11.5.: Blockade an der Uni Hamburg
Seit 7 Uhr heute Morgen blockieren erneut Studierende das Hauptgebäude der Uni Hamburg. Die Polizei ist zahlreich vor Ort, hält sich aber bis auf einen kurzen Einsatz zurück. Anfangs waren 200 Studierende vor Ort. Im Moment befinden sich 500 vor dem Hauptgebäude.
Um 8 Uhr 10 begann die Polizei den Seiteneingang zum Hauptgebäude frei zu schieben. Dabei ging sie behutsamer vor als in den vergangenen Tagen. Angesichts der Übermacht wichen die Studierenden nach zweimaliger Androhung von Festnahmen wegen Verdacht der Nötigung und dem aufziehen eines fast geschlossenen Polizeikessels. Wegtragen dann doch lieber öffentlichkeitswirksam vor dem Hauptgebäude und nicht versteckt an der Seite. Um 8 Uhr 30 war der Eingang für Nicht-Studierende, die die Polizei von ihrer Befugnisse überzeugen konnten, frei. Personal war aber keines zu sehen. Schließlich findet von 9 bis 12 Uhr eine Personalversammlung der Uni in einem anderen Gebäude statt.
Die Studierenden zogen wieder komplett vor das Hauptgebäude. Sie wurden zu um 10 Uhr zur Personalversammlung eingeladen.
Die Studierenden zogen wieder komplett vor das Hauptgebäude. Sie wurden zu um 10 Uhr zur Personalversammlung eingeladen.
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Ergänzungen
Situation bis 13 Uhr
15:06h
Als Ersatz für eine verbotene Demonstration zogen gegen 13h viele Studierende in Richtung Campus, um dann in der Grindelallee plötzlich in eine seitliche Campuszufahrt abgedrängt zu werden.
Hierzu gab es keinen Anlaß, es lag kein Eingriff in den Straßenverkehr vor, es war keine illegale Versammlung oder dergleichen.
Eine hierheraus entstehende Sitzblockade von Studierenden wurde angegriffen und einige Studierende z.T. vom Campusgelände herunter festgenommen.
Im Einsatz sind neben den gewohnten Hamburger Hundertschaften auch BePo und BFE aus Eutin sowie, zumindest heute Morgen, auch Einheiten des BGS.
Auf dem Campus treibt sich eine größere Anzahl ZivilpolizistInnen herum, die durch gezielte Falschmeldungen (ausgegrabene Steine) die Situation nicht unbedingt entschärfen (Fotos folgen hoffentlich in Kürze).
In Anbetracht des Konfrontationskurses seitens der Polizei sollten gewisse sich hier äußernde Personen einfach mal die Klappe halten, anstatt Studierenden haltlose Gewaltabsichten zu unterstellen.
Ansonsten sollte überlegt werden, sich vom neutestamentarischen Prinzip der einen Wange und dann der anderen abzuwenden und sich vermehrt dem Studium des Alten Testamentes zu widmen: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Halleluja.
Die Kriminalisierung hat Erfolg...
Da wird von gewaltbereiten Protesten berichtetet, von Chaoten, von Leuten die ja sowieso nur Stress wollen. Wo zur Hölle nehmt ihr diese Informationen her? Wart ihr jemals selber anwesend?
Die Polizei und die Uni-Leitung geht mit völlig unverhältnismäßigen Mitteln vor. Wo sind wir denn angelangt, wenn demokratische Proteste niedergeknüppelt werden? Stellt euch vor, die IG-Metall beschließt zu streiken... Kommt da die Polizei mit Wasserwerfern und Knüppeln und Pfefferspray, um die Werkstore freizuprügeln? Oder Gewerkschafter festzunehmen? Oder Protestierende Arbeiter in Fußfesseln wegzuschleifen?
Die Uni und das Campus-Gelände befindet momentan im Ausnahmezustand. Verdeckte Ermittler auf dem Gelände(und einige davon wird ziemlich sicher keiner von uns erkennen!) Die Truppen vom BFE geht auf dem Campus ein und aus, fehlt eigentlich nur noch, dass die in der Mensa essen gehen!
Und da kommt ihr daher und sagt, ne die Protestform ist zu gewagt...
Klar, wer sich nicht einmischt, wird auch niemals mitbekommen wie es ist, in diesem Staat eine andere Meinung zu haben und für seine Rechte einzustehen.
Um den 23jährigem Student der Politikwissenschaft aus der Mopo von heute frei zu zitieren: "Diese Proteste finde ich nicht so gut...wäre doch toll wenn wir alle ein Plakat in unsere Fenster hängen würden..."
Genau! Ist auch nicht so anstrengend, wie morgens um fünf aufzustehen und sich der Willkür des Hamburger Polizeistaats auszusetzen!
Sowohl einige Teile der Presse, als auch verantwortliche Politiker(Innensenator Nagel, Wissenschaftssenator Dräger) sowie der Uni-Präsident Lütje sorgen dafür, dass die Proteste kriminalisiert werden. Wenn ich es im Kopf überschlage, sind bis einschließlich heute etwa 100 Studierende in Gewahrsam bzw. sogar festgenommen worden. Aber gottseidank waren das ja bestimmt nur die bösen Chaoten und Steinewerfer...
Eine Kriminalisierung von Protestbewegungen durch Politik und Presse war fast immer erfolgreich. Ich hoffe dieses mal ist es anders!
Der Protest geht weiter!
Zivis
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Reaktionen auf Kriminalisierung?
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