Der unsichtbare Dr. Lüthje

Hans Wiekert The 29.04.2005 04:30 Themen: Bildung Repression
Eine kleine Chronik der letzten 24 Stunden des „Summer of Resistance“, der Protestbewegung der Hamburger Hochschulen gegen Studiengebühren, Unireform und Bildungsabbau
-oder-
Eine kleine Chronik der letzten 24 Stunden des „Summer of Resistance“


„Rücksicht auf Kinder“, steht auf den Postern, die Hamburger Polizisten in den Fenstern ihrer Einsatzbusse aufgehängt haben. Lesen kann man das nicht, wenn eben diese Busse mit Blaulicht die Edmund-Siemers-Allee herunter fahren. Aber das ist vielleicht auch gar nicht nötig. Das Handeln der gut gepanzerten Einsatzkräfte sagt doch genug über ihre „Rücksichtnahme“ aus.

So auch am Vormittag des 27. Aprils, letzten Mittwochs. Noch vor offiziellem Anlauf des vom Asta ausgerufenen „Summer of Resistance“, den eigentlich Studentenblöcke auf den traditionellen 1.Mai-Demonstrationen einleiten sollten, blockierte eine Gruppe von 50 Studenten im Rahmen eines Warnstreiks das Hauptgebäude der Hamburger Universität. „Die Aktion hatte eher den Charakter eines Abistreichs“, erklärte eine beteiligte Studentin am Folgetag auf der uniweiten Vollversammlung. Nachdem schon in vergangenen Jahren immer mal wieder Gebäude der Uni von einzelnen Studenten blockiert worden waren, um ihren Kommilitonen den Zugang zu ihren Seminaren zu versperren und sie so zur Teilnahme an Demonstrationen und anderen Protestformen gegen Studienreform und Gebühren zu bewegen, sollte der „Warnstreik“ am Mittwoch nun diejenigen treffen, die die vom Senat geplante Einführung von Studiengebühren und die Umstrukturierung der Universität widerstandslos mitgetragen haben: Univerwaltung und Präsidium, allen voran Präsident Jürgen Lüthje.

Der jedoch, war gar nicht erschienen. Stattdessen zwei Hundertschaften der Polizei samt drei Wasserwerfern. Wieso sie gekommen waren, bleibt unklar. Wer den Auftrag gab, die friedlich Demonstrierenden stundenlang einzukesseln und gegen Mittag brutal auseinanderzutreiben und festzunehmen ebenfalls. Fakt ist: Es ist geschehen. Fotos von StudentInnen, die je von mehreren schwarz uniformierten Ordnungshütern gewaltsam in den Schwitzkasten genommen und zu Boden gedrückt werden und mit Hand- und Fußfesseln weggetragen worden waren, kursieren in allen Hamburger Zeitungen und im Internet ( http://de.indymedia.org/2005/04/113203.shtml). Sogar der Polizeireporter des „Hamburger Abendblatts“ soll sich angesichts der Gewalttätigkeit gegenüber der Blockade überrascht gezeigt haben. Und auch die ansonsten nicht grade politikinteressierte Boulevardsendung „taff“ strahlte am Nachmittag einen Beitrag über die Ausschreitungen der Polizisten aus.

Als am Donnerstag, den 28. April mehrere hundert Studenten im Anschluss an die Vollversammlung erneut das Hauptgebäude ansteuern um Dr. Lüthje zur Rede zustellen, ist er wieder nicht anwesend. Statt dessen sein Stellvertreter Holger Fischer, der sich angesichts der Dramatik der Vorfällen den Studierenden zur Rede stellt.

Die Polizei habe niemand gerufen, behauptet er standhaft, sie sei auf Grund des „Offizialsdelikts“ der Blockade von selbst eingeschritten. Dennoch hat die Unileitung Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruch und Nötigung gestellt. Wieso er sich nicht mit den Demonstrierenden, immerhin seinen Schutzbefohlenen, solidarisiert, oder zumindest, wie von StudentInnen im Rahmen der Blockade mehrfach gefordert, geredet habe, wird Fischer gefragt. Und antwortet verlegen: „Das ist leichter gesagt als getan.“

