Nachbetrachtung der Ereignisse um den 2.4.05

Autonome Antifaschistinnen und Antifaschisten 05.04.2005 23:50 Themen: Antifa
Am 2.4. veranstalteten Kameradschaften ein Rechtsrockkonzert mit Aufmarsch. Dieser Artikel gibt eine erste Einschätzung von einem größeren Zusammenhang autonomer AntifaschistInnen wieder.
Nachbetrachtung der Ereignisse um den 2.4.05 in München

Im Vorfeld

gab es eine Reihe von gelungenen Aktionen, so wurde bei einigen Häusern in denen bekannte Neonazis wohnen vorbeigeschaut ( http://de.indymedia.org//2005/03/110465.shtml) und Transparente von Brücken gehängt( http://de.indymedia.org//2005/03/109048.shtml. Hunderte „Aktionspakete“ tauchten in den Briefkästen von AnwohnerInnen entlang der Naziroute auf (Inhalt: gebrannte CD mit antifaschistischen Liedern, Wasserbomben, Aufkleber und Antifabuttons, dazu die Aufforderung viel Krach zu machen und lautstark zu protestieren) ( http://de.indymedia.org/2005/04/111067.shtml). Um Esperanto- und Goetheplatz befand sich am Samstag viel Sperrmüll auf den Strassen: Offensichtlich hatten sich einige BürgerInnen dazu entschlossen, den GegendemonstrantInnen Material zur Verfügung zu stellen. (Leider konnte dieses jedoch wegen der massiven Absperrungen in diesem Bereich nicht genutzt werden). Das Münchner Stadtbild war geprägt von tausenden Aufklebern, hunderten geklebten Plakaten, Dutzenden gesprühten Parolen (selbst auf die Bavaria, die in sich Sichtweite der Naziauftaktkundgebung auf der Theresienwiese befindet, wurde in grossen Buchstaben gesprüht: 2.4. Nazis raus; derselbe Spruch befand sich auch auf dem Stromverteilungshaus, direkt neben der „Auftaktkundgebung“ der Nazis). Berichten zur Folge besuchten einige engagierte Antifas einige Tage vor dem 2.4. die Kneipe „Freundschaft“ in Obergiesing und hinterliessen antifaschistische Parolen zum 2.4. und viel Farbe. Die „Freundschaft“ ist in den letzten Wochen wieder zu einem beliebten Treffpunkt der „Kameradschaft München“ geworden. So fand dort u.a. das Gründungstreffen des NPD-Kreisverbandes München statt, dessen Vorsitzender nun Roland Wuttke (ehemals „Demokratie direkt“ und eng verbunden mit der „Kameradschaft München“) ist. Im Übrigen ist Norman Bordin (Anmelder des Aufmarsches und Kopf der Kameradschaft München) mittlerweile auch in die NPD eingetreten. Eine andere Kneipe in der sich anscheinend ebenfalls gelegentlich Nazis aufhalten erhielt ebenfalls einen Besuch ( http://de.indymedia.org//2005/03/110451.shtml). Zwei Tage vor dem 2.4. wurde die Internetseite der Jungen Nationaldemokraten, der Jugendorganisation der NPD, gehackt( http://de.indymedia.org//2005/04/110602.shtml) – auf der Startseite konnte man jetzt ein Antifaaktionszeichen und die Adresse (plus Fax- und Tel.nummer ) von Norman Bordin sehen – die gehackte Seite wurde verlinkt mit der antifaschistischen Seite  http://www.nazipleite089.tk .

Der 1.4. Europaweiter Aktionstag

Bereits am 01 April versammelten sich um 11 Uhr vor der Regierung von Oberbayern etwa 60 MigrantInnen, FlüchtlingsaktivistInnen und AntifaschistInnen zum "Protestkochen" anlässlich des Europäischen Aktionstags für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht.

Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen und andere UnterstützerInnen hatten die Aktion, die sich gegen den alltäglichen Rassismus der Behörden richtete, um einen Tag vorverlegt, um an den Aktionen gegen den Naziaufmarsch teilnehmen zu können und um AntifaschistInnen die Möglichkeit zu geben, hier dabei sein zu können. Trotzdem kamen vor der Regionalregierung nur wenige TelnehmerInnen aus dem "klassischen" Antifaspektrum zusammen, was nicht nur terminliche Gründe haben dürfte. Dennoch war die Aktion, bei der BewohnerInnen von Lagern medienwirksam die "Zutaten" (Residenzpflicht, untragbare hygenische Zust‰nde, rassistische Polizeikontrollen etc.) für eine zunehmend brauner werdende Suppe der oberbayerischen Verwaltungsbehörde abgaben, die dieser dann ¸berreicht wurde, gelungen. Ausserdem wurde Vertretern der Regierung - ohne sich von ihren Schergen abwimmeln oder abspeisen zu lassen - durch Beharrlichkeit eine Resolution übergeben, die die sofortige Abschaffung aller rassistischen Sondergesetze und -verordnungen forderte.
Transparente und RednerInnen riefen zudem dazu auf, sich an den Aktionen gegen den Naziaufmarsch am 02.04. zu beteiligen.
Einige Tage vor dem 1./2.4.05 kam es bei einem KARAWANE Aktivisten, der sich ebenfalls an den Protestvorbereitungen für den 2.4. beteiligte zu einer Hausdurchsuchung. Der Durchsuchungsbefehl war bereits für Februar ausgeschrieben. Die Bullen erhofften sich wahrscheinlich bei dieser Durchsuchung nochmals an neue Kenntnisse zu gelangen, was die Vorbereitungen für den 1./2.4.05 betrifft – es wurde ein Computer beschlagnahmt ( http://www.indynews.net/inn/news/aktuell/article/1414/1013/0850db8f64/).

Kurze Einschätzung

Leider ist es für viele AntifaschistInnen immer noch nicht selbstverständlich, dass der Kampf gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus eine Form der Solidarität mit Flüchtlingen und MigrantInnen beinhalten muss, die über gemeinsame Flyer hinausgehen sollte. Zwar war im Vorfeld eine gemeinsame Mobilisierung zu beiden Aktionen beschlossen worden, dennoch war der Aktionstag für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht lange nicht so präsent wie die die geplanten Antifa-Aktivitäten, was sich auch an der geringen Teilnahme von Leuten aus dem linksradikalen Spektrum widerspiegelte.

2.4.05: Der Staat reagiert bereits im Vorfeld

Am Donnerstag Morgen (31.3.05) um 9 Uhr stürmten etwa 30 Bullen den Kollektivbetrieb „Druckwerk“. Die Durchsuchung dauerte 3 Stunden. Schliesslich wurden Druckplatten, Kunden-CDs, Buchhaltungsordner der letzten 2 Jahre und Filme beschlagnahmt. Die Bullen nahmen alle im Druck befindlichen Publikationen ins Visier und konfiszierten das noch unveröffentlichte Mittenwaldplakat ( http://www.indynews.net/inn/news/aktuell/article/1421/1013/9cd52232b0/).
Auf Drängen der Bullen verlegte das KVR die Auftaktkundgebung der Faschos vom Stachus auf die Theresienwiese, verschob sie zeitlich nach vorne (10.30 statt ursprünglich 12.00 bzw. 11.30) und veranlasste die Nazis, ihre Route zu ändern. Die Bullen wussten, dass ein Aufmarsch vom Stachus angesichts der starken Gegenmobilisierung schwierig durchsetzbar gewesen wäre. Somit kann diese Entscheidung als gewisser politischer Teilerfolg gewertet werden.
Situation auf der Theresienwiese bei der Auftaktkundgebung der Nazis

