Studigroßdemo für freie Bildung in Freiburg

Autonome Studis 12.05.2005 20:45 Themen: Bildung
Über 5000 Studis demonstrierten heute in Freiburg.
Damit war es die größte Demo der letzten Jahre im Breisgau.
Heute gab es in Freiburg eine Studigroßdemo mit über 5000 TeilnehmerInnen.
Es wurde freie Bildung für alle und der Rücktritt des Rektor der Universität
Jäger gefordert. Nach dem Sternmarsch aus drei Richtungen zum Platz der
alten Synagoge ging die Demo durch die Belfortstraße zum Bahnhof, in die
Eisenbahnstraße an der CDU-Zentrale vorbei, in den Werderring und zum
Rektorat am Fahnenbergplatz. Die Bullen hielten sich bis zur hierhin zurück
und schützten lediglich die CDU und ihre eigene Wache.

Nach der Zwischenkundgebung ging's weiter zur Kronenbrücke, wo Riotcops
warteten, um eine Blockade zu verhindern. Also zog die Demo weiter über
die Dreisam, die B31 rauf. Dort kam es zu einer Provokation durch drei
besoffene Idioten, doch außer etwas Geschubse war wohl nix weiter.
Vorm Dreisameck wurde dann doch noch der Autobahnzubringer blockiert
und nach einiger Zeit ging's durch die KaJo zum Rektorat.

Hier wurde die Kreuzung blockiert und den massiv präsenten Riotcops
"Helm ab, Hirn rein" zugerufen. Diese wollten die Gunst der Stunde nutzen
und drangen durch einen Hintereingang ins Rektorat ein. Die Studis bemerkten
dies aber noch rechtzeitig und so ist das Rektorat auch jetzt noch besetzt.
Für weitere Informationen: lest die Besetzt Zeitung!

Soligrüße nach Hamburg und in alle anderen Städte, in den gerade gegen
Studiengebühren und für eine verfasste Studierendenschaft gekämpft wird!


Am Samstag geht's weiter mit der Love OR Hate-Parade...
 http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_article=410&design=3


Die Studis im Rektorat berichten:
 http://www.besetztes-rektorat.de.vu

Besetzt Zeitung #1:
 http://de.indymedia.org/2005/05/115762.shtml

Besetzt Zeitung #2:
 http://de.indymedia.org/2005/05/115870.shtml

Besetzt Zeitung #3:
 http://de.indymedia.org/2005/05/116186.shtml

Besetzt Zeitung #4:
 http://de.indymedia.org/2005/05/116370.shtml

Ein CDU-Insider packt aus:
 http://de.indymedia.org/2004/01/72558.shtml

Die Fachschaft Soziologie dokumentiert die Maiproteste:
 http://www.soziologie.uni-freiburg.de/fachschaft/politik/maiproteste/

Der u-asta macht Protestseiten:
 http://www.freiburger-fruehling.de/

Indymedia berichtet über die Studiproteste bundesweit:
 http://de.indymedia.org/2005/04/113154.shtml

La Banda Vaga macht am 26. März eine Veranstaltung
zur Rolle der Studierenden im Kapitalismus...
 http://www.labandavaga.de/

...natürlich in der KTS:
 http://www.kts-freiburg.org/

Die Antifa Freiburg sammelt die Indyberichte zu Freiburg:
 http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_article=284&design=3
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Ergänzungen

Korrekturen

Ein autonomer Studi 13.05.2005 - 03:33
Der Dialekt des Redners klang irgendwie sympathisch griechisch. ;-)

Zu der Darstellung ab der Zwischenkundgebung am Rektorat ist zu sagen, dass der Ablauf hier wohl etwas anders war. So haben die Bullen nicht an der Brücke gewartet, sondern wurden extra dorthin beordert. Die Blockade fand statt und die anschließende slow motion-Demo verursachte einen Rückstau auf der A5 von etwa 7 km Länge in beide Richtungen. Richtiger müsste es also lauten:

