutzzivis waren nervig und dreist. In vielen Gesichtern der meist noch jungen Bullen konnten wir den Neid auf unsere Party erkennen. Sie waren in ihren Kasernen mit Lügengeschichten über die letztjährige Parade aufgehetzt worden. Drei einsatzbereite Wasserwerfer wurden nicht aufgefahren. Der Zugang zur Innenstadt und zum besetzten Rektorat war komplett abgesperrt. Dort solidarisierten sich die Studis mit lautem Trommeln. Es gab mehrere Personalienfeststellungen und mindestens eine Festnahme.

Anschließend war noch eine chaotische und nette Party mit sehr leckerer VoKü. Ehrlich. So, jetzt ist es wieder hell und wir gehen mal zu den ANDEREN zum Feiern...

Ablauf:

13 Uhr Treffen
14 Uhr Einzug der Wägen
15 Uhr Demobeginn
19 Uhr Demoende

Route:

Platz der alten Synagoge
Werderring
Rempartstraße
Holzmarkt
Wallstraße
Schwabentorring
Schloßbergring
Leopoldring
Friedrichring
Rotteckring
Werderring
Belfortstraße
Wilhelmstraße
Schnewlinstraße
Heinrich-von-Stephan-Straße
Baslerstraße

Der Redebeitrag von La Banda Vaga:
 http://labandavaga.antifa.net/php/2005/love-or-hate.php

Die Indyberichte zur Love OR Hate-Parade und zu Freiburg hat die Antifa verlinkt:
 http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_rubrique=1&id_breve=608design=3

Kein Tag ohne Autonomes Zentrum:
 http://www.kts-freiburg.org/

Autonom in die Zukunft!
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Ergänzungen

Her mit dem Wagenplatz! Jetzt!

KaTSe 15.05.2005 - 07:36
Auf der Party in der KTS ging's heiß her. So voll war das Haus schon lange nicht mehr.

Die GenossInnen der CNT aus Mulhouse haben einen Bücher- und Infotisch gemacht:
 http://cnt-f.org/

Vive l'anarchie!

Dieser Zivibulle machte Portraitaufnahmen

Bulle, wir kennen dein Gesicht 15.05.2005 - 07:52

Keine Kürzungen bei der Kultur!

SpielverderberIn 15.05.2005 - 09:25

Prof. Kamera

1234567890 15.05.2005 - 11:13
zu der prof. kamera kann soviel gesagt werden, dass sie ein kürzel einer landesanstalt hatte, das aber teilweise abgedeckt war, entweder HR oder SWR ...

@oh-no

pinke pantherin 15.05.2005 - 13:27
erstmal ist die Love or Hate Parade eine "Parade" und keine Demo. Natürlich hat sie einen politischen Inhalt, aber im Vordergrund steht eben feiern, tanzen, das bunte Leben auf die Straßen tragen - gegen den grauen Alltag, für mehr selbstbestimmtes Leben.
Transpis fehlten dieses Jahr übrigens fast völlig.

zu pink-silver auf der Demo:
Es ist immer wieder witzig, die Bullen mit ihren eigenen Vorstellungen von so einer Demo zu konfrontieren. Weer will schon auf ein paar pink/silberne Cheerleader draufhauen - macht sich in der Presse garnicht gut.
Bis auf ein paar böse Ermahnungen uns unsere Seifenblasen wegzunehmen, kam es nur zu irritierten Blicken.
Die Choreographien hatten immer einen politsichen Inhalt; der breiten Menge ham sie echt Spaß gemacht. Am Anfang war die Stimmung eh sehr mies, da sorgte ein bisschen pink/silberne-unbeschwertheit für die gewünschte auflockerung.
Außerdem: Pink Silver ist eine Variante um sich unkenntlich zu machen ohne belangt zu werden. Wir hatten sogar eine Cheerleaderin mit Hassi - im Gegensatz zu zwei kurzen Festnahmen wegen Vermummumg, ham se ihr nix getan.

Pink&Silver - Tutti Pinki:
 http://arranca.nadir.org/artikel.php3?nr=23&id=113

Pink Panic
Eine Pink&Silver-Nachbetrachtung zum Grenzcamp vom 27. Juli bis 5. August 2001 in Frankfurt/Main:
 http://www.free.de/schwarze-katze/texte/pink01.html

Mit Pink-Silver die herrschenden Verhältnisse zum Tanzen zu bringen:
 http://www.projektwerkstatt.de/pinksilver/

H - A - T - E

HATE!!!

wieviele bullen

sind 15.05.2005 - 15:40
denn da am start? die sind so bekloppt.

Kamera und technische Bemerkung

anonym 15.05.2005 - 15:46
Sowohl die Bullen als auch der SWR hatten professionelle Kameras vor Ort.

Das Bild von dem Zivibullen muss übrigens lokal abgespeichert werden, denn atspace.com erlaubt keine direkte Verlinkung.

klick and remember

einfacher 15.05.2005 - 17:23
hier gehts direkt zum zivicop:

 http://zivibullen.atspace.com/

Es geht immer weiter...

Autonom@ntifA 15.05.2005 - 17:40

BZ kündigt an

BZ-LeserIn 16.05.2005 - 16:20
Freiburg: Parade, Punks und Polizisten

Keine Krawalle: In Freiburg hat die "Love-or-Hate-Parade" der autonomen Szene ein enormes Polizeiaufgebot auf den Plan gerufen. Wegen Straßensperrungen kam es zu Staus; die befürchteten Krawallen blieben jedoch aus.