Nach und nach folgten die meisten TeilnehmerInnen der Protestkundgebung am Marienplatz (ein paar tausend) dem Aufruf zur Theresienwiese, um dort zu sein, wo die Nazis losmarschieren wollten und umzingelten die weitr‰umigen Absperrungen um die Nazikundgebung. Während der Kundgebung wurden ca. 12 Faschos, eskortiert von einem grossen Aufgebot USK, von dem Rest des Nazipacks weggeführt (Klo, Verhaftung,...?)Einige AntifaschistInnen reagierten schnell und griffen die kleine Gruppe Nazis mit einem Hagel aus Steinen und anderen Gegenst‰nden an.. Das USK war in dieser Situation ziemlich überfordert, es kam bei dieser Auseinandersetzung erstmal zu keinen Festnahmen. Leider wurden im Anschluss einige festgenommen. Die Vorwürfe gegen alle Verhafteten lauten "versuchte schwere Körperverletzung". Es schien den Bütteln mit dieser Repressionsmaßnahme sehr ernst zu sein, So lagen keine 24 Stunden nach den Verhaftungen (noch dazu an einem Sonntag) richterlich unterzeichnete Durchsuchungsbeschlüsse für mindestens vier Wohnungen vor( http://de.indymedia.org/2005/04/111007.shtml).Den Verhafteten gilt unsere volle Solidarität. Es zeigte sich mal wieder, wie wichtig es ist, in und nach solchen Situationen möglichst unerkennbar zu sein.
Bei einer späteren Festnahme jagte ein USK-Trupp zwei Antifaschisten quer über die Theresienwiese. Eine zur Verstärkung herbeigerufene Wanne überfuhr die beiden beinahe. Es kann von Glück gesprochen werden, dass die beiden in dieser Situation nicht schwer verletzt wurden.

Der Aufmarsch beginnt

Als der Aufmarsch sich von der Theresienwiese weg in Bewegung setzte, flogen wieder Steine auf die Nazis, 100 Meter weiter am Esperantoplatz regnete es Eier, Tomaten etc. (war gut zu sehen in den Abendnachrichten vom Bayerischen Fernsehen). Ab dort war bis zur Lindwurmstr. wegen der hermetischen Absperrungen kein Herankommen mehr an den Aufmarsch . Der Goetheplatz z.B. war durch quergestellte Bullenwannen derartig weiträumig abgesperrt, dass an ein Durchkommen nicht mehr zu denken war. Die gesamte Route war bereits im Vorfeld durch zusammenhängende, teilweise zweireihige Absperrgitter abgeriegelt worden. Dazu kamen noch mehrere Hundertschaften Bullen, die den Aufmarsch sch¸tzten. In der Lindwurmstr. gelangte man nur von einem Park aus, in die Nähe des Aufmarsches. Der Park war durch einen Zaun und Absperrgitter von der Lindwurmstr. getrennt. Zusätzlich marschierten die Neonazis auf der vom Park abgelegenen Strassenseite. Trotzdem versuchten einige AntifaschistInnen auf die Strasse zu kommen, wurden jedoch von den Bullen sofort wieder zurückgedrängt. Vom Park aus griffen noch einmal einige Antifas mit Steinen, etc. den Aufmarsch an.

Aktionen bei und nach dem Nazikonzert

Den ganzen Nachmittag über belagerten mehr als tausend AntifaschistInnen das Nazikonzert und versuchten es den Faschos mit Parolen, Eiern, Flaschen,... möglichst ungemütlich zu machen.
Gelegentlich erdreisteten sich einzelne Nazis, durch die antifaschistische Kundgebung zu laufen. Einige wurden erkannt und rausgeworfen. Die Bullen nutzten solche Gelegenheiten, um gegen AntifaschistInnen vorzugehen.
Es gab eine Reihe von Aktionen um die Theresienwiese herum: Nazis in Autos wurden angegriffen, dem geparkten Naziauto der Band „Act of violence“ wurde die Frontscheibe entglast. Immer wieder konnten einzelnen Faschos Stress gemacht werden. Die Zivibullen hatten es auch nicht immer leicht: Des öfteren wurde ihnen organisiert entgegengetreten, Festnahmen verhindert oder auch mal eines ihrer Autos mit Insassen mit Flaschen angegriffen.

