Nürnberg rockt die Nasen

der gerch 01.05.2005 21:44 Themen: Antifa Soziale Kämpfe
Revolutionäre 1. Mai Demonstration mit ca. 2000-3000 Menschen. Rauchbombe im U-Bahn Schacht ändert Demoroute der NPD.Durchkommen der Nazis durch den Tunnel am Hauptbahnhof verhindert. D.h.: Die Demoroute der Nazis musste aufgrund des antifaschistischen Widerstands zweimal geändert werden.
Die alljährliche revolutionäre 1. Mai Demo in Nürnberg wuchs während ihres Fortgangs auf ca. 2000-3000 Menschen an. Begonnen wurde wie immer in Gostenhof, geändet hat sie nahe der Route der Nazi-Demo (NPD, JN, Landesverbände Bayern und Baden Würtemberg), die sich für später angekündigt hatte. Während die bürgerliche DGB-geführte Demo, sich zwar zuvor auf der Demo-Route der Nasen bewegen konnte, war das der revolutionären verwehrt. Die BürgerInnen machten aber die Route wieder frei.

Irgendwann wurde bekannt, dass es in dem U-Bahnhof, über den die Nazis vom Messegelände, auf dem sie sich sammelten, zur Demo-Route und zum Auftaktkundgebungsort gebracht werden sollten, brannte oder zumindest Rauch aufstieg. Die Feuerwehr war vor Ort. Aufgrund dessen verzögerte sich der Start der Nazi-Demo um mindestens 1,5 Stunden!Während der Abschlusskundgebung der revolutionären Mai Demo, formierten sich auf der Nazi-Demoroute eine Blockade aus ca. 50 Leuten direkt am Bahnhof. Von der Abschlusskundgebung kamen immer mehr Menschen, um die Blockierenden zu unterstützen, sodass die Anzahl auf dem Platz auf ca. 3000 Leuten anstieg. Letztdendlich war für die Nazis keine Möglichkeit mehr, weiter ihre Demo fortzuführen.

Der Polizei hat das anscheinend auch realisiert, und trieben die 200 Nasen durch den Bahnhof. Mit dieser Taktik hatte niemand gerechnet, als die Nazis plötzlich aus dem Hauptausgang des Bahnhofs herausstürmten. (Vielleicht waren auch einige noch verstört darüber, dass es einen kleinen Eklat zwischen Anti-Deutschen mit Israel-Flagge und Anti-ImperalistInnen, bei der die Anit-Deutschen die Polizei zu Hilfe rief, da sie sich angegriffen fühlten. Dadurch wurden auch die Reihen geschwächt.). Fluchs wurde der riesige Bahnhofsvorplatz durch das massive Polizeiaufgebot geräumt.

Zuletzt erreichten die Nazis zwar dann noch auf weiteren Umwegen den Abschlusskundgebungsplatz. Jedoch hatten sie scheinbar keinen Bock mehr. Die Kundgebung war sehr kurz und nicht sonderlich kraftvoll. Viel kam auch nicht nach draußen: Die GegendemonstrantInnen, die auch vom bürgerlichen DGB-Fest gespeist wurden, machten lautstark klar, dass sie Nazi-Aufmärsche in Nürnberg nicht begrüßen. Zuletzt wurden die Nazis in einem hopplahop errichteten Spalier zur nächsten U-Bahn-Station gebracht und wieder mit einem Sonderzug (!) zum Messegelände chauffiert.

Der Oberbürgermeister höchstpersönlich überzeugte sich vom antifasistischen Widerstand. (Natürlich war er wie immer machtlos, den Aufmarsch zu verhindern und wie immer war aber auch in der Lage einen Sonder-U-Bahnzug für die NPD zu organisieren.)


Fazit: Nürnberg ist kein gutes Pflaster für Nazi-Aufmärsche!


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Ergänzungen

Hülferuf

anit-deutscher 01.05.2005 - 22:35
Zitat:

"bei der die Anit-Deutschen die Polizei zu Hilfe rief, da sie sich angegriffen fühlten"

schonmal etwas von Grammatik gehört?

Außerdem was ist das denn für ein Schwachsinn: "Sie fühlten sich angegriffen".

Fakt ist, dass die Leute - die waren nur zu dritt - die da mit Israel Fahnen abseits standen von etwa 10-15 Leuten angegriffen wurden. Einer wurde im Nacken gepackt und geschlagen. Daraufhin riefen die Angegriffenen nach der Polizei, die zwar kuckte was los ist, aber nicht eingriff.
Glücklicherweise gingen einige andere DemoteilnehmerInnen - teilweise auch aus dem AD-Spektrum - dazwischen und verhinderten das die ADs verletzt wurden.

die ADs und ihre "Helfer" wurden im Anschluß an die Rangelei von anderen Demoteilnehmern bespuckt und als Nazis und Faschisten beschimpft.

Gemischte Gefühle

antifa 03.05.2005 - 01:32
"Zunächst durften die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Neonazis aber erst einmal Nürnbergs Untergrund kennen lernen. Zwischen den Stationen Frankenstraße und Bauernfeindstraße war plötzlich dicker Rauch entdeckt worden. Zunächst vermutete die Polizei eine von Gegendemonstranten gezündete Rauchbombe. Inzwischen wird allerdings von einem technischen Defekt ausgegangen."
Quelle:  http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=335593&kat=11

Na ja, scheint wohl doch ein technischer Defekt gewesen zu sein. Mensch sollte halt vielleicht erstmals warten in Zukunft, bevor davon ausgegangen wird, dass es eine Aktion von AntifaschitInnen gewesen ist. In der ganzen euphorischen Berichterstattung fehlt sowieso, dass die vorderen Ketten, während der rev. 1.Mai Demo total unorganisiert waren, auch später, während den Aktionen gegen den Naziaufmarsch blieb, dass so... Die meisten Angereisten, in meiner Bezugsgruppe überwiegte dieses Gefühl, aber auch von anderen Seiten bekam ich das mit, verließ Nürnberg mit gemischten Gefühlen: Toll, dass über 1000 Leute auf der Demo waren, aber im Grunde lief halt wenig, v.a. angesichts der Tatsache, dass es nicht einmal weiträumige Absperrungen gab, wie z.B. in München am 2.4.

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