Obwohl Fischer betont, dass er „solche Fotos“ befürchtet hatte, verließ er nach eignen Angaben um halb zwölf, also vor der Eskalation der Blockade, den Campus. „Ich bedauere den Umstand, dass mir niemand Bescheid gesagt hat“, erklärt der Vizepräsident und versucht sein Verschwinden zu rechtfertigen: „Das war nicht der erste Warnstreik für uns – wir sind nicht davon ausgegangen, dass es zu so einer Ausschreitung der Polizei kommen würde.“

Den Vorwurf der Mittäterschaft, den Vorwurf, dass er durch sein Verschwinden gewaltsame Ausschreitungen in Kauf genommen hätte, möchte er nicht direkt beantworten. „Ich halte es nicht für sinnvoll, dass die Polizei hier bereits für die Hooligans auf der WM 2006 geübt hat“, so seine ausdrückliche Privatmeinung. Wie das Präsidium entscheide, werde sich auf der nächsten Sitzung zeigen, wann die genau sei, könne er nicht sagen. Bisher gibt es nur eine offizielle Pressemitteilung, in der das Präsidium erklärt, es habe gemeinsam mit dem Allgemeinen Studierenden Ausschuss versucht, die Situation zu entspannen, was Mitglieder AStA als „bloße Lügen“ dementieren. Von Seiten der Polizei liegen keine Stellungnahmen vor. Aus Polizeikreisen hieß es jedoch, man sei vom Präsidium gerufen worden,

Der Polizeieinsatz hätte vermieden werden können, erklären Studierende, indem das Präsidium das Gebäude einfach für geschlossen erklärt hätte. Nach Angaben von Blockierern waren auch bereits lange vor dem Polizeieinsatz die Türen des Gebäudes von innen abgeschlossen worden, was sich auch nicht änderte, als die Protestierenden bereits verhaftet, abgeführt und ihre Fahrradketten und Metallstangen von dem Türen des Gebäudes entfernt worden waren. Statt dessen habe das Päsidium durch seine Strafanzeigen das in jeder Hinsicht unverhältnismäßige Einschreiten der Polizei legitimiert.

Persönliche Konsequenzen möchte Fischer nicht ziehen, der von frenetisch bejubelten Zwischenrufern während seiner Rede immer wieder zum Rücktritt aufgefordert wird. Entschuldigen will er sich bei den Studenten vor Ort auch nicht. Er sei schließlich von den Blockierern in eine „ausweglose Situation“ getrieben worden.

Zum Schluss erklärt er sich, sichtlich aufgelöst, bereit, die Forderungen der Studierenden (Rücknahme aller Strafanzeigen und öffentliche Entschuldigung bei den betroffenen Studierenden) an das Präsidium weiterzuleiten. Weitere Forderungen der Studierenden, die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zur Klärung der Ausschreitungen, richten sich an die Hamburger Bürgerschaft und Senat, deren Angehörige sich ebenfalls noch nicht öffentlich zu dem Vorfall geäußert haben. Für Dienstag, den 10. Mai haben die Studierenden auf der Vollversammlung eine weitere Blockade der Univerwaltung beschlossen. Als Bewährungsprobe für Polizei und Verwaltung und weiteres Zeichen zivilen Widerstands gegen Studiengebühren, Unireform und allgemein die „asoziale Bildungspolitik des Rechtssenats“.

Ob sich die Hamburger Polizei an diesem Tag vielleicht auch Studenten, und nicht nur „Kindern“ gegenüber als rücksichtsvoll beweist, wird abzuwarten sein.


Weitere Artikel zu dem Thema:

Indymedia:  http://de.indymedia.org/2005/04/113203.shtml
Taz Hamburg:  http://www.taz.de/pt/2005/04/28/a0303.nf/text.ges,1
Hamburger Abendblatt:  http://www.abendblatt.de/daten/2005/04/28/427128.html
Asta der Uni Hamburg:  http://www.asta.uni-hamburg.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=60&Itemid=1

Offizielle Seite der Streikbefürworter an der Uni HH:  http://www.nordstreik.de.vu/
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Unkonstruktiv

Studi 29.04.2005 - 09:49
Was mich nachdenklich macht ist, ob es so sinnvoll ist, wirklich so massiv gegen den Präsidenten vorzugehen, wie es die letzte VV beschlossen hat. Durch den Polizeieinsatz hat der Präsident sicherlich zur Eskalation beigetragen, allerdings muss man sagen, dass Streik bzw. Gebäudeblockade tatsächlich als Straftat gewertet werden kann. Deswegen laufen die Proteste auf zivilen Ungehorsam hinaus, bei dem man mögliche Rechtsbüche in Kauf nimmt.