Nach der Zwischenkundgebung zog ein Teil der Demo dann weiter zur Kronenbrücke und besetzte diese für etwa eine halbe Stunde. Damit war auch der Zubringer zur A5 blockiert, der ebenfalls über diese Kreuzung führt. Nachdem Riotcops angerückt waren und die Polizei mit der Räumung drohte zogen die DomonstrantInnen äußerst gemächlich über die B31 in Richtung Innenstadt. Auf ihrem Weg wurden sie durchgehend von einem Polizeispalier begleitet. Vorm Rektorat wurde dann ein weiteres Mal eine Kreuzung besetzt, die ebenfalls nach einiger Zeit mit etwas Geschubse und "Helm ab, Hirn rein"-Rufen geräumt wurde.

Wir sehen uns am Samstag...

Es geht immer weiter...

Autonom@ntifA 13.05.2005 - 03:38

SWR

Gilles Deleuze 13.05.2005 - 03:39
Wieviele waren es denn jetzt wirklich? Beim SWR lese ich 3500.

Und der SWR weiss auch, wass die Studenten fordern:

"Die Studenten kritisierten, dass bislang noch unklar ist, wie ein entsprechendes Finanzierungsmodell aussehen kann und inwieweit die eingenommene Geld den Universitäten zugute kommen soll."

 http://www.swr.de/nachrichten/bw/2005/05/12/index21.html

So, also "Die" nicht näher ausgeführten "Studenten" kritisieren mittels einer Rektoratsbesetzung und und einer Demonstration mit 5000 oder 3500 Teilnehmern, dass "unklar ist, wie das Finanzierungsmodell aussehen kann"?

Ja stimmt, auf den Transparenten liest man es ja auch: "Wir fordern: Klarheit darüber, wie das Finanzierungsmodell aussehen kann!". Wer soll diesen Quatsch glauben?

Die BZ ist der Sympathie unverdächtig: 5000

Moni Groß 13.05.2005 - 04:16
Badische Zeitung vom Freitag, 13. Mai 2005

Das Rektorat bleibt besetzt

"Freiburger Frühling": 5000 Schüler und Studenten bei Groß-Demo gegen Studiengebühren

Von unserem Mitarbeiter Toni Klein

Der "Freiburger Frühling" nimmt Fahrt auf. Mit einer friedlichen, unerwartet gut besuchten Demonstration bekräftigten gestern rund 5000 Studenten und Schüler ihren Protest gegen die geplanten Studiengebühren. Bei der Schlusskundgebung vor dem besetzten Rektorat der Universität am Fahnenbergplatz wurde lauter als bisher der Rücktritt von Rektor Wolfgang Jäger gefordert. Zudem gab eine Sprecherin der Besetzer bekannt, dass das Gebäude vorerst okkupiert bleibe - eine Aussicht, die beim Uni-Personal auf keine Gegenliebe mehr stieß.

Nach dem Anti-Klimax am Mittwoch, als 1100 Studierende bei einer Podiumsdiskussion Wissenschaftsminister Peter Frankenberg keinerlei Zugeständnisse abringen konnten, bildete die gestrige Demonstration den bisherigen Höhepunkt der Proteste. Nicht nur beim friedlich verlaufenen Zug vom Stadttheater durch Sedanviertel und Eisenbahnstraße zum Fahnenbergplatz herrschte beste Laune unter den 5000 Mitmarschierern. Auch die Kundgebung vor dem Rektorat am Fahnenbergplatz geriet zum fröhlich-bunten Sit-In. Im prallen Sonnenschein erntete eine Sprecherin der Besetzer den größten Beifall, als sie bekräftigte, dass bis auf weiteres nicht an ein Ende der Okkupation gedacht sei: "Unsere Forderungen bleiben bestehen."

