Erpressung m.Todesfolge: Betreuer ließ Frau verhungern

zip-fm 12.05.2005 23:46 Themen: Repression Soziale Kämpfe
Weil eine Frau in Hamburg den Kontakt zu ihrer gesetzlichen Betreuerin verweigerte, liess diese kurzerhand die Auszahlung der Sozialhilfe einstellen. Nach 3 Monaten wurde die Frau tot in ihrer Wohnung gefunden -- sie war verhungert. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener hat Strafanzeige gestellt.
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Ergänzungen

falsch verlinkt

... 13.05.2005 - 15:52
der link ist auf den prozess wegen des verhafteten journalisten gesetzt

Habe nicht ensprechende software

dedu 13.05.2005 - 16:49
um mir das als Radiobeitrag anzuhören, aber der Fall interessiert mich sehr, weil er mein Bild von amtlichen Betreuern als mehrheitlich Abzocker und Machtmenschen bestätigt. Bitte mehr schriftliche Infos! Wo gibt es ein Forum um sich auszutauschen? Ich habe da ein paar Fagen.

infos

recht auf eigensinn 13.05.2005 - 19:20
Presemeldungen zum tod der frau gibt es u.a. unter den folgenden unten stehenden links,
der folgende artikel ist schon aussagekräftig genug.
Und kann mal jemand die verständnisvolle Gewaltphantasie von "Nixhörer" rausschmeißen, der da von "Anspruchsdenken", "Querulantentum" und Alkoholikern faselt, die den Betreuern das Leben schwermachen? Für Propaganda gegen (mutmaßliche) psychisch Kranke und Eigensinnige, denen dann "verständlicherweise" dann die Lebensgrundlage entzieht, gibts anderswo schon genug.


Strafanzeige wegen Nötigung mit Todesfolge
Werner-Fuss-Zentrum wrote:
> Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener e.V.
> Geschäftsstelle: Werner-Fuß-Zentrum, Scharnweberstraße 29, 10247
Berlin
>  werner-fuss@gmx.de
>  http://www.die-bpe.de

Strafanzeige wegen Hungertod

Weil Hamburg einer psychisch kranken Frau die Sozialhilfe verweigerte,
starb sie. Anwalt stellt jetzt Anzeige wegen fahrlässiger Tötung.
Staatsanwaltschaft ermittelt bereits
Der Fall der am 2. Dezember 2004 in einem Hochhaus in Farmsen
verhungert aufgefundenen 41-jährigen Frau hat ein juristisches
Nachspiel. So hat der Berliner Anwalt Alexander Paetow jetzt
Strafanzeige gegen Unbekannt wegen "fahrlässiger Tötung durch
Unterlassen" und "versuchter Nötigung" gestellt.

Wie die taz berichtete, war der psychisch kranken Frau seit 1.
September 2004 auf Anweisung ihrer Betreuerin die Auszahlung der
Sozialhilfe verweigert worden. Das bestätigte inzwischen der Senat in
seiner Antwort auf eine kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten
Dirk Kienscherf (SPD). Es ist nun zu befürchten, dass die Frau starb,
weil ihr schlicht das Geld fürs Essen fehlte.

Paetow handelt im Auftrag der in Berlin ansässigen
Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener e. V. Diese wehrt sich
schon seit längerem gegen die "unsägliche Praxis" von Betreuern,
durch Sozialhilfeentzug Verhalten zu erzwingen, berichtet der Anwalt im
Gespräch mit der taz: "Ein so krasser Fall, dass dies über Monate
geschieht, war uns aber bisher nicht bekannt." Der Gesetzgeber habe
beim Betreuungsrecht "aus gutem Grund" darauf verzichtet, die Betreuer
mit Zwangsbefugnissen auszustatten, um den persönlichen Kontakt zu
erzwingen. "Dieses Verhalten verstößt in eklatanter Weise gegen die
Menschenwürde", ergänzt Vereinsvorstand René Talbot.

Nach Ansicht Paetows hat die Betreuerin durch "aktives Tun" ursächlich
zum späteren Hungertod beigetragen. Sie hätte erkunden müssen, ob
die Frau in der Lage war, sich auch ohne Sozialhilfe zu ernähren.

Der Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, Rüdiger Bagger, konnte
gestern den Eingang der Anzeige noch nicht bestätigen. Er erklärte
aber, dass seine Kollegen bereits "von Amts wegen" aufgrund des
"Verdachts der fahrlässigen Tötung" und einer "Straftat durch
Unterlassen" gegen "verantwortliche Personen" ermitteln.

"Es ist ein Skandal, dass man einer psychisch kranken Frau das Essen
verweigern kann. Die handelt nicht rational", befindet der Abgeordnete
Dirk Kienscherf. Er will nun in einer erneuten kleinen Anfrage an den
Senat klären, ob die Praxis der Sozialhilfeverweigerung in Hamburg
noch immer existiert oder ob diese auf Weisung der fachlich
zuständigen Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) inzwischen
abgestellt wurde.
Kaija Kutter

taz Hamburg Nr. 7653 vom 30.4.2005, Seite 25

Quelle:  http://www.taz.de/pt/2005/04/30/a0041.nf/textdruck
 http://www.welt.de/data/2005/03/24/615670.html
 http://www.mopo.de/applications/forum/read.php?f=14&i=198970&t=198970

Wird eh sicher wegmoderiert, aber dennoch :

slx 16.05.2005 - 19:28
Sorry, aber jemand der nicht in der Lage ist, mit seinem Betreuer zu
sprechen bzw. seine Wohnung zu verlassen um in ärgster Not bei der
Bahnhofsmission oder der Polizei nach Nahrung zu fragen - der gehört
_definitiv_ in die Psychiatrie.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Grund — Antikapitalist

Schreibtischtäter — Anarchist