Tsunamihilfe Vorsicht bei Spenden
In Aceh sind verschiedenste Organisationen vor Ort. Die Tsunami-Hilfe hat bisher die politischen Misstände überwunden, dennoch gilt es, die Organisationen, die auch hier bei Indymedia gepostet und um Spenden gebeten haben, kritisch zu beobachten. Ein Erfahrungsbericht.
"We are here to help!" - Manche Organisationen in Aceh lieben Selbstbeweihräucherung auf großen Bannern,
bevor sie auch nur den ersten Spatenstich in den Katastrophengebieten getan haben. Drei Wochen als "Pressesprecherin" einer solchen Organisation gewährten einen guten Einblick.
Einzig lobenswerter Nebeneffekt der gedruckten Selbstüberschätzung; es fließt ein wenig Spendengeld in die kleinen Copyshops vor Ort.
So geschehen auf Pulau Weh, einer kleinen Insel vor Banda Aceh. Diese ist vom Tsunami nicht so schwer betroffen wie die Hauptstadt Acehs, dennoch warten auch dort Menschen auf den Wiederaufbau der 500 zerstörten Häuser, auf die Instandsetzung der unbenutzbaren Schulen und eine wieder funktionierende Wasserversorgung.
Das Gute an einer Insel ist unter anderem, dass die Hilfsaktionen und deren Lieferanten überschaubar sind.
Denn auch Monate nach dem Tsunami sind es auf Pulau Weh fast ausschließlich kleinere Organisationen oder gar Einzelpersonen, die sich dort engagieren.
So zum Beispiel Christian Enk, ein Österreicher, der auf Pulau Weh verheiratet ist.
Christian kam sofort nach den erschütternden Nachrichten im Januar in seine Zweitheimat, im Gepäck eine beachtliche Spendensumme. Schnell stellte sich heraus, dass es in den Flüchtlingscamps an Babynahrung mangelte.
Normalerweise essen acehnesische Babys Bananenbrei und Reis, aber kaum eine der Tsunami-Familien hatte Geld auf der Bank. Vielmehr schwammen mit den Matratzen die darunter verborgenen Ersparnisse von hinnen. Weder können die Mütter in den Camps den Schulbus in eine weiter entfernte, unzerstörte Schule bezahlen, noch Nahrung für ihre Kleinen selbst finanzieren.
Christian kaufte tonnenweise Milchpulver auf dem Festland, informierte sich bei einem Arzt über die richtige Anwendung desselben und engagierte Mannaf als Fahrer.
Alle zwei Wochen fährt der Mann, dessen Frau bei der Entbindung in Banda Aceh mitsamt seinem Erstgeborenen vom Tsunami verschlungen wurde, in den Zeltburgen vor und verteilt nach strengen Regeln Milchpulver an alle Kinder bis drei Jahre. Gemeinsam mit Katie, der Gründerin von Children of Sumatra , versuchte Christian Organisationen mit mehr Kapital und einem größeren Background nach Pulau Weh zu bringen.
Bei diesen Netzwerkbestrebungen trafen sie auf Peter Hedrich, einen Architekten, der ebenfalls schon lang mit Pulau Weh verbunden ist. Dank einem Insel-Freundeskreis, der sich hauptsächlich über www.rubiah.com zusammenfand, schien es bereits im Februar nicht mehr aussichtslos, für die Menschen an den Stränden von Sabang, Gapang und Iboih tätig zu werden. Christian Enk und Peter Hedrich konnten ihr Glück nicht fassen, als eine deutsche Organisation mit einem Spendenvolumen von zwei Mio Euro plante, sich gemeinsam um den Hausbau sowie um die Schulen auf Pulau Weh kümmern wollte.
Mit großem Elan beschaffte Christian Kostenvoranschläge, Unterstützungsschreiben der Insel-Regierung und Projekt-Proposals. Noch dazu schritt Philippe Chaix, ein auf der Insel ansässiger Franzose und Fischer, beherzt zur Tat, so dass es der Hamburger Organisation ohne großen Aufwand und zum bestmöglichen Preis möglich war, bereits nach einer Woche die ersten elf nagelneuen Boote an die Fischer zu übergeben.
Kleiner Wermutstropfen: Der Organisationsgründer konnte sich nicht an die genaue Herkunft der Spendengelder erinnern. "Sie kommen doch aus Sachsen, denken Sie sich doch ein paar Ortsnamen aus, die wir auf die Boote schreiben können!" beauftragte er mich.
Mit der Herkunft ihrer Spendengelder kennen sich die Freiwilligen der Global Sikhs und Waves of Mercy sicher besser aus.
Bereits seit Januar 05 bringen sie LKWs voller Hilfsgüter an die abgelegenen Strände Pulau Wehs. Unter all den nützlichen und gutgemeinten Dingen lieferten die Menschen im Turban auch Medizin. An dieser Stelle sei dennoch die kritische Frage erlaubt, ob es ratsam ist, einem 60-jährigen Kettenraucher kortisonhaltiges Asthmaspray zu verordnen? Nach dem Tsunami tauchten bei den spendenwilligen Menschen in Deutschland immer wieder der Wunsch auf, direkt zu helfen. Ein Trend offenbarte sich, denn zum ersten Mal erhielten die kleinen Organisationen sehr viel mehr Spenden, wenn sie glaubwürdig präsentieren konnten, dass die Gelder ohne großen Verwaltungsaufwand bei den Betroffenen direkt ankommen. Sicher ist es auch diesem Umstand zuzuschreiben, dass die Hamburger Organisation, von der oben die Rede ist, eine so große Summe erhielt. Tatsächlich, der Gründer arbeitet allein von seiner Zwei-Zimmer-Wohnung in einem wenig beliebten Stadtteil. Kaum auf Pulau Weh angekommen, wechselten seine Pläne allerdings erheblich. Immer öfter war die Rede von einem "Meeting-Point mit Swimmingpool" für die Sponsoren.
Beim Einkauf der Fischerboote fiel dann gleich noch ein Speed-Boat für den bequemen Transport des Organisationsinhabers ab. Allerdings sei hier ausdrücklich betont, ich behaupte nicht, dass dieses von Spenden bezahlt wurde. Von welchen Geldern dieses bestritten wurde, bleibt das Geheimnis des Bosses. Wie alle Finanzfragen in seiner alleinigen Verantwortung bleiben sollten. Diese Haltung allerdings ist bei einem langfristigen Bauvorhaben wie der Rekonstruktion von 500 Häusern für den hauptverantwortlichen Architekten nicht tragbar. Er kündigte und ist nun mit einem weitaus verheißungsvolleren Projekt betraut.
