Antifaschistische Demonstration zum Heisenhof

Ungefähr 1000 Demonstranten, darunter auch Kinder und Fahrräder, fanden sich heute anlässlich des
60. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus am alten Bahnhof in Hassel ein, um gegen die neuen Nazis vom Heisenhof zu demonstrieren.

Zu Beginn wurde ein Grußwort von Peter Gingold (VVN-BDA und Kämpfer der Resistance) verlesen, der leider nicht persönlich vor Ort sein konnte. Er solidarisierte sich darin mit der Demonstration und mahnte die nachfolgenden Generationen, dafür sorge zu tragen, das eine Wiedererstarkung der Nazis verhindert wird.
Vom Versammlungsort führte die Demonstration entlang der B215 direkt vor den Heisenhof. Dieser
wurde durch ein riesiges Polizeiaufgebot abgeriegelt, so dass ein möglicher Meinungsaustausch mit
den Bewohner/innen des Heisenhofes leider nicht stattfinden konnte.

Nach den Redebeiträgen, hatten die Demonstrierenden die Gelegenheit, das gegenüber des Heisenhofs aufgestellte Mahnmal zu betrachten. Das Mahnmal erinnert an die Zwangsarbeiter/innen,
die während der Herrschaft des NS-Regimes in der Pulverfabrik EIBIA arbeiten mussten. Der Heisenhof diente damals der EIBIA als Verwaltungsgebäude. Sowohl die damaligen Ereignisse, als auch die derzeitigen Aktivitäten der Nazis auf dem Heisenhof waren Themen der Redebeiträge.

Im Anschluss daran, führte der Demonstrationszug durch Hassels Wohngebiet zurück zum Versammlungsort.

Sascha Jörg Schüler und Daniel Fürstenberg waren als Anti-Antifafotografen abgeordert, und versuchten mit Hilfe von Tarnklamotten eins mit der Umgebung zu werden, (bei Naturforschern auch als Mimikri bekannt) was ihnen allerdings nicht gelang. Anders, als bei den Sonntagsspaziergängen, ließ sich dieses Mal kaum ein Heisenhöfler am Zufahrtstor blicken (oder sie beherrschen das Mimikri doch).

Im Gegensatz dazu, rückte die Polizei mit einem unverhältnismäßig großem Aufgebot dem Demonstrationszug durch einen Spalier auf die Pelle. Diese sorgten auch dafür, dass der Demonstrationszug mehrmals stoppen musste, aufgrund angeblicher Vermummung und zu langer Seitentransparente. Das dieses lediglich dem Selbstschutz vor Aufnahmen durch die Anti-Antifafotografen diente, kam der Polizei nicht in den Sinn.

Dieses war der vierte Streich, doch der fünfte folgt sogleich, nämlich am 19.06.2005 zum dritten Sonntagsspaziergang. Gleiche Stelle, gleiche Welle.