Urantransport: Bildbericht

Bernd Stange [WigA-support] 15.04.2005 03:42 Themen: Atom
Am Mittwoch gab es wie angekündigt erneut einen Urantransport von Gronau nach Russland. An den Protesten beteiligten sich meines Wissens Gruppen aus Münster, Greven, Gronau, Ahaus, Kamen, Waltrop, Gladbeck,Osnabrück, den Niederlanden und viele Einzelpersonen. Insgesamt waren wohl 150 widerständige Leute auf den Beinen. Auch die Bullen ließen sich nicht Lumpen und schickten eine riesige Man/Frauschaft an den Start.
Berichte gibt es bereits unter:

 http://de.indymedia.org/2005/04/111783.shtml

und:

 http://de.indymedia.org/2005/04/111750.shtm

Hier nun einige Impressionen aus Gronau, Bad Baentheim und Holland. Berichte und Fotos von den anderen Aktionsorten und Zügen folgen in den näxten Tagen.

Dank an alle die unterwegs waren - cu soon!
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Ergänzungen

'letzter' transport in diesem jahr?

wn-leser 15.04.2005 - 13:23
die westfälischen nachrichten schriben:

...In einem Bus wurden zwischen 30 und 40 BGS-Beamte nach Gronau gebracht, die anschließend in einem zwischen die Uran-Waggons gekoppelten Abteil Stellung bezogen und den Transport begleiteten.
So waren wir näher dran, sagte Janning. Er erinnerte daran, dass es bei
ähnlichen Gelegenheiten Probleme mit Störern gab, die auf den Gleisen
standen und versuchten, den Zug anzuhalten. Solche Vorfälle seien nie ganz auszuschließen...
Am Mittwoch verliefen Demonstrationen und Mahnwachen in Gronau, Münster,
Greven, Borghorst und Bad Bentheim und damit auch der Urantransport selbst störungsfrei. Der Bundesgrenzschutz zählte entlang der Strecke gut 100
Atomkraftgegner, verschiedene Aktionsbündnisse sprachen von 150
Demonstranten...
Nach Auskunft von Urenco-Sprecher Raimund Weber handelte es sich bei dem
Bahntransport am Mittwoch um den letzten dieser Art in diesem Jahr.
Insgesamt seien zehn Waggons mit 39 Behältern abgereicherten Urans auf den Weg gebracht worden. Hinzu kamen blaue 20-Fuß-Container, die erst für denRückweg Bedeutung erlangen. Dann nämlich werden in ihnen die Umverpackungen,die die Uran-Behälter auf dem Transport nach Russland als zusätzliche
Schutzhüllen umgeben, zurück nach Gronau gebracht.

Presseerklärung Münsterlandinitiativen

Mensch aus Dülmen 15.04.2005 - 13:56
150 Menschen demonstrieren gegen Urantransport
Kreis / Ahaus - 14.04.05 - An sechs Orten demonstrierten rund 150 Atomkraftgegner am gestrigen Abend gegen einen Atommülltransport mit abgereichertem Urantransport von Gronau über Rotterdam nach Russland. Schwerpunkt der Proteste waren diesmal Gronau (ca. 30 Personen), Münster Zentrum-Nord (ca. 20 Personen), Münster Hauptbahnhof (ca. 30 Personen) und Greven (ca. 40 Personen). Aber auch in Steinfurt-Borghorst und in Bad Bentheim fanden Mahnwachen statt. Im Laufe der Nacht wollen auch niederländische Atomkraftgegner gegen die Urantransport demonstrieren.

Den münsterländischen Anti-Atomkraft-Initiativen ist es damit gelungen, erneut einen normalerweise streng geheimen Urantransport in die Öffentlichkeit zu bringen. Zum ersten Mal protestierten Umweltschützer in mehreren Gruppen auch in Nahverkehrszügen zwischen Gronau und Münster und verteilten Flugblätter an die Passagiere. Mehrere Augenzeugen berichteten, dass Bahnangestellte und BGS viele ahnungslose Pendler auf Verdacht kontrollierten und zum Teil die Weiterfahrt in Richtung Gronau unterbinden wollten. Das zum Teil ruppige Verhalten des BGS halten wir für nicht hinnehmbar. Es geht darum, die gefährlichen Urantransporten einzustellen und nicht die Bahnkunden zu verärgern.

