Spontandemo am 30.03.2005 in Dresden wg. Nazimord in Dortmund

Lisa Schubert 31.03.2005 11:11 Themen: Antifa
Spontandemo am 30.03.2005 in Dresden: Weiter als gedacht

Gestern Abend versammelten sich spontan in Dresden um die 120 AntifaschistInnen als Reaktion auf den Nazimord in Dortmund vom Montagabend. In Dortmund hatte ein 17jähriger Nazi in Begleitung seiner Freundin auf einem U-Bahn-Bahnhof einem 32jährigen Punk mit einem Messer eingestochen und ihn getötet.
Die Demonstration verlief zunächst etwas flotter und laut Parolen rufend ("Dortmund, Dortmund das war Mord, Widerstand an jedem Ort") durch die Dresdner Neustadt. Pyrotechnische Erzeugnisse erhellten ab und an die nächtliche Dunkelheit. Immer wieder wurden PassantInnen mit einem Megaphon über den Grund der Spontandemo informiert. Fast am Bahnhof Neustadt angekommen, versuchten die Bullen etwas zu stressen und die Demo zu stoppen. Daraufhin fand ein Farb-Ei den Weg auf die Frontscheibe eines Six-Packs. In der Unterführung zur Hansa-Straße gelang es den Bullen dann auch, die Demo zu kesseln. Hier fand sich dann aber auch gleich eine Anmelderin und so ging es nach nur 10 Minuten Pause weiter.

Auch diesmal verweigerten uns die eingesetzten Bullen eine Demo bis direkt vor den Nazitreff "Klub 14" des umtriebigen Nazikaders Sven Hagendorf. Diesmal ging es, anders als am 19.03.2005, doch schon in die relative Nähe des "Klub 14". An der Kreuzung Gehestraße/Erfurter Straße wurde dann eine 20 minütige Zwischenkundgebung abgehalten. Hier wurde in einem weiteren Redebeitrag auf die bisher ungeklärten Umstände des Todes von Oury Jalloh aufmerksam gemacht. Oury Jalloh starb am 07.01.2005 im Polizeigewahrsam im Dessauer Polizeirevier.

The Voice schreibt dazu:

"Niemand bezweifelt, dass Oury Jalloh, der am 7. Januar in der Polizeistation Dessau mit gefesselten Händen und Füßen in seiner Zelle verbrannte, unter noch immer ungeklärten Umständen gestorben ist, genauso wie alle, die sich mit dem Fall befassen wissen, dass es viel mehr Fragen als Antworten gibt.
Nichtsdestotrotz wird alles getan, um das Geschehen vom 7. Januar unter den Tisch zu kehren. So wird es von der Staatsanwaltschaft gegenüber der Rechtsanwältin der Mutter von Oury Jalloh, Regina Götz, abgelehnt, eine Röntgenuntersuchung am Leichnam durchzuführen, obwohl in den Vernehmungsprotokollen von körperlichen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Oury Jalloh und in der Presse von gebrochenen Handgelenken die Rede war. Außerdem bleibt laut der Anwältin ungeklärt, wie das Feuerzeug in die Zelle gelangen konnte, obwohl die Polizeibeamten in ihrer ersten Vernehmung angegeben haben, dass ein Übersehen bei der Durchsuchung ausgeschlossen sei. Das Feuerzeug taucht in der ersten Asservatenliste vom 10.1. 2005 nicht auf, dann aber in der zweiten. vom 11.1.05. Weitere Fragen der Anwältin sind: Warum wurde Oury Jalloh über mehrere Stunden an allen Gliedmaßen angekettet in der Zelle festgehalten? Wie kann eine nicht entflammbare Matratze von einem gefesselten Menschen angezündet werden? Und wie kann es kommen, dass drei Polizeibeamte von dem Schreien eines verbrennenden Menschen - wenn diese Version zutrifft - und dem Rauch nichts mitbekommen haben wollen?"

weiter:

"Der Tod von Oury Jalloh hätte eigentlich eine Welle der Empörung auslösen müssen. Der Tod von Oury Jalloh hätte eigentlich eine Schande für ein Land sein sollen, das dieses Jahr dem 60. Jahrestag der Ende der Nazi-Gräueltaten mahnt. Aber das ist leider nicht der Fall. Sogar im Gegenteil: Deutschland schweigt. Auch fünf Jahre nach dem Mord an dem Mosambikaner Antonio Adriano in Dessau durch drei Nazis."

