Republikenführer treffen sich in Moskau

Jens Steiner 15.03.2005 13:16 Themen: Weltweit
Ein Thema beherrscht heute die unabhängigen Medien Osteuropas. Heute treffen sich in Moskau die Staatschefs der ehemaligen Sowjetrepubliken Moldowa, Aserbaidschan und Georgien. Beim Treffen sollen gemeinsame politische Strategien ausgearbeitet werden.
Dieses Meeting ist das Zweite seiner Art seit der Amtsübernahme in der Ukraine durch den oppositionellen Präsidenten Viktor Juschtschenko, der eher westlich als Russland-orientiert arbeitet. Durch die gültige Wahl verlor die Russische Föderation ein wichtiges diplomatisches Standbein in der Ukraine.

Pufferzone oder politischer Spielball

Das Land fungiert zur Zeit als eine Art politischer Spielball zwischen Russland, den ost- und westeuropäischen Staaten. So hofft Georgien zum Beispiel darauf, dass die Macht Russlands geschwächt wird und die Ukraine eine führende Rolle in Osteuropa übernimmt. Das Interesse der USA an Osteuropa ist eher geopolitischer Natur. Für die EU sind die Erkenntnisse aus den politischen Umbrüchen in der Ukraine und in Georgien von großer Wichtigkeit. Anhand dessen lassen sich Strategien zur politischen Umgestaltung anderer ehemaliger Sowjetrepubliken entwickeln, die autoritär geführt werden. Erst kürzlich legte die Beltelsmann-Stiftung ein Papier vor, dass Umsturzmöglichkeiten in Belarus erläutert. Für Russland spielen die Ex-Sowjetrepubliken eine militärische Rolle. Eines der wichtigsten Themen in den georgischen Medien ist zur Zeit die Zukunft der in Georgien stationierten russischen Streitkräfte. Georgien ist auch von Armenien abhängig, welches zu den wichtigsten Importeuren von elektrischem Strom zählt.

Saakaschwilis Enteignungspläne im Gesundheitswesen

Erst gestern traf sich der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow mit Sergej Bagapsch, dem Führer der Abchasischen Autonomen Republik. Nach einem Bericht von Georgien-Nachrichten.de wurden bei diesem Treffen in erster Linie wirtschaftliche Themen behandelt. Der oft mit Korruptionsvorwürfen konfrontierte Luschkow habe in den letzten Jahren mehrere Millionen Dollar in das abchasische Gesundheitswesen investiert, berichtet die Kölner Internetagentur Internetagentur Irma Berscheid-Kimeridze, Herausgeberin der Georgien-Nachrichten. Micheil Saakaschwili wolle im Falle einer Wiedervereinigung die Luschkow-Investitionen enteignen.

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