Versammlungsrecht und Strafrecht verschärft

Radio Z 17.03.2005 10:56 Themen: Antifa Repression
Am Freitag den 11.03 hat der deutsche Bundestag ein Gesetzespaket beschlossen, das nach Angaben der rotgrünen Regierung, Nazis das Demonstrieren erschweren soll. Im Eilverfahren sollten Meinungs- und Versammlungsfreiheit beschnitten werden, weil anders ein Verbot von Nazidemonstrationen angeblich nicht möglich ist.
Zahlreiche Experten waren von Anfang an anderer Ansicht. Was jetzt aus dem Gesetzesentwurf geworden ist, und welche Passagen tatsächlich verabschiedet wurden, darüber berichtet Chris Meier von Radio Z / Nürnberg.
Wie es um den politischen Willen der Bundestagsparteien wirklich steht, Volksverhetzung und Relativierung des Holocaust zu unterbinden, zeigt vielleicht ein anderes Beispiel. So nannte etwa Kardinal Meisner vor einigen Wochen den legalen Schwangerschaftsabbruch mit der industriellen Vernichtung von JüdInnen in einem Atemzug. Gegen ihn und seine Unterstützer in der katholischen Kirche riefen die etablierten Parteien keineswegs zum "Aufstand der Anständigen auf".

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Ergänzungen

ein Kommentar zur Reform

Fritze 17.03.2005 - 13:45

@ an die Autoren vom Radio Z

Lara 17.03.2005 - 13:53
"weil anders ein Verbot von Nazidemonstrationen angeblich nicht möglich ist."

Da es leider keine starke linke Bewegung gibt, ist doch eine Verhinderung eines Naziaufmarsch nur durch das neue Gesetz möglich.


"Im Eilverfahren sollten Meinungs- und Versammlungsfreiheit beschnitten werden"

Immer noch nicht kapiert: Nationalsozialismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Und das Gesetz behinhaltet das Verbot von Verherlichung des Nationalsozialismus. Dadurch wird es auch schwerr auf linke Veranstaltungen übertragbar sein.


Die Geschichte wiederholt sich

Darth Ali 17.03.2005 - 16:20
Was die heutige Regierung gegen Neonazis unternimmt, ist dem, was die Regierung in der Ära nach dem ersten Weltkrieg gegen Hitler und seine Partei unternommen hat, nicht unähnlich. Das Ergebnis kennt ihr alle.

@Lara :
Nationalsozialismus ist eine Meinung. Wie kommunismus wird sie misbraucht.
Es ist ein Verbrechen andere Meinung, das einem nicht gefällt, als Verbrechen zu verdammen.
Dass du Nationalsozialismus als Verbrechen siehst hat sicherlich mit der Judenvernichtung in einem nationalsozialistischen Staat zu tun. Wenn ja, dann müsste für dich Demokratie auch ein Verbrechen sein -> Siehe Sklaverei und USamerkia; Massenmord (Hiroshima und Nagasaki) und USamerika; Völkerrechtswidrige Angriffskriege (Japan, Vietnam, Lybien, Libanon, Afghanistan, Irak,....) und USamerika; "Sabra und Shatila" (Völkermord) und Israel(soll angeblich eine Demokratie sein)....

ach lara ...

mitdenker 17.03.2005 - 16:21
warum kommt mantramäßig immer diese scheisse vom faschismus, der keine meinung sondern ein verbrechen sei? das klingt zwar fein, wie es viele parolen tun, ist aber inhaltlicher schrott. der faschismus ist eine politische richtung und für selbigen einzutreten ist eine meinungskundgabe. dass es sich beim faschismus um eine verbrecherische politische richtung handelt und er auf meinungen und methoden basiert, die immer mit ausgrenzung, gewalt und vernichtungsfantasien gegenüber menschen einhergehen bleibt damit unbestritten. aber zu sagen das verbot faschistischer meinungsäußerungen sei quasi unmöglich, weil diese schon per se gerade keine "meinungs"-äußerungen sondern verbrechen seien ist kontraproduktiv, weil dieses gerede selbst schon eine einschränkung der meinungsfreiheit ist, da versucht wird politische gedanken in a) erträgliche = meinungen und b) unerträgliche = verbrechen zu unterscheiden. auch das ist nur ein erster schritt, wenn auch ein verständlicher, dahin, menschen politisch mundtot zu machen. vielleicht kommt morgen jemand auf die idee, alle meinungen, die nicht mit der freiheitlich demokratischen grundordnung einhergehen seien verbrechen.
wenn man die idee der meinungsfreiheit ernstnimmt, dann muss man den nazis selbst entgegentreten und sie nicht durch den staat verbieten lassen.
meinungsfreiheit bedeutet schließlich nur, dass keine meinung vom staat verboten werden darf, nicht dass ich und du und wir uns faschistischen mist unwidersprochen anhören oder womöglich als gleichberechtigte politische ansicht gelten lassen müssen.
insofern: von ganzem herzen für die meinungsfreiheit, aus tiefster seele gegen den faschismus.

kritik

Antirassist 17.03.2005 - 19:29
Also mal ganz ehrlich. Nationalsozialismus is nich so dolle ABER einen Menschen der der MEINUNG ist dass Ausländer weniger wert sind als sie selbst (nur als Bsp.) ist das kein VERBRECHEN sondern eine Meinung. Und es ist vollkommen unklug so zu argumentieren, vor allem auch in der Hinsicht dass wenn es bei Nazis losgeht auch irgendwann mal andere "extremistische Gruppen" stark in ihren Rechten eingeschränkt werden (was ja sowieso schon der Fall ist).

Dass rechtsradikale Gruppen an manchen Orten nicht mehr demonstrieren dürfen finde ich allerdings nicht schlecht, denn es gibt auch grenzen der MEINUNG. Aber man sollte MEINUNG und VERBRECHEN nie in einen Topf stecken.

mag

Antirassist

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