Gemeinsam mit der GTZ widmet Peter sich dem, was auf dem Papier trocken "entwicklungsorientierte Nothilfe" genannt wird. In der Realität ist das ein spannendes Projekt, denn es hat als oberste Priorität: den vom Tsunami Betroffenen die Rückkehr zu einem normalen Leben zu ermöglichen. Daher konzentrieren sich die Aktivitäten dieses Nothilfeprogramms auf mehrere Handlungsstränge:
* die Erarbeitung von Hausdesigns, welche die geographisch-geologischen, ökonomischen, sozialen, politischen-administrativen und kulturhistorischen Erfordernisse d.h. Qualitätskriterien erfüllen;
* die praktische Demonstration der gefundenen Lösungen, d.h. der Bau von drei Prototypen und einer Siedlung von 35 Häusern, die diesem Typ entsprechen in Neuheun, an der Nordspitze Sumatras;
*die Ausbildung von Bauhandwerkern beim Bau der Musterhäuser.
Über diese Idee werde ich zu gegebener Zeit noch detaillierter berichten, schließt sie doch die Bewohner und deren selbstbestimmte Zukunft mit ein.
Hanns Polack, GTZ-Projektleiter dieses Bauvorhabens: "Am wichtigsten ist mir, dass man in der Hilfe die Lektionen beherzigt, die man leicht lernen kann wenn man durch die zerstörten Stadtteile geht: Es gibt nur wenige Gegenden wo man gegen die Gewalt des Tsunamis nichts machen konnte, hier hätte man nicht bauen dürfen. Andererseits haben Pfusch und Korruption beim Bau in vielen Stadtteilen aber mehr Opfer als nötig gefordert. Häuser können gegen starke Erdbeben und kleinere Flutwellen geschützt werden. Ich hoffe sehr dass sich diese Erkenntnis durchsetzen wird. Und auch dass man in Europa endlich mal versteht, dass Hilfe nicht das Abwerfen von Hardware bedeutet sondern die Befähigung der Menschen mit einer Krise fertig zu werden und besser gerüstet in die Zukunft gehen zu können."
Ein besseres Zitat hätte ich zum Abschluss nicht finden können.
Mit freundlichen Grüßen, Carola Güldner
bevor sie auch nur den ersten Spatenstich in den Katastrophengebieten getan haben. Drei Wochen als "Pressesprecherin" einer solchen Organisation gewährten einen guten Einblick.
Einzig lobenswerter Nebeneffekt der gedruckten Selbstüberschätzung; es fließt ein wenig Spendengeld in die kleinen Copyshops vor Ort.
So geschehen auf Pulau Weh, einer kleinen Insel vor Banda Aceh. Diese ist vom Tsunami nicht so schwer betroffen wie die Hauptstadt Acehs, dennoch warten auch dort Menschen auf den Wiederaufbau der 500 zerstörten Häuser, auf die Instandsetzung der unbenutzbaren Schulen und eine wieder funktionierende Wasserversorgung.
Das Gute an einer Insel ist unter anderem, dass die Hilfsaktionen und deren Lieferanten überschaubar sind.
Denn auch Monate nach dem Tsunami sind es auf Pulau Weh fast ausschließlich kleinere Organisationen oder gar Einzelpersonen, die sich dort engagieren.
So zum Beispiel Christian Enk, ein Österreicher, der auf Pulau Weh verheiratet ist.
Christian kam sofort nach den erschütternden Nachrichten im Januar in seine Zweitheimat, im Gepäck eine beachtliche Spendensumme. Schnell stellte sich heraus, dass es in den Flüchtlingscamps an Babynahrung mangelte.
Normalerweise essen acehnesische Babys Bananenbrei und Reis, aber kaum eine der Tsunami-Familien hatte Geld auf der Bank. Vielmehr schwammen mit den Matratzen die darunter verborgenen Ersparnisse von hinnen. Weder können die Mütter in den Camps den Schulbus in eine weiter entfernte, unzerstörte Schule bezahlen, noch Nahrung für ihre Kleinen selbst finanzieren.
Christian kaufte tonnenweise Milchpulver auf dem Festland, informierte sich bei einem Arzt über die richtige Anwendung desselben und engagierte Mannaf als Fahrer.
Alle zwei Wochen fährt der Mann, dessen Frau bei der Entbindung in Banda Aceh mitsamt seinem Erstgeborenen vom Tsunami verschlungen wurde, in den Zeltburgen vor und verteilt nach strengen Regeln Milchpulver an alle Kinder bis drei Jahre. Gemeinsam mit Katie, der Gründerin von Children of Sumatra , versuchte Christian Organisationen mit mehr Kapital und einem größeren Background nach Pulau Weh zu bringen.
Bei diesen Netzwerkbestrebungen trafen sie auf Peter Hedrich, einen Architekten, der ebenfalls schon lang mit Pulau Weh verbunden ist. Dank einem Insel-Freundeskreis, der sich hauptsächlich über www.rubiah.com zusammenfand, schien es bereits im Februar nicht mehr aussichtslos, für die Menschen an den Stränden von Sabang, Gapang und Iboih tätig zu werden. Christian Enk und Peter Hedrich konnten ihr Glück nicht fassen, als eine deutsche Organisation mit einem Spendenvolumen von zwei Mio Euro plante, sich gemeinsam um den Hausbau sowie um die Schulen auf Pulau Weh kümmern wollte.
Mit großem Elan beschaffte Christian Kostenvoranschläge, Unterstützungsschreiben der Insel-Regierung und Projekt-Proposals. Noch dazu schritt Philippe Chaix, ein auf der Insel ansässiger Franzose und Fischer, beherzt zur Tat, so dass es der Hamburger Organisation ohne großen Aufwand und zum bestmöglichen Preis möglich war, bereits nach einer Woche die ersten elf nagelneuen Boote an die Fischer zu übergeben.
