12.Prozesstag in Aachen geplatzt - Aktionen

UnterstützerInnengruppe 05.05.2005 17:33 Themen: Repression
Der zwölfte Tag im "Anarchistenprozess" (Aachener Zeitung) wurde seitens des Gerichts kurzfristig abgesagt.
12.Prozesstag in Aachen geplatzt - Aktionen während der Karlspreisverleihung

Der zwölfte Tag im "Anarchistenprozess" (Aachener Zeitung) wurde seitens des Gerichts kurzfristig abgesagt. Eine offizielle Begründung gab es hierzu nicht, aber die massive Präsenz von Zivil- und Bereitschaftsbullen in der Stadt, sowie die permanente Überwachung einer Unterkunft von Teilen der UnterstützerInnengruppe lässt darauf schließen, dass es mit dem ausgerufenen internationalen Aktionstag zu tun hatte. So wurde dieser Tag genutzt um die weitere Arbeit zu kordinieren und für ein wenig Beschäftigung der zahlreichen Staatschützer zu sorgen. Im Radio und der Lokalpresse wurden Meldungen über eine "Großdemonstration" vor dem Landgericht verbreitet, nur die UnterstützerInnen wussten nichts davon. Bis auf den üblichen Verkehr und die Zivilbullen war vor dem Gericht auch nichts weiter los.
Am nächsten Tag sollte neben Horst Köhler und dem italienischen Staatspräsidenten u.a. auch der spanische König Juan Carlos zur Karlspreisverleihung im Aachener Rathaus erscheinen. Da dieser in seiner Funktion auch die FIES-Folter in den spanischen Knästen repräsentiert, der Jose und Gabriel ausgesetzt waren, konnte diese Gelegenheit natürlich nicht ausgelassen werden. Auf Grund der Tatsache das die Gesichter vieler anwesender UnterstützerInnen den örtlichen Cops schon bekannt sind (Teilweise mit Namen begrüßt) und sie sowieso unter permanenter Überwachung stehen, gestaltete sich dies nicht gerade leicht. Es gelang trotzdem einigen AktivistInnen in den ersten Reihen beim Eintreffen des spanischen Königs (zusammen mit Köhler) zur Hälfte ein Transparent zu entrollen (mehr war bei der polizeilichen Begleitung an dieser Stelle nicht drin) und spanische Parolen gegen das FIES-Regime, das Knastsystem und den König generell zu schreien. Dieser reagierte sichtlich irritiert, ebenso wie die herbeieilenden Personenschützer und der Hand voll Schaulustiger. Viel war nicht gerade los auf dem Aachener Marktplatz, fast mehr Sicherheitspersonal als Passanten. Kurz darauf begann ebenfalls auf dem Marktplatz ein kleines Straßentheater, bei dem ein "Wärter" veranschaulichte, auf welche fünf Art und Weisen Gefangene am besten durch Schläge gefoltert werden. Währendessen wurden Flugblätter über die Realität des FIES-Regimes verteilt. Auf der Rückseite waren 16 Namen von Personen aufgeführt, die durch diese Isolationsmaßnahmen ermordet wurden. So manche/r PassantInn zeigte sich sichtlich schockiert.
Viele der sich nun zerstreuenden AktivistInnen wurden weiterhin von Zivilbullen verfolgt und wie später bekannt wurde hielt sich eine Einsatzhundertschaft wegen dieser UnterstützerInnen in Bereitschaft. Wir waren sowieso schon überrascht wieviel Aufmerksamkeit uns Staatlicherseits gewidmet wird, aber die letzten zwei Tage schlugen dem Fass den Boden aus. Wie gefährlich müssen wir sein das solch ein Aufwand betrieben wird?
Wie dem auch sei, einschüchtern lassen wir uns natürlich nicht. Der nächste Prozesstag ist am morgigen Freitag, den 6.5.05.

Liebe Grüße gehen an dieser Stelle noch an die Companer@s in Gent (B), die einer Filiale der deutschen Bank einen nächtlichen Besuch abstatteten. Ebenso nach Amsterdam und Brüssel für ihre Aktionen vor und in den deutschen Botschaften. Last but not least natürlich noch nach Berlin für die dortige Knastaktion.

Bilder vom heutigen Tag folgen noch...

Aktuelle Infos und Hintergründe zum Prozess unter www.escapeintorebellion.info
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Ergänzungen