Auseinandersetzungen am Hauptbahnhof

Viele GegendemonstrantInnen bewegten sich in grossem Pulk zum Hauptbahnhof, um dort die Nazis noch zu „verabschieden“. Sie ließen sich weder von Bullen noch von Gittern und Durchsagen abschrecken. Dort kam es dann zu mehreren Auseinandersetzungen. Die Bullen verloren in diesen Situationen immer wieder die Kontrolle über das Geschehen. Eine kleine Gruppe Nazis schaffte es gerade noch in den Zug: Sie mussten sich sehr beeilen, da hunderte AntifaschistInnen ihnen auf den Fersen waren. Die Polizei und Bahnbullen schafften es im letzten Moment den Bahnsteig abzusperren und setzten Pfefferspray gegen die AntifaschistInnen ein.
In einer anderen Ecke waren die Bullen nicht so schnell: Berichten zur Folge trafen dort etwa 15 Antifas auf eine ebenso große Gruppe Nazis. Die Nazis reagierten absolut eingeschüchert, lediglich einer versuchte den Helden zu spielen, bewaffnete sich mit einem Stuhl, zog aber den kürzeren und wurde überwältigt. Darufhhin bewaffnete er sich mit einer Eisenstange, was ihm aber auch nicht mehr viel nutzte. Die eintreffenden Bullen hatten kein Problem mit dem bewaffneten Fascho, sondern suchten zusammen mit ihm nach AntifaschistInnen, die zuvor antifaschistischen Selbstschutz organisiert hatten. Nachdem der Grossteil der fünfhundert AntifaschistInnen den Hauptbahnhof verlassen hatten soll angeblich noch ein bewaffneter Trupp von 40 Nazis einige zurückgebliebene Antifas bedroht haben. Dabei wurde anscheinend ein Antifa festgenommen, der sich mit einer Holzlatte zur Wehr setzte. Dies sind nur einige Beispiele, an mehreren Ecken hatten es die Nazis gar nicht leicht und mussten öfters panikartig die Flucht ergreifen.

Politische Einsch‰tzung des 2.4.

Der Naziaufmarsch am 2.4. h‰tte ohne derartiges Vorgehen von Bullen, KVR und Stadt München nicht stattgefunden. Ihr Verhalten im Vorfeld und am Tag selber zeigten mal wieder sehr deutlich, dass es sich bei ihren antifaschistischen Lippenbekenntnissen, um nichts anderes handelt, als um eine Farce. So verabschiedete der Stadtrat eine Woche vor dem Aufmarsch noch eine Erklärung, die „allen Opfer des 2.Weltkriegs“ (einschließlich deutscher Soldaten und „Vertriebener“) gedachte, der Naziaufmarsch wurde durch Schutzmaßnahmen ermöglicht, wie sie sonst nur Staatsbesuche kennen. Der Goetheplatz wurde den Tag ¸ber komplett gesperrt, selbst die U-Bahn hielt dort nicht mehr. Die gesamte Route wurde bereits im Vorfeld hermetisch mit Absperrgittern und Hundertschaften Bullen abgeriegelt. Die Stadt hielt es für notwendig selbst eine antifaschistische Parole, die auf den Sockel der Bavaria gesprüht war, mit Planen zu verdecken  http://de.indymedia.org/2005/04/110736.shtml).„Schutz“ hieß für sie, auschließlich „Schutz“ für Nazis. (Es liegt uns fern, irgendetwas, was sie „Schutz“ nennen, zu fordern, aber es ist schon komisch, wer ihrer Meinung nach „Schutz“ verdient und wer nicht). Norman Bordin (der Kopf der Kameradschaft München) ging mit Pfefferspray zur Demo und wurde lange vor Ende der Naziveranstaltung wieder frei gelassen. Einem Nazi, der mit Stühlen warf und sich danach mit einer Eisenstange bewaffnete wurde diese zunächst nicht einmal entwendet, ebenso fand bei ihm daraufhin keine Personalienfeststellung statt. Bei den unterschiedlichsten antifaschischen Aktionen verhaften die Bullen 82 Menschen. Das Verhalten der staatlichen Organe zeigte deutlich: Erklärtes Ziel, war den Naziaufmarsch mit allen Mitteln durchzusetzen. Ging es dabei nur um die Durchsetzung des staatlichen Gewaltmonopols? Sicherlich ist dies ein wichtiger Punkt: In der öffentlichen Inszenierung, will sich die Stadt mit oberflächlichem, entpolitisierten Antifaschismus profilieren. Mit allen Mitteln wird versucht zu verhindern, dass die Proteste von autonomen AntifaschistInnen bestimmt werden. Dazu gehört die militärische Durchsetzung des Aufmarsches, die Repression gegen aktive AntifaschistInnen, ebenso wie der Versuch der Vereinahmung der Proteste und die Etablierung eines Diskurses in dem neben der „neuen Mitte“ nur noch „Extremisten von links und rechts“ stehen. Die mediale Darstellung war geprägt von den Pressemitteilungen der Stadtspitze und den Bullen und bestätigt unsere Einsch‰tzung.
Die Realität sah aber anders aus: Es gab viele Situationen in denen die Bullen keine Kontrolle ¸ber die Proteste hatten. Zynisch klingt der Dank des Polizeipräsidenten Vierings an die Münchner Bevölkerung nicht blockiert zu haben. Jede Blockade wurde durch die polizeilichen Absperrungen verunmöglicht, danach wird dies zum Willen der Bevölkerung erklärt ... Es bestand aber ein breiter Konsens, bis weit hinein ins bürgerliche Lager den Naziaufmarsch zu stoppen. Unser erklärtes Ziel konnte nicht erreicht werden. Deshalb wollen wir nicht von einem Erfolg sprechen. Trotz der widrigen Umstände waren tausende AntifaschistInnen, dort präsent, wo die Nazis waren und es gab viele direkte Aktionen! Linker Widerstand lässt sich nicht verbieten!


