Fotos und Kurzbericht zum 8. Mai in Berlin

pl_acid 10.05.2005 20:06 Themen: Antifa
Gegendemo zum NPD-Aufmarsch in Berlin am 8. Mai

Fotos und eine kurze Zusammenfassung
Kurzzusammenfassung und Bilder:

- Gegen-Demo beginnt Berholt Brecht Platz [nahe Friedrichstr.]
- wir sollen über Hackescher Markt zum Alex / Nazis sollen über Unter den Linden zur Friedrichstr.]
- taktisch klug, weil uns Spree und S-Bahnbögen von den Nazis trennen [leicht zu überwachen von den Bullen]
- bei uns 15.000 Teilnehmer [laut Bullen 7.000] // [Nazis 1.500 - 2.000]
- Teilnehmer aus aller couleur [Punks, Autonome, Parteien, Homosexuelle, "Normalo"-Bürger, etc. pp. ...]
- viele Plakate, mehrere Lautis, Samba-Gruppe, Band, etc. --> viele Ideen, kreativ und 'ne Menge Engagement
- Nähe Hackescher erfolgreicher Ausbruch --> Bullen keine Chance [nur eine Reihe]
- allerdings wurde[n] anscheinend jemand[enen] festgenommen
- keine Ahnung wie viele noch nach uns raus sind, aber auf jeden Fall nicht wenig
- Versuch zum Alex zu kommen --> Katz-und-Maus-Spiel mit Bullen beginnt
- macht keinen Sinn, gehen zurück Richtung Friedrichstr.
- S-Bahn-Bögen und Spree von Bullen abgesperrt bis zum Reichstag
- endlos viele Leute schlängeln sich zwischen Reichstag & Paul-Löbe-Haus über die Spree [unangemeldete Kundgebung in der beruhigten Zone =) ]
- zurück zum Palast der Republik
- Blockieren Karl-Liebknecht-Brücke [weiter ging nicht wegen Bullen]
- "besetzen" Palast der Republik
- Bullen bitten uns dreimal zu gehen --> nix passiert
- räumen nicht --> wär auch sinnlos [zu Viele / Kinder / Rollstuhlfahrer / Leute auf PdR --> könnten Bullen von oben angreifen / bringt nix, wenn wir im Lustgarten sind --> zu nah an den Nazis / wäre halt Krawall gewesen, hätten aber den weg nicht ausreichend/rechtzeitig frei bekommen]
- Randnotiz: Nazis wären übrigens am Platz der Bücherverbrennung vorbei gegangen [auch'n historischer Platz] ... all die weil ich glaube, dass heute [Di] die Bücherverbrennung war, oder?

Erfolgreich, Friedlich / nazis sind und bleiben scheiße --> stoppt die npd

alles wie immer meine Meinung und Sichtweise [macht euch selber eine!!!]

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'tschuldigung, dass diesmal alles so unhöflich kurz hingeschreibselt is, aber ich hab grade partout keine Zeit, deshalb werden die Fotos wahrscheinlich auch erst frühstens Ende der Woche auf meiner Seite sein: mai.unbefugter.de [Demoberichte und Fotos]
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Ergänzungen

Ich war eine von den "RandaliererInnen"

f. b. krauße 10.05.2005 - 23:42
wie verschiedene "Berichterstatter" in ihren Beiträgen die in den, nanu, jetzt heißt der wieder Palast der Republik? Eindringenden bezeichneten. Ein großartiger Tag, der 8. Mai 2005 in Berlin und immerhin harrten wir bis kurz vor 18.00 Uhr an der Schlossbrücke aus. 9.30 Uhr waren wir wie viele andere am Bertolt-Brecht-Platz. Die Rede Peter Gingoldts war beeindruckend und herzergreifend, begeisternd und verpflichtend. Besonders seine Aussage, dass wir heute etwas haben, was sie, die Kämpfer von damals nicht hatten, sollte zum langanhaltenden Nachdenken veranlassen. Er meinte die Erfahrungen, wohin das führt, wenn den Anfängen nicht gewehrt wird. Wir haben diese und wir wehren den Anfängen. Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus.
Vom Rosa-Luxemburg-Platz. fuhren wir per U-Bahn über Klosterstraße (kein Halt) zum Märkischen Museum und waren in wenigen Minuten am Schlossplatz. Großes Aufatmen, nicht zu spät gekommen.
Jetzt fehlt mir die weitere Argumentation. Nicht tatsächlich, aber für das Indymediaforum. Weil, ich kann mich kaum irgendwo in eine Gruppe einordnen. Symphatisch sind mir alle, die gegen die Nazis sind. Das waren sehr viele am 8. Mai und bei mir stellte sich ein Hochgefühl darüber ein. Egal ob Redskin, autonome Antifa oder bratwurstessender Bürger.
Über verschiedne Berichterstattungen ärgere ich mich immer noch, aber tut nichts zur Sache. Allerdings - ich eine Randaliererin? Als ehemalige DDR-Bürgerin, Stolz auf verschiedene Errungenschaften, im Klinch mit dem System wegen der dogmatischen und wirklichkeitsleugnenden Verhaltensweisen, fand den Spaziergang im Schrottpalast und die gute Aussicht lustig. Die später mitspazierenden Polizisten hatten gar nichts dagegen, dass weiter der Schrottpalast inspiziert wird und die Menschen über selbst angelegte Leitern rein und raus gingen.
Setze diese ergänzung zum zweiten Mal, der andere Beitrag ist nicht erreichbar.

apropos Lautis...

