Aktueller Stand Freiburger Uni-Rektorat

Die Besetzung des Rektorats der Universität Freiburg ist wahrscheinlich die zweit-spektakulärste Aktion der Studi-Proteste bundesweit (sich in Hamburg verprügeln zu lassen ist nicht gerade lustig, deswegen gönne ich euch die Nr. 1). Die Protesttage sind "offiziel" zu Ende, die Weiterführung ist ganz klar die Aufrechterhaltung der Besetzung.

Laut bürgerlichen Medien wird diese Besetzung durch die Uni-Verwaltung geduldet. Konkretsieht es so aus, das die Studis im Erdgeschoss das Foyer für sich haben inklusive Klos (wobei das Klopapier von uns gekauft werden muss). Am Treppenaufgang und auf der Ballustrade im 1sten Stock stehen Bullen, die jedes Plenum mithören können. Zwar sind 5-6 Wannen mit dem Kennzeichen GP (Göppingen) aufgetauchrt und die Typen oben Tragen BePo-Klamotten (Bereitschaftspolizei), doch scheint sich die Freiburger Linie weiter fortzusetzen.

Um das mal nicht FreiburgerInnen zu erklären: Normalerweise sind die Freiburger Bullen recht locker, sehr gut ausgeblidet (in DEeskalation) und oft ohne Knüppel. Und das hat zu einer Befriedung "der Szene" beigetragen. Es knallt genau deswegen hier nur noch selten. In den letzten 2 Jahren gab es aber wieder vermehrt radikale Aktionen, zusätzlich ist die lokale BePo-Hundertschaft wegrationalisiert worden. Also kommen bei grossen Sachen "die Göppinger". Und die sind manchmal Recht aggresiv und nervig, auch wenn sie sich mittlerweile an Freiburger Wärme gewöhnt haben (sollten).

Die Situation ist natürlich alles andere als toll, wenn von oben dir immer ein Bulle zugucken kann. Aber andererseits ist der Freiraum "Foyer im Rektorat" momentan relativ sicher. Viele Aktive der Freiburger Studi-Proteste nützen diesen Freiraum. Heute Abend gab es Musik und den lokalen Doku-Film "KTS bleibt". Der Raum ist für alle zugänglich, die Leutz stecken da nicht verbarrikadiert drinnen. Heute hatten wir im laufe des Tages mittlerweile bundesweite Medien-macherInnen da. Langsam springt die bürgerliche Presse auf die Aktion an. Wir können unsere Erfolge bald in Artikeln zählen...

Eine der wichtigsten Grundlagen um diesen Raum zu halten ist Solidarität. So gab es von Gewerkschafts-Seite Solidaritätsadressen, auch einige MitarbeiterInnen scheinen ihren Boss nicht alzusehr zu lieben und mit unserem Protest deswegen zu sympatisieren, sowie ein Nahe gelegener Kebab&Pizza Verkauf gibt 50 Cent Preisnachlass für alle BesetzerInnen. Sehr wichtig ist auch, dass ein Grossteil der Freiburger Studis, und auch einige SchülerInnen hinter dieser Aktion stehen. Die Anzahl an Studis, die mittlerweile das besetzte Rektorat besucht hat, liegt bestimmt bei mehreren Tausend (waren ein paar Demos mit 500+). Das bringt auch ständig neue Leute an, um Tag und Nacht massiv präsent zu seien, wärend die Erschöpften duschen und im weichen Bettchen träumen.

Weitet die Solidarität aus, d.h. für FreiburgerInnen, mal vorbei zu schauen, was zu Essen oder zu Trinken (alk-frei, z.B. Wasser oder Koffein)