Rückblick 8.5.05 München

Frauenkirche einreissen 12.05.2005 19:56 Themen: Antifa
Am 8.Mai gelang es Neonazis um die Kameradschft München mit der Hilfe von 450 Bullen eine Kundgebung am Marienplatz durchzuführen. 26 AntifaschistInnen wurden festgenommen und zum Teil verletzt. Ein kurzer Rückblick geht nocheinmal das skandalöse Vorgehen der Polizei ein.
Hereinspaziert

Am 8.Mai versammelten sich ca. 60 Faschisten um die Kameradschft München am Marienplatz, um am Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus ihre revisionistische Hetze zu verbreiten . Bereits im Vorfeld erliess die Stadt München ein Verbot, dass jedoch vor dem Verwaltungsgericht nicht stand hielt und kippte. Da Mobilisierungen gegen Nazis sich in letzter Zeit erhöhter Beliebtheit erfreuen und auch kurzfristig Tausende mobilisieren war die Stimmung insgesamt optimistisch, zumindestens an einem solchen Tag nicht, mit den für München schon üblichen Polizeischikane, konfrontiert sein zu müssen. Aber weit gefehlt. Die Staatsmacht mobilisierte alles was herging. Eine an George Orwells 1984 errinnernde Kamera wurde installiert und von einem Übertragungswagen des Bayerischen Rundfunks ca. 20m nach oben ausgefahren - durch Mitarbeiter im BR sickerte nach außen, dass dieser Kamerawagen eine direkte Leitung in das Polizeipräsidium München besaß (soviel zur Pressefreiheit ...).
Um die Kundgebung herum wurde zwei Absperrgitter aufgezogen, überall postierten Sondereinsatzkommandos der Polizei. In Bild kann sich ein Überblick der Situation vor dem 1.Durchbruchversuch verschafft werden. Danach postierten sich behelmte Polizeieinheiten überall und vor allem direkt an den Absperrgittern, aber auch inmitten der DemonstrantInnen (siehe Bild3). Dabei bildeten die Bulleneinheiten einen 360 Grad Radius, um sofort in alle Richtungen sprinten zu können - immer dann, wenn was geworfen wurde.
Aber der Reihe nach.

Vor dem Eintreffen der Neonazis

wurde versucht die Gitter an einer Stelle zu öffnen, was auch gelang. Bei dem Versuch den Platz zu stürmen griffen die Bullen durch - es kam leider zu Festnahmen. Der Platz um die Kundgebung herum hatte sich bereits mit ca. 2000 GegendemonstrantInnen gefüllt, darunter auch viele BürgerInnen. Im Untergeschoß wurden 4 Personen festgenommen, die 3 Kästen Leergut dabei hatten. Einige Dutzend Antifas warteten bereits am Hauptbahnhof - was dort los war können wir nicht sagen.

Die Kameradschaft kommt - wir sind schon da

Beim Eintreffen der Faschos im Untergeschoß am Marienplatz versuchten ca. 200 Antifas die Neonazis auf ihre Art zu begrüßen. 2 Hundertschaften USK, BePos und Bahnbullen verhinderten dies. Das USK kam ziemlich ins Schwitzen und verlor zeitweise die Kontrolle, was sie mit umso größerer Brutalität wett zu machen versuchten. Filmaufnahmen von knüppelnden Bullen auf AntifaschistInnen hätten das Bild der weltoffenen Stadt München ziemlich in Wanken gebracht. Kamerateams waren jedoch nicht anwesend. Als Fazit zu den Ereignissen Im Marienplatz Untergeschoß kann nur gesagt werden: Absolut unverhältnißmäßig - als die Faschos bereits oben waren ließ es sich das USK nicht nehmen nocheinemals voll rein zu knüppeln. Einzelne Mitglieder dieser Horde verloren vollkommen die Kontrolle (ohne Scheiß hatte einer Schaum vorm Mund und wußte nicht mehr so richtig, aws er grad tat ...).
Positiv zu bemerken bleibt, dass mittlerweile verdammt viele den direkten Kontakt mit den Nazis suchen und auch vor gepanzerzten Bulleneinheiten nicht zurückschrecken.
Leider kam es in dieser Situation zu einigen willkürlichen Festnahmen und Verletzten. Nett war, dass ca. 100 Antifas eine Festnahme zu verhindern versuchten und das USK reichlich nervös und absolut defensiv den Rückzug zu 30igst antraten ...

