HH: Polizei verbietet Antifa-Kundgebung

cut it off 21.04.2005 18:45 Themen: Antifa
Am Freitag veranstaltet der Hamburger Waffenring, der Zusammenschluß der acht schlagenden Hamburger Verbindungen, einen Festkommers mit 430 Gästen um 750 Königsberg (Heute: Kaliningrad) zu feiern. Als Festredner ist Brandenburgs Innenminister und CDU-Rechtsaußen Jörg Schönbohm angekündigt.
AntifaschistInnen und Studierende wollten mit einer Kundgebung auf dem Platz der jüdischen Deportierten direkt vor dem Festsaal gegen die revanchistische Veranstaltung protestieren. Einen Tag vor der Kundgebung wurde sie von der Polizei verboten und an einen anderen Ort verlegt.
In einem zehnseitigen Auflagenbescheid stellt die Polizei düsterste Gefahrenprognosen an. Sie erwartet u.a. 400 gewaltbereite Teilnehmer. Nach ihrer Meinung kann die Kundgebung nur in über 500 Metern Entfernung an der Tankstelle am Dammtorbahnhof stattfinden. Die Proteste werden jedoch stattfinden: Kundgebung ab 19 Uhr und um 20 Uhr beginnt der Festkommers.
Hamburgs Polizei will die Veranstaltung auf der Konservative und Neonazis gemeinsam den verlorenen ehemaligen Deutschen Ostgebieten nachtrauern und sie zurückfordern möglichst unauffällig durchziehen. Brandenburgs Innenminister Jörg Schonbohm, der in seinem Land gerade erst zwei Neonazikameradschaften verboten hat um sich einen demokratischen Anstrich zu verleihen, wird gemeinsam mit den neonazistischen Burschenschaftlern der Burschenschaft Germania Hamburg feiern.
Die Organisatoren des Festkommers, neben den Verbindungen auch das Vertriebenorgan "Preußische Allgemeine Zeitung" (früher Ostpreußenblatt) scheuen inzwischen die Öffentlichkeit und haben die bisher akkredetierte Presse komplett ausgeladen. Der Kommers findet in den Mozartsälen des Logenhauses in der Dammtorstraße, direkt am Platz der jüdischen Deportierten, statt.
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Ergänzungen

mützen sammeln

--- 21.04.2005 - 18:58
geil. mit dem auto können die nicht zu ihrem saal fahren. da gibt´s kaum parkplätze und die straße ist ´ne sackgasse. und wenn die ein stück laufen müssen, kann mensch ja mit ihnen diskutieren ;)
außerdem liegen in der nähe die häuser von drei verbindungen. in der johnsallee, heimhuder straße und feldbrunnenstraße. weiter weg sind häuser im alsterkamp, parkallee und sierichstraße.

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. 21.04.2005 - 19:00
ja dann kommt mal alle!! 400 ist wohl ein witz!! eher 4!! ihr habt vergessen zu schreiben wo der treffpunkt ist auf antifainfo!! da steht nur 19 uhr aber nich wo und dass seit 2 wochen!! sehr unprofessionell!!

Folgendes schreibt die taz

... 21.04.2005 - 22:39
Festrede vor rechten Burschenschaften

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm tritt heute in Hamburg auf - vor schlagenden Studenten. Dabei sind die rechtsextremen Kontakte etwa der Germania-Burschenschaft gut dokumentiert. Kritiker fordern eine Absage des Termins