Kleiner Wermutstropfen: Der Organisationsgründer konnte sich nicht an die genaue Herkunft der Spendengelder erinnern. "Sie kommen doch aus Sachsen, denken Sie sich doch ein paar Ortsnamen aus, die wir auf die Boote schreiben können!" beauftragte er mich.
Mit der Herkunft ihrer Spendengelder kennen sich die Freiwilligen der Global Sikhs und Waves of Mercy sicher besser aus.
Bereits seit Januar 05 bringen sie LKWs voller Hilfsgüter an die abgelegenen Strände Pulau Wehs. Unter all den nützlichen und gutgemeinten Dingen lieferten die Menschen im Turban auch Medizin. An dieser Stelle sei dennoch die kritische Frage erlaubt, ob es ratsam ist, einem 60-jährigen Kettenraucher kortisonhaltiges Asthmaspray zu verordnen? Nach dem Tsunami tauchten bei den spendenwilligen Menschen in Deutschland immer wieder der Wunsch auf, direkt zu helfen. Ein Trend offenbarte sich, denn zum ersten Mal erhielten die kleinen Organisationen sehr viel mehr Spenden, wenn sie glaubwürdig präsentieren konnten, dass die Gelder ohne großen Verwaltungsaufwand bei den Betroffenen direkt ankommen. Sicher ist es auch diesem Umstand zuzuschreiben, dass die Hamburger Organisation, von der oben die Rede ist, eine so große Summe erhielt. Tatsächlich, der Gründer arbeitet allein von seiner Zwei-Zimmer-Wohnung in einem wenig beliebten Stadtteil. Kaum auf Pulau Weh angekommen, wechselten seine Pläne allerdings erheblich. Immer öfter war die Rede von einem "Meeting-Point mit Swimmingpool" für die Sponsoren.
Beim Einkauf der Fischerboote fiel dann gleich noch ein Speed-Boat für den bequemen Transport des Organisationsinhabers ab. Allerdings sei hier ausdrücklich betont, ich behaupte nicht, dass dieses von Spenden bezahlt wurde. Von welchen Geldern dieses bestritten wurde, bleibt das Geheimnis des Bosses. Wie alle Finanzfragen in seiner alleinigen Verantwortung bleiben sollten. Diese Haltung allerdings ist bei einem langfristigen Bauvorhaben wie der Rekonstruktion von 500 Häusern für den hauptverantwortlichen Architekten nicht tragbar. Er kündigte und ist nun mit einem weitaus verheißungsvolleren Projekt betraut.
Gemeinsam mit der GTZ widmet Peter sich dem, was auf dem Papier trocken "entwicklungsorientierte Nothilfe" genannt wird. In der Realität ist das ein spannendes Projekt, denn es hat als oberste Priorität: den vom Tsunami Betroffenen die Rückkehr zu einem normalen Leben zu ermöglichen. Daher konzentrieren sich die Aktivitäten dieses Nothilfeprogramms auf mehrere Handlungsstränge:
* die Erarbeitung von Hausdesigns, welche die geographisch-geologischen, ökonomischen, sozialen, politischen-administrativen und kulturhistorischen Erfordernisse d.h. Qualitätskriterien erfüllen;
* die praktische Demonstration der gefundenen Lösungen, d.h. der Bau von drei Prototypen und einer Siedlung von 35 Häusern, die diesem Typ entsprechen in Neuheun, an der Nordspitze Sumatras;
*die Ausbildung von Bauhandwerkern beim Bau der Musterhäuser.
Über diese Idee werde ich zu gegebener Zeit noch detaillierter berichten, schließt sie doch die Bewohner und deren selbstbestimmte Zukunft mit ein.
Hanns Polack, GTZ-Projektleiter dieses Bauvorhabens: "Am wichtigsten ist mir, dass man in der Hilfe die Lektionen beherzigt, die man leicht lernen kann wenn man durch die zerstörten Stadtteile geht: Es gibt nur wenige Gegenden wo man gegen die Gewalt des Tsunamis nichts machen konnte, hier hätte man nicht bauen dürfen. Andererseits haben Pfusch und Korruption beim Bau in vielen Stadtteilen aber mehr Opfer als nötig gefordert. Häuser können gegen starke Erdbeben und kleinere Flutwellen geschützt werden. Ich hoffe sehr dass sich diese Erkenntnis durchsetzen wird. Und auch dass man in Europa endlich mal versteht, dass Hilfe nicht das Abwerfen von Hardware bedeutet sondern die Befähigung der Menschen mit einer Krise fertig zu werden und besser gerüstet in die Zukunft gehen zu können."
Ein besseres Zitat hätte ich zum Abschluss nicht finden können.
Mit freundlichen Grüßen, Carola Güldner
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Telepolis-Beitrag dazu
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19933/1.html
Tsunami Komplott
DER BÜRGERMEISTER VON SABANG
ERKLÄRUNG DER STADT SABANG
ZU DEN LEISTUNGEN VON FIG-INDONESIA
In Zusammenhang mit Beiträgen/Berichten in einigen Print-Medien/Tageszeitungen und Zeitschriften zu den Leistungen/Aktivitäten von FIG-Indonesia, in der Stadt Sabang, wird es seitens der Stadtverwaltung Sabang als notwendig erachtet, einige Erklärungen abzugeben, damit alle eingebundenen und zuständigen Institutionen Informationen erhalten bzw. erfahren, wie die Arbeit von FIG-Indonesia während der Zeit der Hilfeleistungen für die Bürger von Sabang, Opfer der Tsunamikatastrophe vom 24. Dezember 2004, wirklich aussah.
1. FIG-Indonesia ist diejenige NRO, die als erste Unterstützung leistete im Rahmen des Wiederaufbau- und Sanierungsprojekts nach der Tsunamikatastrophe in Sabang, das den Wiederaufbau von Wohnhäusern, die Wiederherstellung der Einnahmequellen für den Lebensunterhalt von Fischern sowie den Wiederaufbau von beschädigten/ zerstörten Schulen umfasst. Begonnen hat diese NRO mit ihren Aktivitäten im März 2005.
2. FIG-Indonesia konnte mit den Hilfeleistungen im Hausbau erst Anfang Oktober 2005 beginnen, weil der benötigte Baugrund erst zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stand, während weitere Bauplätze zur Umsiedlung sogar bis jetzt noch in Bearbeitung für die Bereitstellung sind.
