Repression in Berlin

odem 17.03.2005 19:20 Themen: Freiräume Kultur Repression
Einer Polizeimeldungen zufolge wurden heute Nacht gegen 0 Uhr 45 drei Frauen in Friedrichshain-Kreuzberg festgenommen. Ein Zeuge alarmierte die Polizei zur Warschauer Brücke, da er die drei beim Sprühen mit Farbe beobachtet haben will.
Einer Polizeimeldungen zufolge wurden heute Nacht gegen 0 Uhr 45 drei Frauen in Friedrichshain-Kreuzberg festgenommen. Ein Zeuge alarmierte die Polizei zur Warschauer Brücke, da er die drei beim Sprühen mit Farbe beobachtet haben will. Sie sollen "politische Parolen der linken Szene" an mehrere Häuserwände gesprüht haben. Der politische Stattsschutz hat die Ermitlungen übernommen. Bei den Parolen handelt es sich offenbar um Aufrufe zur Freiräume-Demo am 26.3. in Berlin. ( https://squat.net/pirat/site/index.php).
Unter anderem war zu lesen: "Weg mit der Berliner Linie!"

Am 7. April soll der weltweit 1. Internationalen Anti-Graffiti-Kongresses im Roten Rathaus in Berlin stattfinden. Zu der Veranstaltung hat der Verein Nofitti 200 Vertreter aus sechs europäischen Ländern und den USA eingeladen, um über eine stärkere Bekämpfung illegaler Graffiti zu diskutieren. Der Vorsitzende des Vereins Karl Henning kämpft u.a. auch als CDU-Mitglied für "Ruhe, Ordnung und Sauberkeit". Dazu braucht er auch Denunzianten wie den erwähnten "Zeugen".
Der Kongress steht im Zusammenhang mit der (auch von Nofitti) immer wieder erhobenen Forderung nach einer Verschärfung der Gesetze, um noch härter gegen writer vorgehen zu können.

Solidarität mit den Betroffenen!
Bunt statt Grau!
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Ergänzungen

zur demo

squater 17.03.2005 - 19:34
freiräume werden erkämpft und nicht erbettelt !


Demonstration für den Erhalt linker Projekte
Samstag, 26.3. 15.00h berlin
ab Proskauerstr./ Ecke Rigaerstr.
Infotelefon und Schlafplatzbörse: 0163/6085962

freiräume sind grundlegende bedürfnisse eines jeden menschen.
neo-liberale wirtschaftsysteme sind jedoch auf normierung und
verfügbarkeit des individuums angewiesen. nur das in eine schablone
gepresste und damit jederzeit und allerorts austauschbare individuum
taugt als reibungsloses zahnrad im gefüge und ist als arbeiterIn und
konsumentIn größtmöglich verwertbar. wenn staatliche kontrolle immer
mehr zunimmt, müssen wir unsere freiräume verteidigen.
kontrolle und überwachung stellen anpassung und verfügbarkeit sicher. um
diese großflächig möglich zu machen, werden bedürfnisse und ängste
einerseits geschürt und andererseits künstlich aufgebaut. so kann der
staat einschränkungen umsetzen, die sonst als eingriff in die
persönliche freiheit wahrgenommen würden. auf den verschiedensten ebenen
dringt kontrolle und überwachung bis in die letzten winkel unseres
lebens ein.

Solidarität mit der Yorck59!

BerlinerIn 17.03.2005 - 19:46
Das Projekt ist weiterhin räumungsbedroht!

Das linke Wohn-, Polit-, und Kulturprojekt in der Yorckstr. 59 ist akut von der Räumung bedroht. Ende 2003 wechselte der Hausbesitzer der Yorck59, seitdem sind die BewohnerInnen ständigen Schickanen ausgesetzt. Als diese sich dann weigerten, eine um 55% erhöte Miete zu zahlen, ging der Streit vor Gericht. Nun ist das Räumungsurteil da, doch davon werden wir uns nicht einschüchtern lassen. Wir fordern eine politische Lösung des Konflikts. Wir fordern den Erhalt des Hausprojektes Yorck59, den Erhalt anderer bedrohter linken Projekte wie z.B. der Schwarze Kanal, die Brunnenstr. 183 (Umsonstladen), die Wagenburg Laster und Hänger und die Offene Uni Berlin'S, sowie den Erhalt von für alle bezahlbaren Wohnraum, welcher durch Stadtumstrukturierung bedroht ist. Die Demonstration wird den Kudamm runter führen, durch die Mommsenstrasse bis zur Kantstr. 134 , wo Marweld (Hausverwalter), seine Geschäftsräume hat.

Fight back! Die Häuser denen die drin wohnen! Yorck59 bleibt!

Artikel zum Antigraffiti-Kongress

Writer aus 36 17.03.2005 - 19:59
Nicht mal mehr 2 Wochen bis sich die alten Herren im Roten Rathaus treffen, um ihre ewiggestrigen Vorstellungen davon, wer die Stadt ist, vor einer loylen Presse zum Besten geben dürfen. Einen guten Artikel gabs dazu aber schon:

Treffen der Saubermänner: Berlin wird für einen einzigen Tag die internationale Hauptstadt der Graffiti-Gegner
 http://www.taz.de/pt/2005/02/17/a0300.nf/text.ges,1

gut zu wissen

... 17.03.2005 - 21:29
Leider wissen zu wenig Writer und Writerinnen wie sie sich bei Ärger mit der Polizei verhalten müssen. Immer wieder passiert es, dass sich Leute ungewollt gegenseitig belasten. Hier ein paar Tipps:

 http://www.inforiot.de/thema/graffiti.php

Inforiot eher ein Gerücht

Anonym 17.03.2005 - 21:42
Daß Writer sich nicht bei der Polizei zu verhalten wissen, mag vielleicht auf Newcomer zutreffen, aber ist ansonsten nicht richtig. Ehrlich gesagt fällt mir eher bei Linken auf, daß die sich oft sehr dilletantisch verhalten (teilweise werden sie auch durch zu große Paranoia erst auffällig). Gute Texte zum Thema Graffiti, Repression und Verhalten vor Staatsdienern finden sich hier:  http://www.hiphophamburg.org/texte/index.html

demo gegen den Anti-Graffiti-Kongress

[`solid]36 18.03.2005 - 02:54
7.April Demo gegen den Anti-Graffiti-Kongress im Roten Rathaus

„Graffiti ist Kunst, kein Verbechen!“

Am 7.April findet in Berlin ein „internationaler Anti-Grafitti-Kongress“
unter der Schirmherrschaft der Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit
statt. Über 200 Sicherheitspolitiker, Immobilienbesitzer und andere Law &
Order – Fanatiker aus den verschieden Länder wollen sich dort über
„Strategien zur Grafittibekämpfung“ austauschen und härte Strafen für
Grafittti-Aktivisten fordern. Der Verein „Nofitti.e.v.“ , einer von einem
rechten CDU-Abgeordneten ins Leben gerufene Bürgerinitative gegen “den
verharmlossten „Grafitti-Terror“, der zu dem Treffen einlädt fällt schon
seit Jahren durch unangenehme Hetze gegen Writer und – ihre Masche –
Sozialarbeiter auf. Vom Mauerpark aus wollen wir mit einer bunten
Demonstration gegen die Kriminalisierung der Writer-Szene protestieren und
eine legale Wand im Mauerpark fordern!

7.April | 14 Uhr | Mauerpark (P.Berg)

infos:  http://www.solid36.net

medien pro umfunktionieren

a.lo.it 18.03.2005 - 09:11
Prima idee, eine demo zum besagten 'kongress'.
Ist bestimmt als idee ausbaufähig. Wenn also diese alt-herrenmenschen wieder so eine anti-graffiti medienshow inzenieren wollen:

Zum selben zeitraum einen jugendkultur kongress mit
graffito, rap, scate, whatsowever.
Am besten, wenn ihr internationale gäste dabeihabt.
Damit werden die medien weniger auf wowerscheiss, altspacken
und ihr langweiliges treffen blicken.

Der ganze zweck ihrer veranstaltung ist ja medienecho, weil sie
nicht hip sind (und das wissen) versuchen sie's superlative ('kongress') und ihrer kohle, prima möglichkeit da mit pro argumenten zu überzeugen.

interessante seite

zum thema 18.03.2005 - 12:03
von dem tierrechtszeug abgesehen eine sehr guter STADTBEGLEITER:

Linke Graffiti.

saul 18.03.2005 - 15:15
"Teilweise werden sie durch zu große Paranoia erst auffällig." Tia das passiert eben wenn man mit der Einstellung durchs Leben rennt, alle sind hinter mir her und meine staatsfeindliche Gesinnung steht mir auf der Stirn geschrieben. Wie entstehen Graffiti? Indem man Nacht für Nacht zitternd durch die Straßen zieht sich überall umschaut stets auf den Sprung bereit? Wie lange würdest das aushalten? Wer nicht als Nervenwrack enden will, der machts natürlich nicht so, unter Stress steht man am Anfang, ok. Aber wenn man das 2, 3 mal gemacht hat dann merkst wie es funkt und man hat n paar Tricks drauf. Schon wirds eher unspäktakulär, fast langweilig. Da muß man sich schon gelegentlich am Riemen reißen um nicht zu leichtsinnig zu werden. Klar, wer an einer Ecke rumhängt und noch weitere dabei hat die dauernd rumschnüffeln wer da wieder kommt, irgendwann fragt sich jemand, was das da unten werden soll. Wer was an die Wand setzt, nicht lang überlegen, drauf mit und weiter gehts. Keiner wars gewesen keiner hats gesehen. Na ja, Writer und Linke sind eben zwei getrennte Welten und Linke können ihre auf Demos antrainierte Paranoia offenbar nicht ablegen.

Aber Saul

Warhead 18.03.2005 - 20:33
Wieso Nachts??Nachts ist kaum jemand auf der Strasse,aber diejenigen die Nachts durch die Quartiere streifen sind relevant.
Nachts sind viele Bullen unterwegs,vor allem Zivis,denn deren Klientel ist nachts ebenfalls on the road.Einbrecher,Fahrraddiebe,Drogenhändler,Saboteure,Mordbrenner,Falschgeldzinker und andere Halodris und Schubiaks.Bei dem nächtlichen Betrieb der des Nachts herrscht,sind die Chancen ganz hervorragend von wachsamen Zivis in die nächste Gesa verschleppt zu werden.
Konspiratives Tun sollte man ins Morgengrauen verlegen...zwischen fünf und sieben maximal halb acht sollte man das Zeitfenster ansetzen.
Denn am Fusse des Leuchtturms ist es am Dunkelsten

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 5 Kommentare

...

nachts 17.03.2005 - 19:32
sprühen bitte spät nachts, nicht um 0.30h...

soli-gruß

Geisterstunde

saul 18.03.2005 - 22:41
Sollt ja nicht zuviel aus der Schule plaudern, den Writern erzähl ich ja eh nichts was sie nicht selbst kennen. In den Kneipenstunden ist zwar noch einiges unterwegs aber dazu gehörst ja selbst und ob du grad ne Dose verfeuert hast oder aus der Kneipe heimtorkelst, das macht keinen so großen Unterschied. Es versteht sich, das man auch nicht in Streetwear rumläuft und in diesen komischen Jeans mit Schritt in den Knien läuft eh kein Writer rum. Für sowas schmeißen nur Posser ihr Geld raus. Wer sprüht läuft so rum, das er sich bewegen kann, notfalls auch mal klettern kann und zur Not auch mal wetztn muß. Man kann sich auch die halbe Nacht um die Ohren hauen und dann kommst um 3 in die Geisterstunde. Traditionell wird zwar Mitternacht als Geisterstunde bezeichnet, tatsächlich gehts aber um 3 los und das geht so bis 20 vor 5. Da fährt kein Auto mehr und wenn dann hörst es kilometerweit. Sonst ist echt Totenstille. Es kommt halt stets drauf an was man vorhat, wie lang es dauert und wo man arbeiten will. Es gibt Ecken, da kannst sogar unbeobachtet am Tag rumarbeiten. Wer Politsprüch macht, der kann das auf dem Kneipenrückweg erledigen, dauert ja meist keine halbe Minute, zumindest wenn man schon weiß was man schreiben will *g*. Bei Wahlplakaten kanns schon etwas dauern, was passt da am besten drauf und krativ solls ja auch noch sein. Tagger habens einfacher, das dauert meist keine 5 Sekunden.

Warum?

Politaktivisin 19.03.2005 - 16:10
Warum werden so sinnlose Graffitis wie "Weg mit der Berliner Linie" gesprüht? Wem, ausser den Squattern, die sowieso von der Demo wissen, sagt das etwas? Was ist die "Berliner Linie"?
Habe auf der Verlängerung der Wahrschauer noch so ein Graffiti gesehen. "NAPB zerschlagen", wem ausser Rechercheantifas und den NAPBlern soll das etwas sagen!? Wollt ihr die NAPB bekannt machen?

und immer wieder

auf und nieder 19.03.2005 - 21:37
Diese besondere und einmalige "Berliner Linie" hält sich -
erstaunlicherweise - unwidersprochen und unendlich lange -
- ... meist fängt es ganz harmlos an, aber dann, aber dann ... -
die schönsten kleinen Gewaltspiralen,
hier eine gesetzt, dort eine gelegt und andernorts eine hochgegangen -
all das Geschrei dann - und die Kriminalisierungen - die BZ tobt -
die CDU ist entsetzt, die SPD gespalten, die Grünen glücklich,
die FDP intrigiert und die Nazis wittern Morgenluft - .



Nur eine Anekdote

anonym 19.03.2005 - 22:13
Ich habe aml so aus Laune das Wort Stasi in den Schnee gemalt ,nur so,wie Kiner an beschlagenen Fenstern Linien in den Niederschlag auf den Scheiben
malen,und dann stand da so ein Auto mit zwei Typen drinn.Ehrlich wahr.Der eine hat richtig noch Bulle ausgesehen.Vielleicht hat jemand angerufen,der mich gesehen hat.
Jemand hat mir von einem ehemaligen SPD-Mitglied erzählt,das nach der Machtübernahme der NSDAP in Deutschland politische Parolen der Kommunisten wegwaschen mußte,aber das soll kein Systemvergleich sein,nur so,ich weiß auch nicht,wieso.Sprayen ist doxh bloß eine Ordnungwidrigkeit und dann gibts noch die Kiezbullen.