Allerdings halte ich die Beschlüsse der letzten VV für wenig hilfreich, da sie im Prinzip darauf abziehlen, die Lage weiter eskalieren zu lassen. Das ist sicherlich ffentlichkeitswirksam aber meiner Ansicht nach durchaus fragwürdig. Letztlich erreicht Dräger sein Ziel, die Verantwortung auf die Uni abzuwälzen. Hinzu kommt, dass die Forderung, Lüthje abzuwählen, ziemlich dumm ist. Lüthje ist ein SPD-Mann, wer könnte wohl nach ihm kommen?

Was mir bisher fehlt, ist ein konstruktiver Dialog zwischen Unileitung und Studierenden. Weder Lühtje möchte noch mit Studierenden reden, noch die Studierenden mit ihm, auch wenn das immer lauthals proklamiert wird. Es fehlt nämlich besonders auf der Seite von uns Studierenden das Verständnis für Lüthje und seine Position. Von studentischer Seite aus soll Lüthje einfach sagen, dass er gegen Gebühren ist. Über andere Dinge möchte man nichr reden.

Lüthje wiederum muss realistischer denken und hat diverse Sachzwänge zu beachten, die Studierende oft übersehen. Wenn Dräger die Mittel für die Unis kürzt, können die Präsidenten der anderen Hochschulen natürlich auf Studiengebühren verzichten, Lüthje kann das dann nicht. Die meisten anderen Hochschulen werben viele Drittmittel aus der Wirtschaft, etc. ein, was der Uni Hamburg kaum gelingt. Außerdem ist die Uni Hamburg mehr als doppelt so groß ist wie alle anderen Hochschulen in Hamburg zusammen. Hinzu kommt, dass Lüthje nur eine begrenzte Auswahl an Optionen hat:

1.) Er verzichtet auf Studiengebühren und spart Mittel ein bzw. kümmert sich um Drittmittel. Dies führt zu einem Stellenabbau, der Proteste hervorrufen wird, genauso wie zu einer Kooperation mit der Wirtschaft, was ja viele aus ideologischen Gründen ablehnen.

2.) Er nimmt Studiengebühren, was dann passiert, sehen wir ja jetzt mit den Protesten.

3.) Er versucht, zusammen mit den Studierenden die Gebühren, die wohl kommen werden, so zu gestalten, dass es für alle Seiten akzeptabel ist, wobei dann die Uni wie auch die Studierenden ihr opfer leisten müssten.

Was ich mich wirklich frage ist, warum wir Studierenden eigentlich konservativ den Status Quo verteidigen, obwohl wir eigentlich sehen müssten, dass er nicht wirklich optimal ist. Warum versuchen wir nicht mal, in einem realistischen Rahmen Modelle und Konzepte für eine bessere Uni zu entwickeln, die sich auch realistisch umsetzen lassen, ohne dass wir gleich eine Revolution brauchen. Die studentischen Sandkastenspiele sind zwar immer ganz lustig, aber meistens unrealistisch und letztlich unglaubwürdig. Auf der VV fragte ein Redner, ob uns jemand zu BAs oder Fakultäten gefragt hätte (Antwort: nein). Die Frage ist, warum haben wir eigentlich niemanden gefragt?

Aktion "Rücksicht auf Kinder"

Studentin 29.04.2005 - 10:36
Die Verkehrssicherheitsaktion "Rücksicht auf Kinder" ist eine wichtige und ehrenwerte Aktion der Hamburger Polizei. In den vergangenen Jahren starben unzählige, vor allem kleine Kinder, durch aggressive und rücksichtslose Autofahrer. Diese Aktion wird von unzähligen Studenten unterstützt und befürwortet. Man sollte daher in Zukunft darauf verzichten, derartig generalisierte und undifferenziert Aussagen zu treffen. Eure Lobby wird durch solch undurchdachten Sätze nämlich verkleinert!