Nach der Zwischenkundgebung ging es dann über die Fritz-Reuter-Straße wieder Richtung Dresdner Neustadt. Dort wurde noch dem Nazikader Sven Hagendorf im elterlichen Haus auf der Hechtstraße 29 ein Besuch abgestattet. Hier wurden noch einmal die AnwohnerInnen auf die nazistischen Umtriebe ihres Nachbarn aufmerksam gemacht. Am St.Pauli-Eck wurde die Demonstration dann aufgelöst, nachdem auch hier noch einmal auf gleichnamigen Nazitreff aufmerksam gemacht wurde.

Auch wenn wir diesmal wieder nicht direkt vor Hagendorfs "Klub 14" gekommen sind, war es doch schon mehr als am 19.03. Aber der "Klub 14" ist ja noch bis Ende des Jahres geöffnet, vielleicht klappt es demnächst ja. Natürlich spontan.
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Ergänzungen

Gute Sache mit der Spontandemo!

Berliner 31.03.2005 - 12:18
Sowas hätte ich mir in Dortmund auch gewünscht, aber scheinbar sind die Strukturen so unorganisiert, dass nichts zu machen ist. Die ganze Sache erinnert mich an den Mord von Silvio. Nach dem Mord sind am selben Tag noch ein paar Hundert Antifas mit einer Spontandemo zum nächsten Nazitreff, der hinterher nicht mehr zu erkennen war.

Ein paar Leute werden auch aus Berlin nach Dortmund kommen. Gebt doch noch mal Pennplatzbörsen und ein Infotelefon an!

Solidarität muss praktisch werden!
Organisiert den antifaschistischen Selbstschutz!

heute nacht erneut versuchte messerattacke/DO

copy&paste 31.03.2005 - 12:49

31.03.2005 - 11:05 Uhr, Polizei Dortmund [Pressemappe]
Dortmund (ots) - Lfd. Nr.:0506

Im Rahmen der Bestreifung des Tatortumfeldes U-Bahnhaltestelle
Kampstraße in Dortmund-Mitte wurden am Donnerstag, dem 31.03.2005
gegen 00.13 Uhr, Polizeibeamte auf eine Gruppe junger Punker
aufmerksam, die sich heftig verbal mit einem der rechten Szene
zugehörigen Mann stritten.

Zunächst wurden die Streitenden, nach Eintreffen weiterer
Polizeikräfte, getrennt, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der Szeneangehörige, ein 23-
jähriger Dortmunder, bereits in den Nachmittagsstunden des
vorangegangenen Tages im Bereich der Freitreppe Hauptbahnhof eine
junge Frau (Punkerin) verbal bedroht hatte (...ich stech Dich auch
ab).

Als dann der 23-Jährige gegen 00.13 Uhr im Bereich der U-Bahn-
Station in der Nähe der Mahnwache erschien, rannte ein 21-jähriger
Dortmunder (Punker) auf den Dortmunder zu und wurde von diesem sofort
mit einem Messer bedroht. Ein Mitarbeiter der Stadtwerke hielt den
21-jährigen zurück, währenddessen flüchtete der 23-Jährige in den
oberirdischen Bereich der U-Bahn-Station und wurde hier von der oben
beschriebenen Gruppe eingeholt und gestellt. In diesem Moment trafen,
wie bereits anfangs beschrieben, die ersten Polizeikräfte ein.

Bei der weiteren Überprüfung des 23-Jährigen konnte ein
Klappmesser aufgefunden und sichergestellt werden. Der Dortmunder war
in der Vergangenheit schon mehrfach wegen Körperverletzungs- und
Staatsschutzdelikten aufgefallen. Er wurde festgenommen und dem
Polizeigewahrsam zugeführt.

 http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?nr=663572

ENOUGH IS ENOUGH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Autonome Köln 31.03.2005 - 13:05
Nach diesem schrecklichen Mord und dieser erneuten Messerattacke reicht es uns!!! Aus Köln wird versucht eine Menge Leute zu organisieren, wo die Resonanz nach zwei Tagen sehr super ist. Wir werden geschlossen anreisen. Wer mitfahren will, sollte sich informieren!

