NPD Verteilaktion in Wittmund verhindert

Bine Maya pustet nord- westbriese 06.05.2005 17:18 Themen: Antifa
Am 23.04.05 wollte die NPD Wilhelmshaven/Friesland in Wittmund Propagandamaterial verteilen. Dies konnte von AntifaschistInnen verhindert werden.
Am 23.04.05 fielen in Wittmund mehrere Nazis dabei auf, wie sie Flugblätter der NPD verteilten. Es sammelten sich ca. 40 AntifaschistInnen in der Stadt um die Nazis ausfindig zu machen. Die Nazis verschwanden aber nach unserem Auftauchen aus dem Blickfeld, lediglich ein roter Polo 2 (CLP - YS 39; Holger Schmermbeck) düste mit Grußgeesten der Insassen an uns vorbei. So begaben sich alle in die Berlinerstraße, wo einige der Ortsbekannten Nazis wohnen und sich auch aufhielten. Der Auflauf sprach einige Informationen für die Anwohner durch das Mega. Nach einiger Zeit bekamen wir Besuch von vier Streifenwagen, die die Personalien einiger Beteiligter aufnahmen und einen Platzverweiß aussprachen. Zum Zuge kamen die NPD Sympathisanten mit ihrem verteilen nicht. Auf ihrer Homepage redet Björn Wilhelmsen (Vorsitzender Oldenburg und stellvertretender Vorsitzender Wilhelmshaven) etwas von großflächigen Verteilungen in den Landkreisen Wittmund und Friesland. Mehr als Rauch ist an dieser Äußerung jedoch nicht dran. Die „Großflächige“ Verteilaktion wurde recht früh von uns beendet. Wilhelmsen konnte die Meldung über die gelungene Verteilaktion bereits um 14 Uhr veröffentlichen. In Wittmund fiel nur vereinzeld Nazipropaganda auf (Flyer + Aufkleber). Im Landkreis Friesland fiel nur in Sande ein bisschen Wisch in den Kästen auf, die Wilhelmsen anscheinend auf dem Rückweg nach Wilhelmshaven dort einwarf.

Unterstützung fand die NPD Wilhelmshaven – Friesland bei den Wittmunder NaziHools von der FJO (Freie Jugend Ostfriesland) und einigen anderen Stiefelnazis. Die Freie Jugend Ostfriesland ist eine Art Kameradschaft, bestehend aus Nazischlägern, deren politische Hauptbeschäftigung Überfälle verschiedenster Art auf Andersdenkende, Andersscheinende oder Willkürliche Personen sind. Einer aus dem Kreis der FJO wurde zu einem der zwei Beisitzer der NPD Wilhelmshaven ernannt: Dennis Warfsmann.

Der Stützpunkt der NPD Wilhelmshaven wurde Ende letzten Jahres gegründet. Sie verteilten zu jener Zeit einige Flyer in WHV und klebten vereinzelt Aufkleber. Ihr Stützpunktleiter war Björn Wilhelmsen.

Björn Wilhelmsen wurde in Oldenburg am 16.04.05 zum Vorsitzenden des Unterbezirks Oldenburg ernannt. In Wilhelmshaven trat Peter Müller, vorher zweiter Vorsitzender, an seine Stelle. Wilhelmsen wohnt und arbeitet weiterhin in Wilhelmshaven. Die Beisitzer wurden einmal aus dem Landkreis Wittmund ernannt (Dennis Warfsmann/ Wittmund) und aus dem Landkreis Friesland (Holger Schmermbeck/ vor kurzem aus Sillenstede verzogen).
Wilhelmsen hat eine Vergangenheit als Nazischläger. Der jetzt 33 Jährige war Anhänger des damaligen DKB (Deutscher Kameradschaftsbund Wilhelmshaven) unter Thorsten de Vries ("freier" nationalist aus Hamburg), welcher ´92 vom Niedersächsischen Innenminister verboten wurde.
Auch Peter Müller war bereits aktiv bei den damaligen REP’s in Wilhelmshaven.

Die Jahreshauptversammlung in Oldenburg - bei der Björn Wilhelmsen zum vorsitzenden ernannt wurde - wurde von antifaschistischen Protesten begleitet:  http://de.indymedia.org//2005/04/112092.shtml
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Ergänzungen

Bei Risiken und Nebenwirkungen...

Bine Maya 06.05.2005 - 17:28
...  http://ag-nordwest.no-ip.org

KEIN VERGEBEN - KEIN VERGESSEN!
8. Mai - Heisenhof Dichtmachen!!!

Antifaschistische Demonstration gegen den Heisenhof

Im Mai jährt sich zum sechzigsten Mal das offizielle Ende des Nationalsozialismus in Deutschland. Diesen Tag wollen wir als Anlass zu einer Demonstration gegen den Heisenhof nehmen. Der Heisenhof ist heute einer der Sammelpunkte für Neo- und Altnazis in der Region Verden, Bremen, Hamburg und Hannover.

Der Heisenhof selber ist Teil eines ehemaligen Bundeswehrgeländes, auf dem vor 1945 die Verwaltung der Munitionsfabrik lag. "Eibia"war eine über- und unterirdische Fabrik, in der ZwangsarbeiterInnen vorallem aus Osteuropa arbeiten mussten. Die Präsenz von Neonazis auf diesem Gelände ist ein Skandal!

Die Demonstration am 8. Mai 2005 vertritt einen klaren antifaschistischen Standpunkt: Bis heute ist es ein Tabu, über die Kontinuitäten aus der Zeit des Nationalsozialismus hinein in die bundesdeutsche Gesellschaft zu berichten. Noch immer müssen ZwangsarbeiterInnen für ihre Entschädigung kämpfen, während Forderungen nach Verfolgung und Verurteilung der Kriegs- und Naziverbrecher verhallen.

Aus der Geschichte muss gelernt werden, dass jede und jeder verantwortlich oder zumindest mitverantwortlich ist, für die Welt, in der wir leben. Wir treten für eine Gesellschaft ein, in der Menschen nicht nach Herkunft, Kultur, und/oder Geschlecht in Eliten und Fußvolk eingeteilt werden. Wir treten für weltweite soziale Gerechtigkeit ein, sind gegen eine Politik deren Ziel es ist, ihre militärischen Formen der Gewalt durchzusetzen.

Den Nazis müssen wir kulturelle und politische Initiativen entgegen setzten - ihnen darf kein Raum überlassen werden! Sie müssen merken, dass ihre Haltung und ihre Taten unerwünscht sind - dass sie hier kein Land sehen. Aber auch dem alltäglichen Rassismus in der Gesellschaft und Politik muss entschlossen entgegnet werden, seien es Pöbeleien auf der Straße, Stammtischparolen oder Lageruntergbringungen und Abschiebungen von MigrantInnen und Flüchtlingen. Diese Zuständer dürfen wir nicht tolerieren, müssen beherzt eingreifen!

Am 8. Mai wird auf der Wiese vor dem Heisenhof ein provisorisches Denkmal eingeweiht werden, welches an alle ZwangsarbeiterInnen die während der Zeit des Nationalsozialismus in der Pulverfabrik Eibia umgekommen sind oder ausgebeutet wurden, erinnern soll.

checck:  http://www.heisenhof-dichtmachen.tk/

Zur Zeit auch interessant:  http://de.indymedia.org/2005/05/115176.shtml

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