Ergänzung eines ungebildeten

ungebildetes abfallprodukt der Gesellschaft 29.04.2005 - 11:08
Kinder sind immer Schutzbedürftig, das steht ganz ausser Frage und man sollte über so etwas nicht diskutieren !

ziviler Ungehorsam ist eine Form des Protestes, dieser zivile Ungehorsam kommt nur durch die bestehenden Gesetze zustande, die Gesetze führen auch Studiengebühren ein, ziviler Ungehorsam ist nur das was der Staat als Unterdrückungsmittel Freiheitsliebender Menschen erfunden hat.

könnte Mensch ja drüber philosophieren...

Jürgen Lüthje und sein Vertreter, lassen Ihre Studentinnen zusammenknüppeln, durch das kontaktieren der Polizei muss im Vorfeld damit gerechnet werden, das eben diese Hamburger Polizei sofort drauf losknüppelt und versucht soviele Opfer wie möglich zu hinterlassen.

Also war das Gewaltsame Niederschlagen von der UNI Leitung durchaus erwünscht.

Das erinnert mich an das was meine Mutter mir mal über die Prügelstrafe in der Schule erzählt hat, nur das jetzt andere gerufen werden um sich selbst die Hände nicht schmutzig zu machen, was anderes ist das nicht.


contra siempre !
Solidarität mit allen WiderstandskämpferInnen !

siehe auch

muß nich 29.04.2005 - 11:43

hochschuldiktator luethje

der nestscheisser 29.04.2005 - 13:34
steht klar auf der gegenseite und das seit jahrzehnten ... wenn er sich gegen deformschritte draegers wendet, dann zumeist, weil sie seine eigene machtposition einschraenken oder die situation in einer fuer ihn unproduktiven weise eskalieren. mit einem grossteil der draegerschen scheisse sind luethje & konsorten voll einverstanden ... schliesslich ist luethje fuer diverse (jetzt von draeger praktisch umgesetzte) deformvorschlaege des "centrums fuer hochschulentwicklung" der bertelsmannstifftung und das studienkontenmodell (studiengebuehren light) des boecklerstiftungsbeirates und diverses mehr mitverantwortlich ... also: luethje verjagen, brd zerschlagen!

liebe rote gruesse aus der ferne an alle kaempfenden studis!

Der sichtbare Herr Lüthje

Archivschatz 29.04.2005 - 14:14
Die Welt des Herrn Lüthje
... der Stimmung ausbreitet, in deutschen Universitäten geschähe nichts. Es geschieht mehr, als wahrgenommen wird." (Jürgen Lüthje im Villa-Hügel-Gespräch ...
 http://student.org.uni-hamburg.de/juko/as/1sose99/ltj.htm

Hochschulen im Wandel - Richtungen, Holzwege, Zukunftschancen
... W. Wild 1981, Stifterverband, Hrsg. Villa-Hügel-Gespräche 1981) Es entstand ... Deutschlands reichster Stadt, Jürgen Lüthje, einen Beitrag in der DUZ, ...
 http://www.informatik.uni-leipzig.de/~graebe/projekte/Texte/Meyer2.html

zur ergänzung "unkonstruktiv"

wr 29.04.2005 - 15:06
möglichkeit 4) hast du vergessen:

der präsident der universität solidarisiert sich mit den studierenden-protest:

- gegen die einführung von studiengebühren
- für einen ausbau der finanziellen unterstützung der hochschulen (der schulen, der kitas etc...) durch die stadt (geld ist anscheinend da. soll doch die hafencity /der jungfernstieg-umbau weniger pompös werden)

Polizeirepressionen und andere Ängste...

tüddelband 29.04.2005 - 16:16
Polizeirepression und andere Ängste...

