Martin Luther - Antisemit und mehr
Am Wochenende fand eine Veranstaltungsreise durch Magdeburg, Wittenberg und Dresden statt, die über die dunklen Seiten des gern als großen Deutschen gefeierten Reformator und Reaktionär Martin Luther informierte. Die Veranstaltungen bilden einen inhaltlichen Einstieg für die Anfang Mai in Wittenberg geplanten Direct Action Days.
Martin Luther ist „hip“ - zahlreiche Zeitungscover und in jüngster Zeit sogar ein Film stilisieren den „Reformator“ zum Helden. Völlig unerwähnt bleibt oft, dass Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und ein genereller Hass auf das „Andere“ fester Teil von Luthers Weltanschauung war: In unmissverständlichen Formulierungen träumte er vom feurigen Ende aller Juden, vom Ersäufen der „behinderten“ Menschen in der Gosse, vom Morden an den aufständischen Bauern usw. Wie ein roter Faden zieht sich der Hass auf alles Abweichende durch Luthers Gedankenwelt.
Der Reformator könnte ohne Skrupel als Vordenker der Nazis bezeichnet werden - eine kritische Auseinandersetzung mit Luther ist jedoch nicht gewollt. Die evangelische Kirche und die patriotischen Teile Deutschlands feiern Luther als wichtigen Gesellschaftsgestalter und beziehen sich ungebrochen positiv auf den Sozialrassisten.
In diesen Veranstaltungen sollte zum einen Luthers Ideologie beleuchtet werden. Zum anderen ging es darum, welche Möglichkeiten kreativen Widerstands denkbar sind, um all dies öffentlich zu thematisieren.
Vom 9. bis 14. Mai werden mit den "Direct Action Days" in der Lutherstadt Wittenberg Aktionstage gegen den Luther-Heldenmythos und anderen Herrschaftsscheiß stattfinden. Schwerpunkt soll die Auseinandersetzung mit der Verherrlichung des "deutschen Helden" werden. Aber auch andere Symbole von Macht und Herrschaftsausübung werden Angriffspunkte für kreative Aktionen bilden.
Zur Vorbereitung finden ab 6. Mai Workshops in der Lutherstadt statt. So beginnen die Trainings an diesem Tag um 18.00 Uhr mit einer Einführung in Direct Action. Am 7. Mai findet um 12.00 Uhr ein Workshop zu kreativer Antirepression statt; 18.00 Uhr ist ein alternativer Stadtrundgang mit kritischer Auseinandersetzung zu Luthers Wirken und zur Besichtigung von potentiellen Aktionsorten statt. Den Abschluss bildet ein Workshop zu subversiven Aktionen, der am 8. Mai wieder um 12.00 Uhr stattfindet. Die Veranstaltungsorte stehen noch nicht fest und werden auf http://www.luther-action.de.vu bekanntgegeben.
Weitere Infos:
http://www.luther-action.de.vu
http://www.direct-action.de.vu
Infotelefon: 01 71-834 843 0
Der Reformator könnte ohne Skrupel als Vordenker der Nazis bezeichnet werden - eine kritische Auseinandersetzung mit Luther ist jedoch nicht gewollt. Die evangelische Kirche und die patriotischen Teile Deutschlands feiern Luther als wichtigen Gesellschaftsgestalter und beziehen sich ungebrochen positiv auf den Sozialrassisten.
In diesen Veranstaltungen sollte zum einen Luthers Ideologie beleuchtet werden. Zum anderen ging es darum, welche Möglichkeiten kreativen Widerstands denkbar sind, um all dies öffentlich zu thematisieren.
Vom 9. bis 14. Mai werden mit den "Direct Action Days" in der Lutherstadt Wittenberg Aktionstage gegen den Luther-Heldenmythos und anderen Herrschaftsscheiß stattfinden. Schwerpunkt soll die Auseinandersetzung mit der Verherrlichung des "deutschen Helden" werden. Aber auch andere Symbole von Macht und Herrschaftsausübung werden Angriffspunkte für kreative Aktionen bilden.
Zur Vorbereitung finden ab 6. Mai Workshops in der Lutherstadt statt. So beginnen die Trainings an diesem Tag um 18.00 Uhr mit einer Einführung in Direct Action. Am 7. Mai findet um 12.00 Uhr ein Workshop zu kreativer Antirepression statt; 18.00 Uhr ist ein alternativer Stadtrundgang mit kritischer Auseinandersetzung zu Luthers Wirken und zur Besichtigung von potentiellen Aktionsorten statt. Den Abschluss bildet ein Workshop zu subversiven Aktionen, der am 8. Mai wieder um 12.00 Uhr stattfindet. Die Veranstaltungsorte stehen noch nicht fest und werden auf http://www.luther-action.de.vu bekanntgegeben.
Weitere Infos:
http://www.luther-action.de.vu
http://www.direct-action.de.vu
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Ergänzungen
Schon klar
Also ich manchen Fällen sollte man vllt. mal den Ball flach halten :)
Kann mir nämlich nich vorstellen, das weite Teile der Mitmenschen ihn als den super Antisemit und Bauernmörder sehen :)
Dieter, hallo!
Bei dem Zitat ...vom Morden an aufständischen Bauern..., fällt mir der Srechchor der Antideutschen bei einer Demo in Ostdeutschland vor ein paar Wochen ein: "Kniet nieder ihr Bauern, die Antifa ist da!" Merkt ihr jetzt, wie behämmert solche Sprüche sind?!?
dr. martin luther king und martin luther
schau noch mal auf wikipedia nach, herzchen.
und lass dir mal von jemanden den antideutsche lügen und sind faschisten- beißreflex abtrainieren, daß hat ja wirklich nichts mehr mit irgenwie sinnvoller kommunikation zu tun.