3. FIG-Indonesia ist diejenige NRO, die Hausbauten auf Baugrund mit einem hohen Schwierigkeitsgrad, denn FIG-Indonesia bietet den Vorteil, dass sie bereit ist, Häuser für Tsunamiopfer zu bauen, die ein eigenes [Einzel-]Grundstück haben.
4. Es muss in Betracht gezogen werden, dass das Errichten von Häusern in Sabang keine leichte Aufgabe ist, weil fast alle Bauten auf neu erschlossenem Baugrund bzw. auf Baugrund für Umsiedlungen erbaut werden müssen. Um Baugrund für den Bau von Häusern vorzubereiten, ist ein langer Prozess, beginnend von Prüfung der Lage, über die Kommunikation mit den Bürgern/Anwohnern, bis hin zur Abwicklung von Kauf und Entschädigung und Erschließung. Die Lage Sabangs, 30 Km vom Festland von Aceh entfernt, stellt ein zusätzliches Problem für die Beschaffung von qualitativ gutem Material dar, weil qualitativ gutes Baumaterial aus Banda Aceh oder Medan geliefert werden muss. Gleichfalls ist es schwierig, vor Ort Arbeitskräfte mit ausreichender Qualifikation zu bekommen.
5. Falls während des Baus von Häusern und anderen Einrichtungen zeitweilig der Eindruck entstanden ist, dass es weniger zügig voranging, so ist dies mehr durch die Schwäche der lokalen Verwaltung verursacht worden, weil die Unterstützung oder andere Aufgaben, die in der Verantwortung der Regionalverwaltung liegen, wie beispielsweise die Bereitstellung von Baugrund und dessen Vorbereitung für den Beginn des Baus, häufig mit Verspätung geschehen.
6. Es ist wichtig zu wissen, dass von FIG-Indonesia 134 Boote realisiert [beschafft], 52 Boote repariert, 7 Fischereibauten und die Grundschule SD 27 Beurawang und die Sekundarschule SMP 3 Balohan sehr gut saniert und 4 Wohnhäuser für Lehrer erbaut wurden/werden. Im Rahmen des Häuserbauprogramms wurden von FIG-Indonesia in 15 von 17 Gemeinden von Sabang neue Häuser errichtet.
7. Die Qualität der genannten Häuser stufen wir im Vergleich zu anderen Häusern von Tsunamiopfern in Banda Aceh als überdurchschnittlich ein. Wir haben uns selbst davon überzeugt, dass FIG-Indonesia so früh wie möglich mit den nötigen Vorbereitungen begonnen hat. Bisher waren die Vorbereitungen in der Fabrik für Batako-Bausteine und anderes Baumaterial sehr gut und in der Menge ausreichend.
8. Abweichende, von bestimmten Seiten verbreitete Berichte, die besagen, dass [die Zusammenarbeit] von FIG-Indonesia und der Behörde für Regionalentwicklung (Bappeda) weniger harmonisch sei, entbehren jeglicher Grundlage, weil diese beiden Institutionen sich bis dato gegenseitig gut unterstützt haben.
9. Gerade haben wir FIG-Indonesia gebeten, eine Sekundarschule in Keunekai sowie eine Muster-Grundschule im Stadtgebiet zu errichten; und mit der Unterstützung der Spender hofft FIG-Indonesia, langfristig (während der nächsten 4-5 Jahre) in Sabang ein Hilfsprogramm durchführen zu können, weil wir die Ergebnisse der Arbeit von FIG-Indonesia als sehr gut und für die Bürger der Stadt Sabang sehr nützlich bewerten.
10. FIG-Indonesia hat unseren Bürgern bereits viel geholfen, und darum bitten wir alle Parteien, die es betrifft, nicht den Gerüchten zu vertrauen und sich nicht durch negative Vorurteile gegenüber FIG-Indonesia beeinflussen zu lassen, weil die Anwesenheit von FIG-Indonesia in der Stadt Sabang von der Bevölkerung bzw.den Bürgern der Stadt Sabang als förderlich empfunden wird.
Soweit unsere Erklärung in der Hoffnung, dass FIG-Indonesia nicht die Motivation verlieren möge und weiterhin die Verwaltung und die Bürger von Sabang unterstützen wird.
Stempel(rund): Sabang, den 5. Oktober 2006
DER BÜRGERMEISTER VON DER BÜRGERMEISTER VON SABANG SABANG,
gez. T. YUSUF, SH
[SH – Diplomjurist]
Das Tsunami Komplott
Negative Auswirkung für die Tsunamiopfer
Von: Batara Hutagalung
Hintergrund
Die Historie hat schon bewiesen, ein einzelner ist in der Lage, etwas großes zu bewirken oder ein großes Ereignis zu verursachen. Im positiven als auch im negativen Sinn, je nachdem aus welcher Perspektive man die Sache betrachtet.
Ausgegangen von einer Person, kann eine Regierung gestürzt, ein Staat zerstört werden. Sogar die ganze Welt kann in Unruhe versetzt werden, wie es nicht nur die Geschichte der Neuzeit gezeigt hat.
So ist es auch im alltäglichen Leben. Eine Person kann sämtliche Institutionen und Organisationen, sowohl Regierungsinstitutionen als auch Nicht-Regierungsinstitutionen (NRO) in Bewegung setzen, um ihre Privat- oder Gruppeninteressen durchzusetzen.
Seit Weihnachten 2004 weis die ganze Welt was ein Tsunami ist. Eine gewaltige Flut, die durch ein Untersee-Erdbeben ausgelöst wurde.
Was der FIG-Indonesia, einer kleinen NRO aus Deutschland, die gerade ein humanitäres Hilfsprogramm in Sabang/Pulau Weh - dem Gebiet von Aceh durchführt, widerfährt, ist ebenfalls als wäre sie vom Tsunami getroffen worden.
Am Anfang waren es nur Unstimmigkeiten und unerfüllte Wünsche zwischen der Journalistin Carola Güldner die nur zwei Wochen die Arbeit der FIG begleitete und dem Architekten Peter Hedrich, dem es nicht gelang seine Vorstellungen zu verwirklichen und als Architekt für die FIG in Sabang für den Wiederaufbau tätig zu werden auf der einen Seite und dem Gründer und Leiter des Programms, Herrn Yves Dantin, Präsident der FIG-Indonesia.