Ich gehöre leider zu den hamburger StudenntInnen, die sich zwar auch mal im Wiederstand gegen Studiengebühren engagiert haben, aber sich seit der massiven Team-Green-Präsenz in diesem Konflikt haben einschüchtern lassen. Das liegt zum einen an eigenen, älteren Kesselerfahrungen mit Schlagstockeinsätzen und zum anderen an der schlecht organisierten Absprache solcher Aktionsteilnehmer untereinander.
Damals zum Beispiel, als zum zweiten Mal Lüthjes Büro besetzt werden sollte, wurde vorher nicht über den Fall der Fälle gesprochen und auf einmal wurden da Türen eingetreten und Leute geschubst, die sich einschliessen wollten, und genau in dem Moment habe ich mich aus dem Staub gemacht. Sorry, aber genau das ist Gewalt.
Und wenn nur ein Idiot anfängt, auf so einer Aktion Eier zu werfen, zieht er alle anderen mit rein.Wir sind keine Guirilla-Einheit sondern eigentlich eine grosse Masse von überwiegend friedlichen StudenntInnen, die u. a. Studiengebühren verhindern wollen und sich nicht mit Sekretärinnen, Lüthje oder den Bullen kloppen wollen.
Und wenn Lüthje dann die Bullen ruft und man bekäme es hin, wirklich friedlich zu bleiben, dann macht er und macht sich der hamburger Senat lächerlich nicht wir. Und dann werden vielleicht auch nicht irgendwelche 1,50m-Mäuschen mit einem Höchstgewicht von 35 kg aus der Masse als Schwerverbrecher herausgegriffen, weil die so schön einfach zu handeln sind.
Vor solchen Aktionen muss allen klar sein, wie weit DIE GRUPPE bereit ist zu gehen. Und dann muss sich auch daran gehalten werden. Ob nun Eier, eingetretene Türen oder einfach nur Pappnasen. Und wenn das klar ist, dass Eier fliegen sollen, dann müssen sich die Damen und Herren eben auch damit begnügen, dass vielleicht nur 50 Leute an einer Gebäudeblockierung teilnehmen, und dass sich andere davon fein zurücknehmen, ob man sie nun bürgerliche Schisser oder sonstwie nennt. Und genau das spaltet den ganzen Protest.
Inhaltlich bin ich voll und ganz auf eurer Seite, aber in der Wahl der Mittel stehe ich dem ganzen eher ängstlich gegenüber, und ich bin da mit Sicherheit nicht die einzige.
Auch die nun schon grossangekündigte 2. Blockierung des Hauptgebäudes, die ja nun schon nachts beginnen soll, halte ich für blauäugig. Meint ihr nicht, dass Team Green dann nicht vielleicht schon zwei Tage vorher mit diesmal 10 WAWE´s vor Ort sein wird?!
Polizeieinsätze sind sicher medienwirksam, aber nicht einmal die Hälfte aller StudenntInnen, die auf der VV für die Aktion am 10. Mai gestimmt hat (ICH habe mich enthalten), wird den Mumm haben, dran teilzunehmen.

Eine enttäuschte Kommilitonin

ergänzung zur ergänzung "unkonstruktiv"

Studi (nochmal) 29.04.2005 - 16:37
Die Möglichkeit 4.) ist möglichkeit 1. Der Jungfernstieg wird beispielsweise durch Spenden finanziert.

 http://www.abendblatt.de/daten/2005/04/15/421883.html

"Ermöglicht wurde das 16 Millionen Euro teure Bauprojekt vor allem durch Spenden: Neben Unternehmer Werner Otto, der mit seiner Spende von fünf Millionen Euro im Januar 2003 einen wesentlichen Beitrag geleistet hatte, engagierten sich auch Alexander Otto (500 000 Euro), Günther Fielmann (Silberlinden, Gesamtwert mehr als 280 000 Euro), Hermann Schnabel und die HSH-Tochter N Real Estate (beide je 50 000 Euro). Christa Kubsch, Geschäftsführerin des Juweliers Gerhard D. Wempe am Jungfernstieg, ließ eine "Alsterschwan"-Schmuckkollektion entwerfen. Ein Teil des Verkaufspreises wird gespendet - bislang kamen mehr als 10 000 Euro zusammen."

ein paar anmerkungen

noch ein 97er 29.04.2005 - 17:18
thema onkel jürgen:
der pkt 4 von wr wird nicht passieren. der onkel jürgen hat doch von dem jörg und dem christan friedrich die dritte amtszeit ins gesetz schreiben lassen. die wird er nicht ärgern wollen.
dadurch das die unis entscheiden dürfen wie die gebühren erhoben werden kann er noch weiter an seinem gebührenmodell basteln, das einzige was er dann noch muß, ist nach dem 12. mai den burschie tollerierten fachidioten, marschall, rechter flügel ess-peh-deh AStA, auf den er hofft, über den tisch ziehen.
(die werden sich ja hoffentlich nach dem motto "Spezialdemokraten: Nicht mit uns! Wenn doch dann nicht ohne uns!" verhalten.)
die dürfen dann den studies die gebühren verscherbeln und er ist fein raus.
onkel jürgen scheidet in zwei jahren dann aus dem amt als der größte unipräsident aller zeiten und joerg später irgendwann als der größte wissenschaftssenator.