Steve 10.05.2005 - 23:44
Fand die Demo bis zur Auflösung und der danach staatlichen stattfinden Antifa auch klasse, allerdings wäre es schön, wenn man sich das (hoffentlich) nächste Mal absprechen könnte, wer wann Musik macht und wer Redebeiträge liefert. Hintergrund: die Samba-Gruppe, der wir relativa nahe folgten, trommelte immer dann wenn Redebeiträge liefen und so haben wir den Großteil nicht mitbekommen. Leider. Aber trotzdem war es super, daß sich weit über 10000 Menschen zu dieser Demo eingefunden haben.
Berlin war rot, Berlin ist rot und Berlin bleibt rot!!!
Antifa heißt Angriff!
Nazistrukturen zerschlagen, immer und überall!!!

zur demo

zur demo 11.05.2005 - 11:01
ja ja, die demo war powervoll und die stimmung war nett und manchmal ist es gut nicht immer alle redebeiträge zu verstehen und es ist schön dass die nazis am ende nicht gelaufen sind - was ich aber nicht verstehe, ist warum sich die berliner antifa-organisatorInnen auf solch eine demoroute einlassen. mal ehrlich: diese demo war die beste möglichkeit, 10-15.000 leute möglichst weit vom naziaufmarsch wegzubewegen und blockaden über lange zeit nur schwer möglich zu machen. für die bullen waren die paar offenen punkte unter der s-bahn bzw. brücken über den kanal mit leichtigkeit mit vier polizistInnen und ein oder zwei hunden abzuriegeln und tausende nazigegnerInnen irrten kilometerweit an der s-bahn entlang, um irgendwie unter die linden zu kommen. dass sie dann tatsächlich dort ankamen, hat - nicht NUR aber auf jeden fall AUCH - mit der entscheidung der berliner innenverwaltung zu tun, die durchgänge zu öffnen. warum dann so eine demoroute, warum so eine demo? ist es dann nicht besser, auf eine demo zu verzichten und gleich zu spontandemos am alex zu mobilisieren? dann hätte möglicherweise auch eine mehrstündige nazikundbegung auf dem zentralsten platz der berliner innenstadt vermieden werden können. ist sowieso ganz schön gruselig, wie angesichts dieses ereignisse bürgerliche medien und antifa einstimmig den "erfolg" der aktionen am sonntag feiern.

Mal eine andere Sicht der Dinge...

Haywood 12.05.2005 - 23:23
Also...ich war auch auf der Demo am 8. Mai. Ich habe es sehr genossen und fühtle mich gut in einer so großen Menschenmenge gegen den braunen Müll zu demonstrieren. Die Stimmung war toll, die Sambagruppe klasse und die Menschen sind einfach so auf mich zu gekommen um mit mir und meiner Freundin zu quatschen. Super !!!

Zwischenzeitlich habe natürlich auch ich große Lust verspürt, trotz der entspannten Stimmung, mit etwa 2000 Gleichgesinnten zum Alex durchzubrechen und die dummen Nazis ordentlich zu vertrimmen...na ihr wisst schon was ich meine. Generell bin aber der Meinung, dass man die Rechten am besten mit rhetorischer Finesse als mit dem Stiefel besiegen kann.

Zum Verständnis muss ich sagen, dass ich mich nicht als Linksradikal bezeichne. Ich bin Demokrat, afrikanischer Abstammung und fühle mich als Deutscher. Manche Linke würden mich auf Grund meiner polit. Einstellung wohl dem "blöden" Bürgertum zuordnen. Das interessiert mich aber herzlich wenig.

Und jetzt die Sache die mich nervt:

Als aller erstes halte ich jede Form des Extremen für falsch. Nicht weil ich keine eigene polit. Meinung habe, sondern weil ein Extrem niemals gut sein kann. Natürlich sind mir Linksextremisten x-mal lieber als Nazis. Das versteht sich von selbst...ich habe aber ein Problem mit der ewigen, stumpfen und für die Linke sehr schädlichen Kapitalismuskritik. Der Neokapitalismus ist wohl das Übelste mit dem sich die Menschheit rumschlagen muss, das ist klar. Doch sollte gerade die Linke sehr darauf bedacht sein keine idiotischen Aussagen mehr zu machen. Denn die Kapitalismuskritik der Linken bildet die Schnittstelle zu den Rechten. Linke:"Der Kapitalismus entmenschlicht der Menschen." - Rechte:"Der Kapitalismus zerstört den Nationalstaat." --- eine nicht gebildete und vor allem junge Seele könnte jetzt meinen: "Tja, was für den Nationalstaat nicht gut ist, ist auch nicht für mich gut!" Seht ihr was ich meine? Und deßhalb werden die Linken auch nicht ernstgenommen bei dem "blöden" Bürgertum!!! Was ich persönlich für schade und bedenklich halte.

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