Worum es auch immer zu diesem Zeitpunkt ging, was auch immer die persönlichen Differenzen waren ist jetzt nicht mehr von Bedeutung um hier debattiert zu werden, weil sich sicher jeder mit seiner Version auf der richtigen Seite wähnt.
Wäre es nur dabei geblieben, wäre es nicht zu einem Problem für die Tsunamiopfer auf Pulau Weh und von Regierungsinstitutionen geworden.
Durch eine Kette unseliger Ereignisse als Folge jener privaten Unstimmigkeiten, wurden die Opfer des Tsunami nun zum zweiten Mal zum Opfer. Diesmal verursacht durch ein Komplott, dessen Wirkung so gewaltig war wie der Tsunami, so dass man es als Tsunami-Komplott bezeichnen kann.
Nach eindringlichen Hilferufen aus der Krisenregion Pulau Weh machte sich Yves Dantin Mitte März 2005 auf den Weg nach Pulau Weh, um dort im Namen der FIG-Indonesia und im Sinne der Donatoren die langfristige Wiederaufbauarbeit zu organisieren und zu beginnen. Begleitet wurde er von der Journalistin Carola Güldner, die von der Krisenregion und der Arbeit vor Ort berichten sollte. Wenig später, Anfang April kam dann auch der Architekt Peter Hedrich, der Pulau Weh schon seit mehreren Jahren mehrfach besucht hatte nach Pulau Weh. Doch noch bevor es zu einer regulären Zusammenarbeit kommen und die eigentliche Arbeit begonnen werden konnte, brach die geplante Zusammenarbeit auseinander noch bevor es zu einer Einigung hätte kommen können.
Carola Güldner flog wieder zurück nach Deutschland, Peter Hedrich versuchte seine Vorstellungen mit der GTZ (Gesellschaft für technische Zusammenarbeit) in Banda Aceh umzusetzen und Yves Dantin, der Präsident der FIG-Indonesia blieb und begann mit dem erforderlichen Strukturaufbau und Umsetzung der Projekte zur Hilfe für die Tsunami Opfer.
Das Problem begann hier.
Anscheinend waren Carola Güldner und Peter Hedrich nicht sehr gut auf Yves Dantin zu sprechen. Carola Güldner begann mit persönlichen Angriffen und Defamierungen im Internet und direkten Kontakten zu Institutionen, Donatoren und sonstigen Kontakten der FIG, um gegen Yves Dantin und die FIG-Indonesia Stimmung zu machen und diese gegen die FIG-Indonesia sowie deren Leitung aufzubringen.
Von Speedboat und Swimmingpool auf Spenderkosten war die Rede, von fehlender Transparenz, Unfähigkeit und Missbrauch in ungeahnten Ausmaßen. Keine persönliche Defamierung wurde ausgelassen. Sogar die Auswahl des Ortes für die Hilfe wurde in Frage gestellt. So wurde plötzlich aus der hilfsbedürftigen Insel, auf der 18 Menschen ihr Leben ließen (Ministerium f. Soziales v. 18.2.2005) eine idyllische Ferieninsel ohne großen Handlungsbedarf und die Zahl der Toten nach unten korrigiert.
Ab hier passte es nicht mehr ins Konzept, dass mehr als 600 Häuser zerstört, 7 Schulen und 5 Brücken zerstört oder schwer getroffen wurden.
Peter Hedrich stand Carola Güldner in nichts nach. Er schrieb dem Geldgeber BILD hilft “Ein Herz für Kinder“ – eine Organisation, welche von der BILD Zeitung geführt wird, mehrere Emails und warnte eindringlich, dass es sich bei Yves Dantin u.a. um einen Dilettanten handeln würde.
Reaktion auf Carola Güldners vermeintliche „Tatsachenberichte“ im Internet und Peter Hedrichs Angriffe waren Verunsicherung der Donatoren und Institutionen – ja sogar offener Hass und Terrorisierungen gegen Yves Dantin persönlich. „Yves Dantin solle gesteinigt werden und für immer ins Gefängnis“.
Nachdem die Medien über den Tsunami und die katastrophalen Folgen berichteten, begannen sämtliche Organisationen, aber auch Privatpersonen, Spendengelder zu sammeln.
BILD „Ein Herz für Kinder“ schaffte es, 44 Millionen Euro von der deutschen Bevölkerung zu sammeln. Insgesamt wurden in Deutschland Spendengelder in Höhe von mehr als 600 (!) Millionen Euro gesammelt. Für die Durchführung der Hilfe hat BILD das Geld an verschiedene Organisationen verteilt. Darunter war auch die FIG-Indonesia mit 2 Millionen Euro.
Auch Peter Hedrich hatte auf seiner Website um Spenden für den Wiederaufbau aufgerufen. Häuser wollte er bauen und eine neue Wasserstation in der Ortschaft Lueng Angen. Gesammelt wurde auf seinen privaten Konten in der Schweiz bei der Basler Kantonalbank.
Bis Heute weis man nicht, wie viel Geld er schon gesammelt hat und wofür er die Spendengelder die ihm anvertraut wurden, verwendet hat.
Zuerst reagierte BILD hilft überhaupt nicht auf seine „Warnung“. Nicht zufrieden mit der Antwort, flog Peter Hedrich eigens nach Deutschland und fuhr nach Hamburg, dem Sitz der Organisation „BILD hilft“, um Nachdruck zu verleihen.
In Interviews unter anderem mit Martin Kissel im SWR3 -hierfür arbeitet auch Inge Altemeier- beleidigte er Yves Dantin öffentlich und bezeichnete ihn sogar als „durchgeknallte Existenz“. Die Bauausführung sei miserabel – das könne er als Fachmann bestätigen.
Blieb es bei Beschuldigungen und Beleidigungen? Anscheinend nicht. Massive Unterstützung kam von der Journalistin Inge Altemeier, eine deutsche Filmemacherin, die Indonesien schon oft besuchte. Carola Güldner, Peter Hedrich und Inge Altemeier waren nicht zimperlich mit ihren Aktionen. Sie kontaktierten Personen und Institutionen, welche mit Yves Dantin privat und der FIG-Indonesia in Verbindung standen und beeinflussten sie mit ihren negativen Anschuldigungen. Sie warfen Yves Dantin persönlich vor, Spendengelder missbraucht zu haben, versprochene Häuser würden nicht gebaut oder wären von miserabler Qualität, Fischerboote, welche gespendet wurden, seien „schwimmende Särge“.
