Strategie der Spannung in Freiburg
Heute Abend haben drei Verbindungsstudenten der KDStV Hohenstaufen in vollem Wichs die besetzenden Studis mit Säbeln und Bierkrügen bewaffnet provoziert und angegriffen. Zuvor war drei Korporierten der Zugang zum Rektoratsgebäude verwehrt worden, nachdem gestern farbentragende Corps-Studenten im besetzten Rektorat Nachwuchs rekrutieren wollten. Mit Burschen und Nazis wird nicht diskutiert.
Der KDStV Hohenstaufen hat sein Haus direkt am Siegesdenkmal in der Röderstraße 2, leicht erkennbar an der blau-schwarzen Fahne auf weißem Grund. Organisiert ist die farbentragende Verbindung im CV (Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen). Offiziell sind die Burschen nicht schlagend, aber zumindest heute waren sie mit Säbeln ausgerüstet.
Drei Korporierte provozierten heute Nacht um 1:15 Uhr die anwesenden BesetzerInnen. Nach einer verbalen Auseinandersetzung und einem Abdrängversuch warf ein Bursche drei Bierkrüge in Richtung der BesetzerInnen auf den Boden, so dass die Glassplitter in Richtung der Studis flogen. Mindestens einer versuchte seinen Säbel zu ziehen, schaffte dies jedoch nicht. Als sie ihre zahlenmäßige Unterlegenheit und die Entschlossenheit der Abwehr realisierten, zogen sie sich in den Katharinenhof zurück - gerade noch in direkter Sichtlinie zu den oberen Stockwerken des Rektorats, die ja bekanntlich von den Bullen bewohnt werden.
Dies war bereits die vierte Burschenprovokation seit dem Beginn der Besetzung. Am 5.5. waren Burschen des Corps Rhenania aus der Albertstraße 32 auf dem BesetzerInnenplenum. Abends versuchten sechs bis acht farbentragende Corps-Studenten mit Bier und Wohnungsangeboten Studis zu keilen. Am 6.5. versuchten drei nicht gekennzeichnete Korporierte in das Rektoratsgebäude einzudringen und später kam es zu der bewaffneten Provokation des KDStV Hohenstaufen.
Wie es der Zufall so will, veranstaltet die KDStV Hohenstaufen von Freitag, 13. Mai bis Montag, 16. Mai 2005 ihr 100. Stiftungsfest in Freiburg. Am 11.5. kommt Frankenberg, am 12.5. ist große Studidemo, vom 13.5. bis 16.5. feiern die Burschen und am 14.5. ist Love OR Hate-Parade. Vielleicht seid ihr ja zufällig in der Zeit in Freiburg. Auf dass Zufall nicht mehr länger mit CV geschrieben wird!
support your local antifa: http://www.antifa-freiburg.de/
Drei Korporierte provozierten heute Nacht um 1:15 Uhr die anwesenden BesetzerInnen. Nach einer verbalen Auseinandersetzung und einem Abdrängversuch warf ein Bursche drei Bierkrüge in Richtung der BesetzerInnen auf den Boden, so dass die Glassplitter in Richtung der Studis flogen. Mindestens einer versuchte seinen Säbel zu ziehen, schaffte dies jedoch nicht. Als sie ihre zahlenmäßige Unterlegenheit und die Entschlossenheit der Abwehr realisierten, zogen sie sich in den Katharinenhof zurück - gerade noch in direkter Sichtlinie zu den oberen Stockwerken des Rektorats, die ja bekanntlich von den Bullen bewohnt werden.
Dies war bereits die vierte Burschenprovokation seit dem Beginn der Besetzung. Am 5.5. waren Burschen des Corps Rhenania aus der Albertstraße 32 auf dem BesetzerInnenplenum. Abends versuchten sechs bis acht farbentragende Corps-Studenten mit Bier und Wohnungsangeboten Studis zu keilen. Am 6.5. versuchten drei nicht gekennzeichnete Korporierte in das Rektoratsgebäude einzudringen und später kam es zu der bewaffneten Provokation des KDStV Hohenstaufen.
Wie es der Zufall so will, veranstaltet die KDStV Hohenstaufen von Freitag, 13. Mai bis Montag, 16. Mai 2005 ihr 100. Stiftungsfest in Freiburg. Am 11.5. kommt Frankenberg, am 12.5. ist große Studidemo, vom 13.5. bis 16.5. feiern die Burschen und am 14.5. ist Love OR Hate-Parade. Vielleicht seid ihr ja zufällig in der Zeit in Freiburg. Auf dass Zufall nicht mehr länger mit CV geschrieben wird!
support your local antifa: http://www.antifa-freiburg.de/
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Keine Verbindung ist akzeptabel
http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_article=193&design=3
schon wieder ein fuchs und ...
auf gehts am 28.mai nach giessen/hessen: antifa-demo "npd-kaderschmiede dresdensia-rugia dichtmachen"- gegen die burschenschaft, in der jürgen "bombenholocaust" gansel und andere neofaschisten organisiert sind!