ANTIFASCHISTISCHE STRUKTUREN IN NRW AUFBAUEN

Dortmund

Hmmm 31.03.2005 - 13:45
In Dortmund gab es schon einen Tag nach der Tat eine spontane Demo.

Spontandemo in DO?

Ruhrpott 31.03.2005 - 13:58
Wo und wann soll die denn gewesehen sein? Ich komm aus Essen und hab davon bislang nix mitbekommen. Wieviele Leute waren denn da?
Kämpferische Grüße nach Dortmund
Wir sehen uns Samstag
Für eine kraftvolle Antifa Demo

ergänzung

ergänzer 31.03.2005 - 14:03
DO: Nach Nazi-Mord an Punk - Demo am Samstag

Als Reaktion auf die Ermordung eines antifaschistischen Punks durch
einen Dortmunder Neonazi am Abend des 28.03. veranstalten das Bündnis
Dortmund gegen Rechts (BGR) und antifaschistische Gruppen aus der
Region am kommenden Samstag um 13:00 Uhr eine Gedenkkundgebung und
Demonstration in der Dortmunder Innenstadt.

Mord

Am 28.03 gegen 19:00 Uhr trafen ein 17-Jähriger Dortmunder Neonazi und
seine 16-Jährige Freundin in der U-Bahn Station Kampstraße mitten in
der Dortmunder City auf den 32-Jährigen Punk Thomas S. Laut Aussage
der Dortmunder Staatsanwaltschaft kam es dort zunächst zu einer
verbalen Auseinandersetzung in deren Verlauf dann der Neonazi auf
Thomas S. mit einem Messer einstach. Das Pärchen floh anschließend
Richtung Hauptbahnhof und konnte von der Polizei verhaftet werden.
Thomas S. verstarb noch am selben Abend im Krankenhaus.
In ihrer Fahndungsmeldung beschrieb die Polizei den Täter wie folgt:
"ca. 180 cm groß, korpulent, Glatze, 3-Tagebart, vermutlich Deutscher,
schwarze Bomberjacke mit unbekantem Aufdruck, helle Jeans, klobige
Schuhe". Laut Westfälischer Rundschau vom 30.März ist der Täter "der
rechten Szene zuzuordnen", die Staatsanwaltschaft verschweigt auch
zwei Tage nach dem Mord den politischen Hintergrund der Tat.
Als erste Reaktion auf den Mord hielten etwa 70 FreundInnen und
Bekannte des Ermordeten am gestrigen Nachmittag eine Gedenkkundgebung
in der U-Bahnstation ab. Am Tatort erinnern Blumen und Kerzen an
Thomas S. Bereits während der Kundgebung versuchten einzelne Neonazis
die Trauernden zu provozieren, einem anderen posting zufolge
versuchten 10-15 Neonazis in der gestrigen Nacht die Gedenkstätte zu
verwüsten, sie konnten allerdings von den Anwesenden vertrieben
werden.
Dass der Mord ausgerechnet in Dortmund passierte ist kein Zufall.
Während der Dortmunder Staatsschutz trotz zahlreicher Aufmärsche und
Übergriffe noch keine feste Neonazi-Szene entdecken konnte, bezeichnet
der Verfassungsschutz NRW die Dortmunder Neonazis als die aktivste und
mit bis zu 60 Personen größte Szene in NRW.

Nazi-Attacken sind Alltag

Neonazistische Übergriffe auf Punks und MigrantInnen gehören zum
Alltag, mit polizeilich geschützten Gegenkundgebungen versuchen die
Neonazis regelmäßig antifaschistische Veranstaltungen zu stören. Erst
am vergangen Freitag feierte die Dortmunder Neonazi-Szene im
"Deutschen Hof" auf der Mallinckrodtstraße den Gründungstag der
"Borussenfront". Trotz Anwesenheit der Polizei konnten mehrere
Neonazis einen Migranten verprügeln. Im späteren Verlauf des Abends
wurden 21 Neonazis nach Auseinandersetzungen mit der Polizei
verhaftet.