Am Marienplatz

Es gab keine Aussenwirkung der Neonazikundgebung. Es flogen Dutzende Sauerkrautbeutel (leider kamen diese etwas spät, als viele von den BürgerInnen bereits wieder nach Hause gingen), Eier, zwei, drei Flaschen und es kam im weiteren Verlauf zu zwei erneuten Durchbruchversuchen, die aber jeweils durch die massive Bullenarmada verhindert wurden.

München Bullenstadt - wir haben dich zum kotzen satt

Der kleine Käfig von Bild 1 - um diesen zu schützen brauchte es 450 Bullen? Überall Kameras, vom Rathaus, vom BR-Wagen, mehrere Dutzend Zivibullen und im 3-4m Abstand 360 Grad formierte Greiftrupps (siehe Bild 3). Das gewohnt aggressive Vorgehen der Bullen, dass aber auch für bayerische Verhältnisse, als sehr hart bezeichnet werden kann. Und das alles am 8.5? Die Stadt München versuchte sich wiederum antifaschistisch zu geben, die Bullen wollten wieder, wie bereits am 2.4. zeigen "wer der Herr im Hause ist" und die Faschos konnten ihre Kundgebung durchführen ...

Die Faschos verlassen den Marienplatz

wegen der aufgeheizten Situation verließen die Neonazis den Marienplatz bereits um kurz nach 20.00 anstatt, wie angekündigt um 22.00. Auf dem rückweg haben die Bullen bereits präventiv gesorgt ein Aufeinandertreffen zu vereiteln. Alle Eingänge wurden abgesperrt (siehe Bild 4). Das wurde zu spät gemerkt und so blieb nichts anderes übrig, als an eine Stelle zu fahren, von der angenommen wurde, dass die Faschos sie zum Umsteigen nutzen. Die kamen aber diesmal nicht. Was noch am Hauptbahnhof war entzieht sich unserer Kentniss.

P.S.: An die Münchner die den Tag davor nach Landshut ( http://de.indymedia.org/2005/05/115443.shtml)gefahren sind: Wär es nicht angemessen gewesen auch am Marienplatz zu erscheinen?

Naziaufmarsch am 4.6.2005 in Dorfen verhindern!
( http://www.jz-dorfen.de/)

Einige autome Antifas

anderer Arttikel:
de.indymedia.org/2005/05/115552.shtml
de.indymedia.org/2005/05/115491.shtml
de.indymedia.org/2005/05/115458.shtml

Presse:
de.indymedia.org/2005/05/115458.shtml
 http://www.marktplatz-oberbayern.de/regionen/mstadt/art1606,274715.html?fCMS=b19a635aac03b7afc9c080a16ebcbcf9
 http://www.jungewelt.de/2005/05-10/018.php
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Ergänzungen

Rote Hilfe Pressemitteilung

RH 12.05.2005 - 20:18

SZ-Artikel

... 12.05.2005 - 20:19

er war da

Rille 13.05.2005 - 21:27
Meiner Meinung nach, war Sven Bartoleit aus Moers(NRW) ebenfalls anwesend.
Er ist ein bekannter Schläger und bundesweit aktiver Neonazi.

Zivilcourage

kommentarewitsch 17.05.2005 - 13:22
Das Gejammer von Zivilcourage kommt mir aus dem Telepolis Forum bekannt vor. Ein Typ mit Nick reisefuehrer stimmt dieses dort regelmäßig an. Er tut sich dort durch aggressiven Fascho-Spammen hervor. Schätze es ist der gleiche, zumal ihm jemand in einem Thread indymedia wegen München als Quelle genannt hat.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Zivilcourage — Nachfrager

@Nachfrager — Antifant *töröö*

Zivilcourage — Nachfrager

auch — "zivilcouragierten"

@mods — Ich frage

@Ich frage — mod

@ — Ich fragte