Naziaufmärsche zum Desaster machen!
Naziaufmarsch am 1.Mai in Leipzig und Nürnberg verhindern!
Einstellung aller Verfahren gegen AntifaschistInnen!

Autonome Antifaschistinnen und Antifaschisten

München, den 5.4.2005
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Ergänzungen

Welche Faschos waren anwesend?

Hugo Egon 06.04.2005 - 00:10
Welche Nasen fanden sich zu dem Zenober ein? Die Angaben variieren ja zwischen 200 und 400, wieviele waren denn tatsächlich anwesend, wieviele waren davon erkennbare NPD/JN-Aktivisten und wieviele gehörten zum Kreis um die Kameradschaftsaktivisten und NPD-Gegner Worch/Reitz/Käppler und wieviele Faschisten waren nur wegen den Musikgruppen anwesend? Sollten es nämlich echt nur 200 Faschos gewesen sein die dem großspurigen Aufrufen der Kameradschaft Süd gefolgt sind, wäre dies ein derber Rückschlag für das Prestige von Bordin und seinem Spezi Klettenhoffer in Nazi-Kreisen!

Gute Einschätzung

Allesgutekommtvonoben 06.04.2005 - 00:28
Denke das gibt die Ereignisse des Tages treffend wieder. Am HBF hat sich noch eine Person gegen mehrere Nazis mit einem lattenähnlichen Gegenstand gegen Nazis verteidigt und wurde dann auch festgenommen. Die Nazis durften dann in aller Ruhe noch eine Anzeige gegen ihn aufgeben.

Bitte drüber nachdenken

Caravan 06.04.2005 - 01:49

Antifaschistischer Frühling

rock on 06.04.2005 - 12:16
Super Bericht! Die nächsten bedeutenden lokalen und bundesweiten Termine:

1.5.05: Nürnberg I Revolutionäre 1.Mai Demo und Naziaufmarsch verhindern
www.redside.tk

1.5.05: Leipzig: Naziaufmarsch verhindern I 10.00 Uhr Connewitz
 http://left-action.de/antifa/

Sa. 7.5.05 I 11.00 Uhr I Landshut (bei München) I Dreifaltigkeitsplatz I Demo gegen Faschismus, Geschitsreviosionismus und Neo-Nazis

danach:
Festival Line-Up für das "Beats against fascism" am Sa, 07.05. in der "Alten Kaserne" Landshut:

- HAMMERHAI (Ska aus Hannover -- www.hammerhai.net)
- REJECTED YOUTH (Streetpunk aus Nbg -- www.rejectedyouth.de)
- IRIE RÉVOLTÉS (Reggae aus HD -- www.irie-revoltes.com)
- CHAOZE ONE (HipHop aus Karlsruhe -- www.chaoze-one.com)
- SLAMDAMN (Hardcore aus Muc. -- www.slamdamn.de)
- JAKOV GOODNIGHT (Emo-/Indie-Rock aus Muc. -- www.jakov-goodnight.de)
- RADIO TOTENKOPF (Fun-Punk aus Landshut)
+ Special Guest
www.beats-against-facism.de.vu