Die Bahnkunden müssen zudem wegen der Urantransporte zum Teil größere Verspätungen in Kauf nehmen. Allein am Bahnhof Münster Zentrum-Nord wurden zwei Nahverkehrszüge bis zu 15 Minuten von der Polizei aufgehalten. Die Bahnstrecke Rheine-Münster war in dieser Zeit halbseitig gesperrt. Auch der Polizeiaufwand war dieses Mal viel höher: In Gronau wurde ein Personenwaggon mit 35 BGS-Beamten an den Uranzug angekoppelt und ein großer BGS-Hubschrauber begleitete den Transport. Oftmals war gar keine Polizei anzutreffen.

Insgesamt stufen die Initiativen ihre Proteste als Erfolg ein, weil es gelungen sei, noch stärker als bisher die betroffene Bevölkerung durch Aktionen in den Zügen und an den Bahnhöfen zu informieren. Sie fordern die NRW-Landesregierung auf, die Urantransporte endlich einzustellen und die Ausbau-Genehmigung für die Urananreicherungsanlage Gronau zurückzunehmen. Der Atommüllexport nach Russland sei sehr gefährlich, absolut überflüssig und der Verbleib des Urans sei in Russland nicht zu 100% gesichert. Sie werden die Proteste gegen die Urantransporte fortsetzen.

Weiterhin rufen sie dazu auf, am kommenden Sonntag, den 17. April, um 14 Uhr am Sonntagsspaziergang in Ahaus teilzunehmen. Der Auftakt ist am Rathaus unter Begleitung zahlreicher Landwirte mit ihren Treckern. Sie wollen in den kommenden Wochen dafür sorgen, dass die Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus auf breiten bundesweiten Widerstand stoßen werden, damit die Region Münsterland nicht zur Atommüllkippe der Nation wird.


Dem Lob an die Aktiven will ich mich ausdrücklich anschließen! Besonderen dank an die Wiga aus Münster, ohne euch wäre das alles nicht möglich!


Atomtransporte im Münsterland

wolfi 15.04.2005 - 15:02
Im Münsterland gibt es ca. 200 Atomtransporte im Jahr, ein großer Teil davon umfasst Transporte von und nach Gronau. Bislang wird jedoch erst ein geringer Teil mit der Bahn transportiert, LKW-Transporte sind weit häufiger. Die Information der Urenco das dieses der letzte Transport in diesem Jahr war, kann mensch von da her getrost als Blödsinn abtuen.
Wichtig, wenn ihr Informationen haben wollt fragt bei der Wiga Ms nach die haben sich tief in die Materie reingekniet und berichten in Rundmails über anstehende Transporte. Die Strategie sich vorwiegend auf die Bahntransporte zu konzentrieren kommt sicherlich auch aus der Tatsache heraus, dass sich immer noch viel zu wenige Menschen am Widerstand beteiligen.
Ne Schwalbe macht noch keinen Sommer (eine Demo dreht den Hahn nicht zu!) und ausser Ankündigungen von Auswärts sind die Transporte von und nach Gronau bislang ein Heimspiel für die Initiativen aus der Region. Deswegen nicht quatschen, und kommt zu den näxten transporten!

WM-Tv

ich 15.04.2005 - 18:07
Der Sender vor Ort heisst West-Münsterland TV schaut doch mal dort.

Video Clip von wm-tv

wm-tv 15.04.2005 - 19:21
Hallo,
unseren Vidoeclip findet ihr unter:

 http://www.wmtv-online.de/webtv/dsl/vid2.wmv

Es kommt allerdings erst ein anderer Bericht und dann die Sequenz zu Gronau.
Bis nächstes mal.

DANKE!!!

Uranix 15.04.2005 - 20:37
Eine dickes Dankeschön allen AktivistInnen und denen die im "Hintergrund" arbeiten um solche Aktionen zu planen, zu koordinieren, zu informieren, die Stullen zu schmieren oder die Kinder zu betreuen,
auch stellvertretend für die die nich da waren - wie ich und meine Freundinnen und Freunde.
Dieses Thema ist so wichtig weil sich daran so viel andere Themen anknüpfen: Die Fortsetzung des Kolonialismus schon beim Uranabbau, die Verlogenheit des deutschen "Atomausstiegs", die globale Vernetzung der kapitalistischen Wirtschaftsinteressen ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt, die nicht zu trennenende zivile und militärische Atomspaltung, die nicht zu lösende Entsorgungsfrage und und und ...
Das Thema wird auch die nächsten Generationen noch lange beschäftigen und es wird noch oft die Frage gestellt werden: Wie konntet ihr es zulassen ....???
Deswegen: Dranbleiben und nicht unterkriegen lassen!!!
auf dass es immer mehr werden die sich diesem Atom - System in den Weg stellen und diese Transporte wenn schon nicht undurchführbar, aber wenigstens immer teurer werden lassen.