Zuvor hatte Bertran Cazorla Rodriguez den Standpunkt des veranstaltenden U-Asta deutlich gemacht. In einer fulminanten Rede rief er den Demonstranten vom fragil erscheinenden Vordach des Rektorats aus zu: "Wir stehen hier vor der Hochburg derjenigen, die die Uni als Unternehmen erachten. Sie wollen zurück ins graue 19. Jahrhundert. Aber dies hier ist erst der Anfang. Wir werden die Demokratisierung der Hochschulen erreichen." In Bezug auf Rektor Jäger, dem eine Studenten-Vollversammlung am 4. Mai den Rücktritt nahe legte, sagte Cazorla Rodriguez: "Wir sind die Uni. Und sie, Herr Jäger, sind nicht unser Rektor. Wir wissen, dass sie hier drin sind - und wir wollen, dass sie gehen."

Eine Gastrednerin von der Uni Stuttgart äußerte gestern die Hoffnung, dass von Freiburg aus ein Signal an die anderen, bisher recht zurückhaltenden Universitäten im Lande gehen möge. In Stuttgart wird zwar auch gegen Studiengebühren protestiert, allerdings in bescheidenerem Umfang: "Wir sind da noch nicht so weit wie ihr."

Die Schattenseite der Besetzungs-Euphorie sprachen nach der Kundgebung Vertreter der Rektorats-Mitarbeiter an. Insgeheim hatte man dort gehofft, dass mit der Demo auch "die widerrechtliche Besetzung ein Ende finden" würde. Dass nun im Gegenteil rhetorisch ein Zahn zugelegt wurde, stößt beim Personal auf wenig Verständnis: "Wir fordern die Besetzer auf, diese für uns unerträgliche Aktion endlich zu beenden." Bisher waren vom Wachdienst, der wegen kostbarer Apparaturen und Sammlungen im Hause ständig aufrechterhalten wird, 60 Mitarbeiter betroffen. Nach der Kundgebung wurden die Feiertagsschichten verteilt. Das Haus räumen lassen werde man aber vorerst nicht, sagte Uni-Sprecher Rudolf-Werner Dreier.

Hier nochmal die SWR-Meldung

Konservator 13.05.2005 - 04:19
Freiburg

Tausende protestieren gegen Studiengebühren

Mit einem Sternmarsch haben am Donnerstag tausende Studenten und Schüler in Freiburg gegen Studiengebühren protestiert. Die nach Polizeiangaben rund 3.500 Teilnehmer verhielten sich friedlich. Das Rektorat der Albert-Ludwigs-Universität war weiterhin von den Demonstranten besetzt.

Die Schüler aus südbadischen Gymnasien sowie Studenten der Universität und der Pädagogischen Hochschule zogen in einem Sternmarsch in die Freiburger Innenstadt. Auf Transparenten waren Schlagworte wie "Ausverkauf der Bildung" und "Studiengebühren - Mit uns nicht" zu lesen.

Der Unmut der Demonstranten richtete sich gegen die Pläne der Landesregierung, künftig pro Semester 500 Euro Studiengebühren zu verlangen. Die Studenten kritisierten, dass bislang noch unklar ist, wie ein entsprechendes Finanzierungsmodell aussehen kann und inwieweit die eingenommene Geld den Universitäten zugute kommen soll. Vor dem Rektorat, das seit mehr als einer Woche besetzt wird, fand eine große Abschlusskundgebung statt. Die Veranstaltung der Studierendenvertretung U-Asta fand im Rahmen des als "Freiburger Frühling" bezeichneten Protestes statt.

Zur Entwirrung

AutorIn 16.05.2005 - 21:02
Die Zahl 3500 war die erste Zahl der Bullen. Diese wurde staendig nach oben korrigiert.
Daher kommt die Verwirrung: der SWR hat nur am Anfang der Demo zugehoert und nicht die Pressemitteilung der Bullen abgewartet, auf der steht, dass es 5000 waren.

Die Badische Zeitung hat in ihren ersten Meldungen auch erst 3500 geschrieben.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Verwirrung — Korrektator