Vatikan & Staatsanwaltschaft vs. Indymedia Italien

Grund ist ein Artikel im OpenPosting der den neugewählten Papst Benedikt XVI. (ehemals Kardinal Ratzinger) in einer Photomontage in einer Naziuniform zeigt. Hintergrund des Artikels war wohl die Mitgliedschaft des jungen J.Ratzingers in der Hitlerjugend und als Helfer einer Flakeinheit.Und prompt, am Tag als der oberste Gerichtshof in Italien verkündete, dass Verbrechen gegen die katholische Kirche nicht stärker geahndet werden sollen als Verbrechen gegen andere Religionen, klagt ein pflichteifriger Staatsanwalt aus Rom, Salvatore Vitello, Indymedia Italien wegen Beleidigung der katholische Kirche und des Papstes an und verlangt die Schließung des IMCs.

Nun muss den Richtern zum wiederholten Mal das Prinzip des OpenPostings erklärt werden und dass Indymedia Italien keine Form von Zensur vornimmt.
Inzwischen versuchen die Behörden den oder die Verantwortlichen von Indymedia herauszufinden und haben Hilfe in Brasilien beantragt, da die globale Indymedia-Webseite dort registriert ist.
Warum man sich ausgerechnet Indymedia als Ziel herausgepickt hat und nicht die vielen Boulevardblätter in UK oder anderswo die ähnliche Bilder oder Schlagzeilen verbreitet haben, ist angesichts der politischen Lage in Italien nicht weiter verwunderlich, wo den Behörden IMC Italien schon lange eine Dorn im Auge ist.

In Teilen der Presse (Ansa, Adnkronos, Repubblica, Corriere) und aus Politikerkreisen wird der Staatsanwaltschaft bereits für ihr Handeln gratuliert und das obwohl die Webseite noch vollständig verfügbar ist. Indymedia ist bereits dabei Vorkehrungen zu treffen das IMC Italien nicht so einfach offline geht. Zusätzlich hatte Indymedia Italien seit dem 1.Mai auch noch mit einem Denial of Service Angriff zu kämpfen.