GEMA und GVL bedrohen Webradios

Jens Steiner 17.03.2005 00:00 Themen: Freiräume Medien
Zum ersten April treten bei den Verwertungsgesellschaften GEMA und GVL neue Nuntzungs- Gebührenverordnungen in Kraft. Viele kleine Webradios in Deutschland werden dann ihr Programm einstellen müssen. Betroffene und Kritiker der Verordnungen bezeichnen diese als Einschnitt in die Meinungs- und Pressefreiheit und Medienvielfalt in Deutschland.

Weitere Artikel: GEMA und GVL töten Internetradios | Webradios: 30% werden dichtgemacht | Schluss mit Lustig: Den Webradios geht es an den Kragen
Neue Technologien und Anwendungen wie Peercast, WLAN, DAB und NAT (Network Address Translation) bieten auch kleinen Internetradios vollkommen neue Chancen und Möglichkeiten. Ohne großen finanziellen Aufwand lassen sich semiprofessionelle Spartenprogramme von zu Hause aus produzieren. Ein Stück von Bertold Brechts Vision vom Arbeiterradio wurde durch das Internet realisierbar. Unzählige Anbieter drängten sich mit Special Interest Angeboten für nahezu jeden Radiogeschmack ins Netz.

GVL-Protest

1. April Deadline für kleine Webradios in Deutschland

Am 01. April 2005 könnten viele der neuen Webradios aus dem Netz verschwinden. An diesem Tag tritt die neue Gebührenregelung der GEMA und der GVL in Kraft. Die günstigen Tarife und Sammellizenzen der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten und der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte für kleine Internetsender fallen damit weg. Die neue Gebührenordnung richtet sich nicht nach der Zahl der realen Zugriffe, sondern nach der gleichzeitigen technischen Empfangsmöglichkeit im Internet. Zahlte ein Sender bislang im Monat 26,75 Euro an die GVL so werden es ab April 2005 über 350 Euro pro Monat sein. Der Großteil der Internetradios in Deutschland arbeitet werbefrei und ohne finanzielle Unterstützung von Institutionen oder Firmen. Für sie bedeutet die neue Gebührenverordnung das Aus.

Auch Speichern von Musik wird kostenpflichtig

Kurt Göttlicher aus Würzburg betreibt seit 2000 einen Internetradiosender. Im Juni 2002 gründete er das Projekt Radiopiraten.net. Dieses ist auch bei der GEMA und GVL angemeldet. Nicht nur die neuen Gebühren, auch die neuen Nutzungsbedingungen für Webcaster zwingen ihn, das Programm Ende März einzustellen.
"Wir haben keine Perspektive. Ich kann als Betrieber nicht garantieren, dass ein DJ nicht mehr als drei Songs eines Interpreten spielt. Ich kann nicht gewährleisten, dass das Programm nur in Deutschland empfangen und nicht mitgeschnitten wird.", sagte Göttlicher.
Ab April 2005 wird für Webradios auch das Speichern von Musik kostenpflichtig. Eine Programmvorschau darf nicht mehr erstellt werden. Die Namen gespielter Künstler dürfen nicht mehr im voraus genannt werden. Das Webradio muss sicherstellen, dass unveröffentlichte oder unautorisierte Remixe, Bootlegs, Demos oder Konzertmitschnitte nicht gesendet werden.Wiederholungen von Sendungen werden stark reglementiert.

Nur Wortbeiträge dürfen ins Archiv

Nur Wortbeiträge dürfen archiviert werden. Automatische Senderwechsel, Rückspul- und Titelskipfunktionen und personalisierte Programme sind ebenfalls nicht mehr gestattet.Die neuen Rahmenbedingungen begründen GEMA und GVL mit dem Gegenseitigkeitsvertrag zwischen den Verwertungsgesellschaften. Auch die wettbewerbsrechtlichen Prüfungen der EU-Kommission hätten dazu beigetragen.
"Ich glaube, man kann daran nichts mehr ändern. Doch alles steht und fällt mit den Teilnehmenden.", bemerkt Kurt Göttlicher. Viel Engagement zur Rettung des Internetradios haben die User bisher noch nicht gezeigt. Auf der Seite GVL-Protest.de kann man sich Banner downloaden und Protestmails an die GVL verfassen.