Martin Luther (ohne "King"!!!)
es geht hier um MARTIN LUTHER und nicht um MARTIN LUTHER KING.
MARTIN LUTHER hat im Mittelalter in Europa (heutiges Deutschland) gelebt und war der "Reformator", wollte eigentlich die katholische Kirche "reformieren" und hat dann aber im Endeffekt doch eine neue Sekte begründet.
MARTIN LUTHER KING (dessen Zitate du hier anführst) hat hingegen im 20. Jahrhundert in den USA gelebt und war eine große Persönlichkeit in der in der bewusst gewaltfreien Protestbewegung der farbigen Bevölkerung, die sich in den 50er und 60er Jahren dort ihre Freiheiten erkämpfen mussten. Er war aber auch in anderen politischen Bereichen sehr aktiv (u.a. gegen den Vietnam-Krieg) und mit Sicherheit kein Antisemit.
Einen Rückschluss von ihm auf MARTIN LUTHER nur aufgrund einer Namensverwandtheit (ja, Martin Luther King ist wohl nach Martin Luther benannt) finde ich also etwas seltsam und sehr kurzsichtig.
Es handelt sich hier demnach nicht um eine "antideutsche Lüge" o.ä., sondern um die Auseinandersetzung mit einer ganz anderen Person.
Und falls das ganze jetzt vielleicht doch noch interessant geworden ist, gibt's hier nochmal die Internetadresse mit ein paar genaueren Infos, wo man sichergehen kann, dass es sich auch tatsächlich um wen anders handelt:
http://www.luther-action.de.vu
Luther, Antisemitismus, Chiliasmus, Nation
Es ist vieles richtig: Luther war Antisemit. Luther wird gehypt. Luther und die Bildung der deutschen Nation sind zusammen zu denken. Dem gehört auch entgegengetreten.
Aber das ist alles so kontexlos, dass es nciht nur falsch ist, sondern jede Argumentation unsinnig macht.
Zwei Ebenen gehören hierher. Erstens Luther in seiner Zeit. Zweitens Luther als Bild im Kampf für die deutsche Nation.
Erstens: Luther war immer noch Christ und Katholik, der sich der Kirche in seiner damaligen Form entfremdete. Seine Idee, die nicht mal neu war, hieß, direkt zur Bibel zurückzugehen und sie den Menschen zu vermitteln. Das mit den Menschen vermitteln war für Sachsen, Thüringen etc. neu, okay.
Daran hat er sein Leben lang gearbeitet und seine Positionen gewechselt. der Witz nämlich ist der, dass aus der Bibel heraus einfach mal platt gesagt alles begründet werden kann. Auch der Philosemitismus Luthers, der in seinen ersten Schriften die Juden und Jüdinnen in Schutz nimmt und darauf verweist, dass er bei der Kirche, die gerade herrsche auch nicht auf den Gedanken kommen würde, sich taufen zu lassen. Deshalb verstehe er die Juden und Jüdinnen und stimmt ihrer Separierung zu.
Später dann, er hat die Kirche zumindest in Teilen "reformiert" und ist überzeugt, dass die Widerkunft Jesu Christi bevorstände (im Gegensatz zu den heutigen evangelischen Landeskrichen ging er von einem baldigen Ende der Welt aus) und bis dato klar Schiff auf der Erde gemacht sein musste, da ansonsten Jesus nicht erscheinen würde, da war für ihn klar, dass die Juden und Jüdinnen, die auch unter diesen Bedingung nicht in die Kirche eingetreten waren, verbort und verlogen waren. Und das sie deshalb "unser Unglück" (das der "christlichen Menschheit", nicht der Deutschen, wie es später hieß) seien.
Und das alles basierte auf der Bibel. Und weil die Leute von http://www.luther-action.de.vu/ nichts von solcher Veränderung im Denken Luthers, von der Geschichte wissen wollen, kann ihnen -sogar zu Recht- von jeder/m ChristIn die Bibel und Luthers eigene, frühe Schriften als Gegenbeweis vorgehalten werden.
[Bei der Frage nach dem Geschlecht ist das anders. Da ist Luther sofort Sexist.] Luther müsste in seiner Zeit, in dem worauf er reagierte und was er aufnahm und ablehnte reflektiert werden. Er war scheisse, aber ihn einfach als Vordenker der Nazis hinzustellen macht sich die Sache so einfach, dass sie kontraproduktiv wird und letztlich die Nazis als rein religöse Sache hinstellt.
Zweitens: Luther als Vorbild der deutschen Nation. Das ist etwas anders, als der "reale Luther". Das sollte unbedingt beachtet werden. Luther ist schon seit Jahrhunderten zu einen Biold geworden, an das unterschiedliche politische Richtungen unterschiedliche Interpretationen geheftet haben. Das wäre eine spannende Geschichte und bestimmt wäre alles, was dort zu Tage gefördert würde, so sie den jemand erzählte, zum in die Tonne treten.
Aber mit Verlaub: das, was hier zu lesen ist, ist reines apolitisches Zitate-suchen. Und mit Religionskritik -die notwendig ist, ohne Frage- hat das auch nichts zu tun.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
ergänzung — dre
Martin Luther Antisemit ????????????? — palestina libera , palestina rossa
XtraInfo — werden ausgefüllt müssen
Martin — Schwalbe
Zitatnachweis? — Azdak