Bei der nächsten Aktion, wenn die Transporte von Rossendorf nach Ahaus rollen, sind wir auch dabei - und nicht vergessen: Wenn Ahaus dann Gronau!!!

Allet Jute aus Bärlin



Anna und Arthur halten*s Maul

Maul halten 17.04.2005 - 12:36
sonst nix besseres zu tun, als Meinungsveschiedenheiten zwischen verschiedenen Gruppen hier auf Indymedia publik zu machen und hier öffentlich zu diskutieren????

Anna und Arthur halten`s Maul, auch in diesen Zeiten, auch im Münsterland

Wenn einigen Leuten irgendwas nich passt, kann man da persönlich drüber diskutieren!!!

Für eine starke Anti-Atom-Bewegung im Münsterland! GEMEINSAM dem Atomstaat entgegentreten!!!

Zeiten des Uranzuges

time watcher 18.04.2005 - 21:23
19:08 Abfahrt Gronau
20:24 erste Durchfahrt Bhf. Münster-Nord (Richtung Münster-Hbf)
21:14 Durchfahrt Bhf. Greven
22:38 Bad Bentheim - Abfahrt mit niederländischer Lok Richtung Niederlande

Endlich tut sich was!

Solidarisch 19.04.2005 - 02:21
Liebe Leute,
soviel muß doch klar sein, ob die Münsterländer nun 80, 100 oder 150 Leute auf die Beine bekommen haben?
In den Medien und vorallem bei den Aktiven sind Urantransporte endlich im Focus. Dafür gebührt den regionalen Gruppen unser Respekt.
Wenn aus dem Münsterland nun Kritik geäussert wird, das genau die "bundesweite Bewegung", die stets gejammert hat, daß die Urananreicherung Stiefmütterlich behandelt wird, sich nicht blicken lässt, ist dieses irgendwo verständlich.
Offensichtlich ist, dass die Argumente sich nicht zu beteiligen, mit persönlichen Dingen eng verquickt werden. Aber so wird die Stillegung der UAA in Weite Ferne rücken.
Liebe anna, lieber Arthur, liebe Karla und all ihr anderen, wie wäre es damit sich solidarisch und kritisch zugleich an den Protesten zu beteiligen um sich ein eigenes Bild von den Gegebenheiten vor Ort zu überzeugen, statt den Berichten einiger weniger blind zu vertrauen.
Und das eine verkneife ich mir jetzt nicht, warum sind die Proteste gegen die Urantransporte antideutsch? (Teufelzeug)

Samstag Demo in Bad Oeynhausen

Freak 19.04.2005 - 11:19
Demo am Samstag ab 12.00 Uhr Treffpunkt Nordbahnhof. Und weiter geht es bis zur Stillegung aller Atomanlagen und natürlich der HERRschenden Klasse! Auch in OWL tut sich was!
Demo führt unmittelbar über das fehlende Stück Autobahn, vielleicht wäre es schlau mit der Bahn anzureisen!

Kann das Münsterlandinfotelofon?

Ehrliches Intresse 20.04.2005 - 02:50
Hi,
kann das Infotelofon mal den Fahrplan veröffentlichen und insbesondere publizieren wo bzw. ob der Transport gestoppt hat um Personenzüge passieren zu lassen. Bspw. soll der vorletzte Transport ja in Altenberge zu diesem Zwecke gehalten haben, gibt es da Gesetzmäßigkeiten? Welche Transportroute nimmt der Zug in den Niederlanden, welche Reederei macht den Schiffstransport?
Noch eine Frage die Münsterländerinnen sprechen von 10 Wagons mit mehreren Uranhexafluoridfässern und 5 blauen Containern. Bei der AAA gibt es hierzu eine andere verwirrende Info 13 Wagons, welche ist richtig? Was für eine Funktion haben die blauen Container? Ist es möglich, dass in Almelo weiteres Uranhexafluorid verladen wird, welches mit auf das Schiff geht?
Was für Gründe sprechen dagegen umfangreicher zu informieren? Kann sein, dass ihr eine Menge Stress habt mit der Demo in Bad Oeynhausen und dem Verbot dieser. Aber akzeptiert doch, dass es Leute gibt die "wissenschaftlich" zu dem Thema arbeiten und unterstützt diese.