Gabi Reichel von Radio Hallosagen aus Nürnberg möchte den kleinen Sender unbedingt erhalten. Sie kritisiert jedoch die oft zu emotionale Kritik an der GVL.
"Es gab bis jetzt zu viele blinde Initiativen, die die Pferde scheu machen."Engelbert "Angel" Eichhorn vom Gothic-Sender r1.live.de aus Erlangen will in den nächsten Tagen auf Ich-will-Webradio.de eine Unterschriftenliste online stellen und eine große Kampagne zur Rettung der Internetradios lostreten.
"Die neue Verordnung verstößt gegen Artikel 5 im Grundgesetz. Wir haben bereits den Bundestag angeschrieben, werden auch das Kartellamt kontaktieren und 150.000 Flyer drucken. Wir sind bereit, Gebühren zu bezahlen.

GVL-Protest

Kosten für ein Webradio: 95.000 Euro pro Jahr

Die Schröpfungen der GEMA und GVL können wir aber nicht anerkennen. Bei unserem jetzigen Höreraufkommen hätten wir ab April kosten von 95.000 Euro. Da wir Serverkosten von 12.000 Euro im Jahr haben, sind wir auf Werbung angewiesen. Trotzdem ist das Radio für mich nur ein Hobby.".
Sowohl Radio Hallosagen als auch r1live gehören dem Radioring an.

Der Radioring ist ein weltweiter Verbund von Internet-Radiosendern. Dieser setzt sich für die Förderung und Verbreitung des Mediums Internetradio ein und versucht auch gegenüber den Verwertungsgesellschaften, dem Gesetzgeber und den Medienanstalten die Interessen der Mitglieder durchzusetzen. Ob dessen Mitglieder auch nach dem 1. April 2005 noch im Netz zu hören sind, hängt zum großen Teil von deren Engagement ab.

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Nette Koalition

el foh 15.03.2005 - 18:01
Bei der Kampagne  http://www.gvl-protest.de/ darf jeder mitmischen- z.B. auch der Deutsch Pop & Rock Musikerverband e.V., der sich massiv für die Deutschquote stark macht.

Weitere Artikel zum Thema

Maxe 15.03.2005 - 18:38
GEMA und GVL töten Internetradios
Überleben der Internetradios in Deutschland fraglich
 http://de.indymedia.org//2004/12/101732.shtml

Webradios: 30% werden dichtgemacht
 http://de.indymedia.org//2005/03/108247.shtml

Mit dem Aufkommen der WLAN-Radios ( http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19505/1.html) scheint dieser Angriff auf die Webradios auch mit der Angst der Medienkonzerne (wichtigste Partner der GEMA und GVL) vor Konkurrenz zusammenzuhängen und heutzutage verbietet man ja Konkurrenz lieber (siehe die von Microsoft forcierten Softwarepatente). Hinzukommt das denken der Obrigkeit, daß der normale Bürger keinen Zugang zu Medien haben darf.

PS zu el foh: diese "Deutschquote" hat was damit zu tun, lokale Künstler zu fördern. Es geht nicht um die Sprache, sondern um hiesige Künstler, sie sonst im Radio keine Chance haben.

Finanzlage der GEMA

... 15.03.2005 - 22:45
ich habe gehört, dass die GEMA zur Zeit ziemliche finanzielle Schwierigkeit haben soll und das der Grund dafür sein soll, dass sie in letzter Zeit versucht bei allen noch so kleinen alternativen Projekten usw. Geld abzuschöpfen - was diese oftmals in den Ruin treibt.

(Allerdings könnte das auch heißen, dass die GEMA momentan nicht unbedingt besonders heiß drauf sein dürfte ihre Forderungen rechtlich durchzufechten, da dadurch auch für sie unter Umständen zusätzliche Kosten entstehen können.)

Alternativen?