In verschiedenen Medien machten Schlagzeilen wie „Spendenbetrüger“, „Millionen Abzocker“ und „dubiose Projekte“ ihre Runde.
Sogar das indonesische Generalkonsulat in Hamburg wurde aufgesucht mit der dringenden Aufforderung, an Yves Dantin kein Einreisevisa für Indonesien zu erteilen.
Inge Altemeier reiste im September 2005 nach Aceh um einen Dokumentarfilm über Aceh ein Jahr nach dem Tsunami zu machen. Hier passten ihr die „Informationen“ von Carola Güldner und Peter Hedrich sehr gut in ihr Konzept. Sie machte sich auf nach Pulau Weh um dort nach den Fehlern und Verfehlungen der FIG und Yves Dantin zu suchen. So „fand“ und filmte sie zwei nicht funktionsfähige Boote (von über 130 Booten der FIG), die nachweislich gar nicht zur FIG gehören und es „gelang“ ihr jemanden zu interviewen, der weder Yves Dantin noch die FIG-Indonesia kannte oder von dort Hilfe beantragt hatte.
Der Film wurde im Januar 2006 in Deutschland (SWR)gesendet.
Mit dieser Art von Berichterstattung muss die Qualität und Glaubwürdigkeit der Filme von Inge Altemeier in Frage gestellt werden, auch wenn Inge Altemeier Auszeichnungen für ihre Filme erhalten hat.
In Indonesien wurde das Netzwerk von Inge Altemeier in Bewegung gesetzt. Inge Altemeier hatte Hilfe für Walhi (indonesische Umweltschutzorganisation) in beträchtlicher Höhe vermittelt. Dank Inge Altemeier erhielt Walhi einige Milliarden Rupiah Spendengelder. Sehr viel Geld für Indonesien. Es sah so aus, dass Inge Altemeier ihre „guten Dienste“ für Walhi ausnutzte.
Es war der Indonesier Bambang Antariksa, der zu diesem Zeitpunkt Direktor der Walhi-Aceh und gleichzeitig auch ein führender Aktivist der Gerak ( Volksbewegung gegen Korruption)-Aceh, der veranlasste, dass Gerak-Aceh Ende Dezember 2005 einen Bericht an verschiedene Stellen schrieb, u.a. an die deutsche Botschaft und am 27 Dezember 2005 an das Büro für Rehabilitation und Wiederaufbau (BRR) für Aceh und Nias in Banda Aceh.
Der rote Faden der Konspiration wurde langsam sichtbar. Das Quartett war vollständig: Carola Güldner, Peter Hedrich, Inge Altemeier und Bambang Antariksa.
In dem Bericht der Gerak, welcher angeblich Ergebnis einer gründlichen Untersuchung vor Ort vom 13.-15. Dezember 2005 sein sollte, hieß es u.a., die FIG-Indonesia würde fiktive Projekte betreiben, von einer geringen Zahl Booten schlechter Qualität war die Rede und die Qualität der Häuser sei sehr schlecht.
Es wurde jedoch verschwiegen, dass der Bau der Häuser zu diesem Zeitpunkt wegen der späten Verfügbarkeit des Geländes durch die regionale Regierung überhaupt erst beginnen konnte und gerade erst in den Anfängen war. Man ließ es auch wohlweislich unter den Tisch fallen, dass im Oktober der Fastenmonat für Moslems begann und darauf die obligatorischen 7 (bis14) Moslemfeiertage Idul Fitri folgen. Hinzu kommt der Beginn der Regenzeit, welche mit häufig heftigen Regenfällen, die Arbeit an dem schwer zugänglichen Ort, nur zu erreichen über zerstörte Strassen und verschlammten Zufahrten, zusätzlich erschwert.
So waren dann die Berichte, die sowohl in indonesischen als auch in deutschen Medien verbreitet wurden im wesentlichen identisch und enthielten einseitig die von Carola Güldner, Inge Altemeier, Peter Hedrich und Bambang Antariksa verbreiteten Anschuldigungen.
Mittlerweile wurde „der Krieg“ im Internet auch heftiger. Nichts wurde unterlassen, die vermeintliche Sensation zu verbreiten.
Die Anschuldigungen und der Kreis der Verbreitung wurde immer heftiger und größer. Auch die DIG (deutsch indonesische Gesellschaft) sollte gegen die FIG aufgebracht werden. Inzwischen fühlte man sich wohl sicher auf Grund der breiten Medienunterstützung und so wurde die Mär von fiktiven Projekten, Luxusvillen und Autos weiter verbreitet und forciert.
In Wirklichkeit jedoch, das gemietete Haus – ein ehemaliges Gästehaus in nicht besonders gutem Zustand, welches im Vergleich zu den Nachbarhäusern zwar größer ist, wird nicht nur als Wohnhaus für bis zu 10-15 Mitarbeiter und auch Besucher, sondern auch noch gleichzeitig u.a. als Büro und Lager für verschiedene Baumaterialien und Geräte genutzt. Hier erhält der gesamte Stab, vom Direktor bis zum Lastwagenfahrer und Vorarbeiter seine tägliche Verpflegung. Nicht nur das, auch tägliche Einsatz und Arbeitsbesprechungen finden hier statt.
Es hat sich gezeigt, dass auf diese Weise sehr viel Geld und Zeit gespart wird. Wie viel höher wären die Kosten, müsste jeder im Hotel oder separat wohnen und im Restaurant essen. So wird aus der „Villa“ ein ganz gewöhnliches Haus und Büro, welches ganz im Sinne der Spender ist.
Auch die Beschuldigung „Luxusauto“ zeigt nur, mit welcher Strategie die konspirative Gruppe versucht, die öffentliche Meinung zu manipulieren. Abgesehen von der Tatsache, dass die FIG-Indonesia lediglich zwei Fahrzeuge für den Einsatz in den vielen Projekten besitzt, die sich in nichts von den Fahrzeugen (bis zu 200) anderer Hilfsorganisationen unterscheiden, werden diese Art von Fahrzeug auch dringend gebraucht. Jeder der die Strassen und Wege, insbesondere die Zugangsstrassen zu den Bauplätzen und das zu durchfahrende Terrain sieht, wird begreifen, warum ein solches Fahrzeug unabdingbar ist. Andere –„normale“ Fahrzeuge wären nicht imstande die noch aus Schlamm und Geröll bestehenden, meist zerstörten und steilen Strassen zu bewältigen. Ein direkter Zugang zu den meisten Projekten wäre meist unmöglich.