Die Zeitung "Der Sonntag" bezeichnet die Veranstaltung als eine Mischung aus Party und Demonstration. Und in der Tat wurden zwar die politischen Botschaften von Wagenburglern, Punks und linker Gruppierungen in Transparenten und Redebeiträgen transportiert; ansonsten standen aber Musik, Ironie und Alkohol im Mittelpunkt.

Als eine Persiflage auf die Berliner Love Parade zählen sieben bunte Partywagen zum Inventar des Demonstrationszuges am Pfingstsamstag, der sich vom Stadttheater über Schwabentor- und Friedrichsring bis auf die Bahnhofsachse zog. Bis zu 1000 Menschen machten mit.

Flankiert wurde die "Love-or-Hate-Parade" von einem massiven Aufgebot der Bereitschaftspolizei. Weil ganze Straßenzüge gesperrt wurden, kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Selbst nach dem Ende der eigentlichen Demonstration wurde etwa die Basler Straße für fast eine Stunde dicht gemacht, weil ein Teil der Parade weiter zum so gegannten KTS ("Kulturtreff in Selbstorganisation") und zum Wagenburg-Standplatz bei St. Georgen zog.

Zwei Demonstranten wurden wegen Sachbeschädigungen verhaftet. Zu größeren Zwischenfällen kam es offenbar nicht. (bz)

Lesen Sie morgen mehr auf Indymedia.

BZ macht wahr

BZ-LeserIn 17.05.2005 - 02:22
Badische Zeitung vom Dienstag, 17. Mai 2005

Polizei säumt die nicht angemeldete Parade

Demonstration gegen die Räumung des "Schattenparkplatzes"

Von unserem Mitarbeiter Merlin Herrmann

"Selbstbestimmte Lebensräume statt Wohnhaft!" Das war eine der Forderungen eines Umzugs am Samstagnachmittag, mit dem etwa tausend Menschen - von mehreren Polizei-Hundertschaften gesäumt - gegen die bevorstehende Räumung der Wagenburg der "Schattenparker" in der Nähe des OBI- Geländes in St. Georgen demonstrierten. Deren vorübergehende Duldung war am 9. April abgelaufen. Und die 40 Bewohner und Bewohnerinnen warfen der Stadtverwaltung vor, ihnen keine Möglichkeit für selbst organisiertes Wagenleben zu bieten. Verhandlungen, einen neuen Ort zu finden, waren bislang gescheitert.

Unter dem Motto "Freiräume erhalten und ausweiten" tanzten die Teilnehmenden, von Cheerleadern angeführt, trotz trüben Wetters ausgelassen zu Reggaemusik, Drum 'n' Bass und elektronischen Klängen, die aus den Boxen verschiedener Wagen tönten. Auch eine Live-Band war mit von der Partie. "Zum einen handelt es sich hierbei einfach um einen Event, zum anderen soll die Parade auf die Lage der Bewohner der Wagenburg aufmerksam machen", erklärte einer der Teilnehmenden - in erster Linie Autonome, Studierende, KTSler (autonomes Zentrum), Bewohner der Wagenburg und ihre Kinder und Hunde.

Um möglichen Ausschreitungen vorzubeugen, war der Zug während seiner gesamten Dauer von Einsatzkräften eng umringt. Obwohl die Stimmung zwischen den Teilnehmern und der Polizei etwas angespannt war, "verlief die Parade ohne größere Ausschreitungen - abgesehen von dem erhöhten Alkoholkonsum", berichtete der Pressessprecher der Polizei, Ulrich Brecht. Die Veranstaltung war zwar schon lange zuvor im Internet und auf Plakaten angekündigt worden, offiziell angemeldet worden sei den Umzug allerdings nicht, so Brecht. Deshalb verzögerte sich der Beginn des Zuges, da es für die Polizei schwierig war, mit den Teilnehmern kurzfristig eine Route festzulegen und den Verkehr zu regeln.

Dadurch blockierte der Zug für anderthalb Stunden den Europa-Platz am Rotteckring, was zu Beeinträchtigungen des Personennahverkehrs führte. Erst gegen 15 Uhr setzte sich der Umzug allmählich in Bewegung und führte durch die Rempartstraße über den Schlossberg-und Friedrichring, bis er sich schließlich an der Bahnhofsachse auflöste. Als der Umzug unterhalb des Martinstors hielt, wurde per Lautsprecher auf die Situation der Wagenburg hingewiesen und unter anderem vor dem "totalitären Überwachungsstaat" gewarnt.

Am Fahnenbergplatz hatte die Polizei den Zugang zum noch besetzten Rektorat versperrt. Hier wurden Rufe wie "Solidarität mit den Besetzern - für freie Bildung!" laut. Die Veranstaltung wurde von Passanten mit durchaus gemischten Gefühlen aufgenommen. "Ich wusste zuerst gar nicht so recht, worum es hier geht", sagte der Krankenpfleger Pascal Elsässer, "finde die Aktion aber gut. Wenn die NPD das Recht hat, in der Öffentlichkeit aufzutreten, warum sollten Linke nicht auch demonstrieren dürfen?"

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Pink Silver ?? — oh-no

@ oh no — nokommies