(muss ausgefüllt werden) 15.03.2005 - 23:16
Wie sieht es denn mit alternativen aus?
Kann man nicht den häufig sowieso im Ausland betriebenen Servern einen Briefkasten in Bolivien hinzufügen?
Was wäre wenn ein Sender durchweg Creative Commons Material spielt?

Diese Fragen sind nicht als Trozreaktion gemeint.
Es wäre schön wenn Jemand meine Spekulationen einmal erörtern würde.

Alternativen?

aternativer 16.03.2005 - 12:57

die frage nach alternativen ist berechtigt.
mit bolivianischen briefkästen kenne ich mich nicht aus, aber was freie inhalte angeht, das ist natürlich eine der möglichkeiten völlig legal diese gebührenerhöhung, bzw die gebühren an sich, zu umgehen.
auch mit dem dauerhaften speichern freier inhalte, mit wiederholungen von sendungen, bei programmankündigungen und all diesen dingen gibt es beim einatz von freien inhalten keinerlei einschränkungen für die betreiber von streaming diensten.

es ist allerdings immer nur eine alternative für leute, die den betrieb eines radios irgendwie in politischen und gesellschaftlichen zusammenhängen sehen, und sich vor alem mit all diesen urhebergeschichten auskennen.
das kann oder will aber nicht jeder.

dazu zwei beispiele:
1.
jemand interessiert sich nur für aktuelle charts hits.
vielleicht, weil er eben nicht anderes kennt, oder weil er einfach solche musik, die dort aktuell ist, mag. ihm bleibt keinerlei möglichkeit freie inhalte zu spielen, denn er hat sicch ganz bewusst kommerzielle inhalte ausgesucht.
2.
jemand möchte ein klassik radio anbieten.
klassik sind zwar oft freie titel - aber was immer bleibt, sind die leistungsschutzrechte, denn es gibt kein orchester der welt, das bei aufnahmen auf seine mageren GVL pfennige verzichtet und sein spiel unter eine creative commons lizenz stellt.
nicht nur, dass das in der praxis nicht umzusetzen ist, sondern es gibt vor allem kein orchester in dem keinerlei GVL mitglieder mitspielen, und GVL mitglieder dürfen quasi auf ihre GVL-einnahmen nicht verzichten, dann genau darüber haben sie einen vertrag mit der GVL, ähnlich wie die GEMA mitglieder keine freien titel mehr kommerziel auswerten dürfen, sondern alles anmelden müssen.


p.s.

alternativer 16.03.2005 - 13:17

pardon, post scriptum.
die frage nach den "finanziellen schwierigkeiten" möchte ich noch beantworten.

die gema hat seit 2004 schwierigkeiten insofern, als dass man nicht endgültig weiss, ob man in der letzten noch ausstehenden gerichtsverhandlung gewinnt.
die major labels hatten einseitig die tarifverträge gekündigt, und wollten die gema gebühren um 40% senken.

 http://www.gema.de/mitglieder/informationen/tarifstreit/bedrohte_existenz.shtml

 http://www.gema.de/mitglieder/informationen/tarifstreit/pm20041209.shtml

The hype is over

Jay Z 16.03.2005 - 15:56
Seit Jahren Kämpfen Medienaktivistinnen und Aktivisten in Berlin für
ein freies Radio. reboot.fm hat es im vergangenen Jahr leider nicht geschafft, eine Lobby der Free Radio Fans aufzubauen. Radioprojekte gab es in Berlin schon viele. Zögerlich ist das Engagement der freien Radiomachenden von reboot, okb, uniradio, npr, PiRadio beim Kampf um eine Frequenz im Berliner Äther. Altbacken ist die Politik der MABB. Am 1. Januar 2005 ist stattdessen der neue Radiosender Motor FM auf der Berliner Frequenz 106,8 auf Sendung gegangen. Ein Projekt von Tim Renner, dem ehemaligen Chef des MusikriesenUniversal Deutschland. Hier einInterview mit Christoph Dowe.
 http://www.politik-digital.de/edemocracy/netzkultur/webradio_renner1.shtml

Auf der ehemaligen Berliner AFN-Frequenz 87,9 M Hz sendete seit 1996 im Schaltprogramm mit StarFM das Uniradio Berlin-Brandenburg. Ende letzten Jahres ging es dem studentischen Rundfunk an den Kragen.
Ein Artikel von Jens Steiner
 http://de.indymedia.org//2004/12/100460.shtml

Brauchte man noch vor einigen Jahren einen Weltempfänger, um internationale Radiostationen zu empfangen, so stehen einem heute mit einem Klick ins World Wide Web eine unüberblickbare Anzahl von Internet-Radio-Sendern zur Verfügung. Viele Sender strahlen ihr Musikprogramm rund um die Uhr und dazu in bester Klangqualität aus.
 http://www.politik-digital.de/edemocracy/netzkultur/webradio_copyleft.shtml

Internetradio - das Ende eines Hypes?
Die Goldgräberstimmung beim einstigen Zukunftsmedium Radio scheint vorbei zu sein. Ein Interview mit Prof. Klaus Goldhammer zu den Hypes und Flops im Radio von Uli Heimann
 http://www.politik-digital.de/edemocracy/netzkultur/webradio_Zukunftgoldhammer.shtml

Aus für Webcasting?
Interview auf DeutschlandRadio mit Auch Eberhardt Häger, Hobbybetreiber des LRS-Radios.
Als Audio on demand hier
 http://www.dradio.de/dlf/sendungen/marktundmedien/347515/

Altes Aufsatzstatement ausgegraben

Karlheinz Meier 18.03.2005 - 03:39
Der selbe Peter Zombik, der Geschäftsführer der GVL ist, ist zufälligerweise auch in der deutschen Landesgruppe der Ifpi tätig.
Heisst zwar bei uns "Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.v.".
Ist aber die selbe IFPI, die Warn-Mails an Tauschbörsennutzer schickt und diese verklagt.

Früher klang der gute Herr mal ganz anders,
ich zitiere Worte eines Aufsatzes vom 12.09.2000 :

Es ging da über die Radiosender und deren Entwicklung seit dem es Privatradios gibt :

"Der ambitionierte Musikredakteur ist aus der Sendelandschaft verschwunden. Mainstream und Bewährtes regieren die Programmgestaltung. Hörerbindung und Reichweite sind die einzig gültige Währung bei der Programmgestaltung geworden. In diese Landschaft paßt nichts Sperriges, Eckiges, Neues und Unerprobtes mehr."

Während bei den kleinen Webradios das große Bangen und Hoffen angeht,
ob die Politik vielleicht noch was retten kann,
haben die großen Sender keinerlei Probleme oder Ängste.

Für sog. "Simulcasting" (gleichzeitiges Streamen uns Web und Radiowellen-Senden) gelten die Webradio-Regeln nämlich nur eingeschränkt.
Die genauen Regelungen kenne nur der Hausjurist, so ein Mitarbeiter des bayerischen Rundfunks.

weiterer Artikel

mußnichsein 18.03.2005 - 11:02
Der Vollständigkeit halber, siehe auch:

Für Gats, Gates & Co: Massenmord im Internet
 http://de.indymedia.org//2005/01/105137.shtml

GEMA / GVL frei

brombeer 20.03.2005 - 07:19
Was ist, wenn sich die Radiomacher auf GEMA/GVL freie Beiträge beschränken, z.B. sich von den Musikern bestätigen lassen, dass sie bzw. ihre Werke nicht bei der GEMA registriert sind?

Dann kann man das Webradio doch völlig frei von solchen Kosten halten, oder?

antwort zu brombeer

... 21.03.2005 - 20:48
das stimmt. was man leider allzu oft vergisst ist, dass die GEMA/GVL nur gebühren für musikalische inhalte einfordern dürfen, deren urheber/rechteinhaber auch dort mitglieder sind.

es gibt ein riesengrosses spektrum an freier musik das man spielen könnte - gebührenfrei. dazu gehört amateur-musik aus dem netz, freie musiklabels die ihre musik unter freieren lizenzen veröffentlichen, sowie die *meisten* indie-underground labels.

zu beachten ist ob auf den schallplatten/cd's irgendwas von "GEMA, SACEM, BIEM/BEL" und ähnlichen kürzeln steht, wenn nein ist die wahrscheinlichkeit extremst hoch, dass die musik frei spielbar ist. (ist durch das downloaden von mp3s aber schwer zu wissen...)

grob gesagt: der meiste Punk, der meiste Hiphop (non-mtv/non-charts), die meiste elektronische Musik (vor allem Drumnbass, experimental-Elektro, Tech-House, Hardcore-Techno) sind GEMA-frei.
Downbeat, Chillout, Acid Jazz, Gitarrenmusik und Ethno sind (komischerweise) meistens GEMA-pflichtig.

der standard-disclaimer der fast auf jedem tontraeger steht, in etwa: "Jegliche öffentliche Aufführung, Kopie, Verleih, etc. ist verboten" hat de facto keinerlei Bedeutung. Auch Independent-Labels drucken diesen ab, aber nach Rücksprache mit einigen von ihnen wohl nur zum Zwecke bestimmter rechtlicher Absicherung gegen Bootlegs, oder der Darbietung unter dem Namen des Künstlers oder Labels.

Major Labels sollte man meiden, wer dennoch Chart-Hits spielen will ist selber Schuld eine Musik zu unterstützen und zu verbreiten, die ihre eigene Verbreitung gar nicht wünscht.

Folgender, sehr einfacher Tip: wer ein kostenloses Webradio machen will sollte einfach alle Labels anmailen und fragen ob das Broadcasten in Ordnung geht. Abhängig davon, auf welche Musik man steht wird man sehr überrascht sein, wieviel Musik mit der GEMA/GVL gar nichts zu tun hat (das meiste nämlich, auch von kommerziell vertriebenen Sachen).

Ein weiterer Tip: freie Musik-Foren wie soundclick.com, mp3.com usw. oder freie Online-Labels wie magnatune.net/com bieten ihre Musik für die freie Verwendung zu nichtkommerziellen Zwecken.

Noch ein Tip: "Parental Advisory: Explicit Lyrics" < dieser Aufkleber auf einer CD deutet auf ein Major Label hin, das sich gemeinsam mit anderen Labels zu dieser freiwilligen Selbstkontrolle verpflichtet hat. Wen man so eine CD im Laden sieht, am besten liegen lassen und Independent-Sachen kaufen.

gma

feluexen 31.03.2005 - 17:36
auch importierter raggea, oder generell importierte wahre ist meist gebührenfrei zu genießen, oder täusche ich mich da???

Verein gegründet

Webradio 11.04.2005 - 04:10
DIRV Deutscher Internet-Radio Verbund e.V.

Pressemitteilung

Bewährtes besser machen – Internetradios in Deutschland gründen Verbund

Am 8. April 2005 trafen sich in Stahnsdorf Vertreter verschiedener Internet-Radios aus ganz Deutschland, um den Deutschen Internet-Radio Verbund (DIRV) e.V. ins Leben zu rufen. Der DIRV ist der Nachfolgeverein des mittlerweile sehr bekannten Radioring, welcher als erster deutscher Internet-Radio Verbund eine beachtliche Anzahl an Internet-Radiosendern zusammengeführt hat.

Der DIRV e.V. sieht sich in der Nachfolge des Radiorings verpflichtet, auch weiterhin für alle Internet-Radios in Deutschland und auch international als Ansprechpartner und Interessenvertretung zu fungieren.
Auch wenn schon der Radioring verschiedentlich als „Dachverband“ der Internet-Radios in Deutschland bezeichnet wurde, so ist doch jetzt erst mit dem Schritt in die Rechtsfähigkeit des Vereins ein Gebilde entstanden, welches zukünftig auch eine solche Funktion ausüben könnte. „Im Gegensatz zu einigen in letzter Zeit aufgetretenen Neugründungen von Internet-Radio Vereinen, Verbänden u.ä. ist aber beim DIRV nach wie vor die Hauptmaxime des Radiorings gültig : gemeinsam stark! Aus diesem Grunde haben bei uns die Mitglieder auch Mitsprache- und Stimmrechte, denn als Internet-Radio Verbund macht es keinen Sinn, die Internet-Radios nur als „passive Mitglieder“ zu führen, wie andere Vereine das geplant haben“ so Andreas Väth, der Vorstand des DIRV.
Insbesondere stehen für den neugegründeten Verein jetzt die letzten Verhandlungen bezüglich der Übernahme eines Sammelinkassosystems zur Entrichtung von Vergütungen an die Rechteverwertungsgesellschaften GEMA und GVL als erste Aufgabe an. „Wir haben ja schon als Radioring hier gute Arbeit geleistet, dies soll zukünftig aber noch besser werden. Wir setzen hier auf noch höhere Transparenz gegenüber den Mitgliedern und ein verbessertes Informationssystem, das in den nächsten Wochen sukzessive implementiert wird, außerdem soll das Procedere weiter vereinfacht werden. Wir hoffen, daß unsere Vorschläge seitens der Verwertungsgesellschaften akzeptiert werden, dies würde insbesondere für kleinere Sender eine deutliche Entlastung von der Vergütungspflicht bedeuten“ meint der Vorstand des DIRV.
Aber die Ideen gehen noch wesentlich weiter: „Im Endeffekt wollen wir eine ‚one-stop-solution‘ erreichen, mit welcher wir einem Internet-Sender von der Lizenzierung/Vergütung über den legalen Erwerb von Musiktiteln und Informationen bis hin zur Sendetechnik alles bieten können und das zu möglichst günstigen Konditionen, die sich auch kleine Hobbysender noch werden leisten können“ - denn satzungsgemäß setzt sich der DIRV insbesondere dafür ein, „daß in Deutschland ein breites Angebot an Internetradios bestehen kann, gleichgültig ob es sich dabei um kommerzielle oder nichtkommerzielle/gemeinnützige, um große oder kleine Intenetradio-Sender handelt. „
Im bisher größten deutschen Internetradio-Verbund „Radioring“ waren ca. 250 Sender als Mitglieder beteiligt die jetzt in den DIRV übernommen werden. Die Mitgliedschaft beim DIRV ist kostenlos. „Es würde keinen Sinn machen, einerseits über Rabatte bei den Verwertungsgesellschaften zu verhandeln, und andererseits den Mitgliedern das gesparte Geld dann in Form von Mitgliedsbeiträgen wieder zu entziehen. Derzeit können wir die notwendigen Mittel auch ohne Mitgliedsbeitrag erbringen“ so der Vorsitzende des DIRV.

Das Treffen der Internet-Radios verlief äußerst konstruktiv und die Vereinseintragung beim Amtsgericht Potsdam wurde noch am gleichen Tag notariell beurkundet.
Beim anschliessenden geselligen Ausklang im historischen Restaurant „Bäkemühle“ in Kleinmachnow wurden schon die ersten Vereinsaktivitäten geplant und die Mitglieder konnten sich gegenseitig austauschen.
Fest steht schon heute – es wird einiges erwartet werden können von diesem neuen Verbund. Und für die Teilnehmer an der Gründungsversammlung steht auch fest „das war mit Sicherheit nicht das letzte Treffen untereinander, man sollte viel mehr zusammenarbeiten, statt sich wegen Hörerzahlen etc. zu streiten“


-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im deutschen Internet-Radio Verbund (DIRV) sind Internetradiosender aus Deutschland und aus aller Welt zusammengeschlossen, um gemeinschaftlich das Medium Internetradio und die Medienvielfalt zu fördern. Der Verein wurde aus dem bestehenden Radioring am 8.4.2005 neu gegründet.


Deutscher Internet-Radio Verbund (DIRV) e.V.
Vorsitzender Andreas Väth
Anni-Krauss-Str. 48
14532 Stahnsdorf
 http://www.dirv.de

e-mail :  vorstand@dirv.de