Neonazi-Überfall in Berlin-Pankow

Die vier 19-Jährigen aus Pankow hatten den Probenraum betreten und griffen sofort die drei Bandmitglieder, 25, 28 und 38 Jahre alt, an. Sie besprühten ihre Opfer mit Reizgas bzw. Pfefferspray, schlugen sie mit Teleskopschlagstöcken zu Boden und prügelten dann noch weiter auf sie ein. Anschließend flüchteten die Schläger mit einem Pkw. Polizeibeamte in Zivil, die im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die rechte Szene in der Gegend waren, sahen die Verdächtigen zu ihrem Auto flüchten, davonfahren und nahmen sofort die Verfolgung auf. An der Charlottenstraße Ecke Rosenthaler Grenzweg stoppten sie das Fahrzeug und nahmen die Insassen fest. Im Pkw lagen die zur Tat benutzten Waffen.
Die Musiker mussten mit Kopfverletzungen, Augenreizungen sowie Prellungen am Körper und den Oberarmen zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Nach den ersten Ermittlungen der cops dürften die Täter eine „linke“ Musikgruppe im Visier gehabt haben. Zur Tatzeit probte in dem Gebäude aber nur das Trio, dessen Programm keine politische Ausrichtung hat. Vermutlich sind die drei mit der anderen Musikgruppe verwechselt worden. Die vier Festgenommenen, von denen drei schon wegen neonazistischer Straftaten bekannt sind, werden heute einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt.