Kaffe für die Bullen im JUZ Verden

KonzertbesucherInnen 03.04.2005 01:40
Netter Abend! Nettes Konzert! Nette Bullen? Ja, so sahen es anscheinend die VeranstalterInnen des nach der Demonstration gegen den Naziaufmarsch am 02.04. stattfindenden Konzerts.
So gegen 23.30 Uhr fanden sich mindestens vier Polizisten an der Theke ein. Auf Nachfragen einiger BesucherInnen, was das denn zu bedeuten hätte, kam die *beruhigende* Antwort, diese wollen nur ein Kaffee trinken. Dieser wurde ihnen auch prompt und freundlich serviert. Kein Gedanke daran, dass sich auf diesem Konzert Personen befunden haben könnten, die heute nur knapp der Staatsgewalt entronnen sind, ziemlich von dieser aufs Maul bekommen haben, demnächst bekommen werden, durch rassistische Kontrollen immer wieder schikaniert werden, usw. usf. Wofür Bullen stehen, was für einen Job sie verrichten scheint in Verden nicht zu interessieren, schließlich sind sie unser aller Freund und Helfer!?
Angeblich soll es zur Situation gekommen sein, dass (nicht schwer) verletze Personen direkt vor dem JUZ von den Bullen ins Krankenhaus gefahren worden sind. Toll, dass nicht nachgefragt wurde ob auf dem Konzert einE Sani oder nicht alkoholisierteR FahrerIn ist, die dies hätte erledigen können. Was haben wir hier denn für ein Verständnis von radikaler linker Politik? Bzw. gibt es überhaupt eins?
Keine Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsorganen sollte eine Selbstverständlichkeit sein, auch in Verden und nicht nur nach einem Naziaufmarsch!!!
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Ergänzungen

mmh...

ra0105 03.04.2005 - 02:00
Deinen Frust verstehe ich schon, aber zur Situation:

Wenn die Bullen mitkriegen, dass jemand verletzt ist, sind sie angehalten das die Person nicht privat ins Krankenhaus geschafft wird.
Für den Fall nämlich, dass die Verletzung doch schlimmer war und während des Transportes passiert etwas mit der Person, sind die Bullen nämlich dran.
Du als Privatperson natürlich eventuell auch.
Lässt sich aus der Ferne natürlich nicht beurteilen, aber für den Fall, dass die Person z.B. eine Kopfverletzung (Platzwunde kann da schon reichen) hatte , haben die Bullen m.E. auch richtig gehandelt. Schließlich kannst du als Laie keine Gehirnerschütterung / Verletzung ausschließen. Es wäre nicht das erste mal, dass jemand nach einer erstmal harmlos aussehender Verletzung plötzlich tot umfällt. Kann natürlich sein, dass den Bullen das n willkommender Anlass war, mal nach dem "Rechten" zu schauen.

P.S.

Und inwieweit n Kaffee ausschenken, gleich ne Zusammerarbeit mit den Staatsorganen ist...

augen auf beim eierkauf

johannes&paul 03.04.2005 - 02:17
ich habe mir das konzert leider nicht mehr angeschaut,kann zu dem vorfall also nicht viel sagen.eines ist aber sicher:das jugendzentrum in verden ist kein ajz,sondern wird von der stadt verden verwaltet.und wenn du superlinksextremist da keine bullen drin haben willst,dann kannste ja mit deinen superautonomen freunden näxtes mal barrikaden davor errichten.nur leider wird das die konsequenz haben,das der laden dichtgemacht wird,da er eh bei demos/aktionen vielen ein dorn im auge ist.ein weiteres wichtiges soziales und kulturelles zentrum wäre zerstört und das ist jawohl auch nicht sinn der sache,oder?

btw: die leude aus der region sind bestimmt keine hippies.

Naja...

ripple 03.04.2005 - 05:46
Also sich von der Polizei ins Krankenhaus fahren lassen halte ich jetzt nicht gerade für eine zusammenarbeit mit den Staatsorganen...

Und den Bullen keinen Kafee auszuschenken ist jetzt auch nicht die super krasse anti-repressions aktion.

Nachhausekommender meint Freibierflaschen...

Anticop 03.04.2005 - 12:09
...finde ich auch .
Denn nicht alle Bullen sind Nazischweíne (noch nicht!)
Keine Zusammenarbeit mit den Staatsorganen, wenn ich das schon höre.
Ein gewisser Prozentsatz der Einatzkräfte, kann sich bestimmt auch etwas bessereres vorstellen, als am Wochenende auf eine antifaschistische Demo aufzupassen. Vielleicht befinden sich ja auch "Beamtenkinder" in der Demo.
Also nicht alles pauschalisieren und über einen (Hahne)kamm scheren, sondern in so einer Situation lieber mal nachdenken und innovativ handeln als aus dem Bauch heraus überzureagieren.
Eine starke antifaschistische Bewegung braucht mehr Symphatisanten und nicht noch mehr Gegenspieler.

an perversion kaum zu überbieten

anti 03.04.2005 - 14:46
ich bin echt entäuscht von euch!!!

das muss man sich mal vorstellen. ich z.b. hab gestern von einem bullen einen tonfaschlag in den magen und auf den rücken bekommen und muss dann noch hören wie den bullen (vielleicht sogar dem bullen) dafür auch noch kaffee serviert wird. das geht überhaupt nicht klar!!!

ok. es ist eine sache wenn ihr kein ajz seid, sondern ein juz. aber soweit ich informiert bin habt ihr das recht hausverbote zu erteilen, was auch für bullen gilt. außerdem braucht ihr den bullen kein kaffee geben, wenn ihr nicht wollt. also was soll der scheiss??? das sind doch alles nur ausreden!!!

die bullenpräsenz gestern vom juz war wohl derbe. einzelne bullen sind auf der straße vorm juz lang gegangen und haben leute angemacht, die ihr bier getrunken haben. so eine provokation - und ihr gebt den für sowas alles auch noch kaffee.

p.s. was mir gestern allgemein unangenehm aufgefallen ist, war das überall auf den aktionen leute bier getrunken haben. kam mir teilweise nicht vor wie eine politische veranstaltung, eher wie ein popevent. sowas hab ich vorher nirgends gesehen. kein wunder, wenn solche leute dann auch bullen mal eben just nen kaffee geben.

so nicht liebes juz! da müssen sich alle aktiven verdener was gegen einfallen lassen. mal abgesehen von solchen assis, die pöbel & gesocks rufen und lieber bullenpferde streicheln, dafür dann aber plötzlich aus der letzten reihe eine sektflasche werfen. hab gesehen wie ein linker eine flasche von einem total besoffenen punk abbekommen hat und der noch lachte.

nieder mit allen bullenschweinen!!!
alle besoffenen von linken aktionen vertreiben!!!
mir reichts!!!

Statt Frustgebäck

ist ausgefüllt 03.04.2005 - 18:37
Informationen zum NPD-Aufmarsch in Verden unter  http://www.kueste.vvn-bda.de

Kaffee als Belohnung für 1. Hilfe?

aktiv 03.04.2005 - 21:24
Ich finde anti hat recht! Die abgefuckte Provokation vor dem Juz dann auch noch mit Kaffee zu belohnen hätte nicht sein müssen. Ich verstehe jeden der deswegen enttäuscht ist. Ich war zwar grad nicht anwesend, aber ich kann mir nicht vorstellen dass Verdener Leute aus dem Antifa Spektrum unten waren und das einfach hingenommen haben. Vielmehr gehen ich davon aus dass die Verantwortlichen hinter der Theke den radikalen Ansatz Bullen sind keine Menschen sondern Roboter (im Dienst) nicht verstehen und einfach Danke sagen wollten das sie sich um die verletzte Frau gekümmert haben.
In Zukunft müssen alle Leute die irgendeine Funktion haben, ob linksradikal oder nicht sensibilisiert werden damit von vorneherein klar ist dass Bullen im JuZ nix zu suchen haben! Es gibt ja auch noch Thermosflaschen....

Es ist allerdings eine Gradwanderung um jeden Preis zu verhindern das Bullen das JuZ betreten, da es zwar selbstverwaltet, aber von der Stadt getragen wird und es sehr schnell zu Diskussionen führen kann ob solch ein "linkes" Juz noch tragbar ist in Verden. Und das erst recht wenn ab Mai der Verdener Oberbulle Axel "Donnerschlag" Rott Landrat ist und politische Entscheidungen fällt die auch die Förderung von Jugendmaßnahmen betreffen.

kein Kaffee für Bullenschweine!!!