13 uhr/hiroshima-platz/giessen-innenstadt.
Noch ein Foto
Polizei im Abseits
Sie standen evt. doch am Fenster, haben alles beobachtet und ignoriert!
Es geht immer weiter...
Das war die automatische Tonwertkorrektur
Reader zu Verbindungen
vgl.: www.asta-hannover.de
NPD-Kaderschmiede Dresdensia dichtmachen!
Die Gießener Burschenschaft Dresdensia-Rugia beliefert nicht nur die sächische NPD-Fraktion, sondern auch das hessische Innenministerium mit Nachwuchs.
Die BZ berichtet zwei Wochen später...
Der Protest holt tief Luft
Das Gebäude ist seit Pfingstsonntag ent-setzt, jetzt beginnen alle Beteiligten, die erste Rektoratsbesetzung an der Freiburger Universität seit 1968 aufzuarbeiten. Die Studenten wollen ihren Protest in anderer Form fortsetzen, Teile des Uni-Personals sind weiter mit dessen Zielen einverstanden, Studentenverbindungen mit ihren Anliegen indes abgeblitzt. Sicher ist vorerst nur eines: das Rektorat selbst. Seit dem Ende der 14-tägigen Okkupation wird es polizeilich bewacht.
Im u-Asta will man die Pfingstpause, in der auch viele der Aktivisten und Unterstützer der Besetzung ausgeflogen sind, zum Überdenken der nächsten Schritte nutzen. Seit Montag findet jeden Tag um 19 Uhr eine "Mahnwache" mit Topfschlagen vor dem ehemals besetzten Gebäude am Fahnenbergplatz statt, anschließend soll das Plenum im u-Asta-Büro (Belfortstraße 24) unter anderem ein starkes Auftreten vor der Landtagswahl im kommenden Frühjahr vorbereiten. Zuvor kommt es in der zweiten Juniwoche in Hamburg zum "Vernetzungstreffen" aller Uni-Gruppen, die gegen Studiengebühren kämpfen. Dort gehe es auch darum, "sich gegenseitig Ideen zu klauen", so Robin Gommel vom u-Asta.
Freiburg glänzt dabei als Ideenschmiede: Das hier entworfene schwarze Protest-T-Shirt mit einem PacMan, der sich anschickt, das Wort "Bildung" aufzufressen, findet längst bundesweiten Anklang. Und eine "Besetzt-Zeitung", die es in den 14 Rektoratstagen auf sechs Flugblatt-Ausgaben brachte, erscheint nun auch in Heidelberg und Stuttgart. Die Unterschriftenliste, die seit dem 2. Mai mit den bekannten Forderungen uni-intern kursiert, haben laut Gommel bisher 1500 Studenten und Uni-Mitarbeiter signiert.
Derweil präzisiert Werner Beiser, Vorsitzender des Personalrats an der Universität, dessen Position. Natürlich herrsche im Rektorat Erleichterung darüber, dass die "angespannte Lage" durch den freiwilligen Rückzug der Besetzer gelöst wurde. Zugleich stehe der Personalrat aber weiter hinter den politischen Forderungen und sei beeindruckt, dass alle Protestierenden ein zentrales ihrer "Sechs Gebote", die am Rektoratseingang aushingen, wahrten: "Keine Gewalt gegen Personen und Sachen". Nach seinen Angaben sprach Beiser am vergangenen Mittwoch bei einem "Rundgang durch alle Zimmer" mit der Mehrzahl der 110 Rektoratsbediensteten. Dabei habe niemand die Ziele des Protestes abgelehnt. Nur die Protestform Besetzung habe "nicht überall Zustimmung gefunden". Die Stimmung im Personal sei dann wohl erst nach der Groß-Demonstration am Donnerstag gekippt, als die Besetzer hartnäckig blieben.
Unterdessen wurde bekannt, dass am 5. und 6. Mai farbentragende Corps-Studenten im besetzten Rektorat Nachwuchs rekrutieren wollten. Wie mehrere Augenzeugen gegenüber der BZ bestätigten, hätten zweimal je sechs bis acht Korporierte im Plenum mit Bier und günstigem Wohnraum für ihre Burschenschaft geworben, mal in Zivil, mal in Montur. Am 7. Mai gegen 1.15 Uhr hätten dann drei Mitglieder der KDStV Hohenstaufen in vollem Wichs Besetzer vor dem Gebäude mit Bierkrügen beworfen. Einer habe vergeblich versucht, seinen im "Duell" gebräuchlichen Säbel zu zücken. Besetzer hätten daraufhin die Burschen in die Flucht geschlagen.