thema heulbojen:
heulbojen lösen hormonelle reize und bestimmte instinkte aus. diesen effekt machen und machten sich alle leute zu nutze die etwas von jemandem wollen (aktuell politiker in großbritannien und NRW, die sich damit in eine reihe mit dem GröFaZ und eben der hamburger polizei stellen). wenn christian friedrich, udo und ihre stadtwachen also etwas für die heulbojen tun wollten, so würden sie zu beispiel versuchen die SUV's zu verbieten - da die bei einem zusammenstoß mit einer heulboje diese mit sicherheit vollständig zerstören. tun sie aber nicht - es geht denen nicht um die heulbojen sondern um das image der schwarzen und grünen plastik kröten.


"... sind immer Schutzbedürftig, das steht ganz ausser Frage und man sollte über so etwas nicht diskutieren ! "

es sei angemerkt das eine unteversorgung mit nahrungsmitteln beispielsweise bei der gattung homo dazu führt, daß das milch produzierende drüsen gewebe die funktion einstellt. - wer wann wie schütz bedürftig ist ist sehr wohl zu diskutieren - ab und an wird es einem auch abgenommen..

der punkt ist - mit so etwas macht man keine werbung wenn man eine halbwegs antändige person ist und sich nicht der lächerlichkeit preis geben will. das tut man aber mit sicherheit, wenn man sowas an eine wanne pappt. mehr will hans wie ich glaube auch nicht zum ausdruck bringen.

P.S.: ich freue mich schoun auf das geheul der heulbojen fans. möchte aber anmerken das ich auch dazu gehöre - immer wenn eine vor mir sitzt (siehe oben).

P.P.S.: ich grüsse den nestscheisser.

@tüddelband

kesselklugscheisser 30.04.2005 - 00:40
..es ist traurig, zu lesen, dass du teilweise über falsche zeitungsinformation und ein bisschen freier interpretation deine meinung begründest!

1) es wurde E I N ei geworfen und zwar von einer person die ausdrücklich
N I C H T mit eingekesselt war, sondern unter den draussen protestierenden studierenden stand.

2)innerhalb der gruppe der gekesselten war das vorgehen sehr klar abgesprochen und wurde in mehreren besprechungen von beginn bis ende der blockade jeweils neu abgestimmt.
es war zum beispiel ausgemacht, dass die, die nach der dritten aufforderung der polizei gehen wollten, einfach gehen können.
das war in der grupe völlig akzeptiert, nur anscheinend nicht von der polizei.

die liess menschen nämlich gar nicht die gelegenheit raus zu gehen und hat sofort gekesselt. da waren anfangs sogar presseleute drin, die erst nach minutenlanger diskussion und dutzendem mal presseausweis zeigen wieder raus durften..

3) jedeR in der gruppe der gekesselten ärgert sich darüber dass das ei geworfen wurde, da von ihnen aus, auch mehrmals über megaphon angekündigt, ein in jeder noch so kleinsten hinsicht friedliches verhalten beschlossen und gezeigt wurde.
so war klar was dann auch am nächsten tag wirklich in der zeitung stand..

4) kotzen mich leute an, die mit verweis auf protestformen, die sie akzeptablerweise ablehnnen, ihr eigenes nichts- oder wenigtun begründen!
kein mensch zwingt dich, bei dem von über 1000 leuten auf der vollversammlung beschlossenen warnstreik, den die 50 letztendlich getragen haben, mitzumachen...
aber dann mach was anderes, in jeder form deiner wahl...

nur mach was und bring andere dazu auch ihren arsch hochzukriegen!!!

5) es geht nicht immer um medienwirksamkeit , aber denk mal drüber nach, was für einen anspruch eine "politik" hat, sei es nun die von lüthje oder diesem senat, wenn sie permanent mit wasserwerfern, knüppeln und hochgerüsteten hundertschaften "durchgesetzt" werden muss...

ein von dieser anstrengenden woche müder kommilitone

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

@kesselklugscheisser — tüddelband