Bericht 1.Mai München

ein Münchner 02.05.2005 18:01 Themen: Soziale Kämpfe
Ein paar Sätze mehr zum 1.Mai in Muc als der "tolle" Fotograph von gestern, der immer viele Bilder macht und nix zu sagen hat...
Um 10 Uhr ging es bereits am Goetheplatz los, wo die KollegInnen von Infineon (Siemens-G'schichte in der Handybranche) gegen ihren drohenden Arbeitsplatzabbau und Verlagerung eine kleine Kundgebung abhielten. Wie jedes Jahr versammelte man sich anschließend am Arbeitsamt in der Kapuzinerstraße um kurz vor 11 Uhr um dann gemeinsam in Richtung Marienplatz die bunte Demo abzuhalten. Geprägt war die Demo dieses Jahr u.a. davon, daß deutlich weniger KollegInnen wie in den vergangenen Jahren auf der Straße waren. Schätzungweise 3.000 bis 4.000, wenn man die wartenden KollegInnen vom Marienplatz dazunimmt... Von den linken Gruppen war nur eine Schmalspurbesetzung in München geblieben, die Mehrzahl der GenossInnen ist nach Nürnberg um dort den revolutionären 1.Mai zu begehen und den Nazis den Weg zu versperren - was ja stellenweise anscheinend gut geklappt hat! Neben den üblichen Gruppen wie SAM, RSB, der SDAJ, der FAU und der Münchner Gewerkschaftslinke war diesmal auch die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge mit eigenem miniBlock dabei und einem Thema, welches von den Gewerkschaften sträflich vernachlässigt wird: "Gemeinsam mit MigrantInnen gegen prekäre Beschäftigung" und. "Arbeitsverbote abschaffen!".

Ein paar Eindrücke von den Redebeiträgen der SPD- und Gewerkschaftsspitze auf dem Marienplatz von 12 bis 13 Uhr: OB Ude hat die Kommunen in den Himmel gelobt. Die Kommunen hätten mit ver.di zusammen einen prima Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst vereinbart (gilt ab Oktober 2005 und ersetzt den BAT), er verschwieg dabei die negativen Bestandteile wie "leistungsorientierte Bezahlung", die Einführung einer Niedriglohngruppe oder die Lohnkürzungen für langjährige Angestellte... Verdi Chef Bsirske hatte ein paar Lacher auf seiner Seite und viel Beifall für den Kampf gegen die Supermarktkette Lidl. Leider aber nicht verwunderlich nur schlechte Worte für FDP und CDU/CSU - die Sozialdemokraten und die GrünePartei wurden wieder mal bewußt nicht kritisiert. Weiterhin kein Wort zu internationalen Kämpfen, Bildungsabbau usw.

Nach der Kundgebung ging es für viele ab 16 Uhr im Eine Welt Haus mit Bands, Polit-Infotischen und guter Laune weiter. Wie die Stimmung auf dem Marienplatz beim DGB-Familienfest und den Konzerten von MainConcept und LaVelaPuerca war müssen andere berichten.

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Ergänzungen