Verdener 04.04.2005 - 12:06
Keiner dieser Postings hier repräsentiert die Aussagen von jemandem der das Konzert organisiert hat, dies sind alle entweder Besucher oder Personen die mit der Sache nichts zu tun haben,
eine Stellungnahme von Organisatoren etc. wird es in den nächsten Tagen geben.

oh man

Verdener 04.04.2005 - 16:34
leider war ich zu dem zeitpunkt NICHT anwesend, habe von anderen leuten aus verden die auf dem konzert waren gehört:

1.das war mehr ne aktion von wenigen leuten!
2.die bullen wurden dann rausgeschmissen !
3.sowas wird in eine nachbereitung bestimmt einfliessen und nicht wieder vorkommen!

bleibt mal locker und verurteilt verden nicht wegen soner "einzeltäter" aktion

Stellungnahme ergänzung

veranstalter 07.04.2005 - 01:11
So, nun will ich als Teil der Veranstaltungsgruppe auch nochmal meinen Senf zu dieser Debatte geben.
Ich kann durchaus verstehen, daß viele Leute wegen die scheißaktion irritiert und auch zurecht sauer sind...sowas darf nicht passieren, Bullen haben auf einem ANTIFA-Konzert nichts verloren, allerdings möchte ich auch mal darauf eingehen, daß wir als Veranstalter an dem Abend mit einigen Situationen sehr Überfordert waren.
Und zwar möchte ich hiermit einfach mal den größten Teil der besucher an den Pranger stellen, denn es kann nicht angehen, daß sich die Leute so dermaßen zuschütten, daß sie nichts mehr merken. Das ganze hatte nicht mehr den Charakter einer ANTIFA-Veranstaltung, sondern es glich schon eher einem Oktoberfest. Es waren sehr viele Leute Betrunken. Um ca. 22 Uhr wurden bei einem benachbartem Geschäft die Scheiben eingeschlagen, und dies völlig ohne rechtfertigung, sondern einfach nur aus Stumpfsinn. Ist doch klar, daß die Bullen sich dann auch beim JUZ postieren. Um ca. 23 Uhr kam es zu einem zwischenfall, eine Besucherin hatte sich dort verletzt und ist mit ihrem Kopf auf dem Boden geknallt. Die Besucher sind dann zu den Polizisten gegangen und haben dort um Hilfe gebeten. Diese nahmen dies dann auch gleich zum anlass, sich direkt vor Ort zu postieren mit 4 Beamten. Die Polizei hat den krankenwagen angefordert, was aus unserer Sicht okay ist, denn wer weiß, was dort für Verletzungen vorlagen. Das kann kein Leihe wissen.
Ein weiterer Besucher des Jugendzentrums, ebenfalls mächtig ein in der Kiste, hat die Bullen einfach mit ins JUZ genommen, um diesen Kaffee anzubieten...die Polizei wurde wieder nach draussen geschickt, hielten sich nicht länger als 3 Minuten im Juz auf.
Ich möchte nurmal drauf hinweisen, daß es ein Trauerspiel ist, wie sich manche Besucher verhalten. Wenn ein ANTIFA-Konzert Stattfindet sollte es klar sein, daß man auch klar bei Sinnen sein sollte, gerade, wenn an dem Tag die Stadt voll mit Bullen und Nazis ist. aber das haben mal wieder die Leute nicht geblickt. Diese ganze scheiße hätte vermieden werden können. Aber nein, ein paar Hirnis drehen durch und bauen nur scheiße und wir als Veranstalter können das jetzt ausbaden.
Alkohol hat an solchen tagen definitiv nichts verloren, ganz einfach!
Wieso die Polizei Kaffee bekommen hat, ist ganz einfach zu erklären. Im Jugendzentrum, was eine städtische Einrichtung und und kein radikaler Squat oder so, befinden sich auch Leute, die mit linksradikaler Politik nichts zu tun haben, sonder eher liberal gesinnt sind. Damit haben wir als veranstalter nun nichts zu tun.
Ich appeliere hiermit nochmal an die Vernunft der leute, sich bei solchen Tagen, wor die Bullenpräsenz das Stadtbild bestimmt, wenigsten nicht in den eigenen Freiräumen aufzuführen wie die Axt im Walde und mal versucht den Alkohol aus dem Spiel zu lassen...aber manche Leute werde es nie lernen.
Wir als Konzertgruppe sagen dazu nur WE DON'T CARE ABOUT FRIENDLY COPS! Ich hoffe das reicht als Statement.
Wir werden auch weiterhin hier Konzerte machen, garantiert BULLENFREI!!! und den nächsten Kaffee kippen wir den Bullen vor die Füße, versprochen!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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gehts noch — ich glaube bei vielen hier nicht

@ sxe-macker — macker in den hacker

Kein Grund zur Aufregung — nicht-dabei-gewesener

Hilf der Polizei - Schlag dich selbst! — linker sozialdemokrat (pds)

Schämt euch! — Angewidert