Badische Zeitung vom Mittwoch, 18. Mai 2005
Ein Bund fürs Leben
Mit bunten Bändern und historisierenden Gewändern - Wichs genannt - bringen sie im wahrsten Sinne des Wortes Farbe in das akademische Leben, stoßen aber häufig auf Vorurteile: Studentische Verbindungen, derer es an der Universität etwa drei Dutzend
gezählt werden. Bei zweien standen am Pfingstwochenende runde Geburtstage an, Stiftungsfeste genannt: Die Verbindung Hohenstaufen feierte im Paulussaal ihr hundertjähriges Bestehen. 120 Jahre zählte die Burschenschaft der Saxo-Silesen, die sich im Restaurant Dattler über den Dächern Freiburgs trafen.
Versammelt sind die Korporationen - so der Oberbegriff sämtlicher Gruppen - in verschiedenen Dachverbänden. Eines ist ihnen in der Regel gemein: Sie stehen für ein konservatives und wertorientiertes Weltbild und pflegen Traditionen. Zumeist handelt es sich um Männerbünde, doch stehen einige Korporationen zwischenzeitlich auch Studentinnen offen.
Vor allem extrem linken Geistern sind die Verbindungen, Burschenschaften und
Corps ein Dorn im Auge. So werden diese seitens der radikalen Freiburger
"Antifa" gerne in die Nähe (neo-)nationalsozialistischen Gedankenguts gerückt
und als "rechts" bezeichnet.
Tobias Maier von der katholischen Hohenstaufenverbindung weist solche
Stimmungsmache weit von sich: "Bei manchen gilt ja schon die CDU als rechts"
und müsse daher bekämpft werden. Der diffuse "rechts"-Begriff werde immer
gerne herangezogen, um missliebige Gegner möglichst rasch ins
gesellschaftliche Aus zu katapultieren.
Bei den Hohenstaufen prägen vier Prinzipien das gemeinschaftliche Leben: "Religio" betont die Rückbindung der Studenten an christliche Grundwerte in Politik und Gesellschaft, "Amicitia" mahnt zu freundschaftlicher Treue, "Scientia" ruft zum Ernst im wissenschaftlichen Treiben und "Patria" betont den Einsatz für Freiheit und Demokratie in Deutschland und in einem vereinten Europa. Das gesellschaftliche Leitbild ist von der christlichen Soziallehre inspiriert. In wieweit man daraus eine im schlechten Sinn rechte Gesinnung herauslesen mag, überlassen die Hohenstaufen mit ihren 350 Mitgliedern dem unvoreingenommenen Beobachter.
Die Burschenschaft Saxo-Silesia verfügt über keine konfessionelle Rückbindung und siedelt sich im liberal-konservativen Lager an. Im Gegensatz zu katholischen Korporationen wie den Hohenstaufen ist Saxo-Silesia eine schlagende Burschenschaft - Fechten gehört somit zum Verbindungsleben. Also doch ein latenter Militarismus, wie er Korporationen gerne unterstellt wird?
"Das Fechten", so Saxo-Silese Dr. Udo Götschel, "hat eine Tradition und wird als Sport verstanden." In diesem Sinne könne es als eher spielerische Übung in Sachen Körperbeherrschung und Konzentration verstanden werden. Wer unbedingt eine tiefere Bedeutung hineinlegen möchte, der könne im Fechtsport einen Ausdruck dafür sehen, dass man "für seine Meinung auch einmal den Kopf hinhalten" müsse. Der auf Sachsen und Schlesien Bezug nehmende Name Saxo-Silesia sei ein fernes Echo auf eine Zeit, als studentische Verbindungen auch immer Anlaufstelle für Studenten aus anderen Landesteilen waren. In den entsprechenden Bursen (das Wort "Buschenschaft" hängt damit zusammen) konnten einst Studierende auf ihre Landsleute treffen.
Als wichtigen Aspekt der Korporationen benennt Götschel das "Lebensbundprinzip": Bundesbrüder bleiben auch nach dem Studium in Kontakt, helfen einander, wo es nötig wird und gewährleisten die finanzielle Ausstattung einer Burschenschaft.
Ob es von Vorteil für die berufliche Karriere sei, Mitglied einer Korporation zu sein? Für Göntschel gilt hier letztlich das Primat des Könnens vor "Vitamin B".
Stadtkurier vom Donnerstag, 19. Mai 2005
Dazu einige Anmerkungen:
"Patria" heißt Vaterland und betont den Einsatz für völkisches Denken.
"Vitamin B" ist personifiziert im CDU-Mitglied Götschel angestellt bei der IHK Karlsruhe.
Die Saxo-Silesia packtiert mit Antisemiten: http://labandavaga.antifa.net/php/2003/antisemiten.php
Die Saxo-Silesia hat Links zu rechtsradikalen Seiten:
http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_article=34&design=3
Die Saxo-Silesia trauert den deutschen Ostgebieten nach:
http://jungle-world.com/seiten/2004/52/4587.php
Keine Verbindung ist akzeptabel! Korporationen enteignen!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
dumme Frage — judaz
frage — TurnLeft