"Kameradschaft Dortmund"

Der Großteil der Dortmunder Neonazis ist in der "Kameradschaft
Dortmund" organisiert, welche bundesweit bei allen wichtigen
Szene-Events anzutreffen ist. Seit Jahren ist der Ex-FAPler Siegfried
"SS-Siggi" Borchardt der führende Kopf der Gruppe. Ebenso wie Erich
Dombrowski und Karin Lenzdorf wohnt Borchardt in unmittelbarer Nähe
des "Deutschen Hof".
Ein Teil des neonazistischen Nachwuchs orientiert sich unter dem Label
"Autonome Nationalisten - Östliches Ruhrgebiet" in Kleidung und
Auftreten an linker Symbolik. Die Gruppe um den aus Hamm zugezogenen
Kader Didi Surmann und den Anti-Antifa Fotografen Dennis Giemsch zeigt
sich als besonders umtriebig und ist für mehrere gewalttätige
Übergriffe auf AntifaschistInnen verantwortlich. Mit dem Szene-Laden
"Buy or Die" auf der Rheinischen Straße, betrieben vom Dortmunder
Rechten Peter Voss, verfügen die Neonazis zudem über einen festen
Anlaufpunkt wo sie rechte Musik und Kleidung wie z.B. T-Shirts welche
die britische Neonazi-Terrorgruppe "Combat 18" huldigen, erstehen
können. Die Begleitmusik zu Mord und Totschlag liefert die fest in
europäische Blood & Honour Strukturen eingebundene RechtsRock-Band
"Oidoxie" um Marko Gottschalk aus Dortmund-Brechten, die auch schonmal
das verbotene RechtsRock-Lied "Hängt dem Adolf Hitler den Nobelpreis
um" anstimmt.

Totschweigen seitens der Lokalpresse

Die öffentliche Berichterstattung über den Mord in den lokalen Medien
beschränkt sich in allen Zeitungen auf kleine Artikel. Die zitierte
Westfälische Rundschau bildet bereits die Ausnahme, wenn sie in einem
Nebensatz auf den rechten Backround des Mörders verweist. Seit einigen
Jahren gibt es zwischen Polizei und Medien die Absprache
neonazistische Gewalttaten und Aufmärsche zu verschweigen. Fühlen sie
sich tatsächlich einmal genötigt über die Aktivitäten der Neonazis zu
berichten, so wird die rechte Bedrohung verharmlost. Zum Angriff auf
den Migranten am vergangenen Freitag- wie gesagt wurden 21 Neonazis im
Laufe des Abends verhaftet- schafft es die Lokalpresse zu behaupten:
"Zum Stand der Ermittlungen kann nicht von einem fremdenfeindlichen
Hintergrund ausgegangen werden". Anstatt endlich einzusehen, dass das
Beschweigen der Neonazi-Szene keineswegs dazu führt, die Aktivitäten
oder die Attraktivität der Szene einzudämmen, es im Gegenteil eher zur
Folge hat, dass nicht nur der Staatsschutz sondern auch der Großteil
der Bevölkerung von der Bedrohung für all jene die wie Thomas S. nicht
ins neonazistische Weltbild passen, nichts wissen will, wird auch im
Falle des Mordes der politische Hintergrund der Tat verschwiegen.

Demonstration

In Gedenken an Thomas S., aus Wut und Trauer über den neonazistischen
Mord und die lokale Ignoranz gegenüber der von Neonazis ausgehenden
Gefahr in Dortmund rufen antifaschistische Gruppen und das Dortmunder
Bündnis gegen Rechts daher für den kommenden Samstag zu einer
Mahnwache und Demonstration in der Dortmunder Innenstadt auf.
Die Mahnwache beginnt um 12:00 UHR am Tatort an der Kampstraße. Von
dort startet anschließend um 13:00 Uhr die antifaschistische
Demonstration.

Kein Vergeben - Kein Vergessen

demo

urst 31.03.2005 - 14:05
am samstag finden in dortmund eine demonstration und eine mahnwache stadt.
treffpunkt u-bahnhof kampstraße
mahnwache:12uhr
demo:13uhr

stoppt den nazi-terror!
kein fussbreit den faschisten!

es langt!

bridge9 31.03.2005 - 14:15
irgendwann ist mal schluß, und der punkt sollte nun gekommen sein.jeder sollte mitbekommen haben, aufgrund immer stärker werdender präsenz von faschos im gesamten bundesgebiet, deren auftreten, deren mittlerweile selbstverständlich stattfindenden konzerten, demos etc, daß eine spaltung der radikalen linken in deutschland keinen sinn mehr machen darf.jeder sollte wissen um was es jetzt geht, massives eingreifen ist von nöten, grade in anbetracht der tatsache, daß staatliche institutionen völlig versagen, ihre augen verschließen und glauben, daß man durch "verschärfung" des versammlungsrechtes menschenverachtenden ideologien bekämpfen- oder eindämmen könnte.eventuell stattgefundene übergriffe mit todesfolge (Oury Jalloh)werden nicht weiter verfolgt, nein, man hat sogar schwer das gefühl, hier wird verschleiert, mundtot gemacht und darauf geachtet, das bloß nicht passiert ist, was nicht passieren darf, aufkommender unmut uber dieses (und anderer dinge)wird mit immer mehr anrollenende bullen und anderer staatlicher gruppen kriminalisiert, verkloppt und ebenfalls versuht mundtot zu machen.damit muß jetzt schluß sein.

werden aus dem hohen norden ebenfalls nach dortmund anreisen, gebe trotz alledem zu bedenken, in anbracht der tatsache, immer mehr werdender anlässe, demonstrationen gegen rechte strukturen- und lifestyle anmelden zu müssen, diese besser zu organisieren- und zu koordinieren.

es sei nochmals darauf hingewiesen, daß in münchen am samstag ebenfalls massiver widerstand zur pflicht wird, wenn freie kameradschaften und npd demonstrieren und anschließend ein rechtsrock-konzert abhalten werden.

Hilfe aus gevelsberg

"Antifa" Gevelsberg 31.03.2005 - 16:19
Wir mobilisieren seit 2 Tagen und werden am Samstag auf jeden fall da sein!

Was ich noch zu sagen hätte...

Petra Hasselbach 31.03.2005 - 17:03
Bewegt sich alles immer nur in der Dresdner Neustadt, hat man wohl auch nur dann eine Chance, von solcher Spontandemo zu erfahren, wenn man selber in der Neustadt wohnt. Und die Normalbevölkerung stempelt die Neustadt ja auch als solches Ghetto ab: einziger Stadtteil, in welchem mehrheitlich gegen die Waldschlösschenbrücke gestimmt wurde: hier wohnen die Neinsager. (Sächsischer Bote)
Diese Ghettoisierung gibts in den meisten Großstädten, und so bleibt die Normalbevölkerung von linken Inhalten weitgehend verschont, Demos, die nur in linken Medien wie Indymedia reflektiert werden. Gegebenenfalls frisst sich die Scene so selber auf, über Fraktionskämpfe, da ist dann der Nahe Osten wichtiger als die eigenen GenossInnen. Vor so einer Fundamentalopposition muss dem Staat nicht bange sein.

wut in basel

kein buendnis 31.03.2005 - 20:55
zum mord an thomas
am samstag, 14.00 uhr werden wir unsere wut und unser mitgefuehlauf dem barfuesserplatz in basel kundtun.

interessant ist das vielleicht fuer viele aus sueddeutschland, denn nich das WO, sondern DAS ist wichtig...

ansonsten aktionen und demos ueberall veranstalten...

und machts es euch in deutschland nich so schwer mit dem Anmelden einer aktion, ruft dazu auf und gut...


thinking is over, action is on !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Antifaschister Widerstand/ Überall/ Jederzeit

Penguin 31.03.2005 - 21:21
Vorab muss ich sagen dass ich sehr erfreut darüber gewesen bin, als mich die Nachricht über die Soli-Demo in Dresden erreichte... Danke im Namen aller Dortmunder.

Es ist leider sehr traurig, dass wieder ein brutaler faschistischer (politischer) Neonazimord passieren musste, der meiner Meinung nach durch mehr Zivilcourage hätte verhindert werden können.
Leider reicht mir die Zeit nicht um näher auf die Tat und die Zusammenhänge eingehen zu können.... muss auch nicht sein....
Nun ja, ich hoffe es war der letzte...

Obwohl ich ihn nur flüchtig kannte R.I.P. T.S.

Ihr wisst was zu tun ist....
Ihr wisst wann/wo wir uns treffen....

Also kommt Zahlreich.... denn wenn ich so sehe wer sich alles angekündigt hat, klingt es nach einer sehr dicken und vielversprechenden Demonstration.

_WIDERSTAND ÜBERALL/ JEDERZEIT/ AKTIV/ PASSIV_

Seit kreativ!!! ;)

Penguin

Auch wir sind entsetzt

BI Montagsdemo Dortmund 31.03.2005 - 22:39
Auch die Montagsdemo in Dortmund hat mit Bestürzung den Mord aufgenommen. Da die Montagsdemo auch antifaschistisch ist werden wir am Montag um 18:00 Uhr nach Demobeginn eine Schweigeminute einlegen.

So kann es nicht weiter gehen auch die sogenannten Politiker sind gefordert den braunen Spuck zu beenden.

In Gedanken an den Ermordeten

Die Bürgerinitative

Montagsdemo Dortmund

horch horch

s.l. 01.04.2005 - 04:57
es wäre besser nicht sofort zu sagen, wer von wo, wann kommen will. wegen staatsschutz und solch zeugs. die bullen haben im vorab gesagt, das sie massiv präsent sein werden.
also bei uns wird auch gerade massiv mobilisiert. werden mit ner ladung voll leuten bei euch aufschlagen. aber wie gesagt, woher ist erstmal egal, seht ihr eh am samstag wer alles da ist.
und an die it-bullen, check multiproxi, von wegen...
hoffe die demo wird mal etwas kraftvoller und entschlossener.

an die, die von weiter weg kommen. das nördliche ruhrgebiet ist bekannt dafür, das ne menge braunes pack sein unwesen treibt. auf an und abfahrt gab es versuche, antifas anzugreifen. glücklicherweise fast immer ne nullnummer gewesen, aber leider auch mal von erfolg bedacht. also in grossen gruppen anreisen. vielleicht trifft ihr unterwegs n paar braune und könnt ne lustige spontan demo auf denen veranstalten.
viel glück und power uns allen!!!
nazis auf die fresse!

noch ein Bericht zur Spontandemo in Dresden

add 01.04.2005 - 13:35
Am Ostermontag, den 28. März 05 ist passiert, was jederzeit und an jedem Ort in Deutschland passieren kann: Ein Nazi fühlt sich mal eben provoziert, zückt ein Messer, sticht zu und ermordet damit einen Menschen. Dies hat sich in Dortmund abgespielt: Eine verbale Auseinandersetzung zwischen Punks und einem Nazipärchen endete durch drei Messerstiche tödlich für eine der Punks. Wieder einmal zeigt sich damit das mörderische Potenzial der Nazihetze!

Im letzten Jahr wurde in Dresden durch das unmittelbare Reagieren auf die Naziwahlerfolge mit nächtlichen Spontandemos deutliche Zeichen gesetzt. Auch der Mord in Dortmund hat wieder klar gemacht wie wichtig solche entschlossenen direkten Aktionen sind und das dies ein gutes Mittel ist, mit der Wut nicht alleine zu bleiben...
So versammelten sich am 30. März um 22 Uhr in der Dresdner Neustadt um die 100 Leute, um sich zu einer Spontandemo zu formieren! Über das Ziel brauchte nicht lange gegrübelt zu werden: Die Innenstadt gibt nicht viel her und so wurde der Nazi-"Club14" anvisiert. Dort, wo die organisierten Nazis ihre Propaganda mit Bier und Kameraschaftsmief zusammen verbreiten und solche Morde wie in Dortmund legitimieren!

Hinter dem Fronttransparent mit der Aufschrift "Länger leben ohne Nazis", Redebeiträgen und kurzen Infos zu Dortmund ging die Demo durch die Neustadt. Dann wurde versucht, zügig zur Weimarischen Strasse zu kommen. Die letzte Spontandemo am 19. März, nach der durchgeprügelten Nazidemo in der Neustadt, hatte auch schon dieses Ziel gehabt und war zwar im martialischen Bullenwanderkessel aber trotz dieser 'Sicherheitsvorkehrungen" nichtmal in die Nähe des Naziclubs gelangt...
Auch dieses Mal bot sich wieder ein Szenario, welches an das brutale Polizeivorgehen am 19. erinnerte. Die wahrscheinlich wegen eines Dynamo-Spiel noch im Einsatz befindliche Polizei kam mit 20-30 vollgepanzerten 'Beamten' und schickte sich an, wieder auf die Leute einzuprügeln... In der Unterführung am Bahnhof Neustadt wurde die Demo eingekesselt, danach konnte die recht simple Frage nach einer Anmeldung geklärt werden, indem spontan angemeldet wurde und plötzlich war alles easy.. Es wurden nicht mehr Bullen und die hielten sich auch nur vor und hinter der Demo auf, von gelegentlich Filmattacken abgesehen. Doch die vielen Transpis boten einen ganz guten Schutz.