Der langwierige Administrationsprozess (s. Pressemittlg.Nr.1) veranlasste bereits sehr früh zwei NRO - Habitat for Humanity und YBI (Yayasan Berkati Indonesia) – sich aus der Teilnahme im Hausbauprogramm in Sabang zurück zu ziehen (s.Erkl. UNDP in Pressemittlg. Nr.4)
Trotz offen sichtlicher Gegenbeweise zu den falschen Anschuldigungen, glaubte die Leitung der Donororganisation weiter an die Lügengeschichten, oder wollte zumindest daran glauben und so blockierte Anfang 2006 BILD hilft ca. 1 Million $US, des an die FIG-Indonesia gespendeten Geldes. BILD hilft stellte Strafanzeige wegen „Verdacht“ auf Spendenmissbrauch und verlangte die Rückgabe von 850.000 Euro zuzüglich Zinsen.
Die in Indonesien zuständigen, aber auch deutsche und weitere Institutionen, welche über die Berichte von Gerak-Aceh informiert wurden, unternahmen sofort Maßnahmen und umfangreiche Untersuchungen wurden in gang gesetzt. Interpol und die indonesische Intel untersuchten und ermittelten. „Der Fall“ FIG-Indonesia erreichte sogar das Auswärtige Amt in Berlin. Die BRR schickte sogar mehrfach technische Teams um der Sache nachzugehen und auch Mitarbeiter der UNDP recherchierten. Eine deutsche Ingenieurgesellschaft wurde eingeschaltet. Last but not least führte die Untersuchung Oberst a.D. Raymond Benson -Technical Advisor to BRR.
Sowohl diese Institutionen, als auch der Bürgermeister der Stadt Sabang gaben sehr eindeutige und positive Bewertungen über die Arbeitsweise und Projekte und insbesondere über die von der FIG-Indonesia gebauten Häuser in den verschiedenen Orten auf der Insel Weh. Einige beurteilten sogar, dass die Qualität der von FIG-Indonesia gebauten Häuser viel besser sei im Vergleich zu denen anderer Organisationen, nicht nur in Aceh sondern auch in Nias. Keine einzige Institution gab eine negative Bewertung über das Ergebnis der Arbeit von FIG-Indonesia. (s.Pressemittlg. Nr.1-4)
Das an die FIG-Indonesia gegebene Vertrauen zeigt sich in der Übergabe des Baus von 25 Häusern in Cot Kuala an die FIG-Indonesia, welche ursprünglich von Muslim Aid gebaut werden sollten. Weitere Übergaben von zu bauenden Häusern an die FIG-Indonesia, die eigentlich von anderen Organisationen gebaut werden sollten, stehen an, da diese Organisationen ihre Ernsthaftigkeit bis jetzt noch nicht gezeigt haben.
Die FIG-Indonesia hatte frühzeitig mit den Vorbereitungen und der Vorsorge für den Bau der Häuser begonnen. Neben rechtzeitigen und umfangreichen Materialbeschaffungen, hatte die FIG-Indonesia eine Bataco (Hohlblockstein) Fabrik errichtet, was sich als richtige Maßnahme erwiesen hat. So konnten durch die vom Markt unabhängige Materialproduktion Engpässe und Beschaffungsprobleme vermieden werden und hatte den Nebeneffekt, dass der Baustein umweltfreundlich produziert wird (s.Erkl. UNDP Pressemittlg.Nr.4). Aber auch diese wurde von dem Architekten Peter Hedrich als qualitativ minderwertig bezeichnet. Ein Zertifikat der techn. Universität Banda Aceh belegt jedoch das genaue Gegenteil und bestätigt hohe Qualität.
Neben der aktuellen Notwendigkeit zeigt sich diese Maßnahme aber auch für die Zukunft als sinnvoll und nützlich. Wenn das Hilfsprogramm zu Ende geht, kann die Fabrik weiter operieren und damit die Existenz einiger Familien sichern.
Aber die Gerak war immer noch nicht zufrieden und beschuldigte nunmehr die BRR keinen richtigen Bericht geschrieben zu haben. Die BRR erklärte sich schriftlich gegenüber Gerak bereit, gemeinsam mit einem techn. Team der Gerak, welches jedoch aus wirklich kompetenten Experten und keinen Laien bestehen sollte, gemeinsam nochmals vor Ort die gebauten Häuser der FIG-Indonesia unter die Lupe zu nehmen. Am Rande sei nur erwähnt, dass hierauf keine Antwort der Gerak mehr kam und auch die angegebenen Telefonnummern nicht mehr erreichbar waren.
Dies wirft natürlich die Frage auf, warum versucht die Gerak-Aceh so hartnäckig die Bestätigung zu finden, dass FIG-Indonesia fiktive Projekte betreibe und die Qualität der Häuser so schlecht sei. Sind all diese Institutionen – Stadtregierung von Sabang, BRR, UNDP, deutsche Ingenieurgesellschaft, deutsche Botschaft InWent – keine vertrauenswürdigen Institutionen??
Wenn die Gerak tatsächlich die Interessen des Volkes vertritt, wie sie behauptet, warum fragt sie nicht direkt die Tsunami Opfer, welche jetzt die von FIG-Indonesia gebauten Häuser bewohnen. Eigentlich hätte Gerak die Frage direkt stellen können, ob sie die Häuser bemängeln. Jedoch die einzigen Mängel, die sie zu hören bekämen, wären, dass an einigen Orten noch Mangel an fließendem Wasser besteht, aber das lag und liegt nicht im Verantwortungsbereich der FIG-Indonesia.
Der Vorwurf des Spendenmissbrauchs hat sich auf der ganzen Linie zerschlagen. Auch ein im Dezember 2005 durchgeführtes Audit - die FIG-Indonesia hatte sämtliche Buchhaltungsunterlagen an einen renommierten Auditor in Deutschland übergeben - kam zu dem Ergebnis das es keine Beanstandungen in der Buchhaltung der FIG-Indonesia gibt.