8.5.05 I Berlin I Bundesweite Demo gegen den Naziaufmarsch
 http://8-mai.antifaschistische-aktion.com/hauptseite/index.html

12-14.5.05 Gebirgjägertreffen in Mittenwald stören
 http://www.nadir.org/nadir/kampagnen/mittenwald/


kurze klarstellung

(muss ausgefüllt werden) 06.04.2005 - 17:17
die nazis, die kurz vor beginn ihrer auftaktkundgebung nach draußen geleitet wurden, wollten aus klo gehen. verhaftet wurden sie definitiv nicht, schließlich kamen sie nach kurzer zeit wieder zurück. als diese gruppe angegriffen wurde, kam es sehr wohl zu festnahmen und auch zu einer kurzen einkesselung. ein 15-jähriger punk wurde dabei von drei bullen zu boden geworfen (knüppel von hinten um den hals und dann nach unten gezogen), verprügelt und verhaftet. von diesem vorfall gibt es allerdings ein video, wir überlegen momentan eine anzeige. bringt allerdings wahrscheinlich eh nix.

Warum?

Heide 06.04.2005 - 18:30
Hier an dieser Stelle mal die Aufforderung dazu sich die Frage zu stellen,
wrum der Staat die Nazis so massiv schützt, dazu gehören auch Urteile die Mord und Totschlag von nazis begangen zur Notwehr umdeklariren und Polize die im Fall von Nazigewalttaten nicht eingreift, oder aus uerfindlichen Gründen eine halbe Stunde später am Tatort eintrifft, und dann wie zum hohn oft genug noch die Opfer kriminalisiert.

Meine Meinung : wegen der zu erwartenden Zuspritzung der politischen Auseinandersetzungen, aufgrund des verscharften sozialen Lage im Land,
beabsichtigen die interessierten Kreise, eine Dominanz der Ultra rechten
Szene auf der Straße, umso allgemein eine Situation der verschärften Repression zu schaffen, ohne daß sich diese eindeutig auf staatliches Handeln zurückführen läßt. Das Klima im land soll Angst heißen, und Terror aufgrund der Angst vor dem sozialen Ruin, Angst vor dem rechten Terror, Angst vor der Willkür der Staatsorgane. das ist die taktik. was haben wir ganz konkret dem entgegenzusetzen? Das ist die zweite Frage die
wir uns stellen müssen. Nur Selbstjustiz und Femejustiz gegenüber Schreibtischtätern wird nicht ausreichen, auch wenn sie mitunter notwendig werden kann.

Bei aller Distanz zum Establishment ...

Franz 07.04.2005 - 02:26
halte ich Flaschenwürfe u.ä. nicht für politisch besonders wertvoll; ebenso sehe ich Prügeln und anderes körperliches Kräftemessen als Idiotie. Es ist angemessen, sich massenhaft auf die Strasse zu stellen, weil der Staat sich - formalistisch neutral, politisch ganz im Gegenteil - der Faschos eher bedient als sie zu bekämpfen. Kräftemessen der Muskeln sagt aber nichts (bzw. nichts Gutes) über die Kräfte im Kopf der Beteiligten. Da könnte eine bewußtere Strategie nur gewinnen.

Ähnliches Problem, hier schon mal angespreochen: Alk in der Aktion ...

Das soll die Befriedigung über die erfolgreiche Mobilisierung und die vorhandene Gegenwehr gegen die Faschos nicht schmälern.

Auf dem Foto hier sehe ich zum ersten Mal das unverhüllte Graffiti, nach dem ich die Polizisten beim "Wiederverhüllen" fotografierte. Ich weiß aber nicht, wer Auftraggeber der Verhüllung war, ich nehme nicht an, daß es die Stadt war, es hörte sich eher so an, als ob die Polizei dies auf die eigene Kappe nehmen wollte.

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