Es konnte losgehen nach Pieschen... Der Nachbarschaft des Naziclubs wurde deutlich gesagt, was wir von Nazis halten! Neben den üblichen Sprüchen gab es wieder einige Neuschöpfungen wie "Naziläden - Kapuuutmachen, Nazistrukturen - Kapuuutmachen, Naziseiten - Kapuuutmachen, Wir wolln alles kapuuutmachen!" Die Gegend ist spätestens seit der Etablierung des Naziclubs zu einem gefährlichen Ort geworden für alle, die sich auch des Nachts dort bewegen wollen! Regelmässig kommt es zu Übergriffen, teilweise aus mit Nazis vollbesetzten Autos heraus. Daher auch diese Parolen: "Nazi-Pieschen wir sind da - Die Sandmännchen von der Antifa" oder "Nazi-Pieschen - Wir ham's satt - Die Antifa sagt Gute Nacht".

In der Nähe des "Club 14" gab es dann eine längere Zwischenkundgebung, in der es um die Zustände in Dessau ging, wo Anfang des Jahres ein Asylbewerber in einer Gewahrsamszelle der Polizei höchstwahrscheinlich verbrannt wurde. Dieser grauenvolle Mord hat bisher weder in der Presse noch in der Linken größere Beachtung gefunden, obwohl die Umstände im Moment keineswegs vernünftig aufgeklärt werden. Der Redebeitrag ist weiter unten dokumentiert.

Die Demo zog dann auf der Gehestrasse entlang, von wo aus der Naziclub in Sichtweite kam. "Club 14 könnte schöner sein - Schweinegülle mitten rein!" - Doch daneben hiess es auch "Dessau Dessau das war Mord - Widerstand an jedem Ort!". Zum bekannten Spruch "Nazis morden, der Staat schiebt ab..." wurde angemerkt: "Nazis morden, der Staat auch"...
Über die nächtlich belebteste Stelle Pieschens - bei der Tanke an der Liststrasse - ging die Demo wieder Richtung Neustadt. Da war natürlich das Hechtviertel in Sicht und damit die Möglichkeit, bei Sven Hagendorf, dem Kader und Betreiber des "Club14" vorbeizuschauen. Diesen Schlenker wollte sich niemand entgehen lassen! Gegen Mitternacht stand die Demo auf der Hechtstrasse, und zog an der 29 vorbei, dem Haus von Hagendorfs Nazipapi, indem die beiden wohnen. Dann sollte noch das "St. Pauli Eck" fällig sein, doch die Prollnazikneipe war geschlossen. Hier löste sich die Demo schliesslich auf. Und alle waren sich einig: Eine tolle Demo, auch wenn der Anlass ein sehr trauriger war!

Nächste Woche geht es damit auch weiter, denn am 6. April ist wieder Jorge-Gomondai-Gedenktag. Gomondai war 1991 von Nazis ermordet worden und seitdem wird jedes Jahr daran u.a. mit einer Demonstration erinnert. Auch der Film "Jorge" wird wieder gezeigt und so ist wieder Gelegenheit sich mit rassistischen und Nazi-Morden auseinanderzusetzen.

Auf zum Antifablock auf der Gomondai-Demo!
Treff: Mittwoch, 6. April, 17 Uhr an der Kreuzkirche (Altmarkt) in Dresden

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 31.03.2005 - 13:11
respekt leute...einfach nur: RESPEKT!

Weida so!!!

A boy named Sue 31.03.2005 - 13:29
Sehr cool, daß in DD was geht. da könnten sich so einige Städte wie Leipzig und Berlin was abgucken...Hoch lebe die "Kleine-Großstadt-" und "Provinz-Antifa" *grins*!!!

Es ist zeit zu handeln (nicht geschäftlich)

Nazikiller 02.04.2005 - 14:34
Wieder hat eine Gruppe Punker die aus MEHREREN Leuten bestand sich
verbal mit EINEM Nazi unterhalten bzw. diskutiert .
Ist das jetzt das angemessene und angebrachte Verhalten nach einem Puinkermord ?
Also ich weiß ja nicht .
Wieviele Messerattacken soll es nach irgendwelchen Unterhaltungen und Unterredungen noch geben ?