Ende diesen Jahres wird die FIG-Indonesia erneut die gesamte Buchhaltung an einen internationalen Auditor übergeben, damit nicht nur die zahlenmäßige Richtigkeit, sondern auch die Richtigkeit der angegebenen Preise und Verwendungsnachweise überprüft werden können, da es sich um Belege in indonesischer Sprache handelt. Jedoch auch hier wird das Ergebnis gleich sein.
So war die Sache, welche mit privaten Angelegenheiten anfing und sich dann in Indonesien und in Deutschland wie ein kleiner Schneeball zu einer großen Lawine entwickelte, viele mit sich riss und sämtliche Regierungs- und internationale Institutionen bewegte für private Interessen.
Cherchez la femme, Cherchez la femme...!
Wer sind die eigentlichen Verlierer ?
Die von Altemeier und Co. geführte Negativkampagne hat hohe Kosten verursacht und verursacht diese noch weiter. Kosten für Anwälte, Gerichte, Dolmetscher, unzählige Übersetzungen und Personalaufwand um gegen die in die Welt gesetzten Verleumdungen rechtlich vorzugehen und zu widerlegen.
Man kann sich schon vorstellen, wie viel Geld die FIG-Indonesia ausgeben muss, und nicht nur die FIG-Indonesia, um dieser Herausforderung entgegen zu stehen. Geld, welches besser den Opfern des Tsunami zu Gute gekommen wäre. Der entstandene psychologische Druck und Mehrbelastung von Personalresourcen, der dieses nicht gerade kleine Problem begleitet bei allen beteiligten Institutionen, kann nicht aufgerechnet werden.
Sehen wir aber noch genauer hin. Wer sind die eigentlichen Opfer dieses Tsunami Komplotts ?
Ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht, oder ob es ihnen sogar gleichgültig ist, dass diese negative Kampagne die Arbeit der FIG-Indonesia nicht nur erschwert und sowohl den Ruf der FIG-Indonesia und des Gründers und Leiter Yves Dantin schwer geschädigt hat, sicher ist, dass die Tsunamiopfer in Sabang die Hilfe von ca. 1 Million Euro oder fast 12 Milliarden Rupiah verloren haben, nämlich die Gelder, welche eigentlich schon für die Tsunamiopfer in Sabang bestimmt wurden.
Über rechtliche Wege bemüht sich die FIG-Indonesia, die 1 Million Euro, die gemäß dem anfänglichen Programm für die Tsunamiopfer zum langfristigen Wiederaufbau bestimmt waren, zurück zu bekommen. Aber man ist sich bewusst, dass man gegen den größten Zeitungsverlag Deutschlands - einem Wirtschaftsgiganten – kämpft, der von einer Armada gewiefter Anwälte beschützt wird.
Die Chance, den Prozess zu gewinnen ist wahrlich gering. Aber hier geht es nicht nur um gewinnen und verlieren. Hier geht es auch darum, das Recht aufrecht zu erhalten und um die Rechte der Tsunami Opfer zu verteidigen.
Wenn die FIG-Indonesia ihren guten Ruf zurück bekommt und damit das Vertrauen der Sponsoren, dann werden die Tsunami Opfer in Sabang alle wie ursprünglich vorgesehen, schnellstmöglich in ihre neuen Häuser können, der Kindergarten gebaut und weitere Hilfen realisiert werden können. Eine Million Euro, mit der die Tsunami Opfer bereits fest rechnen konnten und auch für sie bestimmt war.
Wenn die FIG-Indonesia den Kampf für die Tsunami Opfer verliert und BILD hilft wider besseren Wissens seine ursprüngliche Zusage zurück zieht, wenn dies der Fall wäre, dann wird das Geld an den Sponsor zurück fließen und man weis noch nicht, wohin dieses Geld dann gehen wird. Fast 12 Milliarden Rupiah - eine Menge Geld für Sabang – weniger für den dringend erforderlichen Wiederaufbau.
Es ist ironisch, dass gerade Gerak, eine Organisation, die sich als „Volks-Bewegung“ versteht, das Leben des Volkes das eine Naturkatastrophe hinter sich hatte, noch mehr erschwert.
Der Kampf der FIG-Indonesia ist noch nicht zu Ende. Zur Zeit ist es noch nicht abzusehen, wie viel Geld von der FIG-Indonesia und den involvierten Institutionen noch ausgegeben werden muss, bis dieses Komplott und die darin verwickelten Personen gestoppt werden können. Rufmord ist eine ernst zu nehmende Sache, die man nicht einfach stehen und auf sich beruhen lassen kann.
Es ist bewiesen, dass die gemachten Vorwürfe und Anschuldigungen falsch und unbegründet sind und im Gegenteil, die FIG-Indonesia besonders sorgfältig und vorausschauend gearbeitet und gewirtschaftet hat. Mit dem Ergebnis, dass die Häuser zu den Besten gehören, sowohl in Aceh als auch in Nias und im Preisvergleich zu anderen gebauten Häusern sogar sehr gut abschneidet.
Wer wird die Verluste ersetzen die entstanden sind, nur um falschen Berichten nachzugehen?
Wer wird die Verluste ersetzen die entstanden sind für einen gewaltigen Aufwand der entstanden ist um persönliche Befriedigung und auch Bereicherung der Verursacher zu erlangen?
Wenn es tatsächlich einen Missbrauch der Spendengelder oder Korruption gegeben hätte, dann wäre die Maßnahme von Gerak-Aceh richtig gewesen. Aber solche Untersuchungen gehören in neutrale und kompetente Hände und nicht in die Hände von privaten Aktivisten und Akteuren, die ihre eigenen kleinen und großen Ziele zu verwirklichen suchen. Die heute für dies und morgen für das stehen.
Die FIG-Indonesia wird weiter kämpfen, damit die Tsunami Opfer und auch die FIG-Indonesia zu ihrem Recht kommen und die versprochenen Hilfeleistungen realisiert werden können.
Man kann nur hoffen, dass sich in Zukunft ein solcher Fall nicht wiederholt und auch andere Organisationen treffen kann.
Dieser Fall hat gezeigt, das eine persönliche Abneigung, ausgehend von einer einzelnen Person, hunderte Tsunami Opfer ein zweites mal zu Opfern machen kann.
Wird das Quartett in der Lage sein, die Verluste in dieser Höhe, die den Bürgern von Sabang entstehen, zu ersetzen?