Ecuador: Praesident abgesetzt

eine von vielen 21.04.2005 18:49 Themen: Globalisierung Weltweit
Nach den Massendemonstrationen der letzten Tage hat das Parlament von Ecuador den bisherigen Präsidenten Lucio Gutierrez abgesetzt und dessen 66jährigen Stellvertreter Alfredo Palacio zum Nachfolger ernannt. Palacio ist Kardiologe: "Ein Herzspezialist für das im Koma liegende Ecuador" titelte eine große Zeitung in Quito.
Zehntausende hatten zuvor in der Hauptstadt Quito protestiert, es kam zu brutalen Polizeiangriffen und Tränengaseinsätzen. Nach Angaben des Roten Kreuzes starb ein Fotograf der chilenischen Agentur La Bocina an den Folgen des Tränengaseinsatzes.

Die Proteste gegen den 48-jährigen Staatschef Gutierrez hatten sich Anfang Dezember 2004 daran entzündet, dass auf seine Weisung hin der Grossteil der Richter des Obersten Gerichtshofs ausgetauscht wurde. Die neuen Richter hatten zwei Ex-Präsidenten später von Korruptionsvorwürfen freigesprochen. Als sich die Strassenproteste gegen den Präsidenten verschärften, hatte Gutierrez den Ausnahmezustand verhängt, ihn dann aber auf Druck der Demonstrierenden wieder aufheben müssen.

Gutierrez war vor zwei Jahren mit breiter Unterstützung auch der Linken gewählt worden, hatte aber praktisch sofort nach seinem Amtsantritt seine AnhängerInnen verraten und war zu einem der treuesten Verbündeten der USA in der Region geworden. Seine Unterstützung durch die Linken hatte er sich erworben, als er Anfang 2000 an der Spitze einer Rebellion gegen den damaligen Staatspräsidenten stand. Die Protestbewegung in Ecuador machte sich zunehmend die in Argentinien populär gewordene Parole "Que se vayan todos" (alle sollen gehen) zu eigen.

Der Protest gegen Gutierrez wurde vor allem auch von Indigenas getragen. Der den Protesten verbundene Infodienst "Forajidos" berichtet, unbestätigten Informationen zufolge sei auch ein acht Monate altes Mädchen in Folge der Unterdrückung ums Leben gekommen. Die Polizei setze nicht nur Tränengas, sondern auch Feuerwaffen, darunter auch automatische Gewehre, gegen die Protestierenden ein.

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Ergänzungen

zu ecuador

pancho 22.04.2005 - 02:14
Über die aktuelle politische Situation in Ecuador

nicht mehr ganz aktuell, aber es geht shcnell hier:


Seit vergangener Woche kam es hier in Ecuador zu zahlreichen Manifestationen gegen den expräsidenten lucio Gutiérrez?. Gestern abend, Dienstag, gingen laut medienberichten an die 100 000 personen auf die Strassen von Quito, um einen wechsel in der komplizierten Politlandschaft von ecuador zu bewirken. Die demonstration waren bis gestern abend grösstenteils friedlich, so marschierten gestern auch frauen, Kinder und rentner mit. Der Demonstrationszug forderte zugang zur plaza central von quito, der wurde ihr jedoch nicht gewährt und es wurde massiv Tränengas eingesetzt, was von seiten der Manifestanten mit steinen und anderen materialen beantwortet wurde. Im verlaufe der gestrigen Nacht kam ein chilenisch-ecuadorianischer Jurnalist ums leben. Er wurde Opfer des extrem hohen gaseinsatz von Seiten der ecuatorianischen polizei und verstarb an Atemprobleme/evt herzinfarkt¿¿


Die ungefähren geschennisse von heute, Mittwoch, bis 15.00 ortszeit:
Alle information, über die ich verfüge sind aus den ecuatorianischen medien oder von freunden die in quito wohnen. Doch es erscheint mir, dass die lokalen medien über eine grosse unabhängigkeit verfügen und nicht von der ehemaligen regierung beinflusst wurden, so glaube ich das, dass etwa so ungefÄhr das ist, was geschehen ist.

Heute Morgen kam es erneut zu grossen demonstration im Zentrum von quito, die vor allem anfangs zu einem grossenteil von Studenten und schüler angeführt wurden. Im Verlauf des heutigen Tages schlossen sich jedoch Menschen aus allen möglichen bevölkerungsschichten an.

Eine übersicht über den Tag zu gewinnen ist ziemlich schwer, trotzdem veruche ich, soweit wie es mir möglich ist, die ereignisse zu schildern. Die manifestation wurden gegen mittag immer wie grosser und konnten manchmal näher zu dem Präsidentenpalast vorrücken. Die demonstranten waren mit steinen, flaschen, holzstäben und spater auch mit Molotovcocktails bewaffnet. Wärend die polizei wiederum extreme massiv Gas einsetzten und auch alles greiffbare gegen die demonstranten warf.

In mitten der heutigen demos, ist der polizeichef zurückgetreten und um den immer grösseren menschenmassen beizukommen wurden etwa gegen12.30 auch die fuerzas terrestres eingestezt. Eine zeitlang war es unklar, ob von seiten der Militärs auf die demonstranten geshcossen wird oder nicht, doch es stellte sich heraus, dass die gewehre etwas wie Gummischrott verschossen.
Trotzdem kam es zu schusswaffen einsatz. Auf Tv bildern ist zu sehen wie aus dem ministerio de bienstar(Wohlstand) auf die manifestanten geshcossen wurde.

Diese ministerio wurde spater komplett demoliert und in Brand gesetzt, wobei nicht klar ist, ob von demonstranten oder von den Leuten des Ministerios. Ebenso wurde der Kongress stark von den Demonstranten angegriffen.

Wies auf polit. Ebene von statten ging:

-Der Kongress erklärt den Präsident für nicht mehr amtswürdig.

- In einer rede eines Sprecher des präsidenten wurde erklärt, das er nicht abtreten werde und gewisse Peronen des Amtesenthebe, sowie die Verfolgung des ex-präsidenten Bucaram befehle.(Bucaram war in exil in Panama, bevor von der corte suprema de justiza die verfahren gegen in Aufgehoben wurde und er vor etwa 2 wochen nach Ecuador zurückkehrte)

- Kurz danach wird die meldung verbreitet, dass die Streitkräfte die unterstüzung für Lucio zurück ziehen. Die proteste in den strassen nehmen ihr ende, und die menschenmasse kann sich nun zum parque central bewegen.

- im congress wird der vizepräsident zum übergangs präsidenten erklärt

-Lucio bittet um Asyl in Panama, wie schon viele zuvor…..

_es wird haftbefehl gegen Lucio, Bucaram und den vizedirek von ministerio bienestar erlassen……..der flughafen wird abgsperrt

- die Menschen hier, zumindest hier nahe an der Küstenregion nehmen das ganze zielich gelassen auf, ist ja schliesslich auch nicht das erste mal, ich glaube das war der 6 Präsident in 9 Jahren…

Das ist vorerst so etwa alles was ich berichten kann, etwas ungeordnet und schnell geschrieben, aber ja


¡QUE SE VAYAN TODOS!

¡FUERA LUCIO, LEON, NOBOA, BUCARAM!

¡GOBIERNO POPULAR!