Sachlich contra UAA

Sachlichkeit 21.04.2005 - 00:58
Hallo Wissenschaftler (und andere)!

Am 13.4. haben 10 große Bahnwaggons mit Plane (insgesamt 39 Fässer mit abgereichertem UF6 zu je 12,5 Tonnen) und drei flache Waggons mit insgesamt 5 blauen (angeblich leeren) (See?)-Containern die UAA Richtung Münster - Niederlande / Rotterdam - Rußland verlassen.

Auch Uran aus Almelo wird nach Rußland exportiert; die UAA Almelo hat allerdings keinen Bahnanschluß.

Setz dich doch ggf. mit dem AKU Gronau in Verbindung, der dir, soweit möglich, gerne nähere Auskünfte erteilt. www.aku-gronau.de

Hier noch ein nützlicher Artikel, Freitag, 15. April 2005 | Quelle: Gronauer Nachrichten. Die Aussage, daß in 2005 keine Rußlandttransporte rollen, ist mit größter Vorsicht zu genießen!

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Unverhältnismäßig oder der Lage angepasst?
-cv- Gronau. Augenzeugen fühlten sich an Castor-Transporte erinnert, als am Mittwochabend auf dem Urenco-Gelände ein Zug mit Behältern abgereicherten Urans für die Abfahrt nach Rotterdam vorbereitet wurde: Auf einen Demonstranten kamen zwei Sicherheitskräfte, und über den Gleisen kreiste ein Hubschrauber, der den Transport auf der ganzen Strecke nach Münster und von dort weiter Richtung Bad Bentheim begleitete.
Wir hatten nicht wesentlich mehr Kräfte im Einsatz als bei früheren Urantransporten auch, sagte Bundesgrenzschutzsprecher Werner Janning gestern auf Anfrage. Das sei der Lage angepasst gewesen. Nach WN-Informationen soll sich neben den rund 20 Atomkraftgegnern, die den Einsatz als unverhältnismäßig kritisierten, selbst die Polizei über die geballte Präsenz der Kollegen leicht gewundert haben. In einem Bus wurden zwischen 30 und 40 BGS-Beamte nach Gronau gebracht, die anschließend in einem zwischen die Uran-Waggons gekoppelten Abteil Stellung bezogen und den Transport begleiteten.
So waren wir näher dran, sagte Janning. Er erinnerte dara, dass es bei ähnlichen Gelegenheiten Probleme mit Störern gab, die auf den Gleisen standen und versuchten, den Zug anzuhalten. Solche Vorfälle seien nie ganz auszuschließen. Der Bundesgrenzschutz, so Janning, hat den Auftrag, eventuell gefährdete Transporte zu schützen. Diesen Auftrag wahrzunehmen, gehört zu unserer täglichen Arbeit.
Am Mittwoch verliefen Demonstrationen und Mahnwachen in Gronau, Münster, Greven, Borghorst und Bad Bentheim und damit auch der Urantransport selbst störungsfrei. Der Bundesgrenzschutz zählte entlang der Strecke gut 100 Atomkraftgegner, verschiedene Aktionsbündnisse sprachen von 150 Demonstranten.
Ziel des Urantransportes war Russland. Atomkraftgegner kritisierten den Atommüllexport als sehr gefährlich und absolut überflüssig. Zudem sei der Verbleib des Urans in Russland nicht zu 100 Prozent gesichert, hieß es.
Nach Auskunft von Urenco-Sprecher Raimund Weber handelte es sich bei dem Bahntransport am Mittwoch um den letzten dieser Art in diesem Jahr. Insgesamt seien zehn Waggons mit 39 Behältern abgereicherten Urans auf den Weg gebracht worden. Hinzu kamen blaue 20-Fuß-Container, die erst für den Rückweg Bedeutung erlangen. Dann nämlich werden in ihnen die Umverpackungen, die die Uran-Behälter auf dem Transport nach Russland als zusätzliche Schutzhüllen umgeben, zurück nach Gronau gebracht.


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