Euromayday in Hamburg

UwS, DwF 03.05.2005 16:52 Themen: Soziale Kämpfe
Mehrere Tausend Menschen aus ganz Deutschland beteiligten sich an der Euromayday-Parade in Hamburg. Vorbilder waren Umzüge in Mailand und Barcelona in den vergangenen Jahren. Mayday-Paraden fanden dieses Jahr in über 15 Städten Europas statt.
Mit dieser neuen Form der Demonstration am 1. Mai sollen u.a. all jene Angesprochen werden, die von den traditionellen Gewerkschaften vernachlässigt werden oder von ihnen enttäuscht sind. Besondere Erwähnung finden die Prekären. Menschen in ungesichten (prekären) Lebens-, Arbeits- und/oder Aufenthaltsverhältnissen.
Den Auftakt am Michel machte ein Theater zur Hamburger Flüchtlingspolitik. Akteure waren Oberbürgermeister Ole von Beust, Innensenator Udo Nagel, Bundesinnenminister Otto Schily, der Chor der Ausländerbehörde und das Bolzenschneiderballett.
Die erste Zwischenkundgebung an den Landungsbrücken wurde von vielen Touristen, die bei Sonnenschein den Hafen bevölkerten, beäugt.
Zweiter Haltepunkt war Lidl an der Reeperbahn. In einem Redebeitrag wurde auf die miserablen Arbeitsbedingungen bei der Discounterkette hingwiesen. Ein Transparent hing über dem Ladenschild und vier Pflastersteine wurde an die Scheibe geklebt.
Neugierige Blicke zog die Demonstration an den Hamburger Beach-Clubs auf sich. An ihrem ersten Öffnungstag konnten die vielen Gäste den Umzug nicht gleich als klassische Demo erkennen.
Einen weiteren Halt gab es an der "Bibby Altona". Das Schiff ist Hamburgs Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und wird auf Ein- und Ausreisezentrum genannt, da es ähnliche Funktionen wie die Ausreiselager in Bayern hat. Unter dem CDU-Senat hat die Zuständigkeit für das Schiff von der Sozialbehörde zur Innenbehörde gewechselt und die Polizei hat eigene Büros auf dem Schiff eröffnet.
Abschluß der Parade war ein Konzert u.a. mit Microphone Mafia aus Köln auf dem Platz der Republik in Altona. Viele Leute harrten dort aber nach vier Stunden Demonstration in der prallen Sonne nicht mehr aus.
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