AUS HAMBURG ANDREAS SPEIT
Vor 60 Jahren kapitulierte die Wehrmacht in Königsberg. Ein Anlass für den "Hamburger Waffenring", heute Abend zu einem so genannten "Festkommers" zu laden, um "750 Jahre Stadt Königsberg" zu feiern. Einen prominenten Gastredner hat der Zusammenschluss aller schlagender Burschenschaften an der Elbe auch: Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm soll im Logenhaus des Waffenrings sprechen. Die rechtsextremen Verbindungen stören den Minister anscheinend wenig, die einige der schlagenden Verbindungen pflegen.
"Der Auftritt von Herrn Schönbohm ist bedenklich", betont Luisa Fiedler, SPD-Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft. "Einem Innenminister darf man unterstellen, dass ihm die Rechtslastigkeit der Veranstalter bekannt ist." Der Minister solle seine Teilnahme absagen.
Auch Wolfgang Gessenharter von der Hamburger Bundeswehr-Universität hält den Auftritt für unpassend: "In dem Waffenring herrscht kein durchgehend konservativ-liberaler Geist. Viele denken, eher typisch neurechts, dass nur die Würde der Deutschen unantastbar sei." Es sei unverständlich, dass Schönbohm einerseits rechtsextreme Kameradschaften verbiete, andererseits aber mit seiner Festrede nun "eine Veranstaltung neurechter Art adelt".
Hamburgs Innenbehörde sagt indes wenig zu den Burschenschaften. Im Verfassungsschutzbericht taucht diese akademische Rechte nicht auf. Auch eine kleine Anfrage von Fiedler beantwortet die Behörde nur zurückhaltend und widersprüchlich. "An den Hochschulen" seien bloß in "wenigen Burschenschaften Rechtsextreme" anzutreffen". Gleichzeitig führt die Behörde aber aus: "Der Verfassungsschutz (VS) beobachtet Organisationen, bei denen tatsächlich Anhaltspunkte für eine rechtsextreme Betätigung vorliegen bzw. die Mehrheit der Mitglieder oder der Führungspersonen Rechtsextremisten sind." Welche studentischen Verbindungen dies sind, gibt der VS jedoch nicht her.
"Das ist vollkommen unverständlich", sagt Fiedler. Fällt doch gerade die "Burschenschaft Germania Hamburg" immer wieder wegen rechtsextremer Vernetzungen auf. Und sie sei "nur eine der rechtsextremen Verbindungen, die sich im Waffenring sammeln", erklärt Felix Krebs. Als Koautor des Buches "… und er muss deutsch sein" hat er zu Hamburgs studentischen Verbindungen recherchiert.
Die Germanen selbst lassen ebenfalls keinen Zweifel an ihrer Gesinnung. Zu einer Party luden sie mit dem Spruch: "Bist du hässlich (…) oder fremd in diesem Land, bist du von Sorgenfalten oder linksliberaler Gesinnung gepeinigt (…) hast den Wehrdienst verweigert, oder eine Freundin mit, die weder schön noch still ist (…) dann bleib lieber zu Hause." Anfang der 1990er-Jahre, berichtet Krebs, nahmen Germanen an Wehrsportübungen teil. Als der Autor im Jahr 2000 die NPD anschrieb, um zu erfahren, an welche Studentenverbindung sich im "roten Hamburg" ein "Nationaler" wenden könnte - da antwortete sofort die Germania.
Die Burschenschaft beherbergte auch szenenbekannte Untermieter: Bis April 2004 wohnte Sascha Keller bei den schlagenden Studenten. Er betreibt den neonazistischen "Nordic-Hammer-Versands" und unterstützte unter anderem das Schulhofprojekt der "Freien Kameradschaften", die Gratis-Rechtsrock-CDs an Jugendliche verteilten.
Im Dezember vergangenen Jahres boten die Germanen einen Vortragsabend zu "60 Jahre Kesselschlacht in Halbe" an. "Der Abend richtete sich auch an die Kameradschaften in Hamburg", betont Krebs. Haben diese doch in den letzten Jahren in Halbe Heldengedenkaufmärsche durchgeführt.
Wie eng der "Festkommers" mit der rechtextremen Szene verwoben ist, offenbart auch der Veranstaltungsleiter: Bernhard Knapstein ist auch "Medienbeauftragter" der "Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft". Sie sei ein "wichtiges Scharnier zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus", erläutert Gessenharter. Der Hamburger VS erklärte ebenfalls vor Jahren: "Personelle Überschneidungen sind bekannt."
taz Nr. 7646 vom 22.4.2005, Seite 7, 138 Zeilen (TAZ-Bericht), ANDREAS SPEIT

öm ja

yeah 22.04.2005 - 11:26
wo is denn nun der treffpunkt ?

Treffpunkt

Antifa 22.04.2005 - 12:16
Treffpunkt ist um 19:00 Uhr auf dem Uni-Campus vorm Audimax. Das ist nicht so hässlich weit weg vom Geschehen wie die Moorweide.

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. 22.04.2005 - 15:22
treffpunkt ist wie im artikel zu lesen am bahnhof dammtor um 19 uhr an der tankstelle!!!
mobilisiert alle noch so schnell wie möglich euere leuten!! da ja alles ehr kurzfristig!!!
fest steht dass wwir aus nasen treffen werden, weil die weit und breit keine parkplätze finden werden!!
als nazi würd ich übrigens mein auto nich irgendwo einfach parken!! da is keine drohung sondern eine warnung ; )

massnahmen im morgengrauen

wichtel 22.04.2005 - 19:18
schon heute morgen gegen 10uhr wurde das logenhaus weitraeumig mit
den typischen gattern eingezaeunt, wird also schwer, da ranzukommen.

Warum so blauäugig

F-T 25.04.2005 - 11:33
Es wäre schön, wenn Veranstaltungen wie der feierliche Festkommers zu Ehren einer ehemaligen deutschen Studentenstadt nicht blindlings von Antif. kommentiert würden, wenn sie nichts über Hintergründe und die tatsächlichen Teilnehmer wissen.
Es ist und war keine Veranstaltungen von rechtsextremistischer Seite, auch wenn ein sehr kleiner Teil stark-rechtsbezogenen Gruppen angehören, darf man nicht alle in einen Topf werfen. Ich denke ihr seid so liberal und aufgeweckt, dass ihr das versteht und einseht. Seit wann sind denn alle Verbindungen rechts? Und seit wann sind alle Frauen blond und blöd? Udn Burschenschafter ist nicht = Verbindungsstudent. Wer das behauptet darf sein Mundwerk gegenüber Verbindungen nicht einmal aufmachen. Weder positiv noch negativ.
Informiert euch Leute... Dazu gibt es Medien....

Es soll ja sogar Verbindungen geben, sogar in Hamburg, wo Asiaten, Norweger, Russen, ... Mitglied sind.....

Dann noch einen schönen Tag

HH: Burschis trauern um Königsberg

ein Überblick 28.05.2005 - 06:53

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

nazitreffen kippen!!! — mute!!!

verstehe nicht, — tanto

Kommt alle auf jeden Fall — Antifas Hamburg

Typisch HH — Heyerdahl

bitte bearbeiten